Kellerfußboden abdichten – so wird’s gemacht
Wenn Wasser durch den Fußboden in den Keller dringt, dann besteht dringender Handlungsbedarf. Hier könnten andernfalls Schimmel oder schwerwiegende Bauschäden entstehen. Deswegen, um Feuchtigkeitsschäden dauerhaft zu verhindern, ist eine solide Kellerabdichtung essentiell. Mit den folgenden Tipps ist die nachträgliche Abdichtung des Kellerbodens kein Problem!
Welche Möglichkeiten bestehen zur Abdichtung der Bodenplatte?
Kellerböden nachträglich abzudichten hängt immer von der Ursache der Feuchtigkeit und der Bauweise ab, sprich, der Art des Bodens bzw. des Fundaments. Auch die Faktoren Nutzung, Zeit und Geld spielen hier eine große Rolle. Häufig bestehen Kellerböden in Altbauten aus einer einfachen dünnen Estrich-Schicht, die weder feuchtigkeitsresistent ist, noch den aktuellen Standards entspricht.
Aus diesem Grund ist es wichtig, vor Planung und Beginn der Sanierung einen Sachverständigen zu konsultieren, um zu entscheiden, was selbst renoviert werden kann oder was besser in professionelle Hände gegeben werden muss. Um die Bodenplatte nachträglich selber abzudichten gibt es verschiedene Verfahren.
Kellerboden aus Estrich sanieren
Befindet sich auf dem Boden des Kellers eine Schicht aus Estrich, die noch einigermaßen intakt ist, ersparen Sie sich das Entfernen. Der ursprüngliche Bodenbelag bleibt erhalten und wird lediglich durch unterschiedliche Schichten versiegelt. Allerdings sollten Sie ihn vorher auf Schäden, Unebenheiten und Risse überprüfen, die Sie ansonsten ausspachteln müssen. Die Verarbeitungshinweise der Hersteller sollten dabei unbedingt beachtet werden. Dazu gehört, die angegebene Zeit zum Trocknen einzuhalten.
Ebenso wichtig ist das gründliche Reinigen damit sich kein Schmutz unterhalb der neuen Schicht ablagern kann oder die Funktion eventuell beeinträchtigt wird.
Die eigentliche Abdichtung erfolgt in Form einer wasserdichten PE-Folie mit mind. 0, 2 mm Dicke, die Sie am Rand mit Dichtband sorgfältig befestigen. Alternativ zu den Dicht- und Schweißbahnen kann man die Abdichtung auch mit Dichtschlämmen oder einer Bitumenabdichtung herstellen, die mit einem Pinsel aufgetragen wird. Dies ist vor allem für den Heimwerker oft leichter zu bewerkstelligen. Dichtschlämme sind ein Gemisch aus Zement, Mineralien und Kunststoff-Zusätzen. Allerdings sollte man dabei sehr sorgfältig arbeiten, damit nicht etwa Löcher bleiben. Am besten trägt man zwei Schichten nacheinander auf, um sicher zu gehen, dass die Beschichtung wirklich dicht ist.
Ob Dichtbahnen, Bitumenstreichmasse oder Dichtschlämme, erst danach wird die neue Schicht, Gussasphalt-Estrich oder Fließestrich, auf den Boden verteilt. Zuvor werden entlang der Wand, Fugenbänder angeklebt die dem Estrich Platz zum Ausdehnen bei höheren Temperaturen lassen.Fließestrich ist empfehlenswert, da der durch seine flüssige Konsistenz ganz von alleine eine waagrechte Ebene bildet. Mit einer Entlüftungs- oder Stachelwalze sorgt man dabei dafür, dass keine Luftblasen im Boden bleiben. Übrigens, es gibt auch Schuhe mit entsprechenden Stacheln an der Sohle, mit denen man im feuchten Estrich herumlaufen kann.
Anschließend sollte dem Estrich noch ein Dichtmittel hinzugefügt werden, um sicher zu gehen, dass der sanierte Bodenbelag das aufsteigende Grundwasser zuverlässig und effektiv fern hält. Den Estrich kann man als Heimwerker durchaus selbst verlegen, denn das Problem ist nicht die richtige Technik, sondern die große Menge des benötigten Materials. Vor allem beim Anrühren kommt man ohne Geräte, die solche Mengen bewältigen, nicht aus. Zum Glück kann man diese Geräte für durchaus moderate Beträge in vielen Baumärkten mieten.
Abdichten von Böden aus Backsteinen und Ziegeln
In vielen Häusern befinden sich oft nur Böden aus Ziegeln oder Backsteinen, die immer wieder Feuchtigkeit durchsickern lassen können. Auch hier beginnt die Abdichtung mit einer gründlichen Reinigung des Kellerbodens. Danach werden die Ziegel mit einer Schicht aus Kunst- bzw. Epoxidharz gegen aufsteigende Feuchtigkeit versiegelt. Dafür verwendet man vorzugsweise einen Pinsel. Unter Umständen ist auch ein Wasserschieber (aus Gummi) zum Verteilen sinnvoll. Nach dem Aushärten der Schicht ist es wichtig, einen Haftgrund aufzutragen. Erst dann und zu guter Letzt, kann eine Schicht aus Verlaufsmasse auf dem Boden aufgetragen werden um endgültig als Kellerboden zu dienen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise für Kellerarbeiten (Sanierung, Verputzung, Dämmung, Ausbau...) vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Kellerboden ohne Boden – nichts wie gestampfter Lehm
Bei älteren Häusern kommt es auch durchaus vor, dass es gar keinen festen Boden gibt. Entweder, der Untergrund besteht nur aus gestampften Lehm, oder ist durch die Jahre vollkommen porös und zerstört. Deswegen müssen vor dem Bau der neuen Bodenplatte, Bodenreste, sofern vorhanden, entfernt werden. Aber Vorsicht: Wenn Grundwasser, statt auf dem Lehm zu verdunsten in die Wände zieht, vergrößert sich das Problem. In diesem Fall empfiehlt es sich vor irgendwelchen Aktivitäten sich von einem Bausachverständigen beraten zu lassen.
Die Arbeiten beginnen dann damit, den Boden auszuheben. Wie viel hängt davon ab, auf welchem Niveau man die Oberfläche des Bodens haben möchte. Insgesamt rechnet man mit zwölf Zentimetern Gesamtstärke. Möchte man die neue Bodenplatte dämmen, erhöht sich diese Zahl um die Dämmstärke. Vier Zentimeter sind dabei das Minimum, das Doppelte schadet aber auch nicht. Der Aufbau des Bodens besteht dann aus mindestens fünf Zentimetern Magerbeton und einer weiteren Schicht von drei bis vier Zentimetern Beton.
Nach dem Trocknen und einer Grundierung wird eine Sperrschicht aus PE-Folien oder Bitumenbahnen gegen Feuchtigkeit aufgeklebt.Wenn der Kellerboden zusätzlich gedämmt werden soll, kommt im Anschluss eine aus Polystyrol bestehende Dämmschicht auf den Magerbeton. In diesem Fall ist es besonders wichtig, diesen waagerecht und glatt abzuziehen.
Zum Schluss wird eine abschließende Schicht Estrich von etwa drei Zentimeter erneutauf dem Untergrund verteilt.
Fazit: Den Kellerboden abzudichten, kann durchaus etwas teurer und aufwendig werden. Die Vorteile überwiegen aber: Weder feuchte Luft noch Schimmel können sich ausbreiten. Gleichzeitig können Sie Ihren Kellerboden optisch verschönern und aufwerten durch zusätzliche Bodenbeläge oder Dämmungen.
Kellerböden und Fußböden streichen
Kellerböden und Fußböden streichen – strapazierfähige Anstriche für Nutz- und Wohnböden Mineralische Fußböden, zum Beispiel Keller- und andere Nutzböden aus… weiterlesen