Nichts als (unbewegte) Luft
Eine Dämmung reduziert den Wärmedurchgang durch ein Bauteil wie die Wand auf ein Minimum. Die Frage ist, wieso schafft diese Aufgabe die Wand nicht allein, wohl aber eine von außen aufgeklebte Dämmplatte? Die Antwort ist überraschend einfach.
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Die Funktionsweise eines Dämmstoffs
Das Grundprinzip von Dämmstoffen ist immer dasselbe: Sie binden Luft auf einem kleinen Raum. Ob in den Polystyrol-Kügelchen von EPS (Styropor), zwischen den Fasern von Flachs, Stein- und Glaswolle oder den Poren von aufgeschäumtem Glas – immer wird Luft festgehalten, die eine dämmende Wirkung entfaltet. Somit macht sich die Dämmung eine physikalische Eigenheit der Luft zunutze: Luft ist ein schlechter Wärmeleiter.
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Schlechter Wärmeleiter = guter Dämmstoff
Verschiedene Materialien können Wärme unterschiedlich gut weitergeben. In der Regel leiten Materialien mit einer hohen Dichte die Wärme besser als Materialien, die eine geringe Dichte aufweisen. Das beste Beispiel sind Metalle, die in Form von Pfannen oder Töpfen die Hitze des Herds sehr gut nutzbar machen.
Die Wärmeleitfähigkeit wird in der physikalischen Einheit W/(mK) angegeben. Einige Beispiele für die Wärmeleitfähigkeit verschiedener Materialien sind:
- Kupfer 399 W/(mK)
- Eisen 81 W/(mK)
- Beton 2,1 W/(mK)
- Fensterglas 0,87 W/(mK)
- Ziegel 0,38 – 0,52 W/(mK)
- Luft 0,026 W/(mK)
Einige Gase haben eine noch geringere Wärmeleitfähigkeit als Luft und werden daher bei besonderen Hochleistungsdämmstoffen als Zellgas eingesetzt. Die Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen lässt sich generell leicht an der Wärmeleitgruppe (WLG) ablesen, der sie angehören. Ein Dämmstoff der WLG 35 hat beispielsweise eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(mK).
Die Wärmeleitfähigkeit bestimmt über die Dämmstoffdicke
Durch ihre geringe Wärmeleitfähigkeit haben Dämmstoffe bereits bei geringen Schichtdicken eine hohe Wirkung. Ein Beispiel der Energie-Agentur NRW macht dies deutlich: Um die gleiche Dämmwirkung wie 2 Zentimeter Dämmstoff zu erzielen, müsste eine Wand aus massivem Beton 105 Zentimeter dick sein.
Dämmwirkung von Baustoffen, © Bild: EnergieAgentur NRW
Wie dick eine Dämmung sein muss, lässt sich allerdings nicht ohne weiteres sagen. Die Dämmstoffdicke hängt immer von der Gesamtkonstruktion eines Bauteils ab. Für jedes Bauteil eines Hauses – Wand, Dach, Kellerdecke – gibt es gesetzliche Vorgaben über die Menge der Wärme, die hindurchströmen darf. Der Wärmedurchgang ist dabei nicht mit der Wärmeleitfähigkeit zu verwechseln und wird durch den sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) bestimmt.
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