Hegen Sie den Verdacht, dass in Ihrem Zuhause asbesthaltige Baustoffe verwendet wurden, klären Sie diese Frage am besten mithilfe eines Sachverständigen. Er weiß sich selbst und die Hausbewohner zu schützen und kennt die Materialien, die Asbest enthalten könnten. Grundsätzlich haben Sie aber auch die Möglichkeit, selbst einen Test durchzuführen. Für diesen Zweck bekommen Sie bei zahlreichen Laboren Test-Kits für einen Raumlufttest oder die Untersuchung einer Materialprobe. Viele eignen sich für beide Testarten.
Die Test-Kits von Laboren
Test-Kits werden Ihnen per Post zugeschickt. Solch ein Kit enthält neben einem Röhrchen oder einem anderen Behältnis für die entnommene Probe eine detaillierte und oft sogar bebilderte Anleitung für die Probenentnahme sowie einen Erfassungsbogen, den Sie möglichst sorgfältig ausfüllen sollten. Besondere Kenntnisse sind hierfür nicht erforderlich. Auch ein Karton, in dem Sie die Probe und den ausgefüllten Bogen an das Labor schicken, ist in vielen Kits enthalten. Die Anwendung ist daher einfach und die Probenentnahme in den meisten Fällen schnell erledigt.
Haben Sie die Probe abgeschickt, dauert es in der Regel nur wenige Tage oder maximal zwei Wochen, bis das Labor Ihnen das Ergebnis seiner Untersuchung mitteilt. Sie erfolgt meistens mithilfe eines Rasterelektronenmikroskops und/oder durch eine energiedispersive Röntgenmikroanalyse. Der Prüfbericht erreicht Sie per Post oder E-Mail oder wird Ihnen auf der Internetseite des Labors zum Download zur Verfügung gestellt. Er enthält neben dem Testergebnis oft weitere Informationen wie zum Beispiel die gefundene Asbestart und eine Auswertung in einer für Laien verständlichen Sprache.
Der Raumlufttest
Viele Test-Kits können Sie sowohl für einen Raumlufttest als auch für die Untersuchung einer Materialprobe benutzen. Durch einen Raumlufttest lässt sich feststellen, ob die in einem Gebäude verwendeten Baustoffe Asbestfasern freisetzen. Sie gelangen in die Luft, wenn Materialien aufgrund ihres Alters brüchig oder rissig werden. Im Außenbereich spielt darüber hinaus die Verwitterung eine Rolle. Asbestfasern können außerdem bei allen Arten der Bearbeitung wie Bohren oder Schleifen freigesetzt werden. Noch größer ist die Gefahr, wenn Sie asbesthaltige Baustoffe entfernen und beispielsweise einen alten Fliesenkleber von den Wänden schlagen. Renovierungen und Umbaumaßnahmen stellen für den Heimwerker deshalb oft das größte Risiko dar.
Setzen Baustoffe Asbestfasern frei, vermischen sich diese mit dem Hausstaub. Eine Untersuchung des Hausstaubs gibt daher Aufschluss darüber, ob die Luft in Ihren Räumen Asbestfasern enthält. Für diesen Test schicken Sie eine kleine Menge Hausstaub an ein Labor. Er stammt im Idealfall von einer Stelle, an der er sich über einen längeren Zeitraum sammeln konnte. Dieser Staub ist sozusagen ein Archiv, denn er enthält alle Substanzen, die vorher in der Raumluft waren.
Durch einen Raumlufttest setzen Sie sich keiner zusätzlichen Gesundheitsgefahr aus. Von Nachteil ist allerdings, dass Sie durch den Test nur erfahren, ob Asbestfasern in der Raumluft schweben. Die Quelle der Fasern lässt sich auf diese Weise nicht identifizieren. Stellt das Labor keine Asbestbelastung fest, nimmt ein Raumlufttest Ihnen jedoch die Sorgen. Dies gilt im Besonderen für den Fall, dass Renovierungen bereits stattgefunden haben und Sie sich fragen, ob hierbei möglicherweise Asbestfasern freigesetzt wurden.
Den Profis stehen für eine Untersuchung der Raumluft spezielle Geräte zur Verfügung. Sie saugen oft die Luft über einen gewissen Zeitraum ab und untersuchen im Anschluss den im Gerät eingesetzten Filter auf Asbest. Solch eine Messung erfolgt unter anderem nach einer Asbestsanierung, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen erfolgreich waren.
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Die Untersuchung einer Materialprobe
Wie bereits erwähnt, gelangen Asbestfasern oft erst in die Raumluft und damit in Ihre Lunge, wenn ein asbesthaltiger Baustoff auf die eine oder andere Weise beschädigt wird. Eine Beschädigung lässt sich jedoch nicht vermeiden, wenn Sie eine Materialprobe auf Asbest untersuchen lassen möchten. Bei dieser Art Asbest-Test sollten Sie deshalb äußerst vorsichtig sein und Ihre Gesundheit bestmöglich schützen. Eine gute Atemschutzmaske verhindert, dass Sie die extrem feinen und mit bloßem Auge nicht sichtbaren Asbestfasern einatmen.
Als Materialprobe reicht ein kleines Stück in einer Größe von etwa 1 x 1 Zentimeter vollkommen aus. Achten Sie bei der Einsendung mehrerer Proben außerdem darauf, gegenseitige Kontaminationen auszuschließen. Benutzen Sie bei der Entnahme der Proben deshalb unterschiedliche Werkzeuge oder reinigen Sie das gewählte Werkzeug nach jedem Gebrauch mit einem feuchten Tuch. Mehrere Proben in einem Behältnis an ein Labor zu schicken, ist wegen einer möglichen Kontamination natürlich ebenfalls tabu.
Asbest im Haus?
Wie erkennt man Asbest und wie schützt man sich davor? Asbest wurde 1993 verboten, weil seine feinen Fasern in die… weiterlesen