Wärmedämmung: Innen- oder Außendämmung

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Wärmedämmung: Innen- oder Außendämmung?

Eine Fassade kann sowohl von außen als auch von innen gedämmt werden. Bei beiden Varianten gibt es spezielle Vor- und Nachteile, die wie in diesem Artikel näher beleuchten möchten. In welchen Fällen kommt welche Art der Dämmung zur Dämmung von Außenwänden zum Einsatz?

Dämmung wird angebracht © Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.
Außendämmung wird angebracht © Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.

Betrachtet man dieses Thema energetisch, sprechen einige wichtige Vorteile für eine Außendämmung. Es ist allerdings wichtig, dass man grundsätzlich die baulichen Gegebenheiten darüber entscheiden lässt, ob man eine Außen- oder Innendämmung verwendet. In einigen speziellen Fällen ist eine Dämmung im äußeren Bereich wegen fehlender Grenzabstände bzw. aufgrund bestimmter technischer Probleme nicht zu realisieren.

Innendaemmung © IVPU
Innendaemmung © IVPU

Innen- vs. Außendämmung: Die Vorteile auf einen Blick

Pro und Contra richtig abwägen
Pro und Contra richtig abwägen

In der folgenden Tabelle finden Sie die Vorteile von Innen- und Außendämmung in einer Übersicht.

INNENDÄMMUNG – VORTEILE

AUßENDÄMMUNG – VORTEILE

Innendämmungen verbessern den Wärmeschutz der Fassade. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn eine Dämmung im äußeren Bereich nicht möglich ist.

Bei der Verwendung von Dämmungen im äußeren Bereich geht kein kostbarer Wohnraum im Inneren des Gebäudes verloren.

Innendämmungen sind sehr gut für Fachwerkfassaden oder denkmalgeschützte Gebäude geeignet. Das äußere Erscheinungsbild der Fassade bleibt unverändert.

Das Innere des Hauses bleibt während der gesamten Sanierungsmaßnahmen bewohnbar.

Bei der Verwendung von Innendämmungen ist kein spezielles Gerüst im Außenbereich nötig. Auf diese Weise ist es möglich Kosten einzusparen.

Äußere Dämmungen können sehr gut mit speziellen Sanierungsmaßnahmen verbunden werden. Auf diese Weise ist es möglich doppelte Kosten einzusparen (wie z. B. das Baugerüst an der Außenfassade)

Bei einer Außendämmung ist es möglich Wärmebrücken zu vermeiden. Diese können bei einer Innendämmung entstehen.

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Innendämmung und Außendämmung: So wird’s gemacht!

Für die Verwirklichung von Innen- und Außendämmungen gibt es je nach den vorhandenen baulichen Bedingungen zwei verschiedene Ausführungsvarianten. Bei der Innendämmung wird die Dämmung mit z. B. als System mit Dampfbremse ausgeführt. Außendämmungen dagegen werden in der Form eines speziellen Wärmedämm-Verbundsystems (WDVS) bzw. einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) angewendet. Grundsätzlich gilt: Ein Fachmann sollte die Fassade vor der Sanierungsmaßnahme begutachten und ein Urteil fällen, ob eine Innen- oder Außendämmung besser geeignet ist. Der Idealfall ist, wenn eine äußere Dämmung verwendet werden kann, denn bei dieser Dämmungsart ist es nicht so schnell möglich, dass die Fassade abkühlt. Auf diese Weise wird die Differenz der Temperatur von Außen- und Innenwand nicht zu groß.

Info: Außendämmungen lassen sich leichter vollflächig montieren als Innendämmungen, weil eine durchgängige Fläche vorhanden ist.

Außendämmungsarten – Fakten im Check

Bei der Ausführung von Außendämmungen können folgende Systeme verwendet werden.

Altbausanierung mit Dämmung © Bauherren-Schutzbund e.V.
Altbausanierung mit Außendämmung © Bauherren-Schutzbund e.V.

Wärmedämmverbundsysteme: (WDV)

  • hierbei wird das spezielle Dämmmaterial direkt auf die Wand montiert
  • im Grundputz wird eine Armierung eingelegt und mit Oberputz beschichtet
  • diese Systeme werden geklebt und in vielen Fällen auch noch zusätzlich verdübelt
  • dabei sollten nur thermisch entkoppelte Dübel verwendet werden um Wärmebrücken zu vermeiden
  • die einzelnen Dämmplatten können auch in Schienen montiert werden
  • besondere Schwachstellen sind Laibungen um Fenster und Türöffnungen
WDVS Dämmung © IVPU
WDVS Dämmung © IVPU

Vorgehängte Fassadenbekleidung:

  • dadurch wird den Wänden eine kleinteilige Struktur verpasst
  • dabei ist es möglich, dass die Schutzhaut aus Holz, Zementplatten oder Metallbahnen besteht
  • hinterlüftete Vorfassaden müssen winddicht gedämmt werden
  • dabei dürfen keine offenen Dämmplattenstöße und Fehlstellen entstehen
  • es muss ein lückenloser Anschluss an die Unterkonstruktion geschehen
  • Ausführung: Dicke der Luftschicht zur Hinterlüftung: über 2 cm
Grundaufbau einer hinterlüfteten Fassade
Grundaufbau einer hinterlüfteten Fassade

Vormauerung:

  • die Hohlräume werden mit einer Schüttung oder mit Dämmplatten gedämmt
Kerndämmung: Einblasdämmung oder Dämmplatten
Kerndämmung: Einblasdämmung oder Dämmplatten

Wärmedämmputz:

  • dieser spezielle Putz enthält besondere organische oder mineralische Zuschlagsstoffe
  • der Putz kann bis zu einer Dicke von 8 cm aufgetragen werden
  • er dämmt nur etwa ein Fünftel einer „normalen“ Dämmung

Die Innendämmung – Probleme und Informationen

  • bei der Ausführung von Innendämmungen entstehen fast immer Wärmebrücken
  • diese Wärmebrücke sind können immer kälter, feucht und schimmelig werden
  • die Temperaturdifferenz von Wände, die innen gedämmt sind ändert sich
  • sobald weniger Wärme nach außen fließt, kann der Frost tiefer eindringen
  • der Frost kann gefährlich für die Wasserrohre werden
  • wenn es dazu kommt, dass Wasserdampf aus der Raumluft nach außen dringt, birgt das die Gefahr, dass er in der Wand flüssig wird
  • das Wandern des Dampfes wird mit einer Folie verhindert
  • das Aufhängen großen Lasten im Innenbereich wird erschwert
  • Heizkörper, Steckdosen und Schalter müssen versetzt werden
Info: Bei der Ausführung von Innendämmungen wird fast immer Wohnfläche verschenkt. Bei diesem Thema ist die Außendämmung der Innendämmung immer überlegen.
Bei Innendämmung kommt es zu einer Verschiebung des Taupunkts
Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden
Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden

Wichtige Tipps: Darauf sollten Sie bei Außen- und Innendämmungen achten!

Wichtig ist, dass Sie darauf achtgeben, dass bei Fassadendämmungen die Vorgaben des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) eingehalten werden müssen. Dabei wird z. B. bei der Außendämmung ein bestimmter spezieller U-Wert für die Außenwand verlangt. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass eine Innen- oder Außendämmung immer von einem ausgewiesenen Fachmann ausgeführt wird. Auf diese Weise vermeiden Sie später böse Überraschungen. Bei jeder Art von Dämmung gilt: Die einzelnen Dämmstoffe sollten immer vollflächig verlegt werden. Auf diese Weise werden unnötige Wärmebrücken vermieden. Auch hier kann der Fachmann spezielle Tipps zur Ausführung geben.

Dämmstoffe Thermographie © Ingo Bartussek, fotolia.com
Dämmstoffe: Es gibt viele Möglichkeiten © Ingo Bartussek, fotolia.com

Die Dämmung fördern lassen – Infos und Tipps

Fördermittel © Doc Rabe, fotolia.com
Fördermittel © Doc Rabe, fotolia.com

Eine KfW-Förderung ist für Innen- und Außendämmungen möglich. Also stehen Hausbesitzer nicht alleine da, wenn es darum geht Unterstützungen zu erhalten. Um sich eine KfW-Förderung für eine Fassadendämmung zu sichern, muss bereits bei der Planung überprüft werden, ob die Dämmung spezielle Mindestanforderungen erfüllt. Nur so kann ein zinsgünstiger Kredit oder ein Zuschuss der KfW bewilligt werden. Das KfW-Programm, über das man die Förderung erhalten kann, nennt sich „Energieeffizient Sanieren“. Aber auch die einzelnen Bundesländer stellen finanzielle Fördermittel für eine Haus-Sanierung und Modernisierungen zur Verfügung.

Für die Förderung einer Dämmaßnahme einen Energieberater einschalten
Für die Förderung einer Dämmaßnahme einen Energieberater einschalten
Energetische Sanierung © Gina Sanders, fotolia.com
Dämmung Kosten und Förderung

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Fazit – Gut informiert und mit professioneller Hilfe erfolgreich Dämmen

Fakt ist, dass es einige wichtige Unterschiede zwischen Außen- und Innendämmungen gibt. Ein wichtiges Merkmal von Innendämmungen ist, dass bei dieser Variante immer Wohnraum verlorengeht. Hier zeigt sich die Außendämmung überlegen. Bei der Ausführung von Außendämmungen gibt es verschiedene Arten. So kann z. B. ein Wärmedämmverbundsystem verwendet werden, bei dem das Dämmmaterial direkt auf die Außenwand aufgetragen wird und bei der keine lückenlosen Anschlüsse an die Unterkonstruktion auftreten dürfen.

Empfehlung: Wer sich vor der Dämmmaßnahme ausführlich von einem Fachmann beraten lässt, hat die Möglichkeit eine KFW-Förderung für die Sanierung zu erhalten. Auch die Bundesländer stellen Geld zur Verfügung, um beim Umbau unterstützend zur Seite zu stehen. Dämmungen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich sollten immer von einem Profi ausgeführt werden.
Dämmstoffe © Ingo Bartussek, fotolia.com
Innendämmung: Überblick über Dämmstoffe und Dämmmethoden

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