Mehr Licht im Keller – so wird’s gemacht
Auf der Suche nach mehr Platz im Haus fällt der Blick oft nicht nur auf das Dach, sondern auch in den Keller. Nicht unbedingt braucht man dort alle Räume als Lager oder für die Haustechnik. Ein Büro, ein Gästezimmer oder ein Hobbyraum lassen sich gut im Keller unterbringen – am liebsten allerdings, wenn man Tageslicht hat. Oft lässt sich das realisieren, es kann aber aufwändig sein. Hier kommt ein Überblick.
Einfach ist es natürlich, wenn der Keller so weit über das Geländeniveau herausragt, dass ohne weiteres ein Fenster eingebaut werden kann. Oft sind in solchen Häusern Fenster bereits vorhanden, aber zu klein. Zu prüfen ist dann, ob ein oder mehrere Fenster vergrößert werden können.

Was aber, wenn die Kelleroberkante nicht oder nur wenig über dem Geländeniveau liegt. Dann muss man einen Lichtschacht ausheben oder eine Lichtböschung anlegen. Das sind vergleichsweise einfache Tiefbauarbeiten. Beachten muss man natürlich, dass diese Vertiefungen nach Abschluss der Arbeiten ausreichend gesichert werden. Außerdem muss man prüfen, ob die baurechtlich zulässig sind – ein Problem kann der Mindestabstand zum Nachbargrundstück werden. Ein Anruf beim Bauamt des Landkreises hilft in diesem Punkt weiter.

Fenstereinbau – eine Aufgabe für den Fachmann
Ein richtiges Wohnraumfenster lässt man am besten von einer Fachfirma einbauen – am allerbesten von der Firma, die das Fenster auch liefert. Es schadet aber nichts, beim Einbau auf der Baustelle zu sein und darauf zu achten, dass rundum mit Dichtband dafür gesorgt wird, dass durch Zugluft keine Heizenergie verschwendet wird. Das Ausschäumen des Zwischenraumes zwischen Zarge und Wand reicht nicht aus – was mache Handwerker aber anders sehen.
Schon eher selbst Hand anlegen kann man, wenn es darum geht, das Wandloch zu vergrößern. Hier wird mit dem großen Trennschleifer gearbeitet, in manchen Ecken kommen aber Hammer und Meißel zum Einsatz. Wird das Fenster verbreitert oder ganz neu gemacht, muss zuerst ein neuer Sturz in die Wand. Dabei ist Vorsicht angebracht – der Sturz stützt das Mauerwerk darüber. Am besten baut man zuerst einen schmalen Sturz auf der Außenseite ein, dann einen auf der Innenseite – dann sind die Steine darüber nie haltlos. Bevor das Fenster eingebaut werden kann, werden die Leibungsflächen rundum mit Mörtel begradigt.

Das richtige Fenster auswählen
Auch bei der Auswahl der Fenster sollten einige Details beachtet werden. Wenn es darum geht, möglichst viel Licht in den Raum zu bringen, sollte man Fenster mit möglichst schmalen Zargen, Rahmen und Profile auswählen. Außerdem ist auf ausreichenden Schutz vor Einbruch zu achten – angeboten werden abschließbare Griffe, schlagfestes Glas, Stahlverstärkungen im Rahmen und spezielle Verriegelungen.

Eine vergleichsweise Möglichkeit, mehr Licht in den Keller zu bekommen, ist oft die Vergrößerung des Lichtschachtes. Wie viel das bringt, hängt natürlich davon ab, wie viel Licht tatsächlich in den Lichtschacht gelangen kann. Womöglich ist es auch schon ein großer Fortschritt, Bäume oder Sträucher zu entfernen, die den Schacht verschatten. Entscheidet man sich für eine Vergrößerung des Lichtschachtes, bedeutet das umfangreiche Tiefbauarbeiten, einschließlich der Herstellung von neuem Mauerwerk. Das ist mühsam, aber technisch nicht übermäßig anspruchsvoll.
Freilich kann man auch einen fertigen Lichtschacht aus Kunststoff einbauen. Diese sind leichter, einfach einzubauen und durch ihre helle Farbe gut geeignet, Licht in den Raum hinein zu reflektieren. Wer auf das Material Kunststoff an dieser Stelle verzichten möchte oder eine über viele Jahrzehnte dauerhafte Lösung sucht, mauert selbst oder gießt ausreichen starke Wände aus Beton.

Eine Alternative zum herkömmlichen Lichtschacht sind sogenannte Lichtfluter, die als Betonfertigteile geliefert und eingebaut werden. Vom Lichtschacht unterscheiden sie sich vor allem durch die abgeschrägte Vorderwand. Außerdem werden in der Regel bodentiefer Fenster in die Wand eingebaut, so dass wirklich viel Licht in den Keller vordringen kann.

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Neue Ideen für mehr Licht
Natürlich hat die Aufgabe, mehr Licht in Kellerräume zu bringen, viele Tüftler angespornt, Lösungen zu entwickeln. Angeboten werden beispielsweise Spiegelsysteme, die in die Lichtschächte eingebaut werden und die das Licht in Raum hinein umlenken. Freilich werden diese Systeme auf Maß individuell angefertigt und sind dementsprechend teuer. In solchen Fällen empfiehlt es sich immer, einen Kostenvoranschlag machen zu lassen, damit man verschiedene Varianten miteinander vergleichen kann.
Und wenn ein Kellerraum keine Außenwände hat, in die ein Fenster eingebaut werden kann oder darf? Angeboten werden sogenannte Lichtröhren – das sind Rohre, die mit Hilfe von reflektierenden Oberflächen Tageslicht an fast jede beliebige Stelle im Haus bringen können. Natürlich wird ein Platz gebraucht, an dem die Röhren das Licht draußen aufnehmen können – das ist wirklich eine Aufgabe für einen Fachplaner.


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