Arbeitsschritte zum richtig betonieren

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Richtig betonieren – daran sollten Sie bei den einzelnen Arbeitsschritten denken

Bei der Verarbeitung von Beton sind es oft Details, die darüber entscheiden, ob ein Fundament, eine Betonmauer oder ein anderes Vorhaben gelingt. In diesem Ratgeber haben wir deshalb einige Hinweise zum richtigen Betonieren für Sie zusammengestellt. Sie beginnen beim Einkauf der Materialien und enden bei der Nachbehandlung der fertiggestellten Betonfläche.

Betonieren gelingt meist besser, mit mehreren Personen © Hermann, stock.adobe.com
Betonieren gelingt meist besser, mit mehreren Personen © Hermann, stock.adobe.com

Tipps für die Auswahl der Baustoffe

  • Um Beton herzustellen, benötigen Sie Gesteinskörnungen wie Sand oder Kies, Zement und Wasser. Die Sand- und Kieskörner sollten möglichst viele unterschiedliche Durchmesser haben. Dadurch fallen die kleinen Körner zwischen die großen und füllen die Zwischenräume.
  • Planen Sie eine Bewehrung durch Stahlmatten, müssen selbst die größten Körner durch die Stäbe fallen. Andernfalls würde die Bewehrung wie ein Sieb wirken und nur die feineren Bestandteile durchlassen.
    Eine Bewehrung erhöht die Stabilität und Tragfähigkeit © mhp, stock.adobe.com
    Eine Bewehrung erhöht die Stabilität und Tragfähigkeit © mhp, stock.adobe.com

    Hier eine Tabelle, die Ihnen bei der Auswahl des sogenannten Zuschlagsstoffs als grobe Richtschnur dienen kann. Das Größtkorn ist – wie sein Name schon sagt – das Korn mit dem größten Durchmesser.

    Dicke des Bauteils Größtkorn
    bis 8 cm 8 mm
    8 bis 12 cm 16 mm
    mehr als 12 cm 22 mm
    mehr als 20 cm 32 mm
    mehr als 30 cm 63 mm
  • Kaufen Sie nicht mehr Zement als Sie brauchen, denn seine Qualität lässt bei einer Lagerdauer von mehr als zwei Monaten nach. Aus diesem Grund wird auf Zementsäcke ein Abpackdatum oder Ablaufdatum aufgedruckt. Achten Sie außerdem darauf, den Zement während der Aufbewahrung keiner Feuchtigkeit auszusetzen. Zementklumpen, die sich von Hand nicht mehr zerdrücken lassen, sind unbrauchbar, denn in diesem Fall hat der Zement an Bindekraft eingebüßt.
Optimale Lagerung von Zement
Optimale Lagerung von Zement

Daran sollten Sie bei der Planung denken

Vorbereitungen zum Betonieren
Vorbereitungen zum Betonieren
  • Beim Betonieren im Außenbereich haben die Witterungsverhältnisse einen großen Einfluss auf die Qualität des ausgehärteten Betons. So lassen zum Beispiel Hitze und Sonnenschein oder starker Wind das im oberen Bereich enthaltene Wasser verdunsten. Dadurch stimmt das Verhältnis zwischen Zement und Wasser nicht mehr. Planen Sie die Arbeit deshalb für einen Zeitraum mit moderaten Temperaturen und möglichst wenig Niederschlägen. Dies gilt im Besonderen für Projekte, bei denen der Beton sichtbar bleibt. Die Außentemperatur sollte nicht mehr als 30 °C und nicht weniger als 5 °C betragen. Der Himmel ist im Idealfall bewölkt und für die folgenden Tage ist kein Regen angekündigt.
  • Möchten Sie Beton bei niedrigen Außentemperaturen verarbeiten, empfiehlt sich ein Zement der Festigkeitsklasse CEM 42,5 oder CEM 52,5. Er härtet in den ersten Tagen schneller aus als ein Zement der Standard-Festigkeitsklasse CEM 32,5. Aus diesem Grund können Sie ihn auch für Vorhaben verwenden, bei denen Sie die Schalung möglichst schnell entfernen möchten.
  • Wird es nach dem Betonieren unerwarteterweise sehr sonnig, können Sie den Beton durch Abdeckmatten schützen. Indem Sie ihn jeden zweiten Tag mit Wasser besprühen, verhindern Sie, dass sich durch eine zu schnelle Aushärtung Risse bilden. Bei Regen helfen einfache wasserdichte Folien.
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Beton richtig anmischen

Mischung und Verarbeitung
Mischung und Verarbeitung
  • Kleinere Mengen Beton lassen sich durchaus in einem Kübel mithilfe eines Quirls für die Bohrmaschine und Kleinstmengen sogar von Hand mit einer Maurerkelle anmischen. Schon bei einer etwas größeren Menge lohnt es sich jedoch, in einem Baumarkt eine Mischmaschine auszuleihen.
  • Das richtige Mischungsverhältnis spielt eine entscheidende Rolle. Mischen Sie den Zement, das Wasser und den Sand oder Kies deshalb wie auf der Zementpackung angegeben. Für die meisten Projekte im Heimwerkerbereich sollte der Beton eine erdfeuchte Konsistenz haben.
  • Kübel und Quirl reichen zum Anmischen kleinerer Betonmengen vollkommen aus © mika, stock.adobe.com
    Kübel und Quirl reichen zum Anmischen kleinerer Betonmengen vollkommen aus © mika, stock.adobe.com
  • Mischen Sie den Beton in einem Kübel an, beginnen Sie mit dem Sand oder Kies und dem Zement. Die beiden trockenen Substanzen vermischen Sie zunächst im Kübel und fügen dann das Wasser hinzu, während Sie rühren.
  • Tipps zum Beton Anmischen
    Tipps zum Beton Anmischen
  • Achten Sie beim Aufstellen eines Betonmischers darauf, dass der Wind den Zementstaub nicht in Ihre Richtung bläst. Er reizt die Schleimhäute und sollte deshalb nicht eingeatmet werden. Möchten Sie sich noch besser schützen, tragen Sie beim Befüllen der Mischmaschine einen Mundschutz. Auch Handschuhe sind zu empfehlen, denn angemischter Beton reizt die Haut.
  • Bei Gesteinskörnungen fallen die größeren Körner oft nach unten. Wenn Sie Sand und Kies mit der Schaufel in den Betonmischer geben, sollten Sie deshalb immer abwechselnd Korn von oben und von unten nehmen.
  • Große Kiesel rutschen durch ihr Gewicht nach unten © WoGi, stock.adobe.com
    Große Kiesel rutschen durch ihr Gewicht nach unten © WoGi, stock.adobe.com
  • Verwenden Sie einen Betonmischer, geben Sie als Erstes einen Teil des Wassers in die zuvor eingeschaltete Mischmaschine. Darauf folgen der Sand, der Zement und zum Schluss das übrige Wasser. Danach lassen Sie die Maschine noch drei bis vier Minuten laufen. Die beste Durchmischung erzielen Sie, wenn die Trommelachse hierbei waagerecht steht.
  • Der Beton ist fertig, wenn seine Oberfläche leicht glänzt. Ab diesem Zeitpunkt müssen Sie ihn innerhalb einer halben bis einer Stunde verarbeiten. Aus einem Betonmischer lässt er sich leicht in eine Schubkarre kippen.
  • Betonmischer © Christian Schwier, stock.adobe.com
    Betonmischer © Christian Schwier, stock.adobe.com
  • Nach dem Entleeren geben Sie etwas Wasser in die Mischmaschine und schalten sie ein. Das Wasser löst beim Drehen der Trommel die Betonreste aus dem Trommelinneren. Sie würden sich nach dem Aushärten kaum noch entfernen lassen. Das verwendete Wasser dürfen Sie ruhig zur Herstellung der nächsten Betonmischung gebrauchen.
Betonmischer © Christian Schwier, stock.adobe.com
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Einfüllen, verdichten und abziehen

  • Eine Schalung wird leicht schmutzig. Säubern Sie die Innenseiten der Schalbretter deshalb vor dem Einfüllen des Betons. Dies ist besonders wichtig, wenn die Seiten später sichtbar sind.
  • Schalungen werden komplett mit Beton befüllt © Countrypixel, stock.adobe.com
    Schalungen werden komplett mit Beton befüllt © Countrypixel, stock.adobe.com
  • Tiefer als einen Meter sollte der Beton nicht fallen. Dies könnte dazu führen, dass er sich entmischt. Profis nutzen bei großen Höhenunterschieden deshalb Fallrohre oder Schläuche. Eine mögliche Lösung für Heimwerker sind Holzbohlen, die Sie von der Erdoberfläche in die Grube legen, damit Sie die Schubkarre hinunterbefördern können. Holzbohlen erleichtern Ihnen außerdem den Transport mit der Schubkarre von der Mischmaschine bis zu der Stelle, an der Sie den Beton benötigen. Gleichmäßig verteilen lässt er sich mit einer Harke.
  • Rohre und Schläuche reduzieren auf Baustellen die Fallhöhe © zdshooter, stock.adobe.com
    Rohre und Schläuche reduzieren auf Baustellen die Fallhöhe © zdshooter, stock.adobe.com
  • Bewehren Sie den Beton mit Stahlmatten, müssen diese zum Schutz vor Rost mit einer mindestens zwei Zentimeter dicken Betonschicht abgedeckt werden.
  • Wenn Sie Beton gießen oder mit der Schaufel an die gewünschte Stelle bringen, entstehen Lufteinschlüsse. Sie reduzieren die Festigkeit, die Dauerhaftigkeit und die Frostbeständigkeit des Betons. Die Lufteinschlüsse sollten Sie deshalb beseitigen, indem Sie mit einem Gegenstand in die feuchte Betonmasse stochern. Für diesen Zweck geeignete Werkzeuge sind zum Beispiel ein Spaten oder ein Kantholz. Rütteln, Stampfen und ein Klopfen gegen die Schalung beseitigen ebenfalls Lufteinschlüsse. Bei hohen Bauteilen wie zum Beispiel Betonpfeilern verdichten Sie den Beton in Abschnitten von maximal 50 Zentimetern.
  • Der Innenrüttler erleichtert das Verdichten größerer Flächen © bluedesign, stock.adobe.com
    Der Innenrüttler erleichtert das Verdichten größerer Flächen © bluedesign, stock.adobe.com
  • Zum Verdichten größerer Betonflächen bekommen Sie in den Baumärkten Innenrüttler als Leihgeräte. Sie werden auch Rüttelflaschen und Flaschenrüttler genannt. Einen Innenrüttler tauchen Sie schnell in den Beton ein und ziehen ihn langsam wieder heraus. Verwenden Sie ihn nicht zu lange, denn dies könnte zu einer Entmischung führen. Beenden Sie diesen Arbeitsschritt daher, sobald die Oberfläche sich glättet. Beachten Sie außerdem, dass der Innenrüttler die Schalung und eine eventuell vorhandene Bewehrung nicht berühren sollte.
  • Hinweis: Selbstverdichtender Beton darf nicht verdichtet werden.
    Beton glatt und eben abziehen
    Beton glatt und eben abziehen
  • Nach dem Verdichten ziehen Sie den Beton mit einem Richtscheit oder einem dicken, geraden Kantholz ab. Bewegen Sie es hierbei wie eine Säge von der einen Seite zur anderen. Dadurch wird die Oberfläche eben und glatt. Bei Beton, den Sie in eine Schalung gießen, legen Sie die Richtlatte auf die Schalbretter. Schon bei der Herstellung der Schalung legen Sie daher die Höhe der Betonoberfläche fest. Kontrollieren Sie vor dem Einfüllen der letzten Betonschicht jedoch, ob Ihre Schalung noch in der Waage ist.
Kleinere Bauteile lassen sich mit der Kelle glätten © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
Kleinere Bauteile lassen sich mit der Kelle glätten © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
Betonfundament © bbourdages, stock.adobe.com
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