Raufasertapete

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Raufasertapete – ein robuster Klassiker mit Zukunft

Raufaser ist eine der beliebtesten und bekanntesten Papiertapeten. Namensgebend sind die Holzfasern, die in die meist dreischichtige Tapete eingearbeitet sind. Es gibt Raufasertapeten mit verschiedenen Körnungen oder Strukturen: Raufaser 20 enthält die kleinsten Holzfasern und hat daher die feinste Struktur, die gröbste Raufaser ist Raufaser 80.

Raufasertapete © luther2k, stock.adobe.com
Raufasertapete lässt sich einfach verarbeiten und sorgt für gute Ergebnisse © luther2k, stock.adobe.com
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Raufasertapete: Die Größe der Holzspäne bestimmen das Aussehen
Raufasertapete: Die Größe der Holzspäne bestimmen das Aussehen

Das Original – die klassische Rauhfasertapete, die auch heute noch mit h geschrieben wird – wurde von Hugo Erfurt im Jahr 1864 erfunden. Tatsächlich wollte Herr Erfurt gar keine Tapete erfinden, sondern brauchte einfach etwas Hübsches für seine Schaufensterdekoration. Welchen Erfolg seine Erfindung haben und welchen weltweiten Siegeszug die Rauhfaser antreten sollte, ahnte er nicht. In der Wuppertaler Papierfabrik Erfurt und Sohn KG werden bis heute Rauhfasertapeten hergestellt, doch da weder die Schreibung noch die Herstellungsmethode oder das Produkt selbst geschützt sind, gibt es auch Rau(h)fasertapeten von anderen Herstellern.

Raufasertapete Herstellung
Raufasertapete Herstellung

Vorteile und Nachteile der Raufasertapete

Raufasertapete hat eine ganze Reihe von Vorteilen: Sie ist sehr günstig, einfach zu verarbeiten, langlebig, umweltfreundlich, wohngesund und für alle Innenräume geeignet. Auch bei der Weitergestaltung ist sie sehr vielseitig, denn sie verträgt sich mit allen gängigen Wandfarben und kann problemlos viele Male überstrichen werden. Das Reparieren von Schäden an der Raufaser ist ebenfalls kein Hexenwerk und kann auch von Laien einfach bewerkstelligt werden.

Löcher und Kratzer in Raufasertapeten kann man gut ausbessern
Löcher und Kratzer in Raufasertapeten kann man gut ausbessern

Ungestrichene Raufasertapeten sind hell, aber nicht blendend weiß, und wirken durch die eingearbeiteten Holzfasern lebendig und abwechslungsreich. Im ungestrichenen Zustand ist Raufasertapete außerdem wasserdampfdurchlässig (diffusionsoffen, umgangssprachlich „atmungsaktiv“). Am besten hält die Raufaser auf leicht rauen, saugfähigen Untergründen wie ungrundiertem Putz.

Sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit eine gute Wahl: Die Raufasertapete
Sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit eine gute Wahl: Die Raufasertapete

Als Nachteil lässt sich anführen, dass es in aller Regel nicht möglich ist, Raufaser trocken und bahnweise wieder von der Wand zu entfernen. Um eine gut haftende Raufaser wieder abzubekommen, muss sie erneut richtig nass gemacht und durchweicht werden. Ob sie sich dann einfach in großen Stücken oder mühsam in winzigen Fetzen ablösen lässt, hängt vom Untergrund ab.

Raufasertapete entfernen © Stephanie Eichler, stock.adobe.com
Raufaser lässt sich vergleichsweise schwer wieder entfernen – einfacher wird es, wenn Sie die Bahnen vorher gut durchnässen und aufweichen. © Stephanie Eichler, stock.adobe.com

Besonders schwer geht Raufaser von ungrundierten Gipskartonplatten ab, weil das Tapetenpapier sich nahezu untrennbar mit der Kartonschicht verbindet. Schwierig ist auch das Entfernen von mehrfach überstrichener Tapete, denn hier müssen Sie zuerst die Farbschichten aufbrechen, um Papier und alten Kleister richtig einnässen zu können. Dafür gibt es spezielle Werkzeuge, etwa Stachelwalzen oder sogenannte Tapetenigel.

Natürlich ist Raufaser auch keine „edle“ oder „exklusive“ Tapete. Das liegt an der Oberflächenstruktur – die eignet sich einfach nicht für prachtvolle Designs, zarte Muster oder aufwendige Drucke. Wegen der rauen Oberfläche lässt sich Raufaser auch nicht gut übertapezieren. Wenn Sie also an einer mit Raufaser tapezierten Wand eine glatte, schön gemusterte oder aufwendig designte Papier- oder Vliestapete anbringen wollen, sollten Sie die alte Tapete zuerst entfernen – es lohnt sich, auch wenn es mühsam ist.

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Tipps zum Streichen von Raufaser

In zwei von drei Wohnungen in Deutschland klebt Raufaser an den Wänden, die in den meisten Fällen mit Dispersionsfarbe gestrichen ist. Die Tapete zu streichen ist nicht unbedingt notwendig, doch vor allem bei den ganz günstigen zweischichtigen Varianten, bei denen teilweise die Holzspäne durch die Papierschicht ein wenig herausstehen, empfiehlt sich das Aufbringen von wenigstens einer Farbschicht. Die Oberfläche wird dann weicher und wirkt insgesamt freundlicher.

Wer sich mehr Musterung oder kreative Farbgebung wünscht, kann freihändig oder mittels Schablone oder Raster Muster, Ornamente oder großflächige Wandbilder selbst aufmalen. Beim Streichen von Raufaser empfiehlt sich flexibles Malerkrepp zum Abkleben, da sich dieses – anders als glattes Abklebeband – sehr gut an die unebene Tapetenstruktur anlegt und so auch auf diesem Untergrund saubere Kanten ermöglicht.

Generell gilt: Je gröber die Raufaser, desto mehr Farbschichten kann sie tragen. Bei sehr vielen Farbaufträgen „verschwimmt“ die Struktur allerdings immer mehr – die Farbe wirkt wie ein Weichzeichner. Doch dieser Effekt stört die wenigsten, und selbst alte Raufasertapeten wirken mit einer weiteren Farbschicht schnell wieder frisch und schön.

Hinweis: Sogenannte Flüssigraufaser ist keine Tapete, sondern eine spezielle Wandfarbe. Es handelt sich um eine Kunststoffdispersion, der Holzspäne beigemischt sind, damit der Anstrich aussieht wie Raufasertapete.

Raufaser tapezieren – die wichtigsten Regeln für ein schöne Ergebnis

Der beste Tapetenkleister zum Tapezieren von Raufaser ist der (ebenfalls unschlagbar günstige) Standardkleister aus Methylzellulose, den sie in jedem Baumarkt bekommen und ganz einfach zu Hause mit Wasser anrühren können. Nach dem Anmischen laut Herstelleranweisung braucht der Kleister eine kurze Ruhezeit, dann nochmal gut durchrühren und die Tapete Bahn für Bahn – auch an den Rändern – großzügig einkleistern.

Anschließend jede Bahn mit dem Kleister nach innen zusammenlegen, damit sie feucht bleibt, und ruhen lassen. Das Einhalten der vom Hersteller angegebenen Einweichzeit ist maßgeblich für ein gutes Ergebnis. Beim Einweichen quillt die Tapete ein wenig auf und dehnt sich nach allen Richtungen aus. Nach dem Anbringen zieht sie sich beim Trocknen wieder zusammen und spannt sich dadurch von selbst auf die Wand.

Damit die Raufaser nachher überall gut sitzt und falten- und blasenfrei klebt, setzen Sie die Bahnen sorgfältig an und streichen Sie sie beim Andrücken mit der Bürste oder Rolle vom Ansatz weg aus. Nach dem Kleben haben noch immer noch ein wenig Zeit für kleine Korrekturen. Am besten klappt das Tapezieren zu zweit – dann kann einer z. B. die Bahnen anreichen oder das obere Ende mit einem Besen festdrücken, während der andere die Bahn ausstreicht.

Werkzeug zum Tapezieren © Alex Po, stock.adobe.com
Mit dem richtigen Werkzeug und unseren Tipps ist das Tapezieren von Raufaser auf für Laien kein Problem © Alex Po, stock.adobe.com

Hier haben wir für Sie die wichtigsten Regeln für gutes Tapezieren zusammengefasst.

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Moderne Raufasertapete mit Vliesträger

Inzwischen gibt es bei der Raufaser nicht nur den Klassiker, die beliebte Papiertapete, sondern auch Varianten auf Vliesbasis. Der Vorteil dabei ist, dass die Bahnen nicht eingekleistert und zum Einweichen zusammengefaltet werden müssen; sie benötigen also weniger Platz zum Tapezieren und müssen keine Einweichzeit beachten. Denn Vlies-Raufaser kann weder aufquellen noch schrumpfen; sie ist wie andere Vliestapeten dimensionsstabil.

Vlies-Raufasertapete: Der Klassiker in neuem Gewand
Vlies-Raufasertapete: Der Klassiker in neuem Gewand

Vliestapeten werden mit speziellem Vliestapetenkleister in Wandklebetechnik tapeziert: Statt der Tapetenbahnen wird die Wand eingekleistert und dann die trockene Tapete daraufgelegt. Vlies-Raufaser lässt sich im Gegensatz zu klassischen Papiertapeten auch trocken abziehen, also deutlich besser entfernen, besonders, wenn sie auf einen wenig saugenden (z. B. grundierten) Untergrund geklebt war.

Raufasertapete richtig entsorgen

Weil sie nicht nur Papier, sondern auch Holzspäne enthält und außerdem beim Entfernen der alten Tapete oft Putz- oder Farbreste mit zum Tapetenabfall gelangen, gehört alte Raufasertapete nicht in die Papiertonne, sondern in den Restmüll. Wenn Sie zu viel für die Hausmülltonne haben, können Sie die Alttapeten zum Recyclinghof bringen und dort kostenlos abgeben.

Raufasertapete © luther2k, stock.adobe.com
Raufaser oder Vliestapete

Raufaser oder Vliestapete: Welche passt besser zur Wand? Klassische Raufaser oder eine moderne Vliestapete: Beide Tapetenarten haben Vorzüge und Nachteile.… weiterlesen

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