Isoliertapete

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Wissenswertes über Isoliertapeten – Auswahl, Verarbeitung, Vor- und Nachteile

Mit Isolier- oder auch Dämmtapeten steht eine weitere Möglichkeit zur Verfügung, um die Geräusch- und Wärmedämmung in geschlossenen Räumlichkeiten zu verbessern. Anders als das Anbringen einer Dämmschicht an den Außenseiten der Wände sorgen Isoliertapeten für eine zusätzliche dämmende Schicht an der Innenseite der Räume. Damit kann diese Isolierung beispielsweise auch nachträglich angebracht werden, um einzelne Räume besser gegen Wärmeverluste im Winter zu schützen.

Isoliertapeten sind im Fachhandel in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, wobei allen gemein ist, dass sie eine Dämmschicht aus expandiertem Polystyrol (EPS) besitzen. Dieser Kunststoff ist auch unter seinem Handelsnamen Styropor bekannt und schließt in seiner Struktur viele kleine Luftbläschen ein, die so eine dämmende und isolierende Schicht bilden. Neben Isoliertapeten aus reinem EPS sind im Handel auch kaschierte Varianten erhältlich. Diese bestehen aus zwei übereinanderliegenden Lagen, die EPS-Schicht wird also durch eine zweite Lage – aus Pappe, Alufolie oder Raufaser – kaschiert.

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Isoliertapete © Irina, stock.adobe.com
Isoliertapeten besitzen in der Regel eine Isolierschicht aus expandiertem Polystyrol, das viele kleine Luftblasen enthält und daher sehr gut dämmt © Irina, stock.adobe.com

Pappkaschierte Isoliertapeten lassen sich aufgrund der saugfähigen Pappoberfläche besonders leicht übertapezieren oder streichen und ermöglichen damit eine schnelle und effiziente Dämmung von einzelnen Wänden oder kompletten Räumen.

Dämmtapeten mit Alukaschierung verbessern durch eine dünne Aluminiumschicht die wärmedämmenden Eigenschaften der Tapete und lassen sich ebenfalls relativ einfach übertapezieren, sind jedoch teurer als pappkaschierte Tapeten.

Isoliertapete: Vorteile und Verarbeitung
Isoliertapete: Vorteile und Verarbeitung

Wenn Sie sich das zweimalige Tapezieren ersparen wollen, können Sie auch zu raufaserkaschierten Isoliertapeten greifen. Mit diesen bringen Sie in einem Arbeitsgang eine zusätzliche Isolierschicht und eine Raufasertapete auf Wand oder Decke, die Sie dann ggf. noch mit dem gewünschten Farbton anstreichen können.

Ob Isoliertapete mit oder ohne Kaschierung: Wie andere Tapeten werden auch Dämmtapeten in Rollen mit einer Standardbreite von 500-530 mm angeboten, außerdem haben Sie noch die Auswahl zwischen verschiedenen Stärken.

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Isoliertapete aus Polystyrol oder Thermovlies

Bei vielen Dämmtapeten besteht die Dämmschicht aus dem gleichen Polystyrol, das in Plattenform auch als Wärmedämmverbundsystem (WDVS) zur Außenwand- bzw. Fassadendämmung verwendet wird. Daneben sind auch Isoliertapeten mit anderen Polystyrolvarianten (z. B. Neopor) erhältlich. Die Hersteller versprechen in allen Fällen deutliche Ersparnisse bei den Heizkosten, eine schnellere Erwärmung des Raumes beim Heizen und eine insgesamt verbesserte Wärmeisolation.

Außer den Schaum-Dämmtapeten gibt es noch Thermovlies-Tapeten, die ebenfalls beim Dämmen und Heizkostensparen helfen. Sie bestehen aus einem Textil-Verbundstoff und müssen, ebenso wie Polystyroltapeten, mit einem Spezialkleber auf die Wand geklebt werden. Im Gegensatz zu den wasser- und dampfdichten Isoliertapeten mit Styroporschicht verschließen die Thermovlies-Tapeten jedoch die Wand nicht komplett, sondern bleiben diffusionsoffen.

Isoliertapete: Polystyrol oder Thermovlies
Isoliertapete: Polystyrol oder Thermovlies

Beide Varianten reichen jedoch als Wanddämmung allein nicht aus, sondern können allenfalls eine bereits vorhandene Dämmung (Außen- oder Innenwanddämmung) unterstützen. Eine Isoliertapete aus Polystyrol als einzige Dämmmaßnahme zu verwenden, ist sogar noch schlechter, als gar keine Dämmung anzubringen, weil die Isoliertapete den Luftaustausch und die Feuchteregulierung verhindert und damit das Schimmelrisiko enorm ansteigen lässt. Allein aus diesem Grund ist die Thermovliestapete bauphysikalisch gesehen hochwertiger als jede Schaum-Dämmtapete. Auch umwelt- und klimatechnisch schneidet Polystyrol in allen Varianten schlecht ab: So effizient es zur Wärmeisolierung auch sein mag, es ist der Sondermüll von morgen, von dem wir schon heute viel zu viel um die Häuser haben.

Isoliertapeten können oft nicht leisten, was die Hersteller versprechen

Die Hersteller von Isoliertapeten werben oft mit eindrucksvollen Prozentzahlen, die sich allerdings meist nur schwer nachprüfen lassen. Dazu kommt, dass es sich vielfach um Angaben wie „bis zu 20 Prozent“ handelt, die gar nichts aussagen.

Tests haben gezeigt, dass die Isolierwirkung von Dämmtapeten fast null ist, wenn sie als einzige Dämmung verwendet werden. Eine vernünftige Dämmung oder überfällige energetische Sanierung können also weder die Schaum- noch die Thermovliestapete ersetzen. Um ein paar Euro bei den Heizkosten zu sparen oder kühle Räume effizienter zu heizen, sind jedoch beide Varianten geeignet.

Grundsätzlich ist es immer empfehlenswert, sich vor dem Kauf von Dämmmaterial von einem Fachmann beraten zu lassen, der weiß, welche energetischen Maßnahmen zu welchen baulichen Gegebenheiten passen und wie die Zahlen und Werbeversprechen der Hersteller zu deuten sind.

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Anbringen einer Isoliertapete

Zum Anbringen von Dämmtapeten brauchen Sie einen speziellen Tapetenkleber, bei Styroportapeten etwa einen Styroporkleber, der nicht auf die Tapete, sondern auf den Untergrund aufgebracht wird. Thermovliestapeten werden (wie andere Vliestapeten) ebenfalls mittels Wandklebetechnik angebracht. Sie müssen nicht eingekleistert oder eingeweicht werden, sondern der Kleister bzw. Kleber wird mit der Rolle oder Bürste auf den Untergrund aufgetragen und die Tapete dann trocken eingelegt.

Professionell tapezieren © Superingo, stock.adobe.com
Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich auch Isoliertapeten sehr einfach und schnell an die Wand bringen © Superingo, stock.adobe.com

Vor dem Anbringen der Isoliertapete muss der Untergrund vorbereitet werden: Alte Tapeten sollten entfernt und Untergrundmängel mit Spachtelmasse beseitigt werden. Der Untergrund muss sauber, fettfrei und trocken sein, und der Tapetenkleber muss sowohl dazu als auch zum Material der Isoliertapete passen. Stark sandende oder saugende Untergründe können mit Tiefgrund verfestigt werden.

Isoliertapete anbringen
Isoliertapete anbringen

Achten Sie beim Ankleben der zugeschnittenen Bahnen auf saubere, bündige Stöße – gerade bei Styroporkleber haben Sie wenig Spielraum für nachträgliche Korrekturen. Mit einer Gummi- oder Flauschrolle drücken Sie die Tapete gleichmäßig an – zu starke Drücke dabei aber vermeiden.

Damit die Dämmtapete nachher eine möglichst geschlossene Schicht bildet, ist es ratsam, die Stöße mit Spachtelmasse zu versäubern und nach dem Trocknen glattzuschleifen. Bei vielen Isoliertapeten wird das anschließende Übertapezieren (z. B. mit klassischer Raufaser) empfohlen.

Küchenrückwand mit Tapete © Cinematographer, stock.adobe.com
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