Asbest im Nachtspeicherofen? – So finden Sie es heraus und entsorgen ihn richtig
Asbest kam früher bei der Herstellung zahlreicher Produkte zum Einsatz. Es ist unter anderem hitzebeständig und zeichnet sich durch gute isolierende Eigenschaften aus. Bis zur Erkenntnis, dass Asbest eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellt, wurde es deshalb auch beim Bau von Nachtspeicheröfen genutzt. Steht in Ihrem Haus oder in Ihrer Wohnung eines oder mehrere ältere Geräte, kann es daher sein, dass sie Asbest enthalten. Die gute Nachricht jedoch vorweg: Ein unbeschädigter und einwandfrei funktionierender Nachtspeicherofen schadet Ihrer Gesundheit in der Regel nicht. Dennoch empfiehlt es sich, über einen Ersatz nachzudenken, denn neben ihrer potenziellen Gesundheitsgefahr verbrauchen alte Öfen oft extrem viel Energie. Durch einen Austausch reduzieren Sie daher gleichzeitig Ihre Heizkosten.
Asbesthaltige Bauteile in Nachtspeicheröfen
Nachtspeicheröfen wurden auch unter anderen Bezeichnungen wie Nachtspeicherheizungen oder Elektro-Speicherheizgeräte angeboten. Allen gemeinsam war, dass sie einen nächtlichen günstigeren Stromtarif nutzten, um Wärme zu erzeugen. Diese wurde im Gerät gespeichert, um mit ihr zu einem späteren Zeitpunkt, in der Regel am folgenden Tag, die Zimmer zu beheizen.
Asbest kann sich in Nachtspeicheröfen an den unterschiedlichsten Stellen befinden. Es wurde unter anderem bei der Herstellung von Dämmstoffen, Dichtungsmaterialien, Isoliermaterialien und Ummantelungen verwendet. Selbst die Träger und Abstandshalter der Kernsteine, in denen die Wärme gespeichert wird, können Asbest enthalten.
Asbesthaltig oder nicht? – Ihre Möglichkeiten bei der Klärung dieser Frage
Ob Ihr Nachtspeicherofen Asbest enthält, lässt sich auf unterschiedliche Weise klären:
- Die Verwendung von Asbest in Nachtspeicheröfen ist in Deutschland seit 1984 verboten. Ein Gerät neueren Datums, das von einem deutschen Hersteller stammt, enthält daher kein Asbest.
- Im EVS-Rundschreiben von 1990 ist aufgelistet, wie lange die einzelnen Hersteller Asbest für ihre Nachtspeicheröfen verwendet haben. Gewisse Gerätetypen können eine Ausnahme bilden. Die genannten Jahreszahlen sind einschließlich der genannten Jahre zu verstehen. Relativ große Unterschiede kamen vor allem dadurch zustande, dass die Gesundheitsgefahr durch Asbest lange vor dem Verbot im Jahr 1984 bekannt war. Viele Hersteller suchten deshalb schon sehr viel früher nach Alternativen.
- Einfache Probeentnahme
- Keine Vorkenntnisse nötig
- Analyse im akkreditierten Labor
- Auch durch eine Anfrage beim Hersteller lässt sich klären, ob Ihr Nachtspeicherofen Asbest enthält. Hierfür benötigen Sie ebenfalls die Daten vom Typenschild. Ist keines vorhanden, kann ein Blick in alte Unterlagen helfen. Vielleicht findet sich dort noch die Rechnung oder ein anderes Dokument, auf dem der Typ genannt ist.
- Ein weiterer potenzieller Ansprechpartner ist das für Ihre Gemeinde zuständige Energieversorgungsunternehmen. Dies sind in vielen Orten die Stadtwerke.
Hersteller | Typen und Baujahr |
---|---|
ACEC | alle bis 1971 |
AEG | alle bis 1974 außer 120 F – 360 F, 80 DF – 300 DF |
Bauknecht, Thermotechnik | alle bis Mitte 1976 |
BBC | alle |
Buderus | alle bis 1975 |
Conti-Elektro | alle (bis 1971) |
Elektrolux | alle bis 1976 |
Juno | alle bis 1975 |
Klöckner | alle bis Mitte 1976 |
Küppersbusch | alle bis 1976 |
Malag | generell keine asbesthaltigen Bauteile im Luftstrom, mit Ausnahme von manchen Typen, bei denen lediglich ein asbesthaltiger Schalldämmstreifen auf der Klappe der Kaltluftzumischung angebracht ist (bis 1969) |
Maybaum | alle |
Neff | alle |
Olsberg | alle bis Mitte 1975 |
Siemens | HR, HV, 2NV3, 2NV5, 2NV7 bis 1972, 2 NF1, 2NF3,
2NF5, 2NV1 bis 1971, Permatherm D bis 1975 |
Stiebel Eltron | alle bis Oktober 1973, ETT bis 1976;
ETS und ETW seit Serienanlauf asbestfrei |
Technotherm | alle bis 1973 |
Vaillant | alle bis 1976 |
Witte | alle bis 1976 |
Zanker-Forbach | alle bis 1977 |
Die eventuell erforderliche Typenbezeichnung finden Sie auf dem Typenschild, das die Hersteller für gewöhnlich an der Außenseite der Öfen anbringen. Es kann sich aber auch im Inneren befinden. Öffnen Sie das Gerät jedoch nicht. Den Grund hierfür finden Sie nachfolgenden Abschnitt.
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Bei Verdacht extrem wichtig: Öffnen Sie das Gerät nicht!
Mikroskopisch kleine Asbestfasern, die in die Lunge eindringen und dort schwere Krankheiten auslösen können, werden vor allem beim Öffnen alter Nachtspeicheröfen freigesetzt. Unterlassen Sie deshalb jedes Öffnen und eigene Reparaturen. Dies könnte zu einer Kontamination des ganzen Zimmers und schlimmstenfalls sogar des gesamten Gebäudes führen. Eine Dekontamination ist sehr aufwändig und entsprechend teuer, denn die Fasern verteilen sich nicht nur in der Raumluft. Sie bleiben auch an der gesamten Einrichtung bis hin zu den Teppichböden haften.
Um eine Freisetzung von Asbestfasern zu verhindern, dürfen alte Nachtspeicheröfen bei der Entsorgung nicht zerlegt werden. Die Mitarbeiter von Fachbetrieben gehen deshalb oft folgendermaßen vor: Sie klemmen das Gerät zunächst ab und verkleben alle direkt erreichbaren Öffnungen. Danach ziehen sie es nach vorn, um die Öffnungen auf der Rückseite mit reißfestem Klebeband zu verschließen. Zum Schluss packen sie das Gerät in eine reißfeste Folie, die sie ebenfalls sorgfältig verschließen, und tragen es aus dem Haus.
Asbesthaltige Nachtspeicheröfen selbst zu entsorgen, ist nicht in allen Bundesländern verboten, aber schon allein wegen des hohen Gewichts der Geräte eine Herausforderung. Unternehmen benutzen nicht selten Kräne. Zudem müssen Sie selbst als Privatperson, die einen eigenen Ofen entsorgt, die Vorschriften der TRGS 519 (TRGS = Technische Regeln für Gefahrstoffe) einhalten. Überlassen Sie die Demontage und Entsorgung asbesthaltiger Nachtspeicheröfen deshalb besser einer Spezialfirma mit Asbest-Sachkundenachweis. Manche Gemeinden haben mit Firmen Vereinbarungen getroffen, sodass die Entsorgung nur über diese Unternehmen erfolgen kann. Erkundigen Sie sich deshalb bei Ihrer Gemeinde über die aktuellen Vorschriften. In allen anderen Fällen kann es sich durchaus lohnen, die Angebote mehrerer Spezialbetriebe zu vergleichen.
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