Fugen zwischen Ziegelsteinen sanieren

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Fugen zwischen Ziegelsteinen sanieren – so setzen Sie in vier Schritten Mauerwerk wieder instand

Gebrannte Ziegelsteine haben eine lange Lebensdauer. Sieht eine Fassade, eine Mauer oder ein anderes Bauwerk aus Ziegeln nicht mehr gepflegt aus, liegt es daher meist an den Fugen. Sie können im Laufe der Zeit brüchig werden, Risse bekommen, teilweise herausfallen oder bis in tiefere Schichten ausgewaschen werden. Diese Schäden sind nicht nur ein optisches Problem, denn Fugen haben eine statische Funktion. Zudem nehmen sie in stark verwittertem Zustand viel Wasser auf und können ihre Aufgabe, andere Bauteile vor Schlagregen zu schützen, nicht mehr erfüllen. Die Sanierung der Fugen erhöht daher die Lebensdauer des gesamten Mauerwerks.

Weitere gute Gründe für eine Fugensanierung

Ursachen für schadhafte Fugen sind vor allem Frost, Niederschläge, Wind und andere Wetterereignisse. Diese Einflüsse lassen sich nicht verhindern. Fast jede, aus Ziegeln gemauerte Fläche benötigt deshalb nach einer gewissen Zeit eine Fugensanierung. Dies gilt sowohl für einschaliges als auch für zweischaliges Mauerwerk.

Schutz vor Witterung
Schutz vor Witterung

Ziel einer Fugensanierung ist neben optischen Gesichtspunkten vor allem die Wiederherstellung des Feuchteschutzes. Dringt Feuchtigkeit in das Mauerwerk, kann es von dort in die Innenräume gelangen, den Effekt einer Innendämmung zunichtemachen und zu einer Schimmelbildung führen. Eingedrungenes Wasser kann zudem im Winter gefrieren, sich hierbei ausdehnen und Schäden am Mauerwerk verursachen.

Mauerwerk mit Mörtel verfugen, Handwerker sitzt vor Wand aus Backsteinen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Bei einer Hausfassade sind intakte Fugen besonders wichtig © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Mörtel – auch für die optische Gestaltung von Mauerwerk

Bei einer Fugensanierung ersetzen Sie nur den vorderen Teil der beschädigten Fugen. Dadurch ist es wichtig, dass der neue Mörtel zum alten passt. In den meisten Fällen bestehen Fugen zwischen Ziegelsteinen aus einem Kalk- oder Kalkzementgemisch. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Lassen Sie sich daher gegebenenfalls von einem Fachmann beraten. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie Natursteine verfugen möchten.

Für kleinere Instandsetzungen sind auch Fugensaniermörtel erhältlich. Hierbei handelt es sich meistens um Fertigmischungen, die auch Trockenmörtel genannt werden. Diese müssen Sie nur mit Wasser mischen. Zudem bekommen Sie Mörtel inzwischen in zahlreichen Farben. Dadurch fallen Reparaturen kaum auf. Die Verwendung von Mörtel in einer anderen Farbe bietet Ihnen aber auch die Möglichkeit, dem gesamten Mauerwerk eine vollkommen andere Optik zu verleihen. So lässt zum Beispiel ein dunkler Mörtel eine Mauer sehr viel plastischer aussehen als ein Mörtel im Farbton der Ziegelsteine.

Mörtel
Mörtel

Anleitung für die Sanierung von Mauerwerksfugen

Mörtel sollte langsam abbinden können. Wählen Sie für eine Fugensanierung deshalb einen Tag, an dem es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht regnen wird, der Himmel aber dennoch bewölkt ist und die Temperatur in einem moderaten Bereich über 5 °C liegt. Beseitigen Sie außerdem Staub und Schmutz in der Umgebung. Er könnte vom Wind aufgewirbelt werden und bleibt leicht in den noch feuchten Fugen haften. Bei einer kleinen Mauer besteht die Möglichkeit, sie in den Pausen und nach der Sanierung mit einer Plane abzudecken. Eine dunkle Plane schützt die Fugen nicht nur vor Niederschlägen, sondern auch vor zu viel Sonne.

  1. Den alten Mörtel entfernen

    Im ersten Schritt entfernen Sie den alten Mörtel. Diese Arbeit lässt sich mit zahlreichen Werkzeugen und Maschinen erledigen. Sie haben daher unter anderem die Wahl zwischen:

    • Hammer und Meißel
    • Hammer und einem Stück Hartholz
    • einer Flex
    • einer Fugenfräse
    • einer Einstechklingen-Handsäge
    • einer elektrischen Säge mit Einstechklingen-Sägeblatt
    Mörtelentfernung
    Mörtelentfernung

    Beim Gebrauch fast all dieser Werkzeuge und Maschinen ist Vorsicht geboten, denn sie können auch die Ziegel beschädigen. Allein mit einem Stück Hartholz werden Sie kaum einen Schaden anrichten. Nehmen Sie sich deshalb ausreichend Zeit für die Arbeit und sorgen Sie für einen sicheren Stand. Auf einem Gerüst lässt es sich viel leichter und präziser arbeiten als auf einer Leiter.

    Den alten Mörtel entfernen Sie bis in eine Tiefe, die mindestens der eineinhalbfachen Fugenbreite entspricht. Achten Sie hierbei unbedingt darauf, dass auch die sogenannten Fugenflanken sauber werden. Die Seiten der Klinker sollten im vorderen Bereich also ebenfalls frei von Mörtel sein.

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  3. Das Mauerwerk säubern und vornässen

    Nachdem Sie den alten Mörtel entfernt haben, säubern Sie das Mauerwerk gründlich mit einem Handfeger oder noch besser mit Druckluft oder einem Staubsauger.

    Der noch vorhandene alte Mörtel in den Fugen ist trocken. Er wird das im neuen Mörtel enthaltene Wasser förmlich aufsaugen und kann dadurch Risse entstehen lassen. Um dies zu verhindern, nässen Sie die Fugen vor. Sollten die Klinker hierbei nass werden, warten Sie mit dem nächsten Arbeitsschritt, bis ihre Oberflächen wieder weitestgehend trocken sind. Größere Mengen Wasser, die vom Mauerwerk in die Fugen gelangen, könnten den Wasseranteil des Mörtels zu stark erhöhen.

  4. Ziegelwand bewässern © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
    Das Vornässen können Sie bequem mit dem Gartenschlauch erledigen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
  5. Die nötigen Werkzeuge bereitlegen und den Mörtel anmischen

    Zum Anmischen des Mörtels benötigen Sie einen Kübel und eine Bohrmaschine, die Sie mit einem Rührquirl bestücken. Mit ihm lassen sich die Bestandteile am sorgfältigsten vermischen. Fugenmörtel sollte erdfeucht und gut formbar sein, damit Sie ihn in die Fugen drücken können. Beachten Sie jedoch auch die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Herstellers. Nach dem Anmischen haben Sie in der Regel etwa eine Stunde Zeit, den Mörtel zu verarbeiten. Rühren Sie deshalb vor allem am Anfang nur kleinere Mengen an.

    Säubern und Vornässen
    Säubern und Vornässen

    Zum Verfugen der Stoßfugen, also der senkrecht verlaufenden Fugen, brauchen Sie ein kurzes Fugeisen. Die langen, waagerecht verlaufenden Lagerfugen lassen sich jedoch leichter mit einem langen Fugeisen füllen. Benutzen Sie daher am besten zwei Werkzeuge. Beim Verfüllen der langen Lagerfugen nehmen Sie zusätzlich ein Fugblech zu Hilfe. Auf dieses Blech geben Sie etwas Mörtel, halten das Blech direkt unter die Fuge und schieben den Mörtel hinein. Beim Verfugen der aufrechten Stoßfugen ist ein Fugblech allerdings wenig hilfreich. Geben Sie deshalb etwas Mörtel in ein kleines Gefäß, aus dem Sie den Mörtel mit dem Fugeisen entnehmen können. Die beiden Fugeisen verwenden Sie auch zum anschließenden Glätten der Fugen.

    Beim Verfugen empfiehlt es sich, von oben nach unten zu arbeiten. Auf diese Weise bemerken Sie rechtzeitig, wenn etwas Mörtel auf die Klinker gefallen ist. In feuchtem Zustand lässt er sich noch leicht beseitigen.

  6. Fugen einer Hauswand mit Fugeisen und Mörtel ausfüllen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
    Im Idealfall sind die Fugeisen fast so breit wie die Fugen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
  7. Das Mauerwerk verfugen

    Damit keine Hohlräume verbleiben, füllen Sie die Fugen in jeweils zwei Etappen. Die erste Schicht verdichten Sie sorgfältig, bevor Sie weiteren Mörtel in die Fugen geben. Diese beiden Schritte sollten direkt nacheinander erfolgen, damit die erste Schicht Mörtel noch frisch ist und sich optimal mit der zweiten verbindet. Die zweite Schicht Mörtel muss fast bündig mit dem Mauerwerk abschließen. Beträgt der Versatz maximal zwei Millimeter, kann sämtliches Regenwasser sofort abfließen. Bei einem größeren Versatz besteht dagegen die Gefahr, dass es sich auf den Steinen sammelt.

    Verfugen
    Verfugen

    Verfugen Sie immer abwechselnd die Stoßfugen und die Lagerfugen. So können Sie direkt im Anschluss die Stellen, an denen sie sich treffen, glatt streichen. Beim besonders sorgfältigen Verfugen in zwei Etappen beginnen Sie beim ersten Durchgang mit den Stoßfugen und beim zweiten Durchgang mit den Lagerfugen.

    Bis der Mörtel abgebunden ist, sollte das Mauerwerk nicht nass werden oder starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Danach können Sie die eventuell noch vorhandenen Mörtelreste auf dem Mauerwerk entfernen. Dies ist am einfachsten mit einer Wurzelbürste.

Mörtel in die Fugen einer Hauswand vom Blech schieben und füllen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Von einem Blech lässt sich der Mörtel leicht in die Fugen schieben © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Backsteinfassade verfugen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Klinker verfugen

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