Dachbodendämmung – diese Fehler müssen nicht sein
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Die Rede ist hier von einer Dämmung auf der obersten Geschossdecke. Das bedeutet, dass der Dachbodenraum nicht gedämmt ist. Wer das möchte, muss das Dach selbst dämmen, also die Dachschrägen mit allen Einzelheiten wie Gauben und Dachfenstern. Die beiden Dinge schließen sich sinnvollerweise aus: Ist das Dach gedämmt, braucht man keine Dämmung der obersten Geschossdecke mehr.
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Ansonsten ist das Dämmen der obersten Geschossecke seit dem Jahr 2016 sogar Pflicht. Ausnahmen sind obere Geschossdecken in vom Eigentümer bewohnten Häusern und Decken unter gedämmten Dächern. Zwei positive Aspekte lassen diese Pflicht weniger lästig erscheinen: Es lässt sich erstens mit relativ wenig Aufwand eine relativ große Dämmwirkung erreichen. Und zweitens ist die Dachbodendämmung technisch weniger anspruchsvoll als die Dämmung von Dach und Fassade – man kann sie daher ganz gut selbst erledigen. Aber einige Fehler sollte man nicht machen – wir haben sie hier zusammengestellt.
1. Legen Sie nicht los ohne fachkundige Beratung.
Es gibt schon einiges zu beachten bei der Auswahl der Dämmstoffe und bei den Bauarbeiten selbst. Und es gibt Fehler, die sich rächen – im besseren Fall lässt die Dämmwirkung nach, im schlechteren Fall gibt es Schäden an der Bausubstanz. Also lässt man sich beraten, alleine auf YouTube-Filmchen sollte man sich nicht verlassen. Viele Architekten sind gute Ansprechpartner, noch besser ist es, wenn man einen Energieberater einschaltet. Denn einen solchen braucht man, möchte man von Zuschüssen oder günstigen Krediten der KFW profitieren. Die Einschaltung eines Energieberaters wird ebenfalls finanziell gefördert. Möchte man Zuschüsse oder preiswerte Kredite in Anspruch nehmen, sollte man dies gleich zu Anfang mit dem Energieberater besprechen.
2. Dämmen Sie nicht zu wenig
Es reicht nicht aus, den Dämmstoff nach Gefühl und dem Motto „Das ist mehr als genug“ zu dimensionieren. Denn die Pflicht zur Dämmung der obersten Geschossdecke beinhaltet auch die Festlegung, welche Dämmwerte erreicht werden müssen, also wie viel Energie überhaupt noch durch die Decke kommen darf. Werden diese Werte nicht erreicht, gilt die Decke als nicht gedämmt. Und womöglich haben Sie viel Arbeit hineingesteckt, erzielen aber nicht die erhoffte Einsparung. Der Wärmedurchgangskoeffizient ist bei allen Dämmstoffen der Beschriftung auf der Verpackung zu entnehmen.
3. Augen auf bei der Wahl des Handwerkers
Bei Dämmarbeiten kann man Pfusch wirklich nicht gebrauchen. Die Arbeiten nicht selbst zu erledigen, sondern an einen Handwerker zu vergeben, schützt in dieser Hinsicht nicht hundertprozentig. Es gibt auch Handwerker, die Fehler machen. Daher schaut man, ob der Handwerker einer Innung angehört, ob er Erfahrungen, Fortbildungen und Qualifikationen für solche Projekte nachweisen kann und ob er qualitätsvolles und aufeinander abgestimmtes Material verbaut. All dies sollte sich aus einem vernünftigen Angebot ergeben. Vor Vergabe der Arbeiten geht man das Angebot mit dem Energieberater durch, nach Beendigung der Arbeiten sollte dieser eine Qualitätskontrolle vornehmen.
4. Keine Hohlräume in Holzbalkendecken
Holzbalkendecken sind die klassischen Deckenkonstruktionen im Altbau. Dabei werden die Gefache zwischen den Balken durch eine Schüttung ausgefüllt. Gerade in obersten Geschossdecken fehlt diese Schüttung gelegentlich. Auf jeden Fall sollten diese Hohlräume beseitigt werden, entweder indem die Schüttung bündig mit der Oberkante der Decken ergänzt wird, oder indem man durch eine Einblasdämmung ohnehin alle Hohlräume ausfüllt.
5. Keine großen Fugen
Einblasdämmungen haben auch den Vorteil, dass keine breiten Fugen und Ritzen entstehen. Diese stellen den Erfolg der Dämmung nämlich erheblich infrage. Wer daher Rollfilz oder irgendwelche Platten verarbeiten möchte, muss genau darauf achten, dass die fugenlose aneinandergelegt werden. Das gilt natürlich auch für die Ränder der Fläche und für Anschlüsse, etwa an den Schornstein.
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6. Lückenlos dämmen
Jede Dämmung ist nur so gut wie ihr schwächster Teil. Gerne werden bei der Dämmung von obersten Geschossdecken die Bodentreppen vergessen. Zumeist führt kein Weg daran vorbei, sie durch eine gedämmte Variante zu ersetzen. Wer keine Leiter hat, die in den Dachbodenraum geschoben wird, sondern beispielsweise eine Raumspartreppe, kann auf die Luke zum Dachboden ein wärmegedämmtes Fenster waagrecht einbauen.
Ein Problem sind Anschlüsse an andere Bauteile, etwa den Kamin. Indem dieser durch die Dachbodendämmung verläuft, bildet er eine Wärmebrücke, die den Erfolg der Dämmung verringert. Es bietet sich an, noch einen Teil des Kamins in die Höhe zu dämmen, um diesen Effekt zu verringern. Inwieweit dies auch an anderen Bauteilen möglich ist, die die Dämmung durchstoßen, hängt von den örtlichen Verhältnissen ab.
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7. Dampfbremse nicht vergessen
Früher wurden beim Bau von Dämmungen zumeist keine Dampfbremsen eingebaut. Das kann zu Problemen führen, wenn von der warmen Seite Luftfeuchtigkeit in die Dämmung dringt und kondensiert. Die Dampfbremsfolie muss zwischen Dämmung und Geschossdecke eingebaut und an allen Rändern absolut dicht verklebt werden. Achten muss man darauf, dass es eine Ober- und eine Unterseite gibt, die nicht vertauscht werden dürfen. Es spricht nichts dagegen, gerade das Thema Dampfbremse mit dem Energieberater zu besprechen.
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