Flachdach Dämmung

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Flaches Dach – viele Vorteile

Früher galten sie als problematisch, heute erleben Flachdächer eine Renaissance in der modernen Architektur. Nicht nur bei Büro- oder großen Wohngebäuden, auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern finden sie immer größeren Einsatz. Dies begründet sich nicht allein in einem ästhetischen Anspruch. Flachdächer schaffen vielmehr die Möglichkeit einer aus energetischer Sicht sehr günstigen Gebäudeform.

Neubau Siedlung mit Flachdächern © S. Engels, stock.adobe.com

Viel Volumen, wenig Oberfläche

Ein Haus mit Flachdach ähnelt sehr stark einem Würfel. Diese geometrische Form weist im Verhältnis eine sehr kleine Oberfläche zu einem sehr großen Volumen auf. Das bedeutet: Die Wohnfläche in einem solchen Haus ist groß, die thermische Hülle, über die wertvolle Heizenergie verloren gehen kann, hingegen gering. Dieses Prinzip lässt sich auch in der Natur beobachten: Die größte Pinguinart, der Kaiserpinguin, lebt in der kältesten Region, am Südpol. Zum Äquator hin werden die Pinguin-Arten immer kleiner. Hier hat in der Evolution ebenfalls das Verhältnis von Volumen zu Oberfläche eine Rolle gespielt.

Volumenvergleich: Flachdach vs Steildach
Volumenvergleich: Flachdach vs Steildach

Durch das Grundprinzip ist die Bauform des Kubus und die Verwendung von Flachdächern beliebt bei der Konstruktion und dem Bau von Passivhäusern. Ihre grundlegenden Merkmale sind:

  • eine kompakte Bauweise (häufig mit Flachdach)
  • große, nach Süden gerichtete Fenster
  • optimale Wärmedämmung aller Bauteile
  • Belüftung durch eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Hohe Anforderungen an die Abdichtung

Heute bilden Flachdächer kein konstruktives Problem mehr. Neue Materialien zur Dämmung und zur Abdichtung stellen sie auf der Kostenebene den Steildächern gleich. Das war nicht immer so. In den vergangenen Jahrzehnten stellte ein Flachdach die Planer vor große Herausforderungen.
Ein Flachdach besteht immer aus den drei grundlegenden Elementen:

  • Abdichtung
  • Wärmedämmung
  • Tragkonstruktion

Je nach Konstruktionsart unterscheidet sich die Reihenfolge der einzelnen Schichten. Unter Umständen kann auch noch eine Lüftungsebene hinzukommen.
Aufgrund der nur geringen oder dar nicht vorhandenen Dachneigung, kann Regenwasser nur langsam abfließen. Daher stellen sich besonders hohe Anforderungen an die Flachdach-Abdichtung.

Aufbau Flachdachdämmung © Dieter Pregizer, stock.adobe.com
Aufbau Flachdachdämmung © Dieter Pregizer, stock.adobe.com

In diesem Bereich haben sich die eingesetzten Bauprodukte im Laufe der Zeit deutlich verbessert. Heute gibt es Abdichtungen auf Kunststoff- und Bitumenbasis, die optimal auf die hohen Temperaturschwankungen, die auf die Dachhaut eines Flachdachs im Wechsel der Jahreszeiten einwirken, ausgerichtet sind. In der Vergangenheit waren die Abdichtungsmaterialien von ihrer Langlebigkeit deutlich schlechter.

Mögliche Temperatureinwirkungen auf ein Flachdach
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Alte Flachdächer mit hohem Sanierungsbedarf

Aus diesem Grund tritt bei alten Flachdächern zunehmend der Bedarf umfassender Instandsetzungsarbeiten auf. Die regelmäßige Kontrolle durch einen Dachdecker ist empfehlenswert, um kleine Fehlstellen in der Abdichtung aufzudecken und auszuräumen. Schon kleine und unscheinbare Risse können einen Feuchtigkeitseintritt in die Dachkonstruktion verursachen. Dadurch kann die Dämmung des Flachdachs ihre Wirkung verlieren und die gesamte Konstruktion Schaden nehmen. Je älter das Flachdach wird, desto öfter stellt sich die Notwendigkeit, Ausbesserungsarbeiten durchzuführen. In diesem Fall stellt sich die Frage, ob eine grundlegende Sanierung mit modernen Systemkomponenten nicht wirtschaftlicher ist.

Gute Dämmung ist unverzichtbar

Die Wärmedämmung ist ein grundlegender Bestandteil jeden Flachdaches. Das ist nicht nur wegen der hohen energetischen Anforderungen, die das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) stellt, und der damit verbundenen Verringerung von Wärmeverlusten so. Die Notwendigkeit der Wärmedämmung hat auch bauphysikalische Gründe.

Ist das Flachdach eine gegossene Betondecke, ist ihre Wärmeleitfähigkeit besonders hoch und liegt deutlich über der der Wände. Bei kalten Temperaturen kommt es daher bei einem ungedämmten Flachdach fast unweigerlich zu einem starken Niederschlag von Tauwasser. Dies kann nur durch eine Wärmedämmung verhindert werden.

Zahlreiche Möglichkeiten der Nutzung

Ein Flachdach lässt sich, sofern die Statik ausreichend stark ausgelegt und es optimal abgedichtet wurde, auf vielfältige Weise nutzen – weit über die vielfach aufgeschüttete Kiesschicht hinaus. Mögliche Nutzungsarten sind beispielsweise:

  • Dachterrasse
  • Dachgarten
  • Dachbegrünung

Das Flachdach kann somit zum erweiterten Wohnraum ausgestaltet werden – sei es für die Bewohner oder für die Tier- und Pflanzenwelt.

Grüne Lunge für die Stadt: das begrünte Flachdach

Die Begrünung des Flachdachs ist eine sehr positive Art der Nutzung. Sie leistet einen Beitrag, die in Städten durch Straßen und Bebauung stark versiegelte Fläche ein Stück weit zu entsiegeln. Regenwasser wird nach Niederschlägen eine Weile zurückgehalten. Dadurch wird die öffentliche Kanalisation entlastet und das Mikroklima in unmittelbarer Nähe des Hauses verbessert. Bei der Fachdachbegrünung lassen sich zwei Arten unterscheiden:

Die extensive Begrünung ist besonders Pflegeleicht. Sie besteht aus Moosen und Gräsern, die mit der vorhandenen Feuchtigkeit aus Niederschlägen und Tau auskommen. Eine zusätzliche Bewässerung ist nicht notwendig.

Aufbau eines begrünten Flachdachs
Aufbau eines begrünten Flachdachs

Die intensive Begrünung kann bis zu einem richtigen Dachgarten mit Blumenbeeten und Stauden ausgeformt werden. Sie Bedarf dann allerdings auch derselben Pflege, wie ein richtiger Garten. Den Bewohnern bietet sie einen stillen Rückzugsort hoch über dem Erdboden.

Ein begrüntes Flachdach fordert in jedem Fall eine Abdichtung, die wurzelfest ist.

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