Bauschaum entfernen – so geht’s
PU- oder Bauschaum kommt bei der Montage von Fenstern und Türen, beim Verfüllen von Fugen und in vielen anderen Bereichen zum Einsatz. Hierbei kann es schnell passieren, dass er an Stellen gelangt, an denen er nicht sein sollte. Dann gilt es, möglichst schnell zu reagieren, denn in noch frischem Zustand lässt sich der Schaum abwischen. Dennoch können Sie auch ausgehärteten Schaum entfernen. Hierbei haben Sie mehrere Möglichkeiten.
Ausgehärteten Bauschaum abschneiden
Bauschaum, der beispielsweise aus einer Fuge gequollen ist, können Sie nach dem Aushärten abschneiden. Als Werkzeug eignen sich ein scharfes Cuttermesser, ein Teppichmesser oder ein anderes Messer und ein Spachtel. Beim Abschneiden müssen Sie abhängig vom Untergrund allerdings vorsichtig sein. Auf empfindlichen Oberflächen wie Kunststoff sowie auf Metallen hinterlassen ein Messer und ein Spachtel schnell Kratzer, die sich nicht mehr entfernen lassen. Kleine Kratzer auf Holz können Sie dagegen abschleifen.
Beim Abschneiden bleiben oft Reste des Bauschaums zurück. Sollten sich diese nicht mit dem Messer oder Spachtel lösen lassen, können eine Drahtbürste, Stahlwolle, eine Rasierklinge oder der Glaskeramikschaber aus der Küche helfen.
Einen PU-Schaum-Entferner verwenden
In den Baumärkten bekommen Sie PU-Schaum-Entferner, die auch Bauschaumentferner genannt werden. Sie lösen den Schaum auf chemische Weise. Solch ein Mittel sollte den Untergrund, den Sie säubern möchten, nicht angreifen. Achten Sie beim Kauf deshalb darauf, für welche Materialien die einzelnen Entferner von den jeweiligen Herstellern zugelassen sind. Weil PU-Schaum häufig bei der Montage von Fenstern und Türen genutzt wird, eignen sich viele für Holz und Kunststoff. Probieren Sie das Mittel aber dennoch zunächst an einer Stelle aus, an der Beschädigungen wie eine Verfärbung kaum sichtbar sind. Werfen Sie außerdem einen Blick auf die Angabe, für welche Flächengröße der Entferner ausreicht.
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Auch beim Gebrauch eines PU-Schaum-Entferners sollten Sie stets die Anweisungen des Herstellers berücksichtigen. Meist gibt es jedoch keine großen Unterschiede zwischen den einzelnen Mitteln, deshalb gehen Sie in der Regel folgendermaßen vor:
- Entfernen Sie möglichst viel Baumschaum auf mechanische Weise.
- Schützen Sie Ihre Augen und Hände vor dem Kontakt mit dem Entferner. Durch eine gute Belüftung strömen gesundheitsschädliche Dämpfe schnell ins Freie.
- Auf die noch vorhandenen Reste sprühen Sie den Entferner und lassen ihn einwirken. Er braucht oft etwa eine halbe Stunde, um seine Wirkung zu entfalten.
- Der Entferner macht den Bauschaum wieder weich. Dadurch lässt er sich mit einem Spachtel von der Oberfläche entfernen. Handelt es sich um ein empfindliches Material, verwenden Sie am besten einen Holzspatel.
- Sollten sich nicht alle Rückstände lösen lassen, dürfen Sie die Stellen ruhig noch ein zweites und drittes Mal mit dem Entferner behandeln.
- Zum Schluss säubern Sie die behandelte Stelle mit Wasser und einem sanften Reiniger.
Mögliche Alternativen zu einem PU-Schaum-Entferner aus dem Handel sind ein Nagellack, der Aceton enthält, und eine Mischung aus Spüli und Kaffee. Möchten Sie dies zunächst ausprobieren, nehmen Sie ebenso viel Spüli wie Kaffeepulver, vermischen die beiden Substanzen gut miteinander und tragen die Lösung auf. Auch sie benötigt eine Einwirkzeit von etwa einer halben Stunde. Danach entfernen Sie die Bauschaumreste mit einer Drahtbürste.
Mit der richtigen Vorbereitung vermeiden Sie in Zukunft Verschmutzungen durch Bauschaum. Zum Schluss deshalb noch einige Tipps:
- Von der Kleidung lässt sich Bauschaum kaum wieder entfernen. Tragen Sie bei der Verarbeitung deshalb alte Kleidung, bei der Flecken nicht tragisch sind, oder einen Schutzanzug.
- Auch auf der Haut haftet Bauschaum sehr gut. Zudem reizt er die Haut. Tragen Sie deshalb Kleidung mit langen Ärmeln und Arbeitshandschuhen. Sollte dennoch etwas Bauschaum auf Ihre Haut gelangen, ist es wichtig, ihn schnellstmöglich zu entfernen. Das Gröbste entfernen Sie mechanisch, den Rest mit Wasser und Seife. Bei besonders hartnäckigen Rückständen hilft Bimsstein. Etwas schonender geht es allerdings mit einer fettreichen Creme, die Sie großzügig auf die betroffene Hautpartie geben. Sie muss zwischen Haut und Bauschaum gelangen und benötigt eventuell etwas Zeit, um zu wirken.
- Durch ein Abkleben schützen Sie direkt angrenzende Flächen und mit Folie größere Gegenstände. Auch der Fußboden bleibt durch eine Folie sauber, falls einmal etwas Bauschaum von der Düse tropft.
- Entfernen Sie Spritzer sofort mit einem in Öl getränktem Tuch. Als Vater oder Mutter haben Sie vielleicht sogar ölhaltige Babytücher im Haus.
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