Zum Pflastern Ihrer Grundstücksauffahrt bekommen Sie im Handel die unterschiedlichsten Steine aus Beton oder natürlichen Gesteinen sowie Pflastersteine in speziellen Formen. Zu ihnen gehören unter anderem die Rasengittersteine, die Regenwasser schnell versickern lassen und von den Behörden deshalb nicht als Versiegelung angesehen werden. Wie Sie all diese Steine verlegen, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Vorab jedoch noch einige wichtige Punkte:
- Hat Ihre Auffahrt nicht ohnehin ein Gefälle zur Straße, sollten Sie eines einplanen. Ein Gefälle von zwei bis drei Prozent reicht aus, damit Regenwasser in Richtung der Straße abfließt und auf der Pflasterung keine Pfützen entstehen. Lesen Sie hierzu bei Bedarf unseren Ratgeber „Gefälle und Neigungen berechnen – mit den richtigen Formeln ganz einfach“.
- Beim Pflastern einer Grundstücksauffahrt fällt reichlich Erde an. Überlegen Sie daher, an welcher Stelle auf Ihrem Grundstück Sie diese Erde gebrauchen oder für eine Weile lagern könnten. Ein bepflanzter Hügel, vielleicht sogar mit Bachlauf, lockert den Garten auf.
- Verläuft Ihre Auffahrt direkt entlang einer Hauswand oder einer anderen Mauer, schützen Sie das Mauerwerk durch eine Noppenbahn vor Feuchtigkeit. Sie besteht aus einem Kunststoff, der nicht verrottet, und stellt dadurch einen dauerhaften Schutz dar. Beim Verlegen einer Noppenbahn entlang einer Haus- oder Garagenwand ist es wichtig, dass die Noppen in Richtung der Mauer zeigen. Benötigen Sie mehrere Bahnen, sollten sich diese etwa zehn Zentimeter überlappen.
- Als seitliche Einfassung benötigen Sie Randsteine. Diese Steine, die in Beton gesetzt werden, verhindern, dass die Pflastersteine zu den Seiten rutschen. Randsteine ermöglichen es daher, die Pflastersteine lose in einem Splittbett zu verlegen. Solch eine ungebundene Verlegeweise ist einfacher als die gebundene Verlegeweise in Beton oder Mörtel und reduziert gleichzeitig die Kosten.
- Müssen Sie Pflastersteine zuschneiden, beeinträchtigt dies häufig die Gesamtoptik einer Pflasterung. Im Idealfall passt eine bestimmte Anzahl Steine daher genau zwischen die Randsteine. Vergessen Sie bei der Planung jedoch nicht die Fugen.
- Ein Verlegemuster macht eine Pflasterung noch interessanter. Solch ein Muster planen Sie am besten auf Papier. Durch eine Skizze ermitteln Sie gleichzeitig die Anzahl Steine, die Sie für Ihre Auffahrt benötigen.
Die Vorbereitung des Untergrunds
Ein stabiler, tragfähiger Untergrund ist besonders wichtig, wenn Sie das Pflaster mit dem Auto befahren möchten. Letztendlich soll aber auch jede andere Pflasterung eine ebene Oberfläche haben. Versinken einzelne Steine im Boden, entstehen gefährliche Stolperkanten, die leicht zu Stürzen führen. Nehmen Sie sich für die Vorbereitung des Untergrunds deshalb ausreichend Zeit.
Die geplante Auffahrt stecken Sie am besten an beiden Seiten mit stabilen Holzpflöcken oder Metallstäben und reißfesten Schnüren ab. An deren Verlauf können Sie sich bei allen Arbeitsschritten orientieren.
Damit der Untergrund ausreichend tragfähig ist, heben Sie die Erde bis in eine Tiefe von mindestens 50 Zentimeter aus. Für diese Arbeit können Sie sich in einem Baumarkt einen Minibagger ausleihen oder Sie heben das Erdreich von Hand mit Spaten und Schaufel aus.
Den Boden der Grube verdichten Sie mit einer Rüttelplatte, die Sie ebenfalls als Leihgerät in vielen Baumärkten bekommen. Berücksichtigen Sie hierbei und bei allen nachfolgenden Arbeiten das nötige Gefälle.
Die untere Tragschicht
Die Grube befüllen Sie mit einer etwa 25 Zentimeter hohen Schicht Schotter in der Körnung 0/56 oder 0/63. Hierbei handelt es sich um Mischungen aus Steinen in verschiedenen Größen von Staub (0) bis zu Schotter mit einem Durchmesser von 56 beziehungsweise 63 Millimeter. Diese untere Tragschicht lässt Regenwasser schnell versickern und dient daher als Frostschutz für die nachfolgenden Schichten.
Damit Sie den Schotter gut verdichten können, bringen Sie ihn in zwei oder drei Etappen ein. Gleichmäßig verteilen lässt er sich am besten mit einem Rechen.
Die Randsteine setzen
Den Verlauf der gespannten Schnüre müssen Sie nach der Vorbereitung des Untergrunds eventuell noch einmal korrigieren. Spannen Sie diese auf der Höhe, die der Oberkante der Pflasterung entspricht, rechnen Sie einen Zentimeter hinzu und denken Sie an das Gefälle. Den zusätzlichen Zentimeter brauchen Sie, weil die Pflastersteine beim Abrütteln einsinken.
Die Randsteine setzen Sie in Magerbeton, den Sie als Fertigbeton im Handel bekommen oder selbst mischen. Eine Anleitung finden Sie in unserem Artikel Beton mischen – so stellen Sie selbst Universalbeton und Magerbeton her.
Einen Fertigbeton rühren Sie nach Herstellerangaben mit Wasser an. Denken Sie jedoch daran, dass Sie ihn zügig verarbeiten müssen. Mischen Sie deshalb lieber mehrmals kleinere Mengen an.
Das Betonfundament für die Randsteine sollte eine Breite von etwa 30 Zentimetern haben. Damit die Oberkanten der Randsteine mit der Pflasterung abschließen, muss das Fundament circa 15 Zentimeter hoch sein. Orientieren Sie sich hierbei aber auch den gespannten Schnüren.
In das Betonfundament setzen Sie die Randsteine und bringen sie mit dem Gummihammer auf die richtige Höhe. Mit einer kleinen Wasserwaage lässt sich überprüfen, ob die Steine absolut senkrecht stehen.
Müssen Sie einzelne Randsteine oder später einige der Pflastersteine zuschneiden, erledigen Sie diese Arbeit mit einem manuellen Steinschneider, einem Winkelschleifer, einer Motorflex oder an einem Nassschneidetisch. Denken Sie hierbei an Ihren persönlichen Schutz und tragen Sie Handschuhe, einen Gehörschutz und eine Schutzbrille.
Zum Schluss fixieren Sie die Randsteine mit etwas Beton von den Außenseiten. Diese schräg verlaufenden Rückenstützen streichen Sie mit einer Maurerkelle glatt.
Der Beton muss zunächst aushärten. Abhängig vom Beton, den Sie für Ihre Pflasterung ausgesucht haben, legen Sie daher jetzt eine kleinere oder größere Pause ein.
Die obere Tragschicht
Nach dem Aushärten des Betons befüllen Sie die ausgehobene Grube mit einer etwa 15 Zentimeter hohen Schicht aus feinerem Schotter in der Körnung 0/45. Sie wird als obere Tragschicht bezeichnet und muss ebenfalls mit der Rüttelplatte verdichtet werden. Eine mögliche Alternative zu feinem Schotter ist Drainagebeton. Er ist noch stabiler und daher ideal für Auffahrten, die später beispielsweise durch ein Befahren mit mehreren Pkws stark belastet werden. Drainagebeton ist wasserdurchlässig. Er schützt daher wie Schotter die Pflastersteine vor Schäden durch Wasser, das im Winter gefriert und sich ausdehnt.
Die Decklage aus Splitt
Für die oberste, etwa fünf Zentimeter hohe Tragschicht benötigen Sie Splitt. Diese Schicht sollte nach der Fertigstellung perfekt sein, denn auf ihr verlegen Sie die Pflastersteine. Unebenheiten führen daher schnell zu einem Versacken einzelner Steine.
Damit die Splittschicht absolut gleichmäßig wird, legen Sie in einem Abstand von etwa 90 Zentimetern dünne Metallrohre auf den zuvor eingebrachten Schotter. Mithilfe dieser Rohre und einer Abziehlatte oder einer langen Wasserwaage lässt sich die Fläche perfekt abziehen. Die Rohre entfernen Sie nach dem Abziehen wieder und befüllen die Zwischenräume vorsichtig und ohne die Fläche zu betreten, mit Splitt. Beim Befüllen der schwer erreichbaren Stellen hilft eine Schaufel und beim Glattstreichen eine Maurerkelle.
Auf welcher Höhe die Oberseite der Rohre liegen sollte, ermitteln Sie anhand der Endhöhe, die Sie mit den Schnüren festgelegt haben. Von dieser Höhe ziehen Sie die Dicke der Pflastersteine ab und rechnen einen Zentimeter hinzu. Weil Sie später die gesamte Pflasterung mit der Rüttelplatte bearbeiten, verdichtet sich die Splittschicht noch ein wenig.
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Pflastersteine verlegen
Die Pflastersteine legen Sie lose auf das Splittbett. Achten Sie hierbei darauf, dass die Fugen gleichmäßig werden. Ein zu geringer Abstand lässt sich mit einem Richteisen korrigieren und mit einer Schnur können Sie überprüfen, ob die Fugen in einer Flucht liegen. Brauchen Sie mehrere Paletten Pflastersteine, sollten Sie diese wegen möglicher geringer Farbunterschiede beim Verlegen mischen.
Die Fugen füllen Sie mit feinem Splitt oder Sand. Sand hat allerdings den Nachteil, dass in ihm leicht Unkraut sprießt. Durch Splitt oder einen unkrauthemmenden Spezialsand für Fugen erleichtern Sie sich daher die Pflege Ihrer Grundstücksauffahrt. Den Splitt beziehungsweise Sand fegen Sie mit einem Besen in die Fugen.
Nun fahren Sie mit der Rüttelplatte über die gesamte Pflasterung. Damit Sie hierbei die Steine nicht beschädigen, fegen Sie zunächst den noch übrigen Splitt oder Sand von der Fläche und statten die Rüttelplatte mit einer Gummimatte aus.
Zum Schluss fegen Sie nochmals Splitt oder Sand in die Fugen. Dadurch schließen Sie die beim Verdichten entstandenen Hohlräume. Die Reste dürfen Sie ruhig ein paar Tage liegen lassen. So findet das eine oder andere Splitt- beziehungsweise Sandkorn noch seinen Weg in eine Fuge.
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