Eine tragende Wand entfernen – keine Aufgabe für den Heimwerker
Tragende Wände dürfen nur von Fachbetrieben entfernt werden. Gleiches gilt für kleinere Durchbrüche, den Einbau von Fenstern oder Türen und ähnliche Vorhaben, denn Veränderungen an einer tragenden Wand können schlimme Folgen haben und im extremsten Fall sogar zum Einsturz eines Hauses führen. Die Durchführung der Arbeit müssen Sie daher einem Experten überlassen. Dennoch bleibt für Sie genug zu tun, denn schon allein die Planung solch eines Vorhabens wird reichlich Zeit in Anspruch nehmen. Zudem müssen Sie Ihren neuen Durchbruch im Anschluss noch verschönern und beispielsweise neue Tapeten anbringen.
Obligatorisch: die Begutachtung durch einen Statiker
Möchten Sie Veränderungen an einer tragenden Wand vornehmen, müssen Sie einen Statiker hinzuziehen. Er ermittelt anhand der Pläne und vor Ort, ob und wie sich Ihre Wünsche in die Tat umsetzen lassen. Bevor Sie einen Statiker mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragen, sollten Sie daher bereits eine konkrete Vorstellung von den Umbaumaßnahmen haben und diese möglichst detailliert festhalten. Bringen Sie zudem schon beim ersten Termin die Baupläne Ihres Hauses mit.
Neben der Erstellung eines Gutachtens plant ein Statiker, auf welche Weise die Wand abgestützt werden sollte. Häufig muss ein Stahlträger eingezogen werden. Er übernimmt die Aufgabe einer tragenden Wand zum Teil oder gänzlich und leitet die Last der Decke und anderer Gebäudeteile nach unten weiter. Die Pläne eines Statikers dienen Fachbetrieben, bei denen Sie anschließend Angebote einholen, als Kalkulationsgrundlage.
Ebenfalls Pflicht: die Einholung einer Baugenehmigung
Eine Baugenehmigung müssen Sie bei einer Veränderung an einer tragenden Wand ebenfalls beantragen. Zusammen mit dem Antrag reichen Sie das Gutachten des Statikers ein. Eine Baugenehmigung ist selbst bei kleineren Vorhaben wie dem Einbau eines Fensters oder Umbauten im Innenbereich erforderlich. Schwierig wird es häufig, wenn die Wand gleichzeitig eine aussteifende Funktion erfüllt. In diesem Fall nimmt sie Horizontallasten auf, die unter anderem durch Wind, den Druck des Erdreichs oder den Verkehr entstehen. Eine aussteifende Wand verhindert eine Verformung des Bauwerks durch diese Kräfte. Sie darf deshalb oft nicht verändert werden.
Auch daran sollten Sie in der Planungsphase denken
In der Wand, die Sie verändern möchten, können Wasserrohre, Stromleitungen, Telefonleitungen oder andere Technik verlegt sein. Diese müssen gegebenenfalls verlegt werden. Aufspüren lassen sie sich in der noch intakten Wand mit entsprechenden Geräten.
Bei einem Durchbruch entsteht oft reichlich Schutt. Denken Sie daher rechtzeitig an die Bestellung eines Containers, sofern der ausführende Fachbetrieb die Entsorgung nicht übernimmt. Auch die Staubentwicklung ist nicht zu unterschätzen. Sorgen Sie deshalb durch Staubschutztüren und andere Maßnahmen dafür, dass der Staub sich nicht im ganzen Haus ausbreitet, sondern in den jeweiligen Zimmern bleibt. Diese Aufgabe übernehmen Fachbetriebe oft ebenfalls. Um Verschmutzungen und Beschädigungen zu verhindern, räumen Sie die betroffenen Zimmer am besten komplett aus.
Haustiere, Kinder und andere Hausbewohner, die sich an den Arbeiten nicht beteiligen, sind wegen des Lärms am besten außerhalb des Haushalts aufgehoben.
Die Durchführung und Nacharbeiten
Eine seitliche Abstützung ist beim Durchbrechen einer Wand oft erforderlich. Die Stützen übernehmen in der Zeit, bis der Sturz eingebaut ist, die Ableitung der Last bis in das Fundament. Die exakte Position der Stützen ist daher wichtig. Sie wird in der Regel vom Statiker festgelegt. Den Stahlträger mauern Fachleute für gewöhnlich mit Mörtel ein.
Zur Entfernung der Wandfläche nutzen sie die unterschiedlichsten Werkzeuge vom Bohrhammer über den Trennschleifer bis hin zu Hammer und Meißel.
Wurde bei Ihrem Durchbruch ein Stahlträger eingesetzt, können Sie diesen im Anschluss verkleiden oder verputzen. Zum Verkleiden eignen sich unter anderem Gipskartonplatten. Sie lassen sich nach Belieben gestalten und beispielsweise mit einer Raufasertapete bekleben.
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