Die günstige Alternative für die energetische Sanierung
Die Zwischensparrendämmung ist die Variante der Dachdämmung, die für die energetische Sanierung eines bestehenden Gebäudes in den meisten Fällen am wirtschaftlichsten ist. Die Dämmung wird einfach von Innen zwischen die Dachsparren geklemmt. Daher kommen für die Zwischensparrendämmung vor allem mineralische Dämmstoffe wie Glas- oder Steinwolle zum Einsatz. Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) sollte die Dämmung eines Steildaches – abhängig vom Dämmstoff – mindestens 14 Zentimeter dick sein, die Höhe der Dachsparren sollte dabei möglichst komplett genutzt werden. Die Empfehlung der dena sind sogar 30 Zentimeter Dämmstoffdicke (in Kombination von Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung).
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Dämmdicke durch Sparren begrenzt
Die Dicke der eingebauten Dämmschicht orientiert sich bei der Zwischensparrendämmung an der vorhandenen Sparrenstärke. Doch was ist, wenn diese nicht ausreicht, damit die Dämmstärke die Vorgaben für den Wärmeschutz des Daches erfüllt? In diesem Fall können die Sparren aufgedoppelt werden. Dazu werden an der Unterseite weitere Holzlatten angebracht, die die Höhe des Raumes zwischen den Sparren vergrößern. Der Vorteil ist, dass sich auf diese Weise größere Dämmstoffdicken erzielen lassen. Der Nachteil, dass dadurch ein Teil der lichten Raumhöhe des Dachbodens verloren geht.
Entscheidend: Der wärmebrückenfreie Einbau
Die Zwischensparrendämmung erscheint auf den ersten Blick besonders einfach. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten kann, ist allerdings der lückenlose Einbau notwendig. Der Dämmfilz aus Glas- oder Steinwolle wird dazu etwa vier Zentimeter breiter zugeschnitten, als der Sparrenabstand ist. Beim Einklemmen der Dämmung ist dann darauf zu achten, dass weder zwischen Dämmstoff und Sparren noch zwischen den einzelnen Elementen der Dämmung Ritzen entstehen. Diese würden sich später als Wärmebrücken negativ auf das Dämmergebnis auswirken.
In den Bereichen frei zugänglicher Sparren ist der Einbau vergleichsweise einfach. An schwer zugänglichen Stellen oder dort, wo beispielsweise der Schornstein, Kabel der Satellitenanlage oder Anschlüsse einer eventuell vorhandenen Solarthermieanlage die Dacheindeckung durchbrechen, ist besondere Sorgfalt gefragt. Die Ausführung durch einen Fachbetrieb ist bei der Dämmung daher empfehlenswert.
Hinterlüftung sicherstellen, wenn Unterspannbahn fehlt
Eine zweite Herausforderung besteht darin, eine Hinterlüftung zwischen Dacheindeckung und Dämmstoff sicherzustellen. Gerade bei alten Dachkonstruktionen kann es der Fall sein, dass keine Unterspannbahn vorhanden ist. Von Innen lässt sich diese nicht nachrüsten, denn der Anspruch an die Dichtheit ist nicht zu gewährleisten. Daher muss der Dämmstoff so bemessen sein, dass nach dem Einbau eine Luftschicht von einigen Zentimetern zwischen Eindeckung und Dämmstoff bestehen bleibt. Das Ergebnis ist eine Luftzirkulation, die eventuelle Feuchtigkeit trocknet, die durch die Eindeckung in die Dämmschicht eingedrungen ist.
Ist eine Unterspannbahn vorhanden, gilt trotzdem besondere Achtsamkeit: Zwar muss beim Einbau keine Hinterlüftungsschicht bestehen bleiben, trotzdem darf der Dämmstoff nicht zu sehr zusammengedrückt werden. Dadurch würde die im Dämmstoff gebundene Luft verringert, die die Dämmwirkung erst ausmacht. Einfach gesagt: Das Zusammenpressen verringert die Dämmwirkung.
Dampfsperre oder Dampfbremse
Auf jeden Fall muss die Zwischensparrendämmung gegen Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft geschützt werden. Das hat vor allem zwei Gründe:
- Wird Dämmstoff nass, büßt er einen Großteil seiner Dämmwirkung ein
- Neben dem Dämmstoff können die Dachsparren durchfeuchten und beginnen zu faulen. Ein schwerwiegender Bauschaden entsteht.
Für den Feuchtigkeitsschutz bieten sich zwei Optionen:
- Einbau einer Dampfsperre
- Einbau einer Dampfbremse
Auch wenn die Begriffe im allgemeinen Sprachgebrauch synonym Verwendung finden, ist die Wirkung von Dampfsperre und Dampfbremse unterschiedlich. Die Dampfsperre ist feuchtigkeitsundurchlässig und sperrt die Feuchtigkeit somit komplett ab. Eine Dampfbremse lässt eine minimale Dampfdiffusion zu.
Vor dem Hintergrund einer wind- und luftdichten Dachkonstruktion könnte die Dampfsperre leicht als vorteilhaft angesehen werden. Allerdings ist sie anfällig für kleine Fehlstellen, die große Auswirkungen haben können: Wird die Dampfsperre an schwer zugänglichen Stellen oder Anschlüssen nicht komplett dicht eingebaut oder wird sie beim weiteren Ausbau des Daches verletzt, gelangt Feuchtigkeit in die Dämmschicht. Diese kann durch die kleine Öffnung nicht komplett abtrocknen. Über Jahre hinweg sammelt sich dann immer mehr Feuchtigkeit in der Dachkonstruktion an.
Bei der Dampfbremse stellt sich diese Problematik nicht. Zwar können durch sie minimale Feuchtigkeitsmengen in die Dämmschicht eindringen, diese kann allerdings ebenso wieder abtrocknen. Da die Durchlässigkeit der Dampfbremse minimal ist, ergeben sich dadurch keine Nachteile für die Luft- und Winddichtheit. Die Dampfbremse wird daher von vielen Experten bevorzugt.
Materialien für eine Dampfbremse können unter anderem sein:
- Folien aus Polyäthylen
- beschichtete Kraftpapiere
- Glasfaserverstärkte Baupappen
- Holzwerkstoffplatten mit abgeklebten Fugen und Anschlüssen
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Einblasdämmung als Alternative für ausgebaute Dachböden
Ist der Dachboden trotz fehlender Dämmung bereits ausgebaut und soll die wohnraumseitige Bekleidung erhalten bleiben, lässt sich eine Zwischensparrendämmung auch im Einblas-Dämmverfahren realisieren. Dabei werden in das zu dämmende Dach von innen Löcher gebohrt, durch die mittels Luftdruck lose Dämmstoffe eingeblasen werden. Die Dämmstoffe verteilen sich in dem bestehenden Hohlraum zwischen Dacheindeckung und Innenbekleidung und ergeben einen lückenlosen Wärmeschutz.
Dämmstoffe für die Einblasdämmung sind unter anderem:
- Flocken aus Steinwolle, Zellulose oder Kork
- Holzfasern
- Granulate aus Polyurethan oder Polystyrol
- Perlite
- Gele und Schäume
Die Einblasdämmung erfolgt verfahrensbedingt blind. Damit sich wirklich ein lückenloser und somit ausreichender Wärmeschutz entwickelt, ist eine Menge Erfahrung notwendig. Zudem muss vorab geprüft werden, ob sich die Dachkonstruktion für eine Einblasdämmung eignet und welcher Dämmstoff der richtige ist. Die Einblasdämmung ist daher auf jeden Fall eine Maßnahme, die von einer qualifizierten Fachfirma vorgenommen werden muss.
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