Ein Betonfundament gießen – so wird’s gemacht
Auf einem Betonfundament steht selbst ein großes Gartenhaus sicher. Der Beton sorgt jedoch nicht nur für die nötige Standsicherheit. Er schützt Holz und andere Materialien gleichzeitig vor der Kälte und der Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Selbst bei Vorhaben, bei denen die spätere Belastung keine große Rolle spielt, empfiehlt sich daher oft ein Betonfundament.
Diese Entscheidungen sind in der Planungsphase zu treffen
Ein Betonfundament können Sie durchaus selbst anlegen, denn die einzelnen Arbeitsschritte sind nicht sonderlich schwierig. Ausreichend Zeit sollten Sie jedoch einplanen. Suchen Sie sich außerdem möglichst einen Helfer, denn manche Arbeiten sind allein ein wenig schwierig. Zudem müssen Sie angemischten Beton zügig verarbeiten, damit er nicht schon in der Schubkarre auszuhärten beginnt.
Der beste Zeitpunkt zum Anlegen eines Fundaments ist meist der Frühling. Dann ist es in der Regel weder zu heiß noch zu kalt und auch die Niederschläge halten sich in Grenzen. Bei dieser Wetterlage kann das Betonfundament langsam und gleichmäßig aushärten.
Überlegen Sie, ob Sie den Boden von Hand mit Spaten und Schaufel ausheben möchten. Bei einem großen Fundament ist dies eine recht anstrengende und langwierige Aufgabe, die mit einem Minibagger sehr viel schneller erledigt ist. Ihn bekommen Sie als Leihgerät in vielen Baumärkten.
Bei größeren Vorhaben wäre darüber hinaus zu überlegen, ob Sie sich fertig gemischten Beton anliefern lassen, anstatt ihn selbst anzumischen. Durch eine Anlieferung ersparen Sie sich viel Arbeit und benötigen zudem keinen Betonmischer.
Möchten Sie den Beton selbst anmischen, können Sie einen Fertigbeton verwenden. Er ist nach der Zugabe von Wasser gebrauchsfertig. Alternativ stellen Sie den Beton aus Zement, Sand, Kies und Wasser selbst her. Diese Variante ist oft günstiger und reduziert die Kosten umso deutlicher, je mehr Beton Sie benötigen.
Die Grube für ein Betonfundament sollte eine Tiefe von rund 40 Zentimetern haben. Es fällt daher unter Umständen reichlich Erde an, für die sich an einer anderen Stelle im Garten sicherlich eine Verwendung findet. Wenn Sie wissen, wo sie von Nutzen ist, können Sie die Erde gleich mit der Schubkarre oder dem Bagger an den richtigen Platz bringen.
Stahlmatten, die Sie in den Beton legen, erhöhen die Tragfähigkeit des Fundaments. Solch eine Bewehrung bietet sich zum Beispiel für eine Fläche an, auf der Sie später Ihr Auto abstellen.
Zum Anlegen eines Betonfundaments brauchen Sie folgende Materialien und Werkzeuge:
- Arbeitshandschuhe, Gehörschutz, Schutzbrille und robuste Kleidung
- Zollstock oder Bandmaß
- Maurerschnur
- Spaten und Schaufel oder Minibagger
- Kies oder Schotter
- Rüttelplatte
- Schalungsbretter
- Wasserwaage
- Schrauben oder Nägel und Akkuschrauber beziehungsweise Hammer
- PE-Folie und Cuttermesser
- Betonmischer oder ein Gefäß zum Anmischen des Betons
- Fertigbeton oder Sand, Kies und Zement plus Wasser
- Schubkarre
- Kelle
- flache Schaufel
- Richtlatte oder einen anderen langen und geraden Gegenstand
So gießen Sie ein Betonfundament:
- Im ersten Arbeitsschritt markieren Sie die Fläche, auf der Sie das Betonfundament anlegen möchten. Zum Abstecken können Sie Holz- oder Metallpflöcke und eine robuste Schnur wie eine Maurerschnur verwenden. Denken Sie hierbei an den rechten Winkel in den Ecken. Fehlt Ihnen ein geeigneter Winkelmesser, messen Sie die Diagonalen. Sie haben bei einem Rechteck und bei einem Quadrat exakt die gleiche Länge. Die Dicke der Bretter, aus denen Sie die Schalung anfertigen, rechnen Sie auf allen Seiten hinzu.
- Innerhalb der abgesteckten Fläche entfernen Sie die Erde bis in eine Tiefe von etwa 40 Zentimetern. Den Boden der Grube verdichten Sie mit einer Rüttelplatte, die Sie wie den Minibagger in vielen Baumärkten ausleihen können.
- In die Grube füllen Sie eine circa 15 Zentimeter hohe Lage Kies oder Schotter. Diese sogenannte Sauberkeitsschicht lässt Regenwasser schneller versickern und verhindert dadurch Schäden am Beton.
Die Kiesschicht muss ebenfalls mit einer Rüttelplatte verdichtet werden. Überprüfen Sie hierbei hin und wieder mit der Wasserwaage, ob sie waagerecht verläuft.
- An den Seiten der Grube stellen Sie die Schalungsbretter auf die Kiesschicht. Die Bretter können Sie wahlweise verschrauben oder zusammennageln. Durch die Verbindungen verrutschen die Bretter nicht, wenn Sie den Beton einfüllen. Das Verschrauben hat den Vorteil, dass Sie die Schrauben leicht wieder lösen können, wenn Sie die Schalung später wieder entfernen.
Achten Sie bei der Anfertigung der Schalung darauf, dass alle oberen Kanten auf der gleichen Höhe liegen. Bis zu diesen Kanten gießen Sie den Beton. Die notwendige Breite der Bretter ergibt sich also durch die Tiefe der Grube abzüglich der Kiesschicht und zuzüglich der Zentimeter, die das Fundament aus der Erdoberfläche ragen soll. Auch die Dichtigkeit ist wichtig, denn selbst durch kleine Zwischenräume fließt der Beton in das angrenzende Erdreich. Abstände zwischen den Brettern und der Kiesschicht lassen sich mit Splitt auffüllen.
Hinweis: Ein Betonfundament für eine Terrasse sollte nicht absolut waagerecht sein, sondern ein Gefälle von etwa zwei Prozent haben. Dadurch fließt Regenwasser vom Haus weg.Damit die Bretter nicht vom Beton nach außen gedrückt werden, stützen Sie diese von außen mit stabilen Holzlatten oder Metallstangen ab. Holzlatten klemmen Sie zwischen die Schalungsbretter und Holzpflöcke oder Metallstangen, die Sie an den entsprechenden Stellen in den Boden schlagen. Metallstangen schlagen Sie direkt neben den Brettern in den Boden.
- Eine robuste Folie aus Polyethylen (PE) schützt den Beton vor der Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Die Folie schneiden Sie mit dem Cuttermesser zu und legen sie auf die Kiesschicht.
- Nun können Sie den Beton anmischen, sofern Sie ihn nicht geliefert bekommen. Handelt es sich um ein kleines Fundament, reicht ein großer Bottich oder die Schubkarre zum Anmischen. In den meisten Fällen benötigen Sie jedoch einen Betonmischer, den Sie ebenfalls als Leihgerät bekommen. Der Beton muss zähflüssig sein, damit Sie ihn gießen können.
- Den fertigen Beton schütten Sie aus dem Betonmischer in eine Schubkarre und aus der Schubkarre in die Schalung. Achten Sie hierbei darauf, die Schubkarre möglichst vollständig zu leeren. Reste trocknen relativ schnell und sind dann nur noch schwer zu entfernen. Kratzen Sie den Beton deshalb mit einer Kelle aus der Karre.
Den Beton verteilen Sie mithilfe einer flachen Schaufel gleichmäßig in der Schalung. Im Anschluss verdichten Sie ihn, indem Sie mit der Schaufel immer wieder hineinstechen und auf die Oberfläche klopfen. Dadurch verschließen sich eventuell vorhandene Hohlräume und die noch enthaltenen Luftblasen platzen. Durch leichte Hammerschläge gegen die Schalungsbretter verdichtet sich der Beton nochmals. Möchten Sie sich diesen Arbeitsschritt erleichtern, leihen Sie sich einen Innenrüttler aus.
Ist die erste Schicht Beton gegossen, mischen Sie weiteren Beton an und fahren auf die gleiche Weise fort, bis schließlich die Schalung komplett gefüllt ist.
- Damit die Oberfläche Ihres Betonfundaments absolut glatt und eben ist, ziehen Sie den Beton mit einer Richtlatte oder einer anderen langen, gerade Latte ab. Diese legen Sie auf die Kanten der Schalungsbretter und bewegen sie hin und zurück, während Sie sich langsam in Richtung der anderen Seite des Fundaments fortbewegen. So glätten Sie die gesamte Oberfläche.
TIPP
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Die Schalung dürfen Sie nach einem bis zwei Tagen entfernen. Komplett ausgehärtet und belastbar ist das Fundament aber erst nach frühestens zwei Wochen. Alle nachfolgenden Arbeiten müssen daher noch ein wenig warten. Sollte es nach dem Gießen des Fundaments häufig regnen, decken Sie es mit einer Folie ab. Bei Sonnenschein und hohen Temperaturen sollten Sie es dagegen täglich wässern, damit der Beton nicht zu schnell trocknet. Dies kann dazu führen, dass sich Risse bilden.
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