Die 10 größten Fehler beim Tapezieren

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Beim Tapezieren kann einiges schiefgehen. Und weil Tapezierpannen und -fehler sich nachträglich nur schwer oder gar nicht mehr korrigieren lassen, ist es am besten, sie von vornherein zu vermeiden.

Hier sind die 10 gängigsten Probleme beim Tapezieren mit ihren ärgerlichen Konsequenzen aufgelistet – und natürlich mit Hinweisen, wie sie durch gute Vorbereitung und sorgfältige Arbeit vermieden werden können.

Verzweifelter Handwerker entfernt alte Tapete © Tom Bayer, fotolia.com
Verzweifelter Handwerker: Fehler beim Tapezieren vermeiden © Tom Bayer, fotolia.com

Tapezierfehler Nr. 1: Falsches oder fehlendes Werkzeug

Es heißt ja, dass nur schlechte Handwerker dem Werkzeug in ihrer Hand die Schuld geben, wenn die Arbeit nicht gerät wie erwünscht. Das bedeutet aber nicht, dass gute Handwerker keine guten Werkzeuge brauchen. Vielmehr sorgen sie dafür, dass sie gar nicht erst mit dem falschen oder schlechten Werkzeug antreten müssen.

Zu den wichtigsten Tapezierwerkzeugen gehört ein gutes, stabiles (Cutter-)Messer mit ausreichend Wechselklingen. Die dünnen Klingen werden schnell stumpf und müssen daher oft gewechselt werden. Schon durch Befolgen dieses Ratschlags ersparen Sie sich jede Menge Ärger mit ausgefransten Kanten, unsauberen Übergängen und Co. Zudem senken Sie damit auch das Verletzungsrisiko, denn mit stumpfen Klingen und schlechten Messern passieren deutlich mehr Unfälle als mit scharfen Werkzeugen, die sicher in der Hand liegen.

Was Sie außerdem für gute Ergebnisse brauchen, sind:

  • Tapezierbürste, Quast oder Gummiwalze zum Glätten der Tapete und Herausdrücken von Blasen,
  • ausreichend Fläche (z. B. Tapeziertisch) zum Einkleistern der Bahnen sowie genug Platz, um die eingekleisterte Tapete sauber zu falten und während der Weichzeit ruhen zu lassen, sowie
  • den richtigen Kleister, also bei speziellen Tapeten (z. B. Glasfasertapete, Vliestapete) den passenden Spezialkleister.
Tapezieren Werkzeug © Stefan Weis, fotolia.com
Werkzeug zum Tapezieren © Stefan Weis, fotolia.com

Tapezierfehler Nr. 2: Mangelnde Vorbereitung der Wand/Decke

Fehler bei den Vorbereitungsarbeiten haben oft zur Folge, dass die Tapete nicht richtig hält oder das Ergebnis ungleichmäßig wird. Wand oder Decke müssen glatt, sauber, fett- und staubfrei sowie trocken sein. Reste alter Tapeten sollten Sie rückstandslos entfernen. Stark oder ungleichmäßig saugende oder sandende Untergründe können mit einer Grundierung verfestigt bzw. ausgeglichen werden. Um zu verhindern, dass Unregelmäßigkeiten nachher durchschimmern, können Sie auch eine Vliesunterlage oder Makulatur anbringen.

Bei richtig unebenen Wänden oder schwierigen Untergründen (z. B. Mauerwerk, Rauputz oder Holz) sollte die komplette Fläche gespachtelt und geebnet werden. Für diese Arbeit lohnt es sich, einen Profi zu beauftragen, der mit großen Glättwerkzeugen oder der Schleifmaschine ans Werk geht und deutlich schneller damit fertig ist als ein normal ausgestatteter Heimwerker.

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Tapezierfehler Nr. 3: Chaos auf der Baustelle

Tapezieren ist eine sehr raumgreifende Arbeit. Sie brauchen also genug Platz, und der lässt sich in der Regel nur dadurch schaffen, dass der Raum komplett ausgeräumt wird. Ist das nicht möglich, sollten Sie zumindest alles, was nicht staubig, klebrig oder nass werden darf, gut abdecken. Sorgen Sie außerdem für ausreichend frisches Wasser, Lappen, Tücher und Eimer, um zu verhindern, dass schon nach wenigen Minuten alles klebt oder Flecke eintrocknen.

Beachten Sie auch von Anfang an die vorgeschriebenen Einweich- und Ruhezeiten, um die Arbeit richtig zu organisieren und nicht in Hektik zu geraten. Und stellen Sie für sich und Ihre Helfer genug Getränke und Snacks bereit. Dann müssen Sie nicht für jeden Happen oder Schluck zwischendurch die Baustelle verlassen und halten die Crew bei Laune und besten Kräften.

Tapezierfehler Nr. 4: Der falsche Kleister

Tapezieren, Handwerker bestreicht die Wand mit Kleister © tunedin, fotolia.com
Tapezieren, Handwerker bestreicht die Wand mit Kleister © tunedin, fotolia.com

Für jede Tapetenart brauchen Sie den passenden Kleister. Tapetenkleister für Papier- oder Raufasertapeten wird bei Vlies- oder Textiltapeten kein gutes Ergebnis liefern (und umgekehrt). Lesen Sie daher die Herstellerinformationen auf der Packung genau durch oder lassen Sie sich von einer Fachkraft beraten, um den richtigen Kleister für Ihr Tapezierprojekt zu finden. Profis empfehlen, beim Kleister nicht zu sparen, sondern zu hochwertigen Markenprodukten zu greifen, zumal die Kosten für den Tapetenleim im Vergleich zu den Tapeten selber eher gering sind.

Verschiedene Tapeten benötigen verschiedene Kleister
Verschiedene Tapeten benötigen verschiedene Kleister

Tapezierfehler Nr. 5: Blasen und Falten durch zu kurze Wirkzeiten

Sowohl Lufteinschlüsse unter der Tapete als auch Falten an der Wand sind häufige Folgen zu kurzer Wirk- und Weichzeiten des Tapetenkleisters. Wie lange der Kleister einwirken muss, ist auf der Tapetenverpackung angegeben. Betrachten Sie die Herstellerhinweise daher nicht als Interpretationshilfen, sondern als verbindliche Vorschriften. Es ist ganz einfach: Bekommt die Tapete vor dem Anbringen nicht die Weichzeit, die sie braucht, wird sie sich an der Wand weiter ausdehnen und Blasen oder Falten werfen.

Ist nach dem Trocknen dennoch eine Blase entstanden, die sich nicht mehr herausdrücken lässt, schneiden Sie die Stelle mit dem Cuttermesser auf (zwei kleine Schnitte über Kreuz), bringen Sie etwas frischen Kleister unter die Schnittränder und streichen Sie alles vorsichtig wieder glatt. Bei Falten hilft dieser Trick allerdings nicht – mit denen müssen Sie entweder leben oder die Bahn komplett ersetzen.

Falten und Blasen sind Folgen zu kurzer Einweich- und Wirkzeit des Kleisters
Falten und Blasen sind Folgen zu kurzer Einweich- und Wirkzeit des Kleisters
Hinweis: Im Gegensatz zu Papiertapeten müssen Vliestapeten nicht einweichen. Bei dieser Tapetenart wird nicht die Tapete, sondern der Untergrund eingekleistert. Außerdem gibt es bei den dimensionsstabilen Vliestapeten kein Ausdehnen, Verziehen oder Schrumpfen. Dafür sind sie allerdings teurer als Papiertapeten.

Tapezierfehler Nr. 6: Aufgehende Nähte

Eigentlich sind es drei verschiedene Fehler, die dazu führen können, dass sich die Tapetennähte nach dem Trocknen wieder öffnen:

  • Die Tapete war nicht ausreichend eingekleistert,
  • die Bahn war nicht gleichmäßig eingekleistert (häufig wird an den Rändern zu vorsichtig oder zu sparsam gearbeitet, z. B. um den Tisch weniger zu bekleckern, oder
  • Tapete bzw. Kleister sind zu schnell getrocknet.
Drei Gründe warum eine Tapetennaht nachträglich aufgehen kann
Drei Gründe warum eine Tapetennaht nachträglich aufgehen kann

Vermeiden Sie ärgerlich aufklaffende Spannungsnähte, indem Sie gründlich und gleichmäßig einkleistern und beim Falten der Bahnen darauf achten, dass die Nähte möglichst nicht freiliegen. Auch Zugluft oder zu viel Wärme auf der Baustelle verkürzen die Trocknungszeit, also lieber weniger heizen oder die Fenster geschlossen halten. Heizt die Sommersonne die Baustelle auf, können Sie durch mehr Kleister gegensteuern.

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Tapezierfehler Nr. 7: Schlamperei in den Problemzonen

Um in schwierigen Bereichen (z. B. an Fußleisten, um Steckdosen oder Lichtschalter) sauber zu arbeiten, nehmen Sie alle Leisten, Blenden etc. ab. So brauchen Sie hier nicht exakt zuzuschneiden, sondern können die Übergänge später einfach verdecken, und alles sieht sauber und professionell aus. Bei Elektroinstallationen sorgen Sie vorher für Spannungsfreiheit: Sicherungen ausschalten/herausdrehen und mit dem Spannungsprüfer feststellen, dass tatsächlich kein Strom mehr fließt. Besorgen Sie sich neue Nägel oder Schrauben für das Wiederanbringen der Fuß bzw. Sockelleisten, dann ersparen Sie sich Probleme mit abgenutzten oder verbogenen Exemplaren. Dagegen sind die kleinen Elektroschrauben meist problemlos wiederverwendbar – achten Sie lediglich darauf, sie nicht zu verlieren.

Handwerker tapeziert © Alex, fotolia.com
Handwerker tapeziert: Schlamperei in den Problemzonen unbedingt vermeiden © Alex, fotolia.com

Tapezierfehler Nr. 8: Muster bzw. Rapport nicht beachtet

Bei manchen Mustertapeten müssen Sie die Bahnen auf eine bestimmte Weise kleben, damit das Muster nachher auf der gesamten Fläche schön zueinander passt (rapportiert). Beachten Sie dazu die Tapetensymbole, die am Anfang und Ende jeder Rolle mit eingelegt sind. Diese standardisierten Piktogramme können beispielsweise anzeigen, dass Sie jede zweite Bahn „kopfüber“ kleben müssen, damit das Muster und die Übergänge stimmen. Oder dass es sich um eine ansatzfreie Tapete handelt, bei der sie die Bahnen kleben können, wie sie kommen. Am schwierigsten sind Tapeten mit „versetzem Ansatz“ – um hier ein einwandfreies optisches Ergebnis zu erzielen, lohnt sich das Beauftragen eines Malers oder Tapezierers – vor allem, wenn Sie in diesem Bereich selbst ein blutiger Anfänger sind.

Tapete an der Wand © Photographee.eu, fotolia.com
Bei Foto- und Mustertapeten kommt es auf den richtigen Rapport an, damit das Muster bestmöglich zur Geltung kommt. © Photographee.eu, fotolia.com
Mustertapete © LeitnerR, stock.adobe.com
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Tapezierfehler Nr. 9: Die Bahnen werden immer schiefer

Die meisten Heimwerker beginnen beim Tapezieren intuitiv in einer Ecke und arbeiten sich dann Bahn für Bahn an der Wand entlang. Das klappt, wenn die erste Kante tatsächlich senkrecht und jeder vermeintlich rechte Winkel tatsächlich einer ist. Das ist allerdings selbst in Neubauten nur selten der Fall. Meist wird der Fehler erst sichtbar, wenn schon etliche oder alle Bahnen kleben – und dann ist es für vernünftige Korrekturen zu spät. Die einfache Lösung ist, mit einer Wasserwaage oder einem Lot sicherzustellen, dass die erste Bahn wirklich senkrecht geklebt wird.

Hinweis: Ein Lot lässt sich zur Not rasch aus einem Faden und einer Schraubenmutter herstellen. Am sichersten arbeiten Sie damit zu zweit: Einer hält den Faden oben an Wand oder Decke fest, der/die andere bringt die Markierung an, wenn das Ende zur Ruhe gekommen ist.

Nr. 10: Die Tapete ist alle, dabei ist noch so viel Wand übrig

Dieses häufig vorkommende Problem resultiert üblicherweise aus einer falschen Einschätzung oder Berechnung der Wandfläche bzw. benötigten Tapetenmenge. Leider ergibt sich durch Nachbestellungen ein weiteres Risiko: Rollen von unterschiedlichen Chargen (erkennbar an unterschiedlichen Anfertigungsnummern) können sich farblich so voneinander unterscheiden, dass es nachher deutlich sichtbar ist. Also im Vorfeld gewissenhaft messen und rechnen und beim Tapetenkauf grundsätzlich auf gleiche Anfertigungsnummern bei allen Rollen achten.

Professionell tapezieren © Superingo, stock.adobe.com
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