Asbest in Fußböden und Belägen

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Asbest in Fußböden und Belägen – diese Produkte sind häufig betroffen

Die Herstellung und Verwendung asbesthaltiger Bodenbeläge ist in Deutschland inzwischen verboten. Einige wurden vom Markt genommen, weil ab 1982 Produkte mit schwach gebundenem Asbest verboten waren, andere fanden sich bis zum generellen Asbestverbot im Jahr 1993 im Handel. Die Frage, ob ältere Bodenbeläge Asbest enthalten, lässt sich daher unter Umständen schon klären, wenn Sie die ursprüngliche Bezeichnung Ihres Bodenbelags kennen oder ihn sich etwas genauer anschauen. In allen anderen Fällen hilft nur die Untersuchung einer Probe in einem entsprechenden Labor. Asbesthaltig können jedoch nicht nur Bodenbeläge sein. Auch Klebstoffen und Mörtel sowie Estrich wurde in der Vergangenheit häufig Asbest beigemischt.

Warnschild - Asbestfasern - an einem Bauzaun © fefufoto, stock.adobe.com
Asbest findet sich in vielen älteren Gebäuden © fefufoto, stock.adobe.com

Asbesthaltige Bodenbeläge aus früheren Zeiten

Vinyl-Asbest-Fliesen oder Floor-Flex-Platten sind in der Regel grau oder braun meliert und haben eine quadratische Form mit einer Kantenlänge zwischen 20 und 40 Zentimetern. Sie besitzen keine Trägerschicht und bestehen daher aus einer einzigen Lage. Diese Platten wurden auch als Wandbeläge verwendet und aufgrund ihrer Fliesenform fast immer geklebt. Hierbei kam meist ein ebenfalls asbesthaltiger Bitumenkleber zum Einsatz. Floor-Flex-Platten zeichneten sich durch einen geringen Abrieb aus und eigneten sich deshalb selbst für gewerblich genutzte und öffentliche Räume mit entsprechend hohen Anforderungen an den Fußbodenbelag. Ebenso beliebt waren sie als Ausstattung von Wohnblocks. Alte Floor-Flex-Platten finden sich jedoch auch in kleineren Wohnhäusern, die in den 1950er bis 1980er Jahre erbaut wurden. Bei diesen Platten ist der Asbest fest gebunden. Dementsprechend durften sie bis zum Verbot im Jahr 1993 verkauft und verlegt werden.

Asbest: Gefahr für die Gesundheit
Asbest: Gefahr für die Gesundheit

Cushion-Vinyl-Beläge oder kurz CV-Beläge bestehen aus mehreren Lagen und sind auf ihren Unterseiten mit Asbestpappe beschichtet. Diese Pappe hat eine hellgraue oder weiße Farbe und ist in den meisten Fällen nur etwa einen Millimeter dick. In seltenen Fällen kann der Asbest aber auch einer Mittellage beigemischt sein. Cushion-Vinyl-Beläge wurden als Bahnenware verkauft und vor Ort passend zugeschnitten. Sie ließen sich leicht verlegen und zeichneten sich zudem durch günstige Preise aus. Besonders beliebt waren sie als Fußbodenbeläge für die Küche, das Badezimmer und das WC. In Letzteren wurden sie manchmal auch für die Wände genutzt und beispielsweise rund um die Badewanne oder das Waschbecken an die Wände geklebt. Neben einer vollflächigen Verklebung war es möglich, die Beläge lose zu verlegen. Bei Cushion-Vinyl-Belägen ist der Asbest schwach gebunden. Diese Beläge waren daher schon ab 1982 verboten.

alter orangefarbener Linoleum Boden aus den 70er Jahren © David, stock.adobe.com
Bei einem Fußbodenbelag im Design der 1970er ist die Gefahr, dass er Asbest enthält, recht groß © David, stock.adobe.com

Den Cushion-Vinyl-Belägen recht ähnlich sind manche PVC-Fußbodenbeläge mit einer Rückseite aus Jutefilz. Dieser Filz ist in der Regel circa fünf Millimeter dick und hat eine hellbraune Farbe. Er enthält kein Asbest. Bei diesen Fußbodenbelägen, die vor allem in den 1960er Jahren verlegt wurden, brauchen Sie sich daher keine Sorgen zu machen.

Mögliche Vorkommen asbesthaltiger Boden- und Wandbeläge in Wohnhäusern
Mögliche Vorkommen asbesthaltiger Boden- und Wandbeläge in Wohnhäusern

Asbesthartfliesen oder Asphalt-Tiles wurden auf Basis von Asphalt oder Bitumen hergestellt und auf dem Untergrund verklebt. Sie können Asbest enthalten. Asphalt-Tiles wurden in Wohngebäuden jedoch nur selten verlegt. Sie finden sich vor allem in Gewerbebetrieben und öffentlichen Gebäuden.

Bei Linoleum-Belägen und Stragula-Belägen kann sich in den Zwischenlagen Asbest befinden. Dies ist allerdings nur selten der Fall. Zudem sind meist nur Produkte betroffen, die vor 1970 hergestellt wurden.

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Asbesthaltige Kleber und Mörtel für Fußbodenbeläge

Bei verklebten Fußbodenbelägen kann auch der Klebstoff beziehungsweise Mörtel Asbest enthalten:

Bitumen- oder Teerkleber haben eine braun-schwarze Farbe. Sie wurden nicht nur zum Verkleben von Floor-Flex-Platten, sondern auch vieler anderer Bodenbeläge genutzt.

Sind Ihre Fliesen in einem Dickbettmörtel verlegt, können Sie davon ausgehen, dass dieser asbestfrei ist. Dünnbettmörtel fügte man dagegen oft Asbestfasern bei, um die Konsistenz des Mörtels einzustellen oder seine mechanischen Eigenschaften zu verbessern. Diese Methode wurde vor allem von den 1960er Jahren bis Ende der 1980er Jahre, zum Teil aber auch noch später angewandt.

Vorsichtsmaßnahmen bei Verdacht auf Asbest in Boden- oder Wandbelägen
Vorsichtsmaßnahmen bei Verdacht auf Asbest in Boden- oder Wandbelägen

Asbest im Estrich

Ein Estrich aus früheren Jahrzehnten kann ebenfalls Asbest enthalten. Hierbei handelt es sich oft um den Magnesitestrich, der auch als Magnesiaestrich, Steinholz oder Steinholzestrich bezeichnet wird. In solch einem Estrich sorgt Asbest für eine höhere Druckfestigkeit, Feuerbeständigkeit und einen Schutz vor Feuchtigkeit. Asbest reduziert darüber hinaus die Gefahr von Rissen und Brüchen. Asbestestrich wurde deshalb vor allem für stark beanspruchte Fußböden wie zum Beispiel in der Industrie oder in Werkstätten genutzt.

Gesundheitsgefahren durch Asbest in Fußbodenbelägen

Sind asbesthaltige Bodenbeläge unbeschädigt und vielleicht sogar durch einen weiteren Belag abgedeckt, besteht für gewöhnlich keine Gefahr für die Gesundheit. Erst durch Beschädigungen, Abnutzungserscheinungen, eine langsame Auflösung des Materials und ähnliche Prozesse werden Asbestfasern freigesetzt und gelangen in die Raumluft. Sie dringen beim Einatmen in die Lunge und können Krankheiten bis hin zu Krebs auslösen. Gleiches gilt für Mörtel und Kleber, die ohnehin von Platten, Fliesen oder anderen Belägen abgedeckt sind. Möchten Sie alte Bodenbeläge entfernen, sollten Sie bei Verdacht jedoch prüfen lassen, ob sie Asbest enthalten. Bestätigt sich Ihre Vermutung, überlassen Sie die Demontage am besten einem Fachbetrieb.

alten Teppichboden mit Schutzanzug und Gasmaske entsorgen © Vivid Concepts, stock.adobe.com
Bei der Entsorgung asbesthaltiger Bodenbeläge sind Schutzmaßnahmen erforderlich © Vivid Concepts, stock.adobe.com
Asbest Dachsanierung © Björn Wylezich, fotolia.com
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