Schalungssteine setzen

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Mauern und Wände bauen ohne Mörtel

Der Bau von Mauern mithilfe von Schalungssteinen oder Schalsteinen ist eine gute Alternative zum klassischen Mauerbau. Diese Steine besitzen häufig Nuten und Federn, durch die sie sich aufeinander stecken lassen. Die Nuten und Federn oder ein anderes Stecksystem erhöhen die Stabilität und halten die Steine gleichzeitig an der richtigen Position, sodass die Außenseiten der Mauer absolut plan werden. Schalungssteine erinnern daher ein wenig an Lego-Steine. Mörtel kommt bei ihnen nicht zum Einsatz. Selbst eine hohe oder besonders lange Mauer lässt sich mit Schalungssteinen daher innerhalb kurzer Zeit errichten. Sie wird noch stabiler, wenn Sie die Hohlräume der Steine mit Beton füllen. Eine Verwendung ohne Befüllung ist jedoch ebenfalls möglich.

Schalungssteine setzen © Katia, stock.adobe.com
Mit Schalungssteinen ist eine Mauer schnell gebaut © Katia, stock.adobe.com

Schalungssteine – Materialien und Ausführungen

Schalungssteine werden meistens aus Beton oder Sichtbeton hergestellt. Im Handel bekommen Sie aber auch Schalungssteine aus Polystyrol und Holzbeton, einer Mischung aus Sägespänen und Zement. Diese beiden Varianten eignen sich sehr gut für eine Lärmschutzmauer. Zudem haben Holzspäne und Styropor wärmedämmende Eigenschaften. Auch für den Bau von Hochbeeten und ähnliche Projekte sind sie daher eine gute Wahl. Im professionellen Bereich entstehen aus Holzbeton- und Styropor-Schalungssteinen sogar komplette Wohngebäude. Die Steine aus Styropor werden außerdem beim Bau von Pools und Gartenteichen genutzt.

Maurer füllt Steine mit Mörtel © wkbilder, stock.adobe.com
Durch das Befüllen mit Beton entsteht eine massive Wand © wkbilder, stock.adobe.com

Nach der Fertigstellung einer Mauer oder Wand lassen sich alle drei Varianten bei Bedarf verschönern und beispielsweise verputzen. Mit Riemchen sieht sie sogar wie eine Mauer beziehungsweise Wand in der klassischen Bauweise aus. Solch eine Verkleidung verursacht allerdings zusätzliche Arbeit. Werfen Sie deshalb einen Blick auf die Schalungssteine in Naturstein-Imitaten, wenn die Optik bei Ihrem Vorhaben eine Rolle spielt. Auch Steine mit anderen dekorativen Außenseiten sind bei vielen Herstellern erhältlich. Zudem haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Farben. Pfeilersteine für eine Gartenmauer aus Schalungssteinen und dazu passende Abdeckplatten sowie Abdeckplatten für die gesamte Mauer sind für einige Systeme ebenfalls verfügbar. Es lohnt sich daher, sich die Sortimente der einzelnen Hersteller etwas genauer anzuschauen.

Typische Größen und Ausstattungsmerkmale

Bei der Größe von Schalungssteinen haben sich bestimmte Maße durchgesetzt. Viele dieser Steine sind deshalb 50 Zentimeter lang und 20 oder 25 Zentimeter hoch. Im Hinblick auf die Tiefe gibt es jedoch große Unterschiede. Dies ermöglicht es Ihnen, mit Schalungssteinen sowohl dünne als auch dicke Mauern zu bauen. Weil die Steine in ihrem Inneren hohl sind, lässt sich die Länge der Mauer im Idealfall durch 50 Zentimeter beziehungsweise die Länge der gewünschten Steine teilen. Andernfalls müssen Sie die Steine am Ende der Mauer zuschneiden und für einen sauberen Abschluss sorgen. Möchten Sie die Steine mit Beton füllen, benötigen Sie zumindest eine Verschalung.

Mit besonderen Eck- und Endsteinen gelingt ein sauberer Abschluss der Mauer
Mit besonderen Eck- und Endsteinen gelingt ein sauberer Abschluss der Mauer

Wie beim klassischen Mauerbau benötigen Schalungssteine einen Versatz, damit die Mauer letztendlich sicher steht. Damit Sie keine Steine halbieren müssen, produzieren die Hersteller halbe Steine, mit denen Sie jede zweite Reihe beginnen. Zusätzliche Stabilität ist neben einer Befüllung mit Beton durch Armierungsstangen aus Stahl gewährleistet. Diese Stangen stecken Sie waagerecht und bei Bedarf auch senkrecht in die Aussparungen. Eine zusätzliche senkrechte Bewehrung ist vor allem für hohe Mauern zu empfehlen. Sie verhindert ein Umkippen.

Zementsteine mit Metallverstärkung © bildlove, stock.adobe.com
Mit waagerechten und senkrechten Armierungen steht die Mauer noch sicherer © bildlove, stock.adobe.com
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Anleitung zum Setzen von Schalungssteinen

Haben Sie schließlich die richtigen Schalungssteine gefunden, kann die Arbeit beginnen. Hierfür benötigen Sie die folgenden Werkzeuge und Materialien:

  • Maßband oder Zollstock
  • robuste Schnüre und Pflöcke
  • Spaten oder Minibagger
  • Erdstampfer oder Rüttelplatte
  • Kies oder Schotter
  • Beton
  • Betonmischer oder Bottich und Werkzeug zum Anmischen
  • Schalungsbretter
  • Schaufel
  • Maurerkelle
  • Betoneisen
  • Gummihammer
  • evtl. Armierungen

Der Bedarf an Beton ist bei Schalungssteinen relativ hoch. Pro Stein brauchen Sie, abhängig von der Dicke Ihrer Mauer, circa 15 bis 25 Liter. Lesen Sie deshalb die Angaben des Herstellers der Steine, damit Sie die Arbeiten nicht unterbrechen müssen, um Beton nachzukaufen. Zum Befüllen eignet sich Fertigbeton oder Sie mischen den Beton selbst an. Eine Anleitung finden Sie in unserem Ratgeber „Beton mischen – so stellen Sie selbst Universalbeton und Magerbeton her“.

Vorgehensweise:

  1. Ein sorgfältig angelegtes Fundament lässt Ihre neue Mauer dauerhaft sicher stehen. Es sollte etwas breiter als die geplante Mauer sein. Die optimale Breite legt in der Regel der Hersteller der Schalungssteine fest. Nach seinen Angaben legen Sie den Verlauf der Mauer mithilfe von Schnüren und Pflöcken fest.

    Ein Fundament ragt im besten Fall bis in die frostfreie Tiefe, die in den meisten Gebieten Deutschlands 80 Zentimeter beträgt. Rechnen Sie zu dieser Tiefe 10 bis 20 Zentimeter für eine Drainageschicht aus Schotter oder Kies hinzu. Sie lässt Regenwasser schneller versickern und verhindert dadurch Frostschäden am Beton.

  2. Ein sorgfältig angelegtes Fundament lässt Ihre Mauer dauerhaft stabiler stehen
    Ein sorgfältig angelegtes Fundament lässt Ihre Mauer dauerhaft stabiler stehen
  3. Nachdem Sie den 90 Zentimeter bis einen Meter tiefen Graben ausgehoben haben, verdichten Sie dessen Boden mit einem Erdstampfer oder einer Rüttelplatte. Solch eine Maschine können Sie sich in vielen Baumärkten ausleihen. Mit ihr beziehungsweise dem Erdstampfer verdichten Sie auch die Kies- oder Schotterschicht.
  4. Günstig im Baumarkt auszuleihen, die Rüttelmaschine
    Günstig im Baumarkt auszuleihen, die Rüttelmaschine
  5. Ist der Untergrund, auf dem Sie die Mauer errichten möchten, sehr locker oder sandig, empfiehlt sich eine Schalung aus stabilen Brettern. Sie sorgt dafür, dass der Beton an der richtigen Stelle bleibt und verhindert dadurch einen unnötig hohen Verbrauch. Zudem ist Beton im angrenzenden Erdreich oft störend. Bei einem dichten Boden können Sie auf eine Schalung verzichten. Schaden wird sie jedoch auch in diesem Fall nicht. Zudem können Sie sich an einer sorgfältig ausgerichteten Schalung beim Einfüllen des Betons orientieren und das Fundament mit einer langen Latte, die Sie auf die beiden gegenüber liegenden Schalungsbretter legen, abziehen.
  6. Manchmal unerlässlich, ein ausgeschaltes Fundament
    Manchmal unerlässlich, ein ausgeschaltes Fundament
  7. Nun mischen Sie den Beton an und schütten ihn in den Graben. Damit er sich verdichtet und keine Hohlräume verbleiben, stechen Sie mit dem Spaten hinein. Die Oberfläche des Betons glätten Sie mit einer Maurerkelle.
  8. Mit dem BetonMit dem Betonmischer lassen sich schnell, größere Mengen anmischenmischer lassen sich schnell größere Mengen anmischen
    Mit dem Betonmischer lassen sich schnell, größere Mengen anmischen
  9. Zum Schluss stecken Sie etwa 50 Zentimeter lange Betoneisen in das Fundament. Über diese Stangen stülpen Sie nach dem Aushärten des Fundaments die erste Reihe Schalungssteine. Die Betoneisen stellen daher eine Verbindung zwischen dem Beton des Fundaments und dem Beton in den Schalungssteinen her. Sie sollten später möglichst mittig in den Schalungssteinen stecken. Danach legen Sie eine Pause ein, denn das Betonfundament muss zunächst trocknen. Dies dauert mindestens einen Tag.
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  11. Ist das Fundament ausgehärtet, verlegen Sie die erste Reihe Schalungssteine. Bei dieser Reihe sollten Sie sich Zeit lassen, denn sie bildet die Basis und hat einen entsprechend großen Einfluss auf die gesamte Mauer. Verläuft sie absolut gerade und liegen alle Steine auf der gleichen Höhe, sind auch die folgenden Reihen perfekt. Dies lässt sich durch das Spannen von Schnüren, an denen Sie sich beim Verlegen orientieren, sicherstellen.
  12. Die erste Reihe Schalungssteine legen Sie in ein circa zwei Zentimeter hohes Mörtelbett. Durch dieses Mörtelbett verbinden Sie die Mauer mit dem Fundament. Zudem lassen sich auf diese Weise kleine Höhenunterschiede beim Betonfundament ausgleichen. Zum Ausrichten der Steine verwenden Sie am besten einen Gummihammer. Auch der Mörtel muss aushärten. Nach Fertigstellung der ersten Reihe folgt daher eine weitere Pause von mindestens einem Tag.
  13. Bei der zweiten Reihe Schalungssteine beginnen Sie mit einem halben Stein, bei der dritten Reihe mit einem ganzen Stein und so weiter. Vergessen Sie hierbei nicht die Armierungsstangen, sofern Ihre Mauer eine Bewehrung bekommen soll.
  14. Die Hohlräume der Schalungssteine könne mit Beton gefüllt werden
    Die Hohlräume der Schalungssteine könne mit Beton gefüllt werden
  15. Möchten Sie die Schalungssteine mit Beton füllen, ist der beste Zeitpunkt nach jeweils drei Reihen. Feuchten Sie jedoch zuvor die Innenseiten der Steine mit Wasser an. Dadurch verbindet sich der Beton noch fester mit den Schalungssteinen. Beim Einfüllen des Betons sollten Sie ein wenig vorsichtig sein, denn ausgehärteter Beton auf den Außenseiten der Steine lässt sich nur schwerlich wieder entfernen. Damit im Inneren der Mauer keine Hohlräume zurückbleiben, stechen Sie mit einer Metallstange wie zum Beispiel einer Armierungsstange oder einem anderen Gegenstand in den Beton. Auf diese Weise fahren Sie fort, bis Ihre Mauer die gewünschte Höhe erreicht hat. Überprüfen Sie hierbei hin und wieder mit der Wasserwaage, ob sie gerade wird.

    Ist der Beton in den Schalungssteinen ausgehärtet, hat die Mauer eine hohe Stabilität. Bis dahin sollte sie jedoch nicht unnötig belastet werden. Schonen Sie Ihre neue Mauer deshalb in der ersten Zeit noch ein wenig.

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