Gute Gründe für Tapeten: Tapetenkleister und Tapetenkleber
Um Tapeten einwandfrei an die Wand zu bringen, brauchen Sie einen gut vorbereiteten Untergrund und den richtigen Kleister. Lesen Sie hier, welche Tapetenkleister und Tapetenkleber es gibt und wofür sie verwendet werden.
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Tapetenkleister und Tapetenkleber
- Methylzellulosekleister (Normalkleister)
Normalkleister ist für die meisten Papiertapeten geeignet. Er wird aus Zellstoff bzw. Zellulose gewonnen oder auf Basis von Stärke hergestellt. Von den vielen Fertigkleistern, die als Pulver zum Anrühren angeboten werden, bestehen jedoch die wenigsten aus reiner Methylzellulose. Meist sind weitere Zusatzstoffe enthalten, z. B. als Schimmelschutz oder damit der Kleister sich besser anrühren lässt. Der klassische Tapetenkleister ist ungiftig, leicht zu verarbeiten und als Pulver unbegrenzt haltbar, sofern er trocken gelagert wird. Durch Zugabe von mehr oder weniger Wasser lässt sich die Dicke des Kleisters variieren.
- Spezialkleister für dicke und schwere Tapeten
Spezialkleister enthält neben Methylzellulose eine Kunstharzdispersion, die seine Anfangshaftung und Klebekraft erhöht. Als weitere Zusatzstoffe können Biozide und Weichmacher beigefügt sein. Die Spezialkleister helfen dabei, schwere Tapeten (z. B. Prägetapeten oder Kunststofftapeten) sicher auf die Wand oder an die Decke zu bringen. Soll dafür normaler Kleister verwendet werden, muss dieser umso dicker angesetzt werden, je höher das Gewicht der Tapete und ihre Saugfähigkeit sind.
- Vliestapetenkleister
Vliestapeten haben eine dimensionsstabile Trägerschicht, die sich nicht verziehen, ausdehnen oder schrumpfen kann. Beim Kleistern ist daher keine Weichzeit erforderlich, folglich wird nicht die Tapete eingekleistert, sondern die Wand. Vliestapetenkleister sind Direktkleister, die beim Auftragen mit der Rolle kaum spritzen und eine hohe Anfangshaftung aufweisen. Sie bilden das Kleisterbett, in das die Tapete trocken eingelegt wird und von dem sie später nach Wunsch trocken wieder abgezogen werden kann. Manche Vliestapetenkleister enthalten zusätzlich einen Farbmarker, so dass die eingekleisterten Stellen gut zu erkennen sind. Nach dem Trocknen verschwindet die Farbe wieder.
- Maschinenkleister (Tapetenkleister für Kleistergeräte)
Maschinenkleister für Tapeziergeräte besteht ebenfalls aus Methylzellulose und einer Kunstharzdispersion. Der Dispersionsanteil ist für eine ausreichende Haft- und Klebkraft notwendig, weil der Kleister für die Verarbeitung mit dem Tapeziergerät insgesamt dünnflüssiger sein muss.
- Vinyltapetenkleber
Vinyl- oder Kunststofftapeten haben eine besonders glatte Oberfläche, auf der normale Tapetenkleister nicht haften. Zum Verkleben der Überlappungen werden daher spezielle Vinyltapetenkleber in Tuben angeboten. Sie verhindern, dass die Überlappungen nach dem Trocknen wieder aufplatzen und die Ränder unschön abstehen. Die Verarbeitung ist einfach, denn auf der Tube sitzt ein kleiner Zahnspachtel, mit dem der Kleber direkt verteilt werden kann. Um Vinyltapete auf die Wand zu kleben, können Sie je nach Tapetenbasis Normalkleister für Papiertapeten, Vliestapetenkleister oder Spezialkleister verwenden.
- Kunstharz-Dispersionskleber
Diese Tapetenkleber werden für schwere Wandbeläge und wasserdichte bzw. wasserdampfundurchlässige Tapeten verwendet. Das können z. B. Metalltapeten, Glasfasertapeten, Kunststofftapeten oder Profiltapeten sein. Auch, wenn der Untergrund nicht oder nur schwach saugfähig ist (z. B. Tapezieren auf Fliesen), ist das Verkleben mit normalem Tapetenkleister nicht möglich, weil das Wasser nicht entweichen kann. Kunstharz-Dispersionskleber enthalten kaum Wasser und bieten eine sehr hohe, dauerhafte Klebekraft. Die zähflüssigen bis pastösen Kleber werden verarbeitungsfertig angeboten und mit Spachtel oder Rolle direkt auf die Wand gebracht.
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Manchmal werden Dispersionskleber auch mit normalem Tapetenkleister gemischt, um etwa in Feuchträumen oder auf schwierigen Untergründen (z. B. einer fettigen Küchenwand) einen besseren Tapetenhalt zu erreichen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Probleme wie Feuchtigkeit in der Wand werden durch wasser- und blickdichtes Überkleben nur noch schlimmer. Feuchte Wände müssen vor dem Tapezieren saniert bzw. trockengelegt werden. Und auf „naturfeuchten“ Wänden (z. B. in Altbaukellern) sind Tapeten ohnehin fehl am Platz. Hier brauchen Sie eine feuchtigkeitsregulierende, dampfdurchlässige Beschichtung, etwa einen Kalkanstrich oder eine gute Kellerfarbe.
Um das Verkleben von Tapeten zu erleichtern und einen perfekten Untergrund zu schaffen, können Sie auch eine Tapetenunterlage verwenden.
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