Keller ausbauen

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Keller zu Wohnräumen ausbauen – kein einfaches Projekt

Braucht man mehr Platz im Haus, dann bietet der Keller viele Möglichkeiten um ungenutzten Raum umzugestalten und neu zu nutzen.

Ein Aus- oder Umbau ist allerdings ein anspruchsvolles Projekt mit vielen Hürden und Vorschriften. Hier kommt ein Überblick darüber, was alles zu beachten ist.

Küche im Keller © PhotoSerg, stock.adobe.com
Eine Küche im Keller. Ungewöhnlich aber funktional © PhotoSerg, stock.adobe.com
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Wohnräume im Keller einzurichten liegt im Trend. Denn eine Abstellkammer, ein Heizungsraum oder eine Speisekammer können viel mehr sein.

Vorteile:

  • ein Kellerausbau erhöht den Wert des Hauses
  • mögliche zusätzliche Mieteinnahmen
  • ein gedämmter Keller spart Heizkosten
Gezielt jedes einzelne Teil überprüfen
Gezielt jedes einzelne Teil überprüfen

Im Laufe der Zeit stapelt und sammelt sich so einiges längst Vergessenes oder Überflüssiges im Keller an. Wenn Sie ihn also sinnvoller nutzen möchten, sollten Sie den Keller als allererstes ausmisten, und zwar gründlich. Denn der größte Keller bringt nichts, wenn er vollgestopft ist.

Aber wohin soll das alles hingeschafft werden? Kann noch etwas in der Garage untergebracht werden, oder ist ein Gartenhäuschen die bessere Lösung? Was kann zum Sperrmüll, was kann verschenkt oder verkauft werden?

Unterteilen Sie den Raum dazu am besten in verschiedene Bereiche:

  1. Behalten
  2. Wegwerfen
  3. Verkaufen
  4. Verschenken oder Spenden
Chaos im Keller © anela47, stock.adobe.com
Dessen sollte man sich bewusst sein: Wenn aus einem Keller ein Wohnraum werden soll, fällt eine Lagermöglichkeit weg © anela47, stock.adobe.com

Ist der Kellerausbau überhaupt erlaubt?

Eigentümer, die Kellerräume für ein Gäste- oder Arbeitszimmer nutzen wollen, brauchen in der Regel keine bauliche Genehmigung. Soll im Keller aber eine eigenständige Wohneinheit oder eine Einliegerwohnung entstehen, bedarf es grundsätzlich einer Baugenehmigung vom Bauamt. Diese Genehmigung wird nur erteilt, wenn bestimmte bauliche Vorgaben erfüllt sind:

  • Bauordnungsrechtliche Anforderungen, z.B. Anforderungen an Be­lich­tung/Be­leuch­tung, Anforderungen an Raumhöhen/Anforderungen an Rettungswege
  • Denkmalschutz
Einige wichtige baugesetzliche Vorgaben
Einige wichtige baugesetzliche Vorgaben

Bevor Sie die Genehmigung beantragen, werfen Sie vorab einen Blick in Ihren Bebauungsplan. Denn es gilt unter anderem, die Geschossflächenzahl (GFZ) zu beachten! Der Plan schreibt beispielsweise vor, wie viele Geschosse eines Gebäudes auf dem Grundstück zulässig sind.

Gibt es vom Bauamt eine Genehmigung für den Umbau, sollten Eigentümer die Vorschriften der jeweiligen Landesbauordnung genau überprüfen. (16 Bundesländer, 16 Landesbauordungen!) Darüber hinaus sind weitere Aspekte wie Brandschutz bzw. Fluchtwege zu beachten. Unabhängig von einer Genehmigung ist es empfehlenswert, sich den Rat von Statikern, Architekten oder Ingenieuren zu holen.

Aus einen Hobbyraum einen Keller zu machen verlangt zwar keine große Planung, möchte man aber ein Bad oder ein WC einbauen, sollte man einen Experten unbedingt zu Rate ziehen. Mit ihm sollte man auch Themen wie z. B. Elektrik und Abwasser vorab klären. Auch bei tragenden Wänden, sollte unbedingt ein Statiker hinzugefügt werden.

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Baugesetzliche Vorschriften

Deckenhöhe

Ein Wohnraum muß eine Höhe von mindestens 2,30 Metern haben, in manchen Bundesländern sind es sogar 2,40 Meter (Hessen oder Bayern). Das ist von Bedeutung, wenn eine komplette Wohnung ausgebaut werden soll, denn andernfalls gibt es nicht die notwenige Baugenehmigung.

Fenstergröße

Wohnräume brauchen ausreichend Tageslicht und Möglichkeiten zur Belüftung, deshalb, um Fenster zu vergrößern oder ganz neu einzubauen, muss ein Fachmann befragt werden. Werden mehr als 10 Prozent der Fensterfläche des Gebäudes ausgetauscht, ist die Energieeinsparverordnung Pflicht.

Außentür

Üblicherweise muß ein eigener Zu- bzw. Ausgang existieren. Außerdem muss ein weiterer Fluchtweg vorhanden sein, zum Beispiel über ein großes Fenster oder einen Terrassenaustritt.

Bauplan © lagom, stock.adobe.com
Ohne eine vernünftige Planung geht nichts, wenn aus einem Keller eine richtige Wohnung werden soll © lagom, stock.adobe.com

Möchte man aber den Zuschnitt der Räume ändern oder eine ganze Wohnung neu ausbauen, dann sollte ein Architekt beauftragt werden. Der weiß, was technisch und rechtlich möglich und welche Details in der jeweiligen Landesbauverordnung festgelegt sind.

Diese grundsätzlichen Punkte sind zu beachten:

  • Aufteilung der Räume, Raumhöhen
  • Zugänge zum Keller (Treppe, Ausgänge)
  • technische Anbindung und Anschlüsse (zB. Stromleitungen)
  • Beleuchtungskonzept
Rechtliche Vorgaben für Ausbau beachten
Rechtliche Vorgaben für Ausbau beachten

Welche Überlegungen sollten in die Bauplanung einfließen?

Unabhängig davon, ob Sie den Keller selbst nutzen oder vermieten, ist es sinnvoll, möglichst weitsichtig zu planen. Dadurch lassen sich viele Kosten sparen bei eventuellen späteren Umbauten:

  • Ausreichend Licht

    Tageslicht muss ausreichend vorhanden sein. Deshalb möglichst viele Fenster und Türen einbauen. Alternativ,  können LED-Panels an der Decke installiert werden, die den Raum je nach Bedarf mit verschiedenen Lichtfarben erhellen.

  • Optimale Belüftung

    Wohnkeller sind sehr anfällig für Schimmel, deshalb ist neben einer guten Wärmedämmung, Isolierung und Heizung auch auf eine entsprechende Belüftung zu achten. Im Keller ist richtiges Lüften noch wichtiger als in anderen Teilen des Hauses. Notfalls muss eine Belüftungsanlage oder ein Luftentfeuchter her.

  • Helle Inneneinrichtung/Möblierung

    Mit einigen Maßnahmen lassen sich Kellerwohnungen auch optisch attraktiver gestalten. Für die Wände sind bevorzugt helle Farben auszuwählen. Möbel sollten eher sparsamer ausfallen. Auf fußkalte Bodenbeläge wie Fliesen, Laminat oder Kunststoff sollte man verzichten, zu empfehlen sind Teppich oder helles Holz.

  • Effektiver Einbruchsschutz

    Außentreppen und Bodenbeläge sollten rutschfest sein. Da Keller- bzw. Soutterain-Wohnungen leicht zugänglich für Einbrecher sind, müssen Türen und Fenster einen gewissen Schutz bieten.

  • Schallschutz

    Eine gut gedämmte Kellerdecke, eine schalldichte Tür und Schallschlucker für die Wände können die Kellerbewohner vor nervigen Geräuschen im oberen Stockwerk schützen.

Dämmen muss sein

Feuchtigkeit breitet sich in Kellern besonders schnell aus. Eine Kellerdämmung schafft jedoch ein angenehmes Raumklima und spart Heizkosten. Zu den Vorbereitungen eines Kellerausbaus gehört deshalb auch die Prüfung der Vorgaben und Vorschriften hinsichtlich Heizung, Belüftung und Wärmedämmung:

Auf eine Wärmedämmung sollte man angesichts steigender Energiekosten nicht verzichten, wenn Räume dauerhaft bewohnt werden sollen. Dringt Feuchtigkeit durch die Wände, müssen diese dringend abgedichtet werden. Daran führt kein Weg vorbei.

Eine ausreichende Dämmung, die gegen eindringende Feuchtigkeit von Außen schützt, stellt eine sogenannte Sockeldämmung dar. Diese ist aber aufwendig und teuer, denn man muss das Gelände aufgraben. Andererseits erreicht man dabei eine bessere Dämmwirkung und verliert keinen Platz durch die Dämmstoffschicht. Vor allem aber kann dann auch gleich außen eine vernünftige Abdichtung aufgetragen werden. Dämmen und abdichten an der Kelleraußenwand sind oft vorgenommene Arbeiten, für die es zahlreiche Produkte gibt und die man selbst erledigen kann. Es bietet sich übrigens an, bei einer Außenabdichtung auch gleich eine Drainage mit zu verlegen, die Stauwasser ableitet. Für weiteren Schutz der Wände bietet sich Sanierputz an. Der offenporige Putz trocknet schnell und bindet außerdem gelöste Salze.

Kellerdeckendämmung
Kellerdeckendämmung

Für die Innendämmung der Keller werden verschiedene Systeme angeboten. Empfehlenswert ist die Innendichtung. Dabei wird ein mehrlagiges Dämmsystem auf die Innenwand und den Boden aufgetragen Dieses sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit nicht in den Keller eindringt und stattdessen in der Außenwand bleibt. Dadurch geht merklich weniger Energie in den oberen beheizten Räume verloren. Wichtig ist aber: Eine Dämmung kann nur aufgebracht werden, wenn die Wände trocken sind. Und selbst dann gibt es die Gefahr von Wärmebrücken.

Für einige der Dämmaßnahmen gibt es übrigens eine staatliche Förderung bei der Sanierung.

Wärmedämmung © Leonardo Franko, stock.adobe.com
Ein Wohnraum im Keller verlangt unbedingt gedämmte Kellerwände © Leonardo Franko, stock.adobe.com

Luftfeuchtigkeit

Oft sind Kellerräume aber auch feucht, ohne dass die Nässe durch die Wände dringt. In diesem Fall entsteht dies durch Luftfeuchtigkeit, die an kälteren Kellerwänden kondensiert und Schimmel bildet oder zu muffiger Luft führt. Richtiges Lüften kann dem entgegenwirken. Wer sicher gehen will, baut gleich eine Lüftungsanlage mit ein. Ein Hygrometer hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.

Heizung

Abdichten und Dämmen ist übrigens auch ein Thema für den Fußboden. Eine Bodendämmung sollte auf jeden Fall eingebaut werden. Kälte dringt ansonsten ungehindert durch die Bodenplatte. Außerdem senkt es die Heizkosten und erhöht den Wohnkomfort. Es gibt verschieden Systeme, diese Dämmung auszuführen.

Eine Fußbodenheizung ist wegen der Raumhöhe manchmal keine Option. Sinnvolle Alternativen sind klassische Heizkörper oder Wandheizungen. Es gibt auch Möglichkeiten, eine Bodenplatte nachträglich gegen Feuchtigkeit abzudichten. Wichtig ist, Veränderungen am Boden zuerst zu erledigen, denn vor allem durch eine Dämmung verändert sich die Höhe. Dann müssen vor allem auch die Türen angepasst werden.

Zudem müssen vor allem im Bereich der Heizungsanlagen, auf die strengen Vorgaben des Gebäude-Energie-Gesetztes (GEG) geachtet werden.

Materialwahl bei neuen Wänden

Bevor man neue Wände einzieht, sollten die Wände gut auf mögliche Feuchtigkeitsschäden oder Wasser untersucht werden. Erst dann kann mit dem Dämmen begonnen werden. Aber Achtung, Gipskarton hat im Keller nichts verloren!

Greifen Sie stattdessen zu Kalziumsilikatplatten. Der Vorteil: Beim Anheizen muss nicht die gesamte Wand aufgewärmt werden, damit steigt die Raumtemperatur schneller. Der Putz sollte übrigens keinen Gipsanteil besitzen, da auch dieser Wasser zieht. Sollen Wände auch als besseren Schallschutz dienen, verwenden Sie möglichst einen Dämmstoff mit hoher Rohdichte, beispielsweise Holzdämm- oder Zelluloseplatten.

Trockenbauwand © mhp, stock.adobe.com
Trockenbauwände sollten unbedingt mit Dämmstoff ausgefüllt werden © mhp, stock.adobe.com

Kellerfenster vergrößern oder austauschen

Alte Kellerfenster sind meist weder schön anzusehen, noch sind sie den neuen heutigen Standards gemäß gedämmt. Es lohnt sich daher, ein neues Kellerfenster nachträglich einzubauen bzw. auszutauschen.

Soll ein Fenster vergrößert werden, bedarf es einer Genehmigung, denn das Vergrößern hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Statik und stellt eine bauliche Veränderung dar. Vor allem bei denkmalgeschützten Gebäuden sollten alle Fragen vorab geklärt werden.

Oftmals lohnen sich Fenstervergrößerungen nicht nur um mehr Luft hineinzulassen, sonder auch um mehr Tageslicht in den Keller zu lassen.

In einer Mietwohnung muss die Fläche der Fenster mindestens zehn Prozent der Fläche des Raumes betragen. Wenn die Räume unter der Erdoberfläche liegen, gestaltet sich der Einbau von Lichtschächten oder Gräben am einfachsten. Dies sollte am Besten vor Abdichtung und Dämmung der Kellerwände von außen bedacht und eingeplant werden.

Lichtschacht im Keller mit Fenster © Sabine, stock.adobe.com
Mit einem Lichtschacht kommt das Tageslicht in den Keller © Sabine, stock.adobe.com

Im Zusammenhang mit dem Austausch von Fenstern ist auch der Einbruchschutz zu bedenken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die man frühzeitig prüfen sollte, da manche baulichen Maßnahmen dafür notwendig sein können. Viele entschieden sich, und das ist sicher die eleganteste Lösung, für ein in die eigentlichen Fenster integrierten Einbruchschutz – das ist eleganter als Gitter vor den Fenstern oder Querriegel auf den Innenseiten.

Endspurt zur Kellerwohnung

Es folgt die Haustechnik – Abwasserleitungen, Wasserleitungen, Heizungsrohre, Elektroleitungen – und zwar genau in dieser Reihenfolge. Dabei ist zu beachten, dass eine separate Wohnung auch separate Zähler für Wasser und Strom erfordert, sowie einen eigenen Stromkreis bei der Elektrizität. Das gilt vor allem dann, wenn diese Wohnung womöglich einmal vermietet werden soll.

Bei den Abwasserrohren kann das Problem auftreten, dass das aus dem Haus führende Kanalrohr über dem Niveau des Kellerfußbodens liegt. In dem Fall muss eine Schmutzwasserhebeanlage eingebaut werden.

Bei der Elektrik wiederum sollte bedacht werden, dass in Kellerräumen tendenziell mehr künstliches Licht gebraucht wird als in den andren Räumen im Haus. Es empfiehlt sich also, lieber eine Lampe mehr vorzusehen als eine zu wenig.

Fazit

Wer sich beim Kellerausbau mit den strengen Vorschriften des Baurechts vertraut macht und sich den planerischen und handwerklichen Herausforderungen stellt, kann seinen kalten und muffigen Keller in eine hochwertige Wohlfühloase austauschen.

Kelleraum mit Tageslicht und Deckendämmung © schulzfoto, stock.adobe.com
Kellerausbau: Mehr Licht im Keller

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