So erzielen Sie in den verschiedenen Materialien perfekte Ergebnisse!
Ein Loch zu bohren, ist auf den ersten Blick eine einfache Aufgabe. Wem schon einmal ein Missgeschick passiert ist, weiß jedoch, dass auch beim Bohren viele Punkte zu berücksichtigen sind. Andernfalls wird die Bohrung schief, das Bohrloch franst aus oder die Fliese platzt, weil der falsche Bohrer verwendet wurde. In diesem Ratgeber finden Sie deshalb zahlreiche Tipps rund um das Thema Löcher bohren.
Darauf sollten Sie beim Kauf eines Bohrers achten
Der Auswahl des Bohrers kommt eine besonders große Bedeutung zu, denn Bohrer für die einzelnen Baustoffe sind höchst unterschiedlich aufgebaut. So besitzt zum Beispiel ein Holzbohrer eine Zentrierspitze, die dafür sorgt, dass der Bohrer exakt an der gewünschten Stelle bleibt. Steinbohrer sind dagegen vorn relativ flach. Achten Sie beim Kauf und bei der Verwendung eines Bohrers deshalb darauf, dass er für das Material, in das Sie ein Loch bohren möchten, zugelassen ist.
Bohrer unterscheiden sich darüber hinaus durch das Material, aus dem sie gefertigt wurden. Besonders hochwertige Bohrer bestehen aus Schnellarbeitsstahl (HSS). Für viele Vorhaben in Haus und Garten reichen jedoch die günstigeren Bohrer aus Chrom-Vanadium-Stahl (CV). Achten Sie beim Kauf eines Bohrers außerdem auf den Schaft. Ein zylinderförmiger Schaft wird in die Maschine eingespannt und ein Sechskant-Schaft wie ein Bit eingesteckt. Eine weitere Variante ist der SDS-Schaft mit eingefrästen Nuten.
Im Allgemeinen gilt Folgendes:
- Ein Bohrer mit Sechskant-Schaft passt in einen Akku-Bohrschrauber.
- Für eine Bohrmaschine oder eine Ständerbohrmaschine brauchen Sie einen Bohrer mit Zylinderschaft.
- Einen Bohrer mit SDS-Schaft verwenden Sie für eine Schlagbohrmaschine oder einen Bohrhammer.
Ein Bohrhammer unterscheidet sich von einer Schlagbohrmaschine durch die Anzahl und die Intensität der Schläge. Er schlägt weniger oft, aber stärker. Dadurch erleichtert er das Bohren in besonders harte Baustoffe wie Beton. Die Schlagfunktion lässt sich bei den meisten Maschinen deaktivieren, wenn der Bohrer bei weniger harten Materialien nur durch eine Drehbewegung ein Loch bohren soll. Sie fehlt bei einfachen Bohrmaschinen und vielen Akku-Bohrschraubern gänzlich. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Bohrer dreht, lässt sich jedoch auch bei diesen Maschinen oft einstellen.
Löcher in Holz bohren
Für Bohrungen in Holz gibt es neben den Holzbohrern zahlreiche Durchmesser:
- besonders lange und dicke Schlangenbohrer, mit denen Sie selbst dicke Holzbalken komplett durchbohren
- Forstnerbohrer für Sacklöcher, die Sie zum Beispiel zum Einlassen von Topfbändern für die Türen benötigen
- Kunstbohrer, die den Forstnerbohrern stark ähneln und vor allem für Bohrungen in Hartholz genutzt werden
- Lochkreissägen mit einem Bohrer im Zentrum
Je dicker der Bohrer ist, desto eher überhitzt das Holz und wird schwarz. Stellen Sie bei der Verwendung eines dicken Holzbohrers oder eines Spezialbohrers wie dem Forstnerbohrer an Ihrer Bohrmaschine deshalb eine niedrigere Drehzahl ein als beim Bohren von kleinen Löchern.
Durchbohren Sie Holz komplett, verwenden Sie am besten ein Reststück Holz als Unterlage. Dadurch verhindern Sie, dass die Bohrung an der Unterseite ausfranst. Am saubersten wird das Bohrloch, wenn Sie das Holz mit Schraubzwingen auf der Unterlage fixieren.
Möchten Sie Schraubenköpfe im Holz versenken, vergrößern Sie die Bohrlöcher mit einem Senker. Müssen Sie eine große Anzahl Löcher bohren, lohnt es sich jedoch, den Bohrer mit einem entsprechenden Aufsatz zu bestücken. Durch ihn erledigen Sie die beiden Arbeitsschritte gleichzeitig.
Löcher in Metall bohren
Bei Bohrungen in Gegenstände aus Metall trifft Metall auf Metall. Dementsprechend schnell kommt es zu einer Überhitzung. Bohren Sie Metall deshalb generell mit einer niedrigen Drehzahl. Zusätzlich sollten Sie sowohl das Metall als auch den Bohrer immer wieder kühlen. Möchten Sie Wasser verwenden, füllen Sie es am besten in eine Sprühflasche.
Metallbohrer besitzen keine Zentrierspitze. Körnen Sie die Stelle, an der Sie ein Loch benötigen, deshalb vor dem Bohren. Das kleine Loch verhindert, dass der Bohrer verläuft.
An den scharfen Kanten eines Bohrlochs in Metall und an den Spänen können Sie sich leicht verletzen. Seien Sie bei der Handhabung deshalb vorsichtig. Die Grate lassen sich mit einer feinen Feile entfernen.
Löcher in Kunststoffe bohren
Für Bohrungen in Kunststoffe wie zum Beispiel Acrylglas bekommen Sie im Handel Kunststoffbohrer und Kegelbohrer, die auch Kegelsenker genannt werden. Für Bohrungen in Acrylglas eignen sich außerdem:
- Universalbohrer
- Metallbohrer für Messing
- Holzbohrer
Kunststoffe bohren Sie ebenfalls mit einer niedrigen Drehzahl. Sie schmelzen oft sogar, wenn beim Bohren zu viel Hitze entsteht. Sorgen Sie deshalb auch beim Bohren in Kunststoff für eine ausreichende Kühlung. Beim Durchbohren von dicken Kunststoffplatten legen Sie zusätzlich immer wieder eine kleine Pause ein.
Wie bei Holz ist auch beim Bohren in Acrylglas eine Unterlage aus Acrylglas hilfreich.
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Löcher in Wände bohren
Wände können aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen. Für die meisten reicht ein Steinbohrer. Allein Beton ist so hart, dass Sie wahrscheinlich einen Betonbohrer und einen Bohrhammer benötigen. Für das Bohren von größeren Löchern für beispielsweise Steckdosen bekommen Sie in den Baumärkten Bohrkronen in zahlreichen Durchmessern. Im Zentrum einer Bohrkrone steckt ein Bohrer. Durch ihn lässt sich die Bohrkrone exakt positionieren. Den Hauptteil der Arbeit erledigt jedoch die Krone, die ein Loch in die Wand sägt.
Löcher in Fliesen und Glas bohren
In gefliesten Wänden bohren Sie notwendige Löcher am besten in den Fugen. Ist dies nicht möglich, sollten Sie einen Fliesenbohrer oder einen Glasbohrer kaufen. Solch ein Bohrer eignet sich für Fliesen bis zur Ritzhärte 3. Für Fliesen aus härteren Materialien benötigen Sie einen Diamantbohrer, dessen Spitze mit einer Diamant-Beschichtung versehen ist. Sie ist so hart, dass der Bohrer auch andere extrem harte Werkstoffe wie Granit durchdringt. Möchten Sie Löcher mit größeren Durchmessern bohren, eignen sich Diamantbohrkronen.
Diamantbohrer müssen in der Regel beim Gebrauch gekühlt werden. Bei hochwertigen Bohrern geschieht dies automatisch über beispielsweise einen Bohrschaft, der mit einem Kühlwachs gefüllt ist, oder einen Wassertank. Solch eine Anschaffung lohnt sich für Heimwerker jedoch oft nicht. Wenn Sie nur wenige Löcher bohren müssen, geben Sie einer zweiten Person eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche in die Hand und lassen sie fortlaufend sprühen, während Sie bohren.
Bohren Sie in Fliesen oder Glas auf keinen Fall mit Schlag. Die Fliesen beziehungsweise das Glas würde brechen.
Beim Durchbohren von Wandfliesen sollten Sie den Bohrer wechseln, sobald Sie die darunter liegende Wand erreicht haben. Fliesen- und Diamantbohrer werden schnell stumpf, wenn Sie mit ihnen in eine Wand bohren. Auch Bohrungen in Holz und Kunststoff können die Bohrer so stark beschädigen, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind.
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