Wände glänzend tapezieren: Metalltapeten und Lacktapeten
Diese Tapetenarten, die es als Vlies- und Papiertapeten gibt, sind wasserabweisend bis wasserdicht, leicht zu reinigen und zeichnen sich durch edlen Glanz und eine außergewöhnliche Haptik aus. Sie können in Wohnräumen, Küche und Bad verwendet werden. Hier finden Sie einen Überblick über glänzende Tapeten und erfahren, worauf Sie bei deren Verarbeitung achten müssen.
Metalltapeten
Bei Metalltapeten gibt es zwei Arten der Herstellung. Entweder wird eine dünne, gewalzte Metallfolie – in der Regel auf Basis von Aluminium – auf die Tapetenbasis aus Vlies oder Papier aufgebracht. Diese „echten“ Metalltapeten lassen sich durch spezielle Oberflächenbehandlungen wie Bedrucken, Ätzen, Prägen, Färben oder Oxydieren sehr individuell gestalten, etwa in Stahl-, Kupfer-, Bronze-, Silber- oder Goldoptik oder mit feinerer oder gröberer Struktur. Oder der Glanzeffekt entsteht durch das Aufdrucken metallischer Pigmente, dann handelt es sich um eine Tapete in Metalloptik oder mit Metalleffekt.
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Bei der Verarbeitung von echten Metalltapeten ist Vorsicht geboten: Einerseits dürfen sie nicht auf alkalische Untergründe wie frischen Putz oder Beton geklebt werden, da diese das Metall angreifen und verfärben können. Prüfen Sie deswegen den Untergrund vorher auf Alkalität: mit destilliertem Wasser befeuchten, Indikatorpapier auflegen und die entstehende Farbe mit der beiliegenden Farbskala vergleichen. Bei einem Wert über 7,8 ist der Untergrund alkalisch und sollte vor dem Tapezieren durch Fluatieren, Grundieren, Spachteln oder das Verwenden einer Tapetenunterlage neutralisiert werden.
Zweitens ist die Metallfolie elektrisch leitfähig. Sie darf also keinesfalls mit den Metallteilen von Elektroinstallationen (z. B. Steckdosenrahmen, Kabellitzen, Klemmen) in Berührung kommen, da sonst die Gefahr eines Kurzschlusses oder Stromschlags besteht. Arbeiten Sie daher um Steckdosen, Schalter etc. besonders sorgfältig und schalten Sie während des Tapezierens die Sicherungen aus.
Drittens sind Metalltapeten für dauerfeuchte Wände und „echte“ Feuchträume wie Altbaukeller nicht geeignet, da die Alufolie wie eine Dampfsperre wirkt, die die Wand versiegelt und den Feuchtigkeitsaustausch verhindert. Auch im Schlafzimmer ist von der Verwendung wasserdichter Tapeten eher abzuraten, da der Mensch im Schlaf viel Feuchtigkeit ausdünstet und ein gesundes Wohnklima und gute Luft in Schlafräumen besonders wichtig sind.
Nach DIN 4102 B1 sind Metalltapeten hochwaschbeständig, schwer entflammbar und sehr gut lichtbeständig. Wegen der glänzenden Optik können Sie eine gute Alternative zur lackierten Wand darstellen. Bei glatten Metalltapeten brauchen Sie allerdings auch einen ganz glatten und ebenen Untergrund, damit die Tapetenoptik richtig zur Geltung kommt. Also entweder professionell spachteln und schleifen oder auch für diesen Zweck eine Tapetenunterlage verwenden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der richtige Tapetenkleister. Für Metalltapeten benötigen Sie einen Wandbelags- bzw. Dispersionskleister, der sehr wenig Wasser enthält und eine starke Haftkraft mitbringt. Lesen Sie auch unseren Artikel über Tapetenkleister und -kleber, um sich einen Überblick über die verschiedenen Arten und Einsatzbereiche zu verschaffen und für Ihre Wunschtapete den passenden Kleister auszuwählen.
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Lacktapeten
Lacktapeten sind Kunststoff- bzw. Vinyltapeten, die ebenfalls glänzend, wasserdicht und wasch- bis scheuerbeständig sind. Die Tapetenoberfläche aus PVC kann entweder auf eine Papierschicht oder eine Vliesbasis kaschiert sein. Manche Lacktapeten sind ganz dünn und glatt, andere sind dicker und weisen eine Struktur oder Prägung auf. Die Präge- oder Reliefstruktur bei Vinyltapeten entsteht durch eine Schicht aus aufgeschäumtem Kunststoff.
Bei der Verarbeitung von Lacktapeten gelten die gleichen Grundsätze wie bei Metalltapeten. Der Untergrund muss richtig vorbereitet sein, denn vor allem die dünnen, glatten und (hoch-)glänzenden Varianten bilden selbst kleinste Untergrundmängel ab und „bestrafen“ den nachlässigen Tapezierer mit störenden Schatten, durchscheinenden Untergrundfarben oder anderen Unregelmäßigkeiten der Oberfläche. Sie brauchen einen Vinyltapetenkleber, weil normaler Tapetenkleister aus Wasser und Methylcellulose zwar eine Papierbasis an die Wand, nicht aber die Kunststoffflächen bei Überlappungen aufeinanderkleben kann. Und weil der Untergrund durch die Kunststoffbekleidung seine Diffusionsoffenheit einbüßt, darf die Lacktapete nur in normal feuchtebelasteten und gut belüfteten Räumen verwendet werden, um Schimmelbildung und dicke Luft durch die versiegelten Wände zu verhindern.