Einbruchschutz im Keller – Sieben goldene Regeln
Einbrecher sind wie elektrischer Strom – sie gehen den Weg des geringsten Widerstands. Der führt oft durch den Keller. Die Hausbewohner sind dem aber nicht schutzlos ausgeliefert, ganz im Gegenteil. Wie man Dieben den Einstieg ins Haus erschwert bzw. verhindert, erfahren Sie im Folgenden.
- Einbrecher wollen nicht gesehen werden
Wer in ein Haus einbrechen will, dem ist natürlich daran gelegen, nicht gesehen zu werden. Leicht passiert es, dass aufmerksame Nachbarn etwas mitbekommen und Alarm schlagen. Daraus ergibt sich für die Hausbewohner eine einfache Schlussfolgerung – man muss dafür sorgen, dass Einbrecher gesehen werden können.
Die meisten Hausbesitzer möchten eher abgeschirmt auf der Terrasse oder im Garten sitzen, den Blicken der Nachbarn und Passanten nicht ausgesetzt sein. Eine vollständige Bepflanzung des Grundstücks und blickdichte Einfriedungen sollte man aber vermeiden, vor allem vor leicht erreichbaren Fenstern und Kellertüren. Sie bieten Sichtschutz und erhöhen damit die Einbruchgefahr. Bäume, Sträucher und Ranken können außerdem als Kletterhilfe dienen um zu Türen und Fenster in höheren Etagen zu gelangen.
Anpflanzung von dornigen Sträuchern unter oder vor den Fenstern können Einbrechern den Zugang eher erschweren.Im Zweifel muss tatsächlich jeder selbst entscheiden, was das kleinere Übel ist. Auf vielen Grundstücken bekommt man allerdings einen Kompromiss hin, sichtgeschützte Sitzbereiche einzurichten, ohne dass gleich das ganze Gelände ein blickdichter Urwald wird. Geschick, Planung und Überlegung sind gefragt um ungebetene Gäste fern zu halten.
- Einbrecher wollen kein helles Licht
Weil Einbrecher nicht gesehen werden wollen, kommen sie in der Dämmerung oder Dunkelheit. Nicht umsonst ist vom „lichtscheuen Gesindel“ die Rede. Eine gute Beleuchtung des Hauses wirkt daher abschreckend. Wobei man natürlich nicht ganze Teile des Gartens dauerhaft ausleuchten sollte. Am besten koppelt man die Außenbeleuchtung daher mit einem Bewegungsmelder und einer Zeitschaltuhr, um die Anwesenheit des Hausbesitzers zu simulieren.
Berücksichtigen muss man dabei allerdings, dass der Bewegungsmelder nicht zwischen Hausbesitzer und Einbrecher unterscheidet. Er sollte daher so gesteuert werden, dass er nur auslöst, wenn niemand im Garten etwas zu suchen hat. Die Smart-Home-Technologie eröffnet allerlei Möglichkeiten. Ausgerichtet werden sollte der Bewegungsmelder so, dass er nicht auslöst, wenn jemand auf der Straße am Haus vorbei geht. Das ist nervig und außerdem Energieverschwendung. Verschiedene Anwendungen können über Sensoren von unterwegs miteinander kombiniert werden, wie zum Beispiel mit zusätzlichem blinkenden Licht um die Nachbarn aufmerksam zu machen. - Einbrecher wollen nicht gefilmt werden
Einen Bewegungsmelder kann man auch mit einer Überwachungskamera koppeln. Wobei sich damit die Hoffnung verbindet, dass ein solches Gerät die Einbrecher abschreckt. Denn wenn man einen Einbrecher am eigenen Haus filmt, heißt das noch lange nicht, dass der Täter geschnappt wird, und auch erst recht noch nicht, dass der Schaden ersetzt wird. Obwohl eine Aufnahme natürlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen wird. Zudem wird der Besitzer per Smartphone App informiert und Aufnahmen können im Nachhinein zum Aufspüren des Täters führen.
Wenn es vor allem um Abschreckung geht, dann muss die Kamera natürlich gut sichtbar sein. Womöglich tut es auch – zumindest als provisorische Lösung – eine Attrappe. Auf jeden Fall ist dies eine günstige Alternative. Zu beachten ist aber, dass es aus Gründen des Datenschutzes nicht erlaubt ist, den öffentlichen Bereich – in der Regel also Bürgersteig und Fahrbahn – mit zu überwachen.
- Einbrecher nutzen Lichtschächte
Lichtschächte sind dafür da, Tageslicht und frische Luft in die Kellerräume zu lassen – leider erleichtern sie aber oft auch den Einbrechern den Zugang zum Haus. Leichtfertigerweise sind viele Lichtschächte nur durch ein aufliegendes Gitter bedeckt, das ganz einfach abgenommen werden kann.
Dabei lässt sich ein Lichtschacht leicht durch eine Kette und ein Vorhängeschloss absichern. Allerdings sollte man sich nicht für die dünnste Kette und das billigste Schloss entscheiden – wenn diese Sicherung in wenigen Sekunden aufgehebelt werden kann, dann ist es keine. Eine preiswerte und praktische Lösung bietet ein Teleskopstangenschloss.
Praktisch ist es, wenn an allen Lichtschächten rund um das Haus der gleiche Schlüssel verwendet werden kann, um die Schlösser zu öffnen. - Einbrecher scheitern an Gittern
Eine gute Sicherung gegen Eindringlinge sind feststehende Gitter von innen oder außen oder aber auch (Quer-) Stangen. Wenn es stabile Gitter sind und diese richtig befestigt wurden, dann sind sie von Einbrechern nicht zu überwinden. Mit Metallsägen sind Einbrecher zumeist nicht ausgerüstet. Oft haben Gitter schon eine abschreckende Wirkung, allerdings müssen sie fest in der Kellerwand verschraubt werden und nicht nur etwa oberflächlich im Putz, um das einfache Anheben zu schützen.
Es gibt auch Fenstergitter, deren Rohre im Innern über Rollstäbe verfügen, bewegliche Rundstäbe aus Metall, die durchdrehen, sobald man sie zersägen will. Diese machen es erheblich aufwändiger, Gitter durchzusägen. Und Zeit ist für Einbrecher der entscheidende Faktor – gelangen sie nicht schnell ins Haus geben die meisten auf. Ein Schönheitsfehler dieser Rollstäbe ist allerdings, dass man sie von außen nicht erkennt. Der Einbrecher bemerkt sie also erst, wenn er schon eine Weile gesägt hat. Wenn er sich dann nicht entmutigen lässt, hat die Maßnahme ihren Sinn verfehlt.
Einzuräumen ist, dass Gitter nicht gerade schön aussehen – von allen Maßnahmen zur Einbruchsicherung sind sie sicher die Hässlichste. Das ist allerdings eine Frage der persönlichen Prioritäten. Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.
- Einbrecher lieben alte, einfache Fenster und Türen
Lange wurden im Keller einfachste Fenster verbaut, die man mit einem langen Schraubenzieher in nur wenigen Sekunden aufhebeln kann. Diese Zeiten sollten beim Keller wirklich vorbei sein. Wer alte Fenster hat, sollte sie gegen abschließbare Fenstergriffe austauschen. Abschließbare Fenstergriffe schützen außerdem auch vor dem sogenannten Glasdurchgriff, bei dem ein Loch in die Scheibe geschlagen wird, um den Fenstergriff zu betätigen.
Wer seine Kellerfenster austauschen möchte, sollte nach Sicherheitsverglasungen mit der Widerstandsklasse RC2 fragen. Sie bieten einen Grundschutz gegen das Aufhebeln mit einfachen Werkzeugen wie Zangen, Keilen oder Schraubenziehern. Fenster der Klasse RC3 widerstehen mindestens fünf Minuten auch Werkzeugen wie einem Brecheisen oder einem Kuhfuß. Für alle, die mehr Sicherheit wollen, gibt es Möglichkeiten bis zur Widerstandsklasse RC6. Diese Kategorisierung erspart es dem Laien, sich intensiv in das Thema Fenstersicherheit einzuarbeiten – er kann nach der Widerstandsklasse schauen, ohne sich mit den Merkmalen im Einzelnen zu befassen.
Bei den Kellertüren kann das Schloss eine Schwachstelle sein. Wichtig ist deshalb, dass es einen Kernziehschutz hat und dass das Schließblech sicher befestigt ist, damit man es nicht abhebeln kann. Schlösser und Riegel sollten auch nicht nur im Türrahmen münden, sondern im Schließblech oder Schließkasten. Diese sollten im Mauerwerk mit schräg sitzenden Schrauben verankert werden. Zusätzlich können Kellertüren auch mit Mehrfachverriegelungen ausgerüstet werden, die eine zusätzliche Sicherung bieten.
- Einbrecher hassen Panzerriegel
Eine zuverlässige Einbruchsicherung sind Querriegelschlösser, auch Panzerriegel genannt. Es handelt sich um Metallstangen, die rechts und links leicht in Haltungen in den Leibungen eingeklinkt werden können Gesicherte Türen und Fenster bekommt man so von außen nicht auf. Zwar muss man als Nutzer von Innen die Stangen entfernen, um Fenster oder Türen zu öffnen, aber dieser Nachteil dürfte im Keller zu verschmerzen sein.
Querriegelsicherungen gibt es auch in Form sogenannter Teleskopstangenschlösser. Diese lassen sich zusammendrücken, wenn sie geöffnet werden sollen. Auch dabei muss zuvor aber ein Schloss geöffnet werden, der Vorteil besteht also lediglich in weniger auffälligen Halterungen.
Eine weitere Möglichkeit zur Sicherung von Türen und Fenstern sind Scharnierseitensicherungen. Dabei wird die Scharnierseite der Tür mit der Wand verbunden. Türen und Fenster lassen sich dadurch auch auf der Scharnierseite nicht mehr aufhebeln. Die Scharnierseitensicherung ist daher eine besonders gute Wahl bei längerer Abwesenheit.
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