So lösen sich selbst alte und rostige Nägel
Nägel lassen sich im Unterschied zu Schrauben nicht einfach wieder herausdrehen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Vor allem das Herausziehen von Nägeln, die mitsamt Köpfen in Holz oder einem anderen Material versenkt wurden, ist daher entsprechend schwierig. Eine noch größere Herausforderung ist das Herausziehen von Rostigen Nägeln, denn der Rost verbindet die Nägel mit ihrer Umgebung. Mit verschiedenen Werkzeugen und Tricks lassen sich jedoch die meisten Nägel wieder entfernen.
Erster Schritt: die Fläche zum Ansetzen von Werkzeugen vergrößern
Ist der Nagelkopf vollständig versenkt, müssen Sie ihn zunächst ein kleines Stück herausziehen. Hierbei hilft Ihnen ein breiter Schraubendreher mit Schlitz oder ein altes Stemmeisen, das Sie bereits aussortiert haben. Den Schraubendreher beziehungsweise das Stemmeisen setzen Sie unter dem Nagelkopf an und hebeln ihn heraus. Hierbei passiert es allerdings leicht, dass Sie die Fläche rund um den Nagel beschädigen. Verwenden Sie deshalb eine Unterlage wie ein dünnes Stück Holz oder Metall. Noch besser eignet sich eine keilförmige Unterlage, die an einer Seite spitz zuläuft. Solch einen Keil können Sie direkt an den Nagelkopf legen.
Zweiter Schritt: den Nagel mit einem geeigneten Werkzeug herausziehen
Lässt sich ein Nagelkopf schließlich greifen, können Sie verschiedene Werkzeuge zum Herausziehen des Nagels verwenden. Dies sind eine Zange, ein Zimmermannshammer und ein Kuhfuß, der seinen Namen wegen seines Aussehens bekam und auch Nageleisen genannt wird. Beim Zimmermanns- oder Latthammer hat der Kopf einen Spalt, der für das Herausziehen von Nägeln bestimmt ist.
Einen ähnlichen Spalt besitzt der Kuhfuß, der allein zum Entfernen von Nägeln entwickelt wurde. Beide können Sie allerdings nur zum Ziehen von Nägeln verwenden, die noch einen Kopf besitzen. Für Nägel ohne Kopf brauchen Sie eine Zange. Von den vielen Zangen eignen sich zum Beispiel die Kneif- oder Beißzangen, die Kombizangen, die Flachzangen sowie die Rohr- und Wasserpumpenzangen.
Bei einem alten Nagel setzen Sie die Zange am besten unterhalb des Nagelkopfes an, denn er bricht schnell ab. Durch leichte Bewegungen nach rechts und links lösen Sie den Nagel vom Material, das ihn umgibt. Herausziehen lässt er sich am einfachsten durch eine Hebelbewegung. Berücksichtigen Sie hierbei, dass die Hebelwirkung umso größer ist, je länger die Zange ist. Trotz der geringen Größe eines Nagels, sollten Sie sich deshalb für eine möglichst lange Zange entscheiden.
Bei rostigen Nägeln zunächst den Rost lösen
Hat sich der Nagel durch Rost fest im Untergrund verankert, hilft etwas Kriechöl. Es löst den Rost und damit die Verbindung zwischen dem Nagel und seiner Umgebung. Eine mögliche Alternative zum Kriechöl ist ein Rostlöser. Beide Produkte benötigen etwas Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Lassen Sie das Kriechöl beziehungsweise den Rostlöser deshalb am besten über Nacht einwirken.
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Bei hoffnungslosen Fällen: den Kopf entfernen und den Nagel weiter einschlagen
Bei einem Nagel, der sich auf keine der genannten Arten herausziehen lässt, schneiden Sie am besten den Kopf mit einer Eisensäge oder einem Winkelschleifer ab. Ist ein Nagel sehr dünn oder rostig, reicht eventuell schon eine Kneifzange. Alternativ bestücken Sie eine Bohrmaschine mit einem Metallbohrer und zerstören den Kopf durch Bohren. Danach treiben sie ihn mit einem Körner noch tiefer in das Material.
Das Loch an der Oberfläche lässt sich abhängig vom Material mit Holzkitt oder Spachtelmasse füllen. Bei Werkstücken, die von der anderen Seite zugänglich sind, können Sie außerdem versuchen, den Nagel von der anderen Seite herauszuziehen. Ein Einschlagen mitsamt Kopf ist in gewissen Fällen ebenfalls möglich. Es ist allerdings schwieriger als das Einschlagen ohne Kopf und hinterlässt ein größeres Loch.
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