Tipps und Tricks rund um das Bohren und Dübeln
Leuchten, Hängeschränke und andere Gegenstände mit Dübeln und Schrauben an der Wand oder der Decke aufzuhängen, ist in der Regel nicht sonderlich schwierig. Absolut perfekt wird die Aufhängung aber nur, wenn Sie einige wichtige Punkte beachten.
Dübel – in vielen Ausführungen für die verschiedenen Baustoffe
Welcher Dübel für Ihr Vorhaben der richtige ist, hängt vor allem davon ab, in welche Art Untergrund Sie ihn versenken möchten. Für viele Materialien, die in Gebäuden zum Einsatz kommen, gibt es Spezialdübel, die besonders gut halten. Klären Sie daher zunächst, um welchen Baustoff es sich handelt, und kaufen Sie Dübel, die von den jeweiligen Herstellern für den entsprechenden Baustoff zugelassen sind.
Falls Sie nicht wissen, woraus der Untergrund besteht, helfen folgende Tipps:
- Klopfen Sie gegen die Wand. Hört sich dies hohl an, besteht sie wahrscheinlich aus Loch- oder Hohlkammersteinen oder aus Plattenwerkstoffen, die auf einer Unterkonstruktion montiert sind. Hierzu gehören vor allem die Trockenbauwände aus Gipskarton.
- Bohren Sie ein kleines Loch in die Wand und fangen Sie den Bohrstaub beispielsweise mit einem Blatt Papier oder einem Tuch auf:
- Bei Ziegeln und Klinker ist der Bohrstaub rot. In diesem Fall sollten Sie darauf achten, in den Stein und nicht in die Fuge zu bohren, denn der Stein hält sehr viel höheren Belastungen stand als die Fuge.
- Bohrmehl von Gipskartonplatten unterscheidet sich schon allein durch seine leicht klebrige Konsistenz vom Bohrstaub anderer Baustoffe. Es klebt oft sogar am Bohrer, ist fein und hat eine weiße Farbe.
- Ist der Bohrstaub grobkörnig und hellgrau, handelt es sich wahrscheinlich um Porenbeton oder Gasbeton. Ein bekannter Vertreter dieser Gruppe ist der Ytong.
- Beton ist meist grau, kann aber auch fast weiß sein. Sein Bohrmehl ist besonders fein und rieselt gut, wenn Sie es vom Papier beziehungsweise Tuch auf einen anderen Untergrund schütten. Eine Betonwand erkennen Sie aber auch schon daran, dass das Bohren aufgrund der Härte des Materials recht schwierig ist.
- Helles und feinkörniges Bohrmehl, das sich wie Sand anfühlt, stammt in den meisten Fällen von Kalksandsteinen.
- Bei Lochsteinen merken Sie wahrscheinlich schon während einer Probebohrung, dass der Stein zahlreiche Hohlräume besitzt und Sie plötzlich keinen Widerstand mehr spüren. Diese Steine haben meistens eine hellrote bis orange Farbe.
Für viele Zwecke bestens geeignet: der Universaldübel aus Kunststoff
Dübel gibt es mittlerweile in unzähligen Ausführungen. Für die meisten Vorhaben eignen sich jedoch die Universaldübel aus Nylon. Mit ihnen befestigen Sie Bilder, Spiegel, Handtuchhalter und andere Badaccessoires, Stangen oder Schienen für die Gardinen, Leuchten sowie leichte Hängeschränke aller Art. Universaldübel, die auch Allzweckdübel genannt werden, können Sie für fast jeden Untergrund verwenden. Dies liegt daran, dass die Dübel auf die jeweiligen Baustoffe reagieren und sich spreizen, verknoten oder verankern.
Ein Kragen verhindert, dass der Dübel beim Einschlagen in der Wand verschwindet. Dübel mit Kragen sind vor allem für Wände aus Loch- und Hohlkammersteinen zu empfehlen, eignen sich aber ebenso gut für andere Untergründe. Durch die Kragen lassen sich die Dübel sogar leichter wieder aus der Wand ziehen, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr gebraucht werden. In gewissen Fällen kann ein aus der Wand ragender Kragen jedoch stören.
Dübel mit einem Durchmesser von fünf oder sechs Millimetern eignen sich nur für die Befestigung von leichten Gegenständen wie Bildern oder kleinen Regalen, die kaum belastet werden. Für alle anderen Vorhaben nehmen Sie Dübel mit einem Durchmesser von acht Millimetern oder mehr. Beachten Sie hierbei die Angaben des Dübelherstellers, mit welchem Gewicht Sie die Dübel belasten dürfen. Sie stehen für gewöhnlich auf der Verpackung. Überschreitet das Gewicht des Gegenstands, den Sie aufhängen möchten, die zulässige Traglast, können Sie es auf mehrere Dübel verteilen. Berücksichtigen Sie jedoch die Tragfähigkeit des Untergrunds. Sie ist zum Beispiel bei einer Trockenbauwand aus Gipskarton sehr viel geringer als bei einer Betonwand. Verteilen Sie die Last auf mehrere Dübel, sollte der Abstand zwischen den Dübeln mindestens das Vierfache der Dübellänge betragen.
Der Bohrer und die Bohrmaschine
Auch der Bohrer muss natürlich zum Untergrund passen. Für die meisten Bohrungen in Wände reichen ein Steinbohrer und eine Bohrmaschine. Je härter der Untergrund ist, desto mehr empfiehlt sich jedoch eine Schlagbohrmaschine und bei extrem harten Baustoffen ein Bohrhammer. Für Bohrungen in Beton gibt es zudem Betonbohrer.
Benutzen Sie eine Schlagbohrmaschine, sollten Sie es bei relativ leichten Materialien wie den Hohlziegelsteinen oder dem Porenbeton immer zunächst ohne Schlag probieren. So bohren Sie schonender und das Bohrloch wird sauberer. Besonders wichtig ist das Bohren ohne Schlag bei gefliesten Wänden, denn Fliesen können durch die Schlagfunktion brechen.
Handelt es sich um einen festen Baustoff wie Beton oder Ziegel, sollte der Bohrer den gleichen Durchmesser wie die Dübel haben. Bohren Sie in eine Wand aus einem porösen Material, nehmen Sie einen 0,5 bis 1 Millimeter dünneren Bohrer. Stellen Sie später fest, dass das Bohrloch trotzdem zu groß geworden ist, hilft Spachtelmasse, die Sie vor dem Einsetzen des Dübels in das Loch geben. Sie braucht Zeit um auszuhärten, deshalb müssen Sie die nachfolgenden Arbeiten ein wenig aufschieben.
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Die richtige Dicke und Länge der Schrauben
Bei der Auswahl der Schrauben ziehen Sie vom Durchmesser der Dübel, die Sie verwenden möchten, einen bis zwei Millimeter ab. Bei 8-Millimeter-Dübeln sollten die Schrauben also einen Durchmesser von sechs bis sieben Millimeter haben. Berücksichtigen Sie jedoch stets und im Besonderen beim Gebrauch von Spezialdübeln die Angaben des Dübelherstellers. Der optimale Schraubendurchmesser steht in der Regel auf der Verpackung.
Bei der Ermittlung der optimalen Schraubenlänge hilft Ihnen folgende Faustformel:
Länge des Dübels + Dicke des Gegenstands, den Sie festschrauben möchten + Durchmesser der Schraube
Sofern die Schraube aus der Wand ragen soll, um an ihr beispielsweise ein Bild aufzuhängen, rechnen Sie den gewünschten Abstand zur Wand hinzu.
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Anleitung zum richtigen Bohren von Löchern für Dübel
- Ein kleines Loch, das Sie mit einem Körner oder einem etwas dickeren Nagel in die Wand schlagen, verhindert, dass der Bohrer beim Bohren verrutscht. Steinbohrer besitzen im Unterschied zu Holzbohrern keine Zentrierspitze, sondern laufen flach zu. Dementsprechend größer ist die Gefahr, dass sie verlaufen und das Bohrloch am Ende nicht dort ist, wo Sie es brauchen.
- Das Loch für den Dübel bohren Sie etwa einen Zentimeter tiefer, als der Dübel lang ist. So hat die Schraube, die nach dem Eindrehen hinten aus dem Dübel meist ein kleines Stück herausragt, genügend Platz. Die exakte Bohrtiefe lässt sich am einfachsten mit einem Tiefenbegrenzer einhalten. Ein Streifen Klebeband, das Sie an der entsprechenden Stelle um Ihren Bohrer kleben, leistet jedoch ebenso gute Dienste.
Steckt der Bohrer fest, hilft die Rücklauffunktion. Wenn Sie den Bohrer mit Gewalt herausziehen, nimmt das Bohrloch oft Schaden.
- Beim Bohren wird nicht sämtlicher Bohrstaub aus dem Bohrloch transportiert. Nehmen Sie deshalb einen Staubsauger und entfernen Sie den übrigen Staub.
- Den Dübel setzen Sie von Hand oder mithilfe eines Hammers ein. Beim Einschlagen mit dem Hammer ist ein wenig Vorsicht geboten, denn einen umgeknickten Dübel können Sie nur noch entsorgen.
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