Kunststoffe lassen sich relativ leicht mit einer Handsäge oder einer elektrischen Säge zuschneiden. Gewisse Punkte sind jedoch zu beachten, damit die Schnittkanten sauber werden und das Material beim Zuschnitt nicht reißt.
Kunststoffe von Hand zuschneiden oder brechen
Möchten Sie Kunststoff von Hand sägen, können Sie viele Sägen wie einen herkömmlichen Fuchsschwanz, eine Bügelsäge oder eine Japansäge und für dünne Kunststoffe eine Laubsäge verwenden.
Gebrauchen Sie eine Handsäge, sollten Sie beim Sägen nur leichten Druck ausüben. Zu viel Druck kann dazu führen, dass der Kunststoff bricht.
Platten, die weniger als fünf Millimeter dick sind, lassen sich außerdem anritzen und brechen. Zum Anritzen der Schnittkante eignet sich ein einfaches Cuttermesser oder ein scharfes Teppichmesser, das Sie entlang einer Metallschiene oder eines anderen geraden Gegenstands führen. Nach dem Anritzen brechen Sie die Kunststoffplatte über eine Kante wie der Tischkante.
Darauf sollten Sie beim Kauf eines Sägeblatts achten
Für alle elektrischen Sägen bekommen Sie im Handel Sägeblätter für Kunststoffe und speziell für Acrylglas. Bei diesem Kunststoff ist die Sauberkeit der Schnittkanten oft besonders wichtig, denn milchige Kanten fallen vor allem bei durchsichtigem Acrylglas stark auf. Bei anderen Gegenständen aus Kunststoff wie zum Beispiel Rohren spielt die Optik der Schnittkanten dagegen eine untergeordnete Rolle. Für deren Zuschnitt können Sie Ihre Säge ebenso gut mit einem anderen Sägeblatt wie einem Multimaterial-Blatt bestücken. Wichtig ist eine feine Zahnung, also möglichst viele kleine Sägezähne. Durch sie werden die Schnittkanten sauber und es reißt kein Material aus. Hierbei gilt, dass die Anzahl der Sägezähne umso größer sein sollte, je dünner der Kunststoff ist. Die Sägezähne sollten außerdem nicht geschränkt sein. Dies bedeutet, dass sich die Zähne immer abwechselnd nach rechts und links neigen. Eine Schränkung verursacht ein Ausfransen der Schnittkante.
Für weiche Kunststoffe: die Stichsäge
Mit einer Stichsäge erzielen Sie beim Zuschnitt von weichen und elastischen Kunststoffen gute Ergebnisse. Für harte Kunststoffe ist diese Säge dagegen nur bedingt geeignet, denn bei ihnen fransen die Schnittkanten schnell aus und können sogar ausbrechen.
Schnitte mit der Stichsäge werden am saubersten, wenn Sie Ihre Säge auf die maximale Geschwindigkeit einstellen und den Pendelhub ausschalten. Denken Sie darüber hinaus an eine Fixierung des Werkstücks, damit die Vibrationen keine Schäden verursachen. Eine Stichsäge sollten Sie stets langsam durch den Kunststoff bewegen. Eine zu hohe Reibung erhitzt den Kunststoff und kann ihn sogar schmelzen, sodass Ihr Sägeblatt verklebt. Aus diesem Grund sollten Sie auch auf den Gebrauch eines Trennschleifers besser verzichten.
Der Zuschnitt an der Kreissäge
An einer Kreissäge lässt sich Kunststoff besonders schnell zuschneiden. Diese Säge ist daher ideal, wenn Sie größere Mengen Kunststoff zuschneiden müssen. Sie kann außerdem im Hinblick auf die Sauberkeit der Schnittkanten punkten. Dies gilt im Besonderen für die Tischkreissägen mit Führung. Handkreissägen und Kappsägen sind jedoch ebenfalls gut geeignet. Mit allen lassen sich selbst Trapezplatten und andere Kunststoffplatten in speziellen Formen zuschneiden.
Auch an einer Kreissäge stellen Sie die höchste Drehzahl ein. Für diese Sägen bekommen Sie sowohl Kunststoffsägeblätter als auch Multimaterial-Sägeblätter.
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Ebenfalls gut geeignet: die Bandsäge
Eine Bandsäge bestücken Sie mit einem feinen Sägeblatt und stellen eine möglichst hohe Geschwindigkeit ein. An dieser Säge sollten Sie wie bei einer Stichsäge mit geringem Vorschub arbeiten und den Kunststoff nur langsam in Richtung des Sägeblatts schieben.
Die Nachbearbeitung von zugeschnittenem Kunststoff
Beim Sägen bildet sich an der Schnittkante meist ein Grat. Ihn beseitigen Sie mit einer feinen Feile oder Schleifpapier. Bei der Entfernung von Sägespänen sollten Sie vor allem bei durchsichtigen Kunststoffen vorsichtig sein. Durch das Wischen mit einem Tuch können die Oberflächen verkratzen. Im besten Fall besitzt Ihre Säge daher eine Absaugung.
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