Steinwolle oder Glaswolle

Teilen:

Steinwolle vs. Glaswolle: Vergleich, Informationen und Alternativen

Soll z. B. ein Dachboden gedämmt werden, ist es möglich, Steinwolle oder Glaswolle als mineralische Baustoffe zu verwenden. Es gibt zwar einige Gemeinsamkeiten dieser beiden Baumaterialien, aber sie unterscheiden sich auch in einigen Punkten. Wir betrachten Steinwolle und Glaswolle im Vergleich und gehen auf spezielle Eigenschaften ein. So kann man Sie z. B. im Preis und bei den Einsatzmöglichkeiten miteinander vergleichen. Gibt es sinnvolle alternative Lösungen für Steinwolle und Glaswolle?

Dämmstoffe © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Dämmstoffe © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Dämmungs-Rechner:
 

Kosten und Einsparungen Ihrer Sanierung berechnen

Dämmungs-Rechner
Dämmstoff Steinwolle © Cornelia Pithart, stock.adobe.com
Dämmstoff Steinwolle © Cornelia Pithart, stock.adobe.com
Glaswolle © brozova, stock.adobe.com
Dämmstoff Glaswolle © brozova, stock.adobe.com

Vergleich Steinwolle – Glaswolle: Tabellarischer Überblick

In der folgenden tabellarischen Übersicht erhalten Sie einen Einblick in die wichtigsten Eigenschaften von Stein- und Glaswolle.

STEINWOLLE-EIGENSCHAFTEN

GLASWOLLE-EIGENSCHAFTEN


Rohdichte: etwa 30–220 kg/m³



Rohdichte: etwa 15–150 kg/m³


Lieferungsvarianten: Dämmplatten, Einblasdämmungen und Matten

Lieferungsvarianten: Dämmplatten und Matten

Baustoffklassen: A1 + A2

Baustoffklassen: A1 + A2

Wärmeleitfähigkeit: 0,035-0,05 W/(m*K)

Wärmeleitfähigkeit: 0,032-0,04 W/(m*K)

Dampfdiffusionswiderstand: 1 bis 2

Dampfdiffusionswiderstand: 1 bis 2

Temperaturbeständigkeit: 600 bis 750 °C

Temperaturbeständigkeit: 500 °C

Anwendungsbereiche: Dach, Wand, Fußboden, Fassade, Keller

Anwendungsbereiche: Steildach, Wand, Fassade

Preis: zwischen 7 und 14 Euro pro m²

Preis: zwischen 5 und 9 Euro pro m²

Farbe: ist in der Regel gelbgrün bis graugrün

Farbe: ist in der Regel gelb, weiß oder braun

bis zu 30% sparen

Dämmung Fachbetriebe
Günstige Angebote

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos

Weitere unterschiedliche Eigenschaften von Stein- und Glaswolle

In der folgenden Übersicht haben Sie die Möglichkeit sich über weitere wichtige spezielle Eigenschaften von Stein- und Glaswolle zu informieren. Lesen Sie wichtige Unterschiede zwischen diesen beiden oft verwendeten Baustoffen.

Wärmedämmung eines Daches © Alterfalter, stock.adobe.com
Wärmedämmung eines Daches © Alterfalter, stock.adobe.com

Steinwolle: Merkmale und Informationen:

  • bei der Herstellung von Steinwolle werden unterschiedliche Steinarten verwendet (z. B.: Dolomit, Kalkstein, Feldspat und Diabas)
  • diese Steinarten werden zum Schmelzen gebracht
  • dazu werden Sand und bis zu 30 % Altglas eingesetzt
  • ist ein mineralisch-synthetischer Baustoff
  • hervorragende Wärmedämmeigenschaften
  • guter Schallschutz
  • schimmelresistent
  • vielfältig einsatzbar
  • die Entsorgung gestaltet sich aufwendig und ist mit hohen Kosten verbunden
Dämmstoff Steinwolle: Eigenschaften, Vorteile und Nachteile
Dämmstoff Steinwolle: Eigenschaften, Vorteile und Nachteile

Glaswolle: Merkmale und Informationen:

  • Grundrohstoff bei der Herstellung ist Altglas mit einem Anteil von bis zu 80 %
  • dazu werden noch Sand, Soda und Kalkstein hinzugemischt
  • ist ein mineralisch-synthetischer Baustoff
  • günstig im Preis
  • vielfältige Einsatzmöglichkeiten
  • gute Brandschutzeigenschaften
  • UV-beständig
  • geringer sommerlicher Hitzeschutz
  • wird sie z. B. im Dach an einer Holzbalkendecke eingebaut, ist zusätzlich eine Dampfsperre oder Dampfbremse notwendig
  • die Entsorgung und der Ausbau muss von einem professionellen Fachmann geschehen
Dämmstoff Glaswolle: Herstellung, Eigenschaften und Anwendungen
Dämmstoff Glaswolle: Herstellung, Eigenschaften und Anwendungen
Info: Die Entsorgung und der Ausbau von Glaswolle muss von einem professionellen Fachmann geschehen

Anwendung von Stein- und Glaswolle: Tipps und Beispiele

Steinwolle kann im Bereich der Dämmung von Dächern verwendet werden. Dabei wird die Steinwolle in der Form von Dämmplatten benutzt und findet häufig Anwendung als Aufsparrendämmung oder Dachbodendämmung. Wenn es kein steiles Dach ist, ist es auch möglich, Steinwolle als Zwischensparrendämmung zu verwenden. Außerdem sind Kellerdeckendämmungen, Fassaden- und Wanddämmungen mit dem beliebten Baustoff Steinwolle möglich. Wer einen Fußboden dämmen möchte, kann ebenfalls auf Steinwolle als Baumaterial zurückgreifen. Aufgrund seiner sehr guten Eigenschaften gegen Hitze kann sie auch bei Gebäuden benutzt werden, die nicht widerstandsfähig gegenüber Feuer sind. Dazu gehören z. B. Tragwerke aus Holz.

Der Baustoff Glaswolle weist ein geringes Gewicht auf und kann aus diesem Grund sehr gut bei der Dämmung von Steildächern verwendet werden. Dabei nutzt man Glaswolle Klemmfilz, der flexibel ist und zwischen die Sparren geklemmt wird. Damit man der Klemmfilz ergänzt wird, haben Sie die Möglichkeit eine Glaswolle Untersparrendämmung zu verwenden. Glaswolle kann auch bei Dachboden-, Innenwand- und Fassadendämmungen Verwendung finden. Auch bei der Verlegung von Trockenestrichen kommt sie zum Einsatz.

TIPP

Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Handwerkern vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen

Steinwolle in der Praxis: Beispiel – Kleben einer Steinwolleplatte

Wichtig ist, dass Sie darauf achten, dass bei nicht vorbeschichteten Dämmplatten zunächst eine Vorbeschichtung erfolgen muss. Der Kleber wird also unter Anwendung von etwas Druck dünn auf der Dämmplatte aufgebracht. Bei ebenen Untergründungen ist es möglich, eine vollflächige Verklebung anzuwenden. Dazu wird der spezielle Klebemörtel vollflächig aufgetragen. Dann folgt das Abzahnen mit einer 15 × 15 mm Zahntraufel (dabei sollten Sie darauf achten, dass die Traufel nicht flach gehalten wird) Im nächsten vorbereitenden Schritt werden die Kanten abgezogen. Nun kann die Dämmplatte angedrückt und mit einem Schleifbrett fixiert werden. Dann werden die Dämmplatten ausgerichtet.

Tipp: Die vollflächige Verklebung ist nur bei ebenen Untergründen anzuwenden!

Die zweite Variante ist die Punkt-Rand-Verklebung. Dabei wird ein umlaufender Kleberwulst aufgetragen. Sie können bei einer Platte mit den Maßen 40 × 120 cm 3 Klebepunkte auf die Fläche der Platte auftragen. Die Dämmplatte wird angedrückt und mit einem Schleifbrett fixiert.

Hinweis: Nach dem Andrücken muss der Klebeflächenanteil auf der Dämmplatte und auf dem Untergrund mindestens 40 % betragen.

Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass die Plattenstöße ausreichend versetzt sind. Dann werden die Dämmplatten ausgerichtet. (die Verlegung der Platten erfolgt immer von unten nach oben) Grundsätzlich sollte die Dämmplatten dicht gestoßen werden.

Hinweis: Zur Vermeidung von Warmebrücken sollte der Klebemörtel zwischen den Plattenstößen oder den Fugen sofort restlos entfernt werden. An Gebäudeecken werden die Dämmplatten verzahnt verlegt.

Eine zusätzliche Verdübelung der Steinwolleplatte ist erforderlich. Die Dämmplatten müssen unverzüglich nach dem Auftragen des Klebemörtels (spätestens nach 10 Minuten) einzudrücken, einzuschwimmen und anzupressen. Zwischen den Platten dürfen keine offenen Fugen entstehen.

Glaswolle in der Praxis: Beispiel – Dachdämmung

Info: Überlappungen und Risse müssen unbedingt mit einem Spezialklebeband verklebt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.

Vor dem Beginn sollten Sie zunächst die benötigten Maße für die benötigte Glaswolle ermitteln. (Glaswolle ist in verschiedenen Breitenstufen erhältlich) Dazu wird der lichte Abstand zwischen den Sparreninnenseiten gemessen. Um Wärmebrücken zu vermeiden, können Sie zum lichten Abstand noch 1 bis 2 cm hinzugeben. In einigen Fällen muss die Glaswolle dann noch zugeschnitten werden. Dies wird mit einem Brett durchgeführt, an dessen Kante mit einem Dämmstoffmesser entlang geschnitten wird. Nun können Sie damit beginnen, die Glaswolle am höchsten Punkt zwischen die einzelnen Sparren zu klemmen. Um die Glaswolle zu befestigen, wird etwa alle 10 cm am Dachsparren eine Klammer gesetzt. Kabel der elektrischen Installationen werden unter der Glaswolle verlegt.

Alternativen zu Stein- und Glaswolle

Als Alternativen zu Stein- und Glaswolle können nachhaltige Baustoffe verwendet werden. Dabei kommt z. B. Zellulosedämmstoff zum Einsatz. Dies ist ein faseriges Dämmmaterial, das zum größten aus Zeitungspapier hergestellt wird. Aber auch Hanf kann zur Dämmung von Wänden verwendet werden. Dabei werden die einzelnen Hanffasern mit einer Maschine zu einem sehr dichten Vlies gebündelt. Der Baustoff Hanf verfügt außerdem über gute Dämmeigenschaften.

Welches Dämmmaterial sollte ich wählen?

Ratgeber: Welches Dämmmaterial sollte ich wählen? Im Fachhandel ist heute eine schier unendliche Bandbreite an Dämmmaterialien erhältlich. Hauseigentümer haben daher… weiterlesen

Dämmstoff Hanf © Thermo-Natur
Dämmstoff Hanf © Thermo-Natur
Dachdämmung: Zellulose Dämmstoff wird eingeblasen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Dachdämmung: Zellulose Dämmstoff wird eingeblasen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Fazit: Bauen mit Steinwolle oder Glaswolle?

Die Frage, ob Sie beim Bauen lieber Stein- oder Glaswolle verwenden sollten, lässt sich pauschal nicht beantworten. Bei beiden Baumaterialien ist ein guter Wärmeschutz gegeben. Es ist wichtig, wo Sie den mineralischen Baustoff einsetzen möchten und welche speziellen Eigenschaften für den gewählten Ort eine Rolle spielen. Natürlich spielt auch der Preis eine wichtige Rolle. Fragen Sie auf jeden Fall zusätzlich einen Fachmann um Rat!

Dämmstoffe

Synthetisch, mineralisch, natürlich – die facettenreiche Welt der Dämmstoffe Wer dämmen will, hat die Qual der Wahl: Denn die Eigenschaft,… weiterlesen

bis zu 30% sparen

Dämmung Fachbetriebe
Angebote vergleichen

Unverbindlich
Qualifizierte Anbieter
Kostenlos

Artikel teilen: