Mit diesen Klebstoffen hält Metall auf Metall und anderen Werkstoffen
Das Schweißen und Löten von Metall erfordert Fachkenntnisse, Übung und nicht zuletzt die nötigen Geräte. Es ist in vielen Fällen aber auch nicht erforderlich, denn selbst Metalle lassen sich gut kleben. Dies gilt sowohl für das Verkleben von Metall auf Metall als auch das Verkleben von Metall auf einem anderen Werkstoff wie Holz oder Kunststoff. Eine Verklebung kann darüber hinaus ein guter Ersatz für eine Verschraubung sein. Sie lässt sich einfacher realisieren und ist zudem unsichtbar.
Spielt die Optik bei einer Verbindung eine Rolle, ist das Verkleben daher oft sogar die bessere Lösung. Ein weiterer Vorteil gegenüber einer Verschraubung ist der erhöhte Korrosionsschutz, denn festgerostete Schrauben kennt fast jeder Heimwerker. Sofern eine stabilere Verbindung nicht unbedingt erforderlich ist, lohnt es sich daher stets, über den Einsatz eines Klebstoffs nachzudenken.
Reaktionsklebstoffe und physikalisch abbindende Kleber
Der Handel bietet inzwischen Klebstoffe in einer riesigen Auswahl. Letztendlich lassen sich all diese Kleber jedoch in zwei Gruppen einteilen:
- Physikalisch abbindende Kleber enthalten Wasser oder ein Lösungsmittel, das nach dem Auftragen verdunstet. Während der Verdunstung wird der Klebstoff immer härter und verbindet die beiden Teile, die Sie zusammenkleben möchten, schließlich fest miteinander. Damit dieser Prozess stattfinden kann, muss Luft an den Klebstoff gelangen. Physikalisch abbindende Kleber können Sie daher nur für Verklebungen von Metall auf porösen Werkstoffen wie Holz verwenden. Auch Kunststoffe sind häufig porös und lassen einen Luftaustausch zu. Für Verklebungen von Metall auf Metall sind diese Klebstoffe dagegen nicht geeignet. Zu den physikalisch abbindenden Klebstoffen gehören Kraftkleber, Alleskleber und Heißkleber. Sie können in gewissen Fällen durchaus ausreichen. Im Allgemeinen sind es jedoch die Reaktionsklebstoffe, die beim Kleben von Metall zum Einsatz kommen.
- Bei Reaktionsklebstoffen findet keine Verdunstung, sondern eine chemische Reaktion statt. Sie unterscheidet sich bei den einzelnen Klebern, macht Luft jedoch immer überflüssig. Selbst bei einer luftdichten Verbindung entsteht daher eine ausreichend starke Haftung. Reaktionsklebstoffe werden nochmals in die Ein- und Zweikomponenten-Klebstoffeunterteilt. Einkomponenten-Klebstoffe sind gebrauchsfertig, Zweikomponenten-Klebstoffe müssen Sie vor dem Gebrauch dagegen mit einem Härter mischen.
Die für den Heimwerker wichtigsten Reaktionsklebstoffe für Metall sind:
- Sekundenkleber
- Polyurethankleber oder kurz PU- oder PUR-Kleber
- Epoxid- oder Epoxidharzkleber
Sekundenkleber
Einen Sekundenkleber hat fast jeder schon einmal benutzt. Mit diesem Einkomponenten-Klebstoff lässt sich vieles zum ersten Mal verbinden oder reparieren. Sein Name ist Programm, denn der Kleber wird innerhalb von Sekunden fest. Sekundenkleber eignet sich sehr gut für punktuelle Verbindungen, verteilt sich aber auch auf einer etwas größeren Fläche, wenn Sie auf das Teil, das Sie festkleben möchten, Druck ausüben. Er wird auf Basis von Cyanacrylat hergestellt und härtet durch den Einfluss von Feuchtigkeit aus. Sie ist auf vielen Oberflächen und letztendlich auch in der Luft vorhanden.
Eine Verbindung durch Sekundenkleber ist schon nach Sekunden handfest. Seine endgültige Festigkeit erreicht der Klebstoff jedoch erst nach bis zu einem Tag. Lassen Sie die verklebten Teile deshalb am besten noch eine Weile ruhen. Nach dem Aushärten ist der Kleber hitze- und feuchtigkeitsbeständig.
Sekundenkleber bekommen Sie neben den flüssigen Ausführungen auch als Gel. Es lässt sich präziser auftragen und tropft nicht. Auch die Haftung ist bei einem Gel oft besser, deshalb empfiehlt die Firma Pattex zum Verkleben von Metall ein Gel. Der flüssige Sekundenkleber hat dagegen die Vorteile, dass er in jede, noch so kleine Ritze dringt und schneller trocknet. Eine weitere Variante ist der Sekundenkleber-Stift mit Dosierspitze. Ihn benutzen Sie wie einen Schreibstift. Ein Stift macht es Ihnen daher leicht, Kleinteile wie zum Beispiel beim Modellbau festzukleben.
Polyurethan-Kleber
Die Einkomponenten-PU-Kleber, die auch PU-Leim genannt werden, härten beim Kontakt mit Feuchtigkeit aus. PU-Kleber sind jedoch auch als Zweikomponenten-Klebstoffe erhältlich. Bei ihnen löst ein Härter, den Sie nach Gebrauchsanweisung mit dem Klebstoff mischen, eine chemische Reaktion aus.
PU-Kleber haben eine hohe Scherfestigkeit, sind schlagfest, wasserfest, hitze-, witterungs- und UV-beständig und damit eine gute Lösung für dauerhafte Verbindungen. Auch für das Verkleben von Metall auf anderen Werkstoffen sind sie bestens geeignet. Haben die beiden Teile, die Sie verbinden möchten, Löcher, Spalten oder Risse, können Sie diese mit dem Klebstoff füllen. Eine Bearbeitung wie zum Beispiel schleifen ist nach dem Aushärten ebenfalls möglich.
Bei den 2K-Klebstoffen ist das richtige Mischungsverhältnis wichtig. Diese Kleber gibt es deshalb mittlerweile in praktischen Doppelkammerkartuschen. Bei diesen Produkten vermischt sich im Idealfall der Klebstoff schon beim Herausdrücken mit dem Härter. PU-Kleber bekommen Sie außerdem in flüssigen und pastösen Ausführungen. Letztere erleichtern Ihnen vertikale Verklebungen. Auf einer größeren Fläche verteilen Sie ihn am besten mit einem Spachtel.
Epoxidharzkleber
Epoxidkleber haben nach dem Aushärten eine noch höhere Festigkeit als PU-Klebstoffe. Sie eignen sich daher selbst für Verbindungen, die hohen Belastungen standhalten müssen. Werden die Verbindungen häufig bewegt, verwenden Sie am besten einen Epoxidkleber, der nach dem Aushärten flexibel bleibt. Für alle anderen reicht ein starr aushärtender Kleber.
Die meisten Epoxidharzkleber sind Zweikomponenten-Klebstoffe. Einkomponenten-Kleber sind jedoch ebenfalls erhältlich. Diese Klebstoffe sind neben ihrer hohen Festigkeit sehr langlebig, belastbar, unempfindlich gegenüber vielen Substanzen bis hin zu zahlreichen Lösungsmitteln und wetterfest. Aufgrund dieser vielen positiven Eigenschaften kommen sie selbst in Bereichen wie dem Bootsbau und in der Luftfahrt zum Einsatz. Mit Epoxidharzkleber kleben Sie Metall auf Metall oder Metall auf einen anderen Werkstoff. Auch dieser Klebstoff lässt sich nach dem Aushärten bearbeiten.
Weitere Tipps für das Verkleben von Metall
- Bevor Sie Metall kleben, sollten Sie die Oberfläche gründlich reinigen und von Fett befreien. Schmutz und Fett reduzieren die Haftung.
- Benötigt ein Klebstoff für seine Aushärtung Feuchtigkeit, können Sie in einer sehr trockenen Umgebung ein wenig nachhelfen und die beiden Gegenstände vor dem Verkleben mit etwas Wasser benetzen.
- Bei Metallteilen mit sehr glatten Oberflächen verbessern Sie die Haftung, indem Sie das Metall mit Schleifpapier leicht anrauen.
- Reaktionsklebstoffe tragen Sie in der Regel nur auf eines der beiden zu verklebenden Teile auf. Beachten Sie jedoch die Gebrauchsanweisung des Herstellers.
- Klemmen oder Schraubzwingen erhöhen den Anpressdruck und verhindern ein Verrutschen. Alternativ legen Sie einen schweren Gegenstand auf die Verklebung.
- Die Raumtemperatur sowie die Temperatur der beiden Teile, die Sie zusammenkleben, spielen bei der Aushärtung eine wichtige Rolle. Berücksichtigen Sie daher auch bei diesem Punkt die Angaben des Herstellers.
- Ausgehärtete Klebstoffe lassen sich oft nur schlecht oder gar nicht von Werkzeugen wie einem Spachtel entfernen. Reinigen Sie diese deshalb sofort nach dem Gebrauch. Zum Entfernen von Rückständen, die noch nicht ausgehärtet sind, eignen sich Aceton und eine Nitroverdünnung.
Metall sägen
Mit diesen Handsägen und Maschinen erzielen Sie gute Ergebnisse Rohre, Bleche, Leisten und andere Gegenstände aus Metall zu sägen, ist… weiterlesen