Kleinere Risse in der Tapete, sichtbare Bohrlöcher oder sich ablösende Tapetenbahnen können Sie mit unseren Tipps und Tricks ganz einfach korrigieren, ausbessern und unsichtbar werden lassen. Lesen Sie hier, wie Sie häufige Probleme mit Tapeten mit einfachen Mitteln und zu geringen Kosten selber beseitigen können, ohne dass die reparierten Stellen später auffallen.
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Raufasertapete reparieren
Raufaser gehört zu den beliebtesten Tapetenvarianten in Deutschland, denn sie bietet einige Vorteile: Raufasertapete ist einfach zu verarbeiten, überstreichbar und lässt sich besonders leicht reparieren. Denn kleine Löcher und Risse lassen sich einfach mit einer Raufaser Reparatur-Spachtelmasse abdecken und ausbessern. Die Spachtelmasse ist nicht feinkörnig, sondern enthält wie die Tapete strukturbildende Fasern, die beim Trocknen die Oberfläche der Raufasertapete nachbilden.
Raufasertapete ist besonders einfach zu verarbeiten und ebenso leicht zu reparieren.
Bohrlöcher sollten Sie vor dem Verspachteln von Dübeln und Staub befreien und dann mit einem Füllspachtel verschließen. Bringen Sie nach dem Trocknen den Raufaser Reparaturspachtel auf, das geht am einfachsten mit der Fingerspitze. Bei großflächigeren Fehlstellen, die z. B. einem langen Kratzer vom Möbelrücken oder einer von der Katze zerkratzten Ecke, sollten Sie abstehende Tapete mit der Schere entfernen und dann mit einem feinen Schleifpapier (120er Körnung oder feiner) die Fehlstelle abschleifen, bis die Oberfläche glatt ist. Auf diese Fläche können Sie entweder Reparatur-Spachtelmasse auftragen und dünn ausstreichen, oder einfach ein neues Stück Raufaser aufkleben und anschließend überstreichen.
Ablösende Tapetenenden und Ränder
In Feuchträumen, an Fenstern und Außentüren können Luftfeuchtigkeit und Zug dazu führen, dass sich Teile der Tapete von der Wand oder Decke lösen. Ist das der Fall, sollten Sie zunächst prüfen, ob die darunterliegende Wand/Decke trocken ist und damit als Ursache für die sich lösende Tapete ausgeschlossen werden kann.
Ist das der Fall, können Sie die herunterhängende oder sich ablösende Tapete schnell und unkompliziert reparieren: Lösen Sie dafür die betroffene Tapetenbahn so weit wie möglich ab; ggf. müssen Sie dafür einen Riss oder Schnitt in der Tapete in Kauf nehmen. Entfernen Sie Staub und losen Putz von der Wand und bringen Sie dann auf der Rückseite der gelösten Tapete einen Tapeten-Fixierkleber oder dickflüssigen Kleister vollflächig auf. Drücken Sie anschließend die Tapete mit einem trockenen Pinsel oder einer sauberen Rolle gegen die Wand und entfernen Sie überschüssigen Kleber/Kleister, der an den Nahtstellen austritt. Zum Schluss fahren Sie die Nahtstellen mit einer Gummirolle nach, damit die reparierte Stelle optimal an der Wand klebt.
Teilstücke der Tapete austauschen
Sie müssen ein größeres Stück Tapete ersetzen, etwa weil nach dem Umstellen der Möbel eine unschöne Verfärbung nicht mehr von einem deckenhohen Schrank kaschiert wird? Mit der Doppelschnitt-Technik können Sie auch größere Stellen unsichtbar reparieren – vorausgesetzt, Sie haben noch Reste der originalen Tapete oder können diese im Baumarkt oder Internet nachkaufen kaufen.
Die Doppelschnitt-Technik Schritt für Schritt erklärt:
- Schneiden Sie die beschädigte Stelle mit einem scharfen Cuttermesser und einem Stahllineal in einem Rechteck aus. Entfernen Sie nicht mehr Tapete als nötig.
- Prüfen Sie, ob Sie das ausgeschnittene Tapetenstück trocken abziehen können, was z. B. bei Vliestapete oftmals funktioniert.
- Andernfalls feuchten Sie das zu entfernende Tapetenstück mit warmem Wasser an, um es aufzuweichen und leichter rückstandsfrei entfernen zu können. Bei wasserabweisender Tapete müssen Sie das Tapetenstück ggf. mit dem Cutter an mehreren Stellen anritzen, damit das Wasser zwischen Wand und Tapetenrückseite gelangen kann.
- Entfernen Sie, ggf. nach einer kurzen Einwirkzeit von maximal 5 Minuten, das Tapetenstück mit einem Spachtel rückstandsfrei.
- Die Wand darunter muss sauber, trocken, fettfrei und ausreichend glatt sein. Bessern Sie Löcher oder Risse im Putz mit einem Füllspachtel aus und lassen Sie die Masse durchtrocknen, bevor Sie weitermachen.
- Schneiden Sie als nächstes aus einem Tapetenrest einen Flicken zu, den Sie auf der freigelegten Wandstelle anbringen können. Der Flicken sollte ebenfalls eckig und an allen vier Seiten einige Zentimeter größer sein als die Stelle, auf die der geklebt werden soll. Bei einer Mustertapete müssen Sie besonders sorgfältig arbeiten, damit das Muster des Flickens sich perfekt in das auf der Wand einfügen kann – achten Sie hier besonders auf einen möglichen Seit- oder Höhenversatz und berücksichtigen Sie diesen beim Zuschnitt des Flickens.
- Mischen Sie einen für diese Tapetenart geeigneten Tapetenkleister an oder verwenden Sie einen fertig angemischten Flüssigkleister, der sich speziell zum Reparieren von Tapeten eignet. Verstreichen Sie den Kleister mit dem Pinsel auf der gesamten Rückseite des Tapetenflickens.
- Setzen Sie den Tapetenflicken dann so auf, dass an allen Seiten der Flicken die darunterliegende alte Tapete überlappt.
- Schneiden Sie nun mit Cuttermesser und Stahllineal an der ersten Doppelnaht durch beide Schichten Tapete und wiederholen Sie dies an den anderen drei Seiten.
- Entfernen Sie den separierten Überstand des Tapetenflickens und heben anschließend den Flicken vorsichtig an den Rändern an, um die Reste der darunterliegenden Tapete (die mit dem Doppelschnitt passgenau in Form gebracht wurde) zu entfernen.
- Streichen Sie den Flicken mit einer Tapezierrolle aus, um ihn Stoß an Stoß mit der alten Tapete anzusetzen.
- Lassen Sie die reparierte Stelle 24 Stunden trocknen, bevor Sie sie überstreichen.
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Tapete bahnenweise austauschen
Wenn die Tapete nicht nur an wenigen Stellen, sondern vollflächig beschädigt ist, kann es einfacher und schneller zu realisieren sein, eine komplette Bahn zu ersetzen, statt die Tapete mit der Doppelschnitt-Technik stückweise zu reparieren.
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Austausch einer kompletten Tapetenbahn:
- Lösen und entfernen Sie die alte Tapetenbahn von der Wand. Das geht bei Vliestapete besonders einfach, doch auch Papiertapeten lassen sich mit einem Tapetenlöser und einem Spachtel meist relativ einfach entfernen, sofern die Wand vor dem Tapezieren grundiert wurde. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass Sie nur die Bahn an- und ablösen, die Sie entfernen wollen und beschädigen Sie nicht die Bahnen links und rechts daneben.
- Bereiten Sie die Wand für eine neue Lage Tapete vor, indem Sie Löcher und Risse mit Spachtelmasse füllen und ggf. eine Grundierung aufbringen, damit der Tapetenkleister auf einer stark saugenden, sandenden oder kreidenden Oberfläche optimal haftet und klebt.
- Schneiden Sie die neue Tapetenbahn auf Länge und kleistern Sie sie wie vom Hersteller angegeben ein. Kleben Sie sie dann (am besten mit Unterstützung eines Helfers, der mit auf eine exakte Ausrichtung achtet) auf Stoß fest und glätten Sie die Tapete an der Wand mit einer Gummirolle. Entfernen Sie herausquellenden Kleister, solange dieser noch feucht ist, und drücken Sie anschließend die Nähte mit einem Nahtroller fest.
- Sobald der Kleister durchgetrocknet ist, kann die Tapetenbahn überstrichen werden.
Alte Tapeten entfernen
Viele Tapeten sind überklebbar, manche sogar mehrfach. Allerdings ist eine tapezierte Wand nicht für jede neue Tapete der richtige Untergrund.… weiterlesen