Tapeten mit Elefantenhaut versiegeln

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Tapeten mit Tapetenhaut/Elefantenhaut versiegeln und abwaschbar machen

Tapetenhaut oder Elefantenhaut ist ein flüssiger Tapetenschutz, der nach dem Trocknen einen transparenten, wasser- und schmutzabweisenden Film auf der Tapete bildet. Nach der Behandlung mit Tapetenhaut kann die Tapete feucht gereinigt und abgewaschen werden. Lesen Sie hier, wie der Effekt zustande kommt, was Sie beim Verarbeiten der Tapetenhaut beachten müssen und welche Alternativen es zum flüssigen Tapetenschutz gibt.

Küchenrückwand mit Tapete © Cinematographer, stock.adobe.com
In manchen Bereichen wie der Küche braucht die Tapete einfach mehr Schutz © Cinematographer, stock.adobe.com
Tapete mit Elefantenhaut leicht abwaschbar machen
Tapete mit Elefantenhaut leicht abwaschbar machen

Nicht jede Tapete ist abwaschbar

Bei Tapeten gibt es verschiedene Reinigungseigenschaften bzw. Grade der Wasserbeständigkeit und Abwaschbarkeit. Unterschieden werden wasserbeständige, waschbeständige, hoch waschbeständige, scheuerbeständige und hoch scheuerbeständige Oberflächen. Bei wasserbeständigen Tapeten (z. B. der klassischen Raufaser) ist die Oberfläche gänzlich unversiegelt; die Tapete ist also nicht abwaschbar.

Bei den anderen Klassifizierungen (waschbeständig bis hoch scheuerbeständig) ist es möglich, die Tapete feucht zu reinigen. Scheuerbeständig oder hoch scheuerbeständig (die höchsten Grade) sind etwa Glasfasertapeten, wasserdichte Kunststoff- und Vinyltapeten, Lack- und Metalltapetensowie entsprechend versiegelte Vliestapeten.

Hinweis: Für die Reinigungs- und Pflegeeigenschaften gibt es auch genormte Tapetensymbole. Diese kleinen Piktogramme sind auf den Einlegern von Tapetenrollen zu finden; sie informieren übersichtlich über eine Vielzahl von Eigenschaften der jeweiligen Tapetenart und erleichtern so die Auswahl und das Tapezieren.

Bei welchen Tapeten lohnt sich das Versiegeln mit Tapetenhaut?

Das nachträgliche Versiegeln der Tapete lohnt sich vor allem bei wasserbeständigen Papiertapeten wie Raufaser, aber auch bei vielen waschbeständigen Vliestapeten. Die Tapete muss dafür nicht ungestrichen sein – die Elefantenhaut ist auch zum Überstreichen von Dispersionsfarben und anderen Weiß- und Farbanstrichen geeignet. Eine ohnehin scheuerbeständige Tapete oder Wandfarbe benötigt keine weitere Versiegelung.

Besonders praktisch ist die Elefantenhaut für stark beanspruchte Bereiche, die zusätzlich vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt werden müssen oder deren Reinigungseigenschaften Sie verbessern wollen. Dazu gehören etwa besonders schmutz- und feuchtegefährdete Wände oder Wandteile in Bad und Küche, Flur oder Treppenhaus. Auch kleinere Bereiche, die Sie gern öfter abwaschen und besser sauber halten würden, bieten sich für die Behandlung mit Tapetenhaut an, z. B. die Stellen rund um die Lichtschalter oder der Wandbereich über dem Kopfende des Bettes, den man sich gern mal anlehnt.

Auch im gewerblichen Bereich wird oft Tapetenhaut verarbeitet. So kann man auch in gut besuchten Räumen und Bereichen, z. B. in der Gastronomie oder in Ladengeschäften, eine schöne Papiertapete oder teure Designer-Vliestapete kleben, ohne sich ständig Sorgen machen zu müssen, dass sie durch den Tagesbetrieb oder Berührungen der Gäste und Besucher unansehnlich wird. Flecken, Fett und Schmutzspuren lassen sich mit Wasser und Seifenlauge problemlos entfernen.

Ein weiteres Anwendungsfeld von Tapetenhaut ist das Versiegeln hochwertiger Motiv- und Fototapeten, um sie mit einem feuchten Lappen abstauben und länger schön halten zu können. Auch Poster und Wandbilder werden durch den klaren Überzug widerstandsfähiger gegenüber Anschmutzung, dem Verblassen der Farben und mechanischen Schäden (z. B. Kratzer).

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Wie sieht die Tapetenhaut aus?

Ein Vorteil des aufstreichbaren Tapetenschutzes ist, dass die vorher meist milchig aussehende Flüssigkeit beim Trocknen glasklar wird und so das Design der Tapete nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil: Ähnlich wie eine transparente Holzversiegelung oder ein seidenmatter Klarlack bringt sie Tapetenmuster und Farben sogar noch besser zur Geltung; sie wirken durch den Überzug intensiver und erhalten mehr optische Tiefe. Allerdings ist deshalb natürlich auch der Übergang zur unbehandelten Tapete zu erkennen, wenn Sie z. B. nur den unteren Teil der Wand oder den Bereich über Herd und Spüle versiegeln. Damit ein stimmiges Gesamtbild entsteht, können Sie größere Übergänge mit einer Bordüre kaschieren.

Oft wird die Entscheidung für Tapetenhaut erst getroffen, wenn die entsprechende Stelle bereits durch frühere Reinigungen bzw. Reinigungsversuche ramponiert ist, etwa die Farbe von der Raufaser geschrubbt. Dann bietet es sich an, den Bereich vorher noch frisch zu streichen. Dabei können Sie die Stelle, die Sie nachher versiegeln wollen, auch farblich absetzen. Mit ein wenig Geschick und Kreativität sieht dann nachher alles so aus, als sei es von Anfang an genauso geplant gewesen. Diese Lösung kann auch Geld und Mühe sparen, wenn die Wände in einem Farbton gestrichen sind, von dem Sie nichts mehr übrig haben oder dessen Name und Nummer Sie nicht kennen.

Elefantenhaut: Was man alles braucht und wie Elefantenhaut wirkt
Elefantenhaut: Was man alles braucht und wie Elefantenhaut wirkt

Woraus besteht die Elefantenhaut?

Flüssige Tapetenversiegelungen sind farblose Kunststoffdispersionen, bestehen also vor allem aus Wasser, in dem winzige Kunststoff- oder Kunstharzteilchen so gelöst bzw. verteilt sind, dass sie darin schweben. Viele Produkte sind auf Acrylatbasis, andere auf Basis von Polyvinylacetat. Außerdem können die Überzugsmittel verschiedene Alkohole, Zusatzstoffe (Additive) und Konservierungsmittel enthalten.

Die genauen Inhaltsstoffe finden Sie auf dem Etikett des Gebindes und im technischen Datenblatt. Lesen Sie die Herstellerangaben stets gründlich durch, bevor Sie ein Produkt kaufen. Darin steht z. B. auch, ob das Überzugsmittel für alle Tapetenarten geeignet ist bzw. für welche nicht. Manche solcher Flüssigversiegelungen sind auch für andere Untergründe gedacht, etwa für Putz oder Porenbeton. Dann können sich die Inhaltsstoffe unterscheiden oder der Dispersionsanteil kann höher oder niedriger sein. Im Zweifelsfall fragen Sie beim Fachpersonal nach, welches Produkt für Ihre Tapete und Ihre Anforderung am besten geeignet ist.

Verschiedene Markmale des Elefantenhaut-Anstrichs
Verschiedene Markmale des Elefantenhaut-Anstrichs

Wie wird die Oberflächenversiegelung aufgetragen?

Grundsätzlich sind Tapetenversiegelungen sehr einfach aufzutragen und zu verarbeiten. Wie etwas flüssigere Dispersionsfarben lassen sie sich mit dem Pinsel oder der Rolle auf die Wand bringen und bilden dort nach dem Trocknen einen widerstandsfähigen, durchsichtigen Kunststofffilm. Weil die gebrauchsfertigen Produkte üblicherweise nicht in Eimern, sondern in Flaschen (z. B. 250 ml oder 500 ml) angeboten werden, empfiehlt sich der Einsatz einer Lackierwanne oder eines anderen Gefäßes (z. B. alte Plastikschüssel), damit Sie die Elefantenhaut einfacher auf die Rolle bzw. an den Pinsel bekommen. Die Flüssigkeit ist wasserlöslich, Sie brauchen also kein Terpentin oder Verdünnung, um nachher die Werkzeuge oder Ihre Hände zu reinigen. Außerdem ist der Tapetenschutz geruchsarm und kann nicht vergilben.

Durch Verdünnen mit Wasser können Sie auch den Glanzgrad variieren. Unverdünnt glänzt die Tapetenhaut mehr; verdünnen Sie sie 1:1 mit Wasser, erhalten Sie einen schwächeren, seidenmatten Glanz. Allerdings wird auch die Schutzwirkung durch das Verdünnen geringer. Das können Sie jedoch durch mehrmaliges Auftragen kompensieren. Bei vielen Tapetenversiegelungen empfiehlt der Hersteller ohnehin einen zweiten Auftrag; auch die Verarbeitungshinweise auf dem Etikett sollten Sie daher immer genau durchlesen, bevor Sie mit dem Streichen beginnen.

Wichtig: Denken Sie daran, dass die Elefantenhaut nach dem Trocknen nicht mehr wasserlöslich ist. Falls Ihnen also etwas davon auf die Kleidung gerät, weichen Sie das Kleidungsstück in Wasser ein oder stecken Sie es gleich in die Waschmaschine. Sonst brauchen Sie später Benzin oder ein anderes aggressives Lösungsmittel, um es wieder herauszubekommen.

Welche Tapeten sollten nicht mit Tapetenhaut behandelt werden?

Problematisch ist die Versiegelung bei Textil-, Natur- und Strukturtapeten, auf deren Oberfläche feine Textil- oder Pflanzenfasern sitzen. Denn diese werden durch den Überzug zwar verklebt, doch glatt wird die Oberfläche dadurch nicht. Außerdem bieten diese Strukturen meist keinen ausreichenden Halt für die Elefantenhaut, so dass die Tapete allenfalls zum Teil beschichtet wird. Das Ergebnis wird wahrscheinlich nicht einfacher zu reinigen sein als vorher, und im schlimmsten Fall ruinieren Sie Optik und Haptik der Tapete.

Auch sogenannte Granulattapeten (Naturtapeten mit Papierträger und Granulatoberfläche, z. B. Mica-Steinchen), Glasperlentapeten und Glitzertapeten sollten nicht mit Tapetenhaut versiegelt werden; einerseits weil die Haftung nicht optimal ist, andererseits, weil die außergewöhnlichen optischen Effekte und die materialtypischen Strukturen dadurch verlorengehen können. Für Wandbeläge aus Kork gibt es spezielle Korkversiegelungen.

Auf manchen Vliestapeten findet das Überzugsmittel ebenfalls keine richtige Haftung und perlt im schlimmsten Fall einfach ab. Betroffen sind etwa Vliestapeten mit aufgeschäumten Strukturen und Varianten, die bereits mit einer Imprägnierung oder Oberflächenversiegelung versehen sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, probieren Sie die Elefantenhaut immer an einer versteckten Stelle aus, bevor Sie damit die Tapete großflächig behandeln. Wenn Sie bei Design- oder Mustertapeten unerwünschte Farbveränderungen bemerken oder feststellen, dass der Schutzanstrich nicht haftet, ist entweder die Tapete ungeeignet, oder Sie brauchen ein anderes Produkt.

Waschbeständige Tapeten sollen manchmal mit Tapetenschutz behandelt werden, um sie noch robuster zu machen, die Reinigungseigenschaften zu verbessern oder kleine Oberflächenschäden neu zu versiegeln. Allerdings kann eine Tapete auch mit Elefantenhaut nicht scheuerbeständiger werden als eine, die schon ab Werk hoch scheuerbeständig ist. Bei diesen Varianten ist das zusätzliche Versiegeln also nicht sinnvoll.

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Tapetenhaut für Innenputze und Spachteltechniken verwenden?

Technisch ist es durchaus möglich, mit der transparenten Tapetenhaut auch einen glatten Putz oder eine gespachtelte Wand zu beschichten. Auf mineralischen Untergründen haftet die Kunststoffdispersion, die in ihrer Zusammensetzung dem klassischen Tiefgrund ähnelt, sehr gut. Gerade bei hochwertigen Glätt- und Spachteltechniken stellt sich allerdings die Frage, warum die noch mit einem vergleichsweise ordinären Plastik-Schutzanstrich versiegelt werden sollten, der zudem bei Mineralputzen und Mineralfarben die gewünschte Diffusionsoffenheit stark einschränkt oder komplett zunichtemacht. Allein bei dieser Vorstellung würden viele Profis die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Lässt sich die Elefantenhaut später wieder von der Tapete entfernen?

Nein. Beim Versuch würde die Tapete so schwer beschädigt, dass Sie sie auch gleich komplett entfernen und eine neue Wandbeschichtung anbringen können. Handelt es sich um eine sogenannte spaltbare Tapete, können Sie immerhin die obere, versiegelte Schicht trocken abziehen. Zurück bleibt der Papierträger, den Sie beim nächsten Tapezieren als Makulatur verwenden können.
Alterative zur Elefantenhaut: Tapetenversiegelung mit transparenter Wandschutzfolie

Wenn Sie den Tapetenschutz nicht aufstreichen, sondern lieber großflächig aufkleben wollen, könnten selbstklebende Schutzfolien eine gute Alternative darstellen. Wandschutzfolien zur Tapetenversiegelung gibt es in verschiedenen Stärken, Glanzgraden und Abmessungen, am Stück oder von der Rolle zum Zuschneiden. Standardbreiten sind etwa 60 cm, 100 cm, 120 cm und 140 cm, außerdem gibt es XXL-Wandschutzfolien, die bis zu 2 m breit sind. Die Folienstärke variiert von 0,07 mm (für leicht beanspruchte Flächen) bis hin zu 1-2 mm (für stärker bis stark beanspruchte Flächen). Der Klebstoff (i. d. R. Lösemittel-Acrylat) ist bereits an der Folie; vor dem Anbringen wird wie bei selbstklebenden Tapeten eine Trägerschicht abgezogen.

Die strapazierfähigen Wandschutzfolien eignen sich auch als Schutz gegen grobe und immer wiederkehrende Verschmutzungen, etwa durch im Korridor angelehnte Fahrräder, Urin und Kot von Tieren (z. B. beim Katzenklo) oder für Lauf- und Transportwege in Industriebetrieben und Lagerhallen, Schulen und Kindergärten. Für Küchen und Werkstätten gibt es hitzebeständige
Schutzfolien, die Temperaturen von bis zu 80 °C aushalten und sich selbst bei starkem und dauerndem Dunstaufkommen nicht ablösen.

Die Schutzfolien halten auch auf Raufasertapete; allerdings können Anstriche mit dem sogenannten Lotoseffekt oder sehr hohem Bindemittelanteil die Haftungseigenschaften verschlechtern. Klebt die Folie nicht richtig, können Sie entweder einen weiteren Klebstoff zusätzlich verwenden (im Markt beraten lassen!) oder statt der Folie dünne Kunststoffplatten (z. B. Duschrückwände) mit Dübeln und Schrauben anbringen.

Gut klebende Wandschutzfolien lassen sich ebenfalls meist nur noch unter Beschädigung der Wand wieder entfernen. Zwar werben manche Hersteller bei ihren Produkten mit rückstandsloser Entfernbarkeit, doch solche Versprechen sollten Sie immer kritisch sehen und sich diesbezüglich keine allzu großen Hoffnungen machen.

Isoliertapete © Irina, stock.adobe.com
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