Tapetenarten

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Tapetenarten – welche Sorten Tapete gibt es, und was sind die Unterschiede?

Tapeten sind spätestens seit den 1950er Jahren kein Luxusgut für reiche Haushalte mehr, sondern ein beliebtes und weit verbreitetes Massenprodukt. Die allerersten Tapeten gab es im Orient, doch heute wird in Mitteleuropa am meisten tapeziert. Die Deutschen lieben Tapeten ganz besonders; vor allem die klassische Raufaser ist hierzulande von den Wänden kaum mehr wegzudenken. In anderen Ländern, etwa den USA, Frankreich oder Italien, werden die Wände generell seltener tapeziert; dort sind eher verputzte oder gestrichene Wände Standard.

Tipp: Wer sich für alte wie neue Wandbeläge und Tapetenarten interessiert oder einmal richtig tief in die Geschichte der Tapete einsteigen möchte, der kann sie im Deutschen Tapetenmuseum in Kassel näher kennenlernen.
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Im Handel gibt es Tapeten aus unterschiedlichen Materialien, z. B. Papier und anderen Pflanzenfasern, Vlies, Textilgewebe, Glasfasern, Kunststoffen oder Metall. Der moderne Tapetenmarkt ist so vielfältig, dass es schwer sein kann, den Überblick zu behalten oder eine rasche Entscheidung zu treffen. In diesem Artikel haben wir darum die verschiedenen Tapetenarten übersichtlich aufgelistet und geben Ihnen einen Überblick über Materialien, Eigenschaften und Verarbeitung. Allerdings steht nicht jeder Tapetenname oder Begriff für eine ganz eigene Tapetenart, sondern es gibt viele Überschneidungen und Gemeinsamkeiten. Sie zu kennen, hilft, sich auf dem riesigen Tapetenmarkt schneller zurechtzufinden und sich die Auswahl der richtigen Tapete zu vereinfachen.

Regal mit Tapeten © bodnarphoto, stock.adobe.com
Regal mit Tapeten: Tapeten gibt es in vielen Arten, Designs und Preisklassen © bodnarphoto, stock.adobe.com

Nach der Auflistung der Tapetenarten finden Sie noch einen Überblick über weitere wichtige Begriffe und allgemeine Kenngrößen bei modernen Wandbekleidungen.

1. Papiertapete

Die Papiertapeten machen hier den Anfang, denn bis heute enthalten fast alle Tapetenarten zumindest als Basis- bzw. Trägermaterial Papier. Nur wenige Sorten, darunter Vliestapeten und Glasfasertapeten, werden komplett aus anderen Materialien gefertigt, haben also auch keine Unterseite oder Trägerschicht aus Papier.

Um die Verwirrung in Grenzen zu halten, wird der Begriff „Papiertapete“ im Handel üblicherweise nur für Tapetenarten verwendet, die ausschließlich aus Papier bestehen. Bei den Tapetenarten bilden die bedruckten Papiertapeten die größte und bedeutendste Gruppe. Bedruckt sind sie meist auf der Vorderseite; außerdem kann die Tapete aus dünnerem oder dickerem, einlagigem oder mehrlagigem Papier bestehen. Darüber hinaus gibt es bei den Papiertapeten besondere Arten, die auch eigene Namen haben, z. B.:

  • Naturelltapeten: Sie bestehen aus unbedrucktem, naturbelassenem Rohpapier und wirken daher sehr zart und natürlich. Papier-Naturelltapeten sind nicht zu verwechseln mit Naturtapeten, die je nach Art viele andere Materialien außer Papier enthalten können.
  • Fondtapeten: Das sind Papiertapeten, die vor dem Aufdrucken des Tapetenmusters vollflächig mit lichtechter Farbe bedeckt werden. Dieser durchgehende Farbauftrag wird Fond genannt und verhindert das Vergilben der Tapete. Außerdem wirken die darauf gedruckten Farben stärker und leuchtender.

Tapeten aus Papier sind günstig, umweltfreundlich, gesundheitsverträglich und im ungestrichenen Zustand diffusionsoffen (atmungsaktiv). Viele Sorten enthalten einen Anteil Recyclingpapier oder werden vollständig daraus hergestellt. Bei den Farben, Mustern und Strukturen ist alles möglich, was sich mit modernen Druck- und Prägetechniken bewerkstelligen lässt – von Blumenmustern, geometrischen Designs und barocken Ornamenten bis hin zu Stein- und Holzoptik. Auch Fototapeten und 3-D-Tapeten sind vielfach reine Papiertapeten.

Papiertapete – Verarbeitungstipps

Papiertapeten werden vor dem Aufkleben mit Methylzellulosekleister (dem klassischen, günstigen Tapetenkleister zum Anrühren mit Wasser) eingekleistert. Die Bahnen werden dann gefaltet und müssen eine Zeitlang einweichen. Wird die Einweichzeit nicht eingehalten oder zu wenig Kleister aufgetragen, kann das später zu Problemen führen. Außerdem ist beim Verarbeiten Vorsicht geboten, weil Papiertapeten nicht reißfest sind.

Die durchs Einkleistern und Einweichen ein wenig aufgequollene Tapete zieht sich beim Trocknen an der Wand wieder zusammen und verspannt sich so selbst auf dem Untergrund. Papiertapeten sind nass entfernbar; d. h. der Kleister muss zum Entfernen der Tapete erneut mit Wasser aufgeweicht werden.

Obwohl professionelle Tapezierer vom Übertapezieren üblicherweise abraten, ist es grundsätzlich möglich, eine alte, gut haftende Papiertapete mit einer neuen zu überkleben. Die Untertapete sollte dabei idealerweise glatt und unbeschichtet sein und die Obertapete nicht zu schwer. Außerdem kann es helfen, den Kleister ein wenig dicker anzurühren oder gleich einen Spezialkleister oder Tapetenkleber zu verwenden. Hier finden Sie einen Überblick über verschiedene Arten von Tapetenkleister.

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2. Raufasertapete

Die Raufaser ist der bekannteste Vertreter der Papiertapete. Ihre genoppte Struktur entsteht durch das Einarbeiten kleiner Holzstückchen; diese „Raufasern“ sitzen zwischen zwei oder drei Lagen Papier. Erfunden wurde die Rau(h)fasertapete im Jahr 1864 von Hugo Erfurt, und bis heute gehört die Wuppertaler Papierfabrik Erfurt & Sohn KG zu den größten und bekanntesten Tapetenherstellern.

Raufasertapete © luther2k, stock.adobe.com
Raufasertapete © luther2k, stock.adobe.com

Raufaser wird aus den natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen (Recycling-)Papier, Holzspänen und Zellstoff hergestellt und ist eine wohngesunde, umweltfreundliche, günstige, diffusionsoffene und leicht zu verarbeitende Tapete. Es gibt sie in feineren und gröberen Ausführungen. Wegen der typischen Struktur hält Wandfarbe darauf besonders gut, weshalb Raufaser problemlos viele Male überstrichen werden kann. Inzwischen sind im Handel nicht nur weiße bzw. cremefarbene, sondern auch farbige Raufasertapeten erhältlich.

Raufasertapete Herstellung
Raufasertapete Herstellung

Raufasertapete – Verarbeitungstipps

Wie andere Papiertapeten wird Raufaser bahnweise eingekleistert und nach der vorgegebenen Einweichzeit an die Wand geklebt. Schäden an der Raufaser können mit sogenannter Flüssigraufaser oder Baumwollputz unsichtbar repariert werden. Raufaser ist zum Übertapezieren nicht so gut geeignet, da sie wegen ihrer knubbeligen Struktur wenig Haftfläche bietet und bei glatten Tapeten außerdem die Holzspäne durchdrücken. Zum Entfernen muss die Tapete durchnässt und dann nass abgezogen werden. Je mehr Farbschichten darauf sitzen, desto schwieriger ist das Durchnässen; hier empfiehlt sich das Zerkratzen und Aufbrechen der Oberfläche, etwa mit einem Tapetenigel oder Nagelbrett.

3. Vliestapete

Das Trägermaterial bei Vliestapeten ist nicht Papier, sondern eine Mischung aus Textilfasern und Zellstoff. Das allein macht den Unterschied zwischen Papier- und Vliestapeten aus. Durch den Vliesträger ist die Tapete stabiler und reißfester als Papiertapeten, so dass sie auch als Armierung für kleine Untergrundmängel (z. B. Risse) verwendet werden kann. Außerdem sind Vliestapeten dimensionsstabil, d. h. sie verziehen sich nicht und behalten ihre Form, egal ob sie nass oder trocken sind. Vliestapeten sind in unbeschichtetem Zustand ebenfalls atmungsaktiv. Weil sie Feuchtigkeit und Wasserdampf sehr gut aushalten, können sie auch als Badezimmertapeten verwendet werden.

Vliestapete © Kristin Gründler, stock.adobe.com
Vliestapete © Kristin Gründler, stock.adobe.com

Im Handel sind glatte, strukturierte und geprägte, weiße sowie ein- oder mehrfarbig bedruckte Vliestapeten erhältlich. Zudem gibt es ein großes Angebot an Designertapeten, Barocktapeten, Retrotapeten und anderen prunkvollen, romantischen oder klassischen Vliestapeten, die allerdings auch deutlich mehr kosten als Papiertapeten.

Vliestapete – Verarbeitungstipps

Vliestapeten werden mit der sogenannten Wandklebetechnik angebracht. Dazu wird ein spezieller Vliestapetenkleister auf die Wand aufgetragen und die Tapete dann in das Kleisterbett eingelegt. Weil Vliestapeten ein wenig durchscheinend sind, sollten ungleichmäßige oder dunkle Untergründe vor dem Aufkleben einer hellen oder gemusterten Tapete mit einer Streichgrundierung oder Tapetenunterlage vorbereitet werden.

Vliestapetenkleister wird streichfertig angeboten und an die Wand aufgetragen
Vliestapetenkleister wird streichfertig angeboten und an die Wand aufgetragen

Vliestapeten sind trocken abziehbar, lassen sich also in aller Regel wesentlich leichter entfernen als Papiertapeten. Sie können gut gestrichen werden, sind jedoch zum Übertapezieren kaum geeignet.

4. Vlies-Raufaser-Tapete

Dabei handelt es sich um eine Vliestapete in Raufaseroptik. Vlies-Raufaser ist dimensionsstabil, reißfest, strapazierfähig und kann kleine Risse im Untergrund überbrücken; außerdem wird wie bei anderen Vliestapeten nicht die Tapete, sondern die Wand eingekleistert. Diese Tapetenart wurde für alle entwickelt, die die Raufaseroptik mögen, aber lieber eine Vliestapete verarbeiten möchten. Die Oberfläche der Vlies-Raufaser ist wie klassische Raufaser mit Holzspänen strukturiert und daher sehr gut überstreichbar, aber nicht gut übertapezierbar.

Vlies-Raufasertapete: Der Klassiker in neuem Gewand
Vlies-Raufasertapete: Der Klassiker in neuem Gewand

5. Glasfasertapete

Glasfasertapeten werden auch unter den Namen Glasfaservlies oder Glasfasergewebe angeboten. Sie bestehen komplett aus Glasfasern, es handelt sich also um eine mineralische Tapete. Je nach Webtechnik bilden die Glasfasern ein Rautenmuster, Fischgrätmuster oder andere Strukturen; auch individuelle Gestaltungen wie z. B. eingewebte Firmenlogos sind bei dieser Tapetenart möglich.

Glasfasertapete © prakasitlalao, fotolia.com
Glasfasertapete © prakasitlalao, fotolia.com

Die Glasfaser gehört zu den stabilsten, strapazierfähigsten, hygienischsten und haltbarsten Tapeten. Sie ist wasserdicht, abwaschbar, scheuerfest, schimmelresistent und kann, wenn sie richtig verklebt ist, Generationen überdauern. Glasfasertapete lässt sich viele Male überstreichen, ohne dass die Struktur darunter leidet. Allerdings ist sie auch entsprechend teuer, nicht atmungsaktiv, und das Verarbeiten ist kein Kinderspiel.

Glasfasertapete Aufbau und Eigenschaften
Glasfasertapete Aufbau und Eigenschaften

Glasfasertapete – Verarbeitungstipps

Sowohl die feinen Glasfasern als auch die erforderlichen Spezialkleber sind gefährlich für die Gesundheit, weshalb das Tapezieren hier besser einem Profi überlassen werden sollte. Glasfasertapeten sind dimensionsstabil und werden mit der Wandklebetechnik angebracht. Nach dem Anbringen besteht keine Gefahr mehr durch herumfliegende Glasfasern.

Wichtig: Beim Entfernen von Glasfasertapeten müssen ebenfalls besondere Schutzvorkehrungen (z. B. Atemschutz) getroffen werden. Alte Glasfasertapete darf nicht über den Haus- oder Sperrmüll entsorgt werden, sondern gehört als Sonder- bzw. Mineralfasermüll auf eine Spezialdeponie.

Weil Glasfasertapete nicht dampfdurchlässig ist und die Wand komplett versiegelt, kann sie nicht zur Regulierung des Raumklimas beitragen. Darum sollte sie nicht an allen Wänden einer Wohnung verklebt werden. Auch das Übertapezieren ist nicht empfehlenswert.

6. Textiltapete (Stofftapete)

Bei Textil- oder Stofftapeten wird die Basis, entweder ein Papier- oder Vliesträger, mit Kunstfasern oder Naturfasern (z. B. Wolle, Baumwolle, Sisal, Hanf, Jute, Filz oder Seide) beklebt. Bei Gewirke- oder Gewebetapeten sind diese Fasern miteinander verflochten bzw. verwebt, bei den etwas günstigeren Kettfadenvarianten sind sie in einer Richtung (meist längs) nebeneinander angeordnet.

Textiltapeten werden oft auch unter dem Namen des aufkaschierten Materials angeboten, etwa als

  • Seidentapete,
  • Wolltapete,
  • Baumwolltapete oder
  • Leinentapete.

Ist das Material dicht genug, kann es auch bedruckt werden. So gibt es z. B. Textiltapeten mit Barockmustern, Blumenmustern oder Streifen. Stofftapeten punkten durch ihre angenehme Haptik; viele sind ausgesprochene Handschmeichler, die man gern berührt und streichelt. Dicke Textiltapeten wirken darüber hinaus wärme- und schalldämmend.

Weil textile Tapeten üblicherweise sehr nässeempfindlich sind, dürfen sie nicht feucht abgewischt, sondern allenfalls mit dem Staubwedel oder Staubsauger vorsichtig gereinigt werden.

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Textiltapeten – Verarbeitungstipps

Bei textilen Gewirke- oder Gewebetapeten, vor allem solchen mit Vliesträger, ist vielfach die Wandklebetechnik vorgesehen, d. h. es wird die Wand eingekleistert. Dagegen können viele Kettfadenvarianten wie normale Papiertapeten eingekleistert und nach der Weichzeit an die Wand geklebt werden. Beim Verarbeiten ist besondere Vorsicht geboten, damit möglichst kein Kleister auf die empfindliche Oberfläche gelangt. Bei manchen Stofftapeten sollte Spezialkleister oder -kleber verwendet werden. Ausschlaggebend für die richtige Technik sind hier immer die Anweisungen des Herstellers.

Viele Textiltapeten auf Papierbasis sind spaltbar, d. h. beim trockenen Entfernen löst sich die Stoffschicht vom Papierträger. Die Tapetenbasis kann dann als Makulatur auf der Wand bleiben und einen schön gleichmäßigen Untergrund für die nächste Tapete bilden.

Zum Überstreichen und Übertapezieren sind Stofftapeten denkbar ungeeignet – einerseits wegen der schlechten Haftungseigenschaften, andererseits, weil die feine Struktur, Optik und Haptik durch die Farbschicht unwiederbringlich zerstört wird.

7. Naturtapete

Bei Natur- oder Naturwerkstofftapeten werden natürliche Stoffe wie Gras, Blätter, Kork, Sand, Bast, Holzfasern oder Holzfurnier auf einen Papier- oder Vliesträger geklebt bzw. aufkaschiert. Bei manchen Varianten wird die Papierbasis vorher teilweise oder komplett eingefärbt. Wie Textiltapeten werden auch Naturtapeten oft nach den verwendeten Materialien benannt und unter deren Namen angeboten, z. B. als

  • Korktapete,
  • Grastapete,
  • Bambustapete oder
  • Holztapete.

Bei der Verarbeitung und Pflege sind die gleichen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und Regeln zu beachten wie bei Textiltapeten. Auch Naturtapeten sollten weder überstrichen noch übertapeziert werden.

8. Metalltapete

Mit metallisch glänzenden Tapeten lassen sich beeindruckende Effekte erzielen. Für eine echte Metalltapete wird das Trägermaterial mit dünnem Metall bzw. Metallfolie beklebt. Es gibt auch unechte Metalltapeten, die sogenannten Metalleffekttapeten, deren Metalloptik durch Kunststoffe oder aufgedruckte Metalleffektpigmente (Bronzen) erreicht wird.

Metallstruktur © Metallic Citizen, stock.adobe.com
Metallstruktur © Metallic Citizen, stock.adobe.com

Weil Metalle elektrisch leitfähig sind, ist beim Verarbeiten von Metalltapeten besondere Vorsicht geboten. Außerdem sind Metalltapeten nicht dampfdurchlässig bzw. wasserdicht, so dass sie sich nicht zum Tapezieren der kompletten Wohnung eignen, sondern eher als glänzende Wanddeko für ausgesuchte Sichtbereiche.

Metalltapete haben in vielen Bereichen Vorteile
Metalltapete haben in vielen Bereichen Vorteile

9. Fototapete

Fototapeten und tapezierbare Wandbilder unterscheiden sich von anderen bedruckten Tapetenarten durch die Großflächigkeit der Motive. Besonders beliebt sind Motive, die den Raum optisch auflösen, weiten oder auf überraschende Weise verändern. Beim Anbringen von Foto- und 3-D-Tapeten ist es daher besonders wichtig, die Ansätze und Übergänge möglichst unsichtbar hinzukriegen, damit ein stimmiges Gesamtbild bzw. eine perfekte Illusion entsteht.

Fototapete © photographee.eu, stock.adobe.com
Fototapeten eignen sich sehr gut, um kleinen Räumen Tiefe zu verleihen oder um schöne Motive großflächig zu präsentieren und in Szene zu setzen © photographee.eu, stock.adobe.com

Fototapeten gibt es als Papiertapeten, mit Vliesträger und als Kunststofffolien mit selbstklebender Rückseite. Je nach Größe, Art und Hersteller werden sie als gerollt oder gefaltet als Bahn(en) oder Bögen angeboten.

Fototapete richtig anbringen
Fototapete richtig anbringen
3D Moiv für Wandtapete © Alexandr, stock.adobe.com
Fototapeten und 3-D-Tapeten

Special Effects an der Wand: Fototapeten und 3-D-Tapeten In den 1970er Jahren waren Fototapeten in Wohnzimmern und Partykellern äußerst populär.… weiterlesen

10. Vinyltapete

Vinyltapeten bestehen aus einem Papier- oder Vliesträger, auf den eine dünne oder dicke, glatte oder strukturierte Vinylschicht (Polyvinylchlorid, PVC) aufgebracht wird. Vinyltapeten werden unter verschiedenen Namen angeboten, z. B.:

  • Kunststofftapete
  • Schaumtapete oder
  • Lacktapete.

Schaumtapeten mit aufgeschäumtem Vinyl (PVC-Schaum) können ziemlich dicke, weiche und elastische Strukturen und Reliefs aufweisen, z. B. in Holz- oder Steinoptik, während die Vinylschicht bei Lacktapeten dünn, glatt und schimmernd bzw. glänzend ist. Auch selbstklebende Tapeten und Wandfolien sind häufig aus Vinyl.

Vinyltapeten sind robust und abwaschbar
Vinyltapeten sind robust und abwaschbar

Vinyltapeten sind nicht atmungsaktiv; viele Varianten sind wasserdicht, scheuerfest und pflegleicht. Weil die Kunststofftapeten Weichmacher enthalten, die verschiedene Gesundheitsrisiken mit sich bringen, sind sie generell mit Vorsicht zu genießen. Vinyltapeten und PVC-haltige Wandverkleidungen geben über lange Zeit hinweg ständig Weichmacher an die Raumluft ab und sollten daher von Allergikern und empfindlichen Personen sowie in Kinderzimmern und Schlafräumen lieber nicht verwendet werden. Für das ökologische Renovieren sind sie ebenfalls ungeeignet.

Vinyltapeten – Verarbeitungstipps

Vinyltapeten mit Vliesträger werden mit Wandklebetechnik angebracht, bei Vinyl-Papiertapeten werden die Tapetenbahnen eingekleistert und müssen vor dem Anbringen einweichen. Bei elastischen Struktur- und Schaumtapeten darf die Tapete nur leicht angedrückt werden, damit das Relief keinen Schaden nimmt. Bei manchen Varianten werden Spezialkleister empfohlen. Überlappungen müssen mit Vinylkleber verklebt werden, weil normaler Kleister zwar auf der Trägerschicht, nicht aber auf dem Kunststoff hält. Vinyltapeten mit Papierbasis sind oft spaltbar; die obere Schicht ist also trocken abziehbar, während die untere als Makulatur auf der Wand klebenbleibt.

Schaumtapeten sind wegen ihrer weichen Oberfläche oder elastischen Struktur zum Übertapezieren und Überstreichen nicht geeignet. Dünne, glatte Lacktapeten können zwar mit entsprechenden Lackfarben überstrichen oder mit Spezialkleber (kein Zellulosekleister) übertapeziert werden, doch für Mensch, Wand und Raumklima ist es in jedem Fall besser, die alte Vinyltapete zu entfernen.

11. Velourstapete

Velourstapeten können je nach Machart als Unterart der Textiltapeten oder Papiertapeten gesehen werden. Sie haben eine samtig-weiche, oft auch farbig gemusterte Oberfläche. Bei manchen Varianten sind nur manche Stellen oder Bereiche mit Velours beschichtet, so dass fühlbare Tapetenmuster bzw. Reliefs entstehen. Die typische Optik und Haptik von Velourstapeten wird durch feine textile Schnittfasern oder Papierfasern erzeugt, die mit Hilfe spezieller Verfahren aufgeflockt oder elektrostatisch aufgestäubt werden. Damit die Fasern halten, wird das Trägermaterial an den entsprechenden Stellen mit Leim behandelt.

Tapetenwissen: Wichtige Begriffe, die Sie kennen sollten

Egal, welche Tapetenart Sie bevorzugen oder verarbeiten: Es gibt übergreifende Kenngrößen, die Sie bei der Auswahl und dem Tapetenkauf beachten sollten. Denn die Angaben liefern Ihnen wichtige Informationen darüber, ob die Tapete für den vorgesehenen Raum und Nutzungszweck geeignet ist.

Eine sehr wichtige Kenngröße ist die Wasserbeständigkeit: Tapeten können wasserdicht, feucht abwaschbar oder sogar scheuerbeständig sein. Das ist jedoch nicht immer notwendig oder erwünscht. Die Wasserbeständigkeit wird in 5 Stufen gegliedert (von gering zu hoch):

  1. wasserbeständig während der Verarbeitung
  2. waschbeständig
  3. hoch waschbeständig
  4. scheuerbeständig
  5. hoch scheuerbeständig.

Auch die Lichtbeständigkeit ist wichtig, denn sie entscheidet darüber, wie viel Sonnenlicht die Tapete aushält, ohne zu verblassen oder ihre Farben zu verändern. Hier gibt es ebenfalls mehrere Abstufungen, an denen Sie sich rasch und verlässlich orientieren können.

Bei Mustertapeten ist der Musteransatz eine wichtige Kenngröße. Ansatzfreie Bahnen können Sie einfach nebeneinander kleben. Bei geradem Ansatz muss jede Bahn auf gleicher Höhe, bei versetztem Ansatz mit bestimmter Versetzung geklebt werden. Und bei gestürztem Ansatz müssen Sie jede zweite Bahn andersherum kleben, damit das Muster stimmt.

Neben diesen Angaben gibt es noch viele weitere, die Ihnen helfen, die passende Tapete zu finden und bei der Verarbeitung keine Fehler zu machen. Die entsprechenden Symbole sind genormt und stehen auf dem Einleger jeder Tapetenrolle. Hier finden Sie eine Liste der Tapetensymbole und ihrer Bedeutungen.

Das RAL-Gütezeichen steht für Qualitätstapeten

Am RAL-Zeichen (orange Buchstaben auf weißem Grund) können auch Laien eine Tapete von guter Qualität auf den ersten Blick erkennen. Das Siegel wird vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. vergeben und garantiert unter anderem die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Tapete.

Muster Tapeten © A. Schebaum, fotolia.com
Tapeten: Grundwissen und Überblick

Tapeten: Grundwissen und Überblick über verschiedene Tapetenarten Tapeten im klassischen Sinn bestehen entweder komplett aus Papier oder aus natürlichen oder… weiterlesen

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