Unebene Wände tapezieren

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Um eine unebene Wand zu tapezieren, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder Sie versuchen Ihr Glück auf dem schwierigen Untergrund, indem Sie sich für eine Tapete und einen Kleister/Kleber entscheiden, die dafür besser geeignet sind als andere Varianten. Oder Sie setzen direkt am Untergrund an und ebnen die Wand vorher ein. Das ist zwar aufwendiger, aber dafür stehen Ihnen nachher, wenn die unebene Wand Geschichte ist und Sie einen optimalen Untergrund geschaffen haben, alle Tapezieroptionen zur Verfügung. In beiden Fällen können Sie außerdem die Tapeziereigenschaften der Wand durch einen geeigneten Unterlagsstoff verbessern.

Darüber hinaus gibt es weitere Tricks, die Ihnen beim Tapezieren unebener Wände helfen können, etwa das Verkleiden der Wände oder Tapete zum Streichen.

Verputzte Wand mit weißem, unebenem Stuck mit Rissen und Beschädigungen © Papin_Lab, stock.adobe.com
Eine solch unebene Wand lässt sich nur mit erheblichem Zusatzaufwand ordentlich tapezieren © Papin_Lab, stock.adobe.com
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Unebene Wand tapezieren: Welche Tapeten, Kleister und Unterlagsmaterialien sind geeignet?

Möchten Sie die Unebenheiten mit der Tapete kaschieren, bieten sich Strukturtapeten natürlich besonders an. Hier haben Sie die Wahl zwischen Raufaser, der günstigsten und verbreitetsten Strukturtapete überhaupt, Vlies- und Papiertapeten mit Prägemuster, Struktur- und Schaumtapeten (z. B. Vinyltapeten) mit weicher Oberfläche und elastischen Strukturen oder Glasfasertapete (Glasfaservlies), der stabilsten Tapetenart. Muster oder dunkle Farben können ebenfalls von Unebenheiten ablenken. Tapeten mit glatter, glänzender Oberfläche oder helle, einfarbige Tapeten eignen sich dagegen kaum zum Kaschieren, weil sie die Unebenheit der Wände eher betonen als verbergen.

Denken Sie daran, dass unebene Wände beim Tapezieren nicht nur einen optischen Ausgleich benötigen, sondern auch die Haftung der Tapete erschweren. Um dieses Problem zu lösen, brauchen Sie für Papier- und Vliestapeten mehr und stärkeren Tapetenkleister. Glasfasertapeten, Lacktapeten sowie dicke und schwere Vinyl- oder PVC-Wandbekleidungen benötigen ohnehin spezielle Kleber, erst recht, wenn die Tapetenbasis wie bei einer Glasfasertapete nicht saugend und wasserdicht ist. Hier kann normaler Tapetenkleister auf Zellulosebasis nicht funktionieren, da er unter diesen Bedingungen weder richtig haften noch richtig trocknen wird.

Verschiedene Tapeten benötigen verschiedene Kleister
Verschiedene Tapeten benötigen verschiedene Kleister

Spezielle Tapetenklebstoffe sind von der Zusammensetzung her dagegen ähnlich wie Kleber für PVC, Glas, Kunststoffe oder Kunstleder; viele sind lösemittelhaltig und müssen weder in die Wand noch in die Tapete eindringen, um zu kleben. Trotzdem benötigen Sie immer mehr Klebstoff für eine unebene als für eine glatte Wand; kaufen Sie vom richtigen Kleber also lieber gleich die doppelte Menge, als das Ergebnis durch eine zu dünne oder lückenhafte Klebeschicht zu ruinieren. Für den gleichmäßigen Auftrag können Sie Spachtel oder Zackenspachtel verwenden, für die Kanten Pinsel und Roller zum Andrücken. Bröselnde oder kreidende Wände verfestigen Sie vorher mit Grundierung.

Papiertapeten wie die klassische Raufaser werden vor dem Ankleben eingekleistert und weichen dann ein, wobei sich die Tapete mit dem Kleister vollsaugt und ausdehnt. Beim Trocknen schrumpft sie wieder und spannt sich dabei selbst auf die Wand. So kann sich eine großzügig eingekleisterte und eingeweichte Raufaser oder andere Tapete mit Papierbasis gut an Unebenheiten anlegen und auch auf Strukturen flächig sitzen. Das Kaschieren erfolgt dann durch die Struktur, in diesem Fall durch die unregelmäßig eingearbeiteten Holzspäne.

Glasfasertapeten © prakasitlalao, stock.adobe.com
Vlies- und Glasfasertapeten schrumpfen beim Trocknen nicht, sondern behalten ihre Form und Größe bei © prakasitlalao, stock.adobe.com

Vliestapeten und Glasfasertapete sind dimensionsstabil, behalten also ihre Form immer bei. Statt der Tapete wird hier die Wand mit Kleister oder Kleber bestrichen und die Tapete dann trocken eingelegt. Die Tapete kann dadurch zwar den Unebenheiten der Wand längst nicht so gut folgen, doch dafür ist sie in besonderem Maß fähig zum Armieren, also Überbrücken von Mängeln. Glasfasertapeten sind reißfest und auch Vliestapeten deutlich besser vor Rissen geschützt als Papiertapeten, dazu kommen die besonders haftfähigen Spezialkleber.

Unterlagsstoffe können die Haftung der Tapete auf unebenen Wänden und anderen schwierigen Untergründen erleichtern und auch das Aussehen der Tapete verbessern, doch weil sie alle relativ dünn sind, gleichen sie Unebenheiten nie vollständig aus.

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Gekonnt „schummeln“ mit Flüssigtapete

Flüssige Raufaser ist keine Tapete, sondern ein Beschichtungsstoff, der aufgetragen wird wie Wandfarbe. So brauchen Sie sich um die unebenen Wände gar keine Sorgen zu machen, sondern rollen oder streichen die Tapetenoptik einfach auf – schnell, nahtlos und ebenso haltbar wie ein neuer Anstrich mit Dispersionsfarbe.

Unebene Wände vor dem Tapezieren glätten

Die effizienteste Methode, um unebene Wände zum Tapezieren vorzubereiten, ist das Glätten der Wandoberfläche mit Renovier- oder Reparaturspachtelmasse. Um eine schön glatte, tapezierfähige Oberfläche zu erhalten, kann die komplette Wand gespachtelt und ggf. noch geschliffen werden. Für den Innenbereich empfehlen sich Spachtelmassen auf Gipsbasis, die sich mit nahezu jedem anderen Baustoff vertragen und beim Tapezieren nicht verfärben. Wie Sie Wände spachteln und schleifen, können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Wand im Haus verputzen © schankz, stock.adobe.com
Mit Renovier- oder Reparaturspachtel können Sie unebene Wände glätten und so optimal für das anschließende Tapezieren vorbereiten © schankz, stock.adobe.com

Welche Unterlage/Unterschicht zur Vorbereitung des Untergrunds?

Makulatur, Kaschierpapier, Malervlies, Renoviervlies oder Tapetenfutter: Es gibt etliche Arten und Namen für Tapetenunterlagen bzw. Untertapeten, die unter der sichtbaren Dekortapete angebracht werden. Sie überbrücken Risse, glätten körnige Untergründe und kaschieren kleinere Problemstellen wie Farbunterschiede oder Haarrisse, damit diese später nicht durch die Dekotapete durchscheinen.

Weiße Vliestapete oder Malervlies ist in verschiedenen Stärken erhältlich und kann durchaus helfen, unebene Wände zu tapezieren. Dennoch empfiehlt es sich, vor dem Anbringen der Unterlage die gesamte Wandfläche zu spachteln oder zumindest gröbere Mängel wie Löcher oder breite Risse mit Spachtelmasse auszubessern. Profis erzielen mit Spachteln, Schleifen und Malervlies absolut perfekte Untergründe, doch selbst wenn Sie beim Tapezieren nur auf Ankommen und nicht auf Sieg spielen, gilt die Grundregel: Je glatter die Wand, desto leichter lässt sie sich tapezieren, desto zuverlässiger haftet die Tapete und desto schöner wird das Ergebnis.

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Unebene Wände vor dem Tapezieren mit Gipskartonplatten verkleiden

Diese Methode erspart Ihnen das Verspachteln der kompletten Wand: Sie wählen einfach die dünnsten Verkleidungsplatten aus Gipskarton und kleben Sie mit Ansetzbinder, einem gipsbasierten Klebstoff, auf Ihre Problemwand. Danach müssen Sie nur die Fugen zwischen den Platten mit Fugenspachtel und ggf. Armierungsband verspachteln und die Anschlussfugen mit einem elastischen Dichtmaterial wie Maleracryl füllen, das auch überstreich- und übertapezierbar ist. Dabei brauchen Sie nur so viel Aufwand zu treiben, wie für die Tapete Ihrer Wahl nötig ist. Welche Qualitätsstufen es hier gibt und wie die Profis Gipsplattenwände in perfekte Tapetenuntergründe verwandeln, lesen Sie in diesem Artikel.

Natürlich können Sie die Wand auch mit anderen tapezierbaren Platten verkleiden, etwa OSB-Platten. Damit haben Sie jedoch wieder einen unebenen Untergrund, den Sie für eine dünne, glänzende oder edle Tapete vorher mit Renoviervlies o. Ä. ausgleichen müssen

Unebene Wände dem Profi überlassen

Das ist eine weitere Alternative, wenn Sie auf einer unebenen, eigentlich nicht tapezierbereiten Wand gern eine schöne Tapete möchten. Lassen Sie sich in diesem Fall einfach vom Maler oder Tapezierer Ihres Vertrauens einen Kostenvoranschlag erstellen, der das Nivellieren des Untergrunds, etwa durch Spachteln und/oder Schleifen, mit beinhaltet.

Dazu können Sie gern auch unseren kostenlosen Angebotsservice nutzen: Damit erreichen Sie mit Ihrer Anfrage mehrere Handwerker bzw. Fachbetriebe in Ihrer Nähe und können dann deren Angebote in aller Ruhe vergleichen. Ob Sie dann einen Tapezierer beauftragen oder nicht, ist Ihre Entscheidung; unser Service ist für Sie völlig unverbindlich, Sie können die erhaltenen Angebote also ohne weiteres auch lediglich zum Vergleich der Leistungen und Kosten verschiedener Fachbetriebe verwenden.

Überstehende Wandtapete mit Cutter abschneiden © nito, stock.adobe.com
Schwierige Stellen tapezieren

Beim Tapezieren großer Flächen haben die meisten schon nach wenigen Bahnen den Dreh raus, und zügig ist die erste Wand… weiterlesen

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