Optimale Luftfeuchtigkeit im Keller
Das Optimum für den menschlichen Körper ist eine sogenannte Raumfeuchte von 50 Prozent bei einer Zimmertemperatur von 20 Grad Celsius. Diese Vorzeigewerte erreicht jedoch nicht jeder Raum im Wohnhaus so einfach. Worauf es beim Spezialfall Keller ankommt, zeigt der folgende Ratgeber.
Luftfeuchtigkeit im Eigenheim. Diese Werte bieten Ihnen eine Orientierungshilfe
In puncto Luftfeuchtigkeit haben Badezimmer, Küche und Keller durchaus Gemeinsamkeiten. In allen herrscht – im Vergleich zu Wohn- und Schlafräumen – eine höhere Luftfeuchtigkeit. In Badezimmer und Küche ist die erhöhte Luftfeuchtigkeit, die zwischen 50 und 70 Prozent im Badezimmer und zwischen 50 und 60 Prozent in der Küche liegt, auf die Nutzung zurückzuführen. Beim Baden, Duschen, Kochen und Abspülen gerät mehr Wasser in die Luft, die dann – um Schimmelbildung im Keller zu vermeiden – durch intensives Lüften wieder aus dem Haus oder der Wohnung befördert werden sollte.
Im Keller liegt die Luftfeuchtigkeit mit 50 bis 65 Prozent über den Werten für Schlaf- und Wohnbereiche, in denen eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent zu verzeichnen sein sollte. Allerdings sind diese Werte auf die Lage des Kellers – umgeben von Erde – zurückzuführen. Im Keller herrscht ein ganz spezielles Szenario vor: Die kalte Raumluft kann nur wenig Wasserdampf aufnehmen, die grundlegende Raumfeuchte ist hoch und das wiederum begünstigt die Bildung von Kondenswasser.
Eine Übersicht der empfohlenen Luftfeuchtigkeit in den einzelnen Räumen Ihres Wohnhauses bietet diese Tabelle:
Bereiche in Ihrem Eigenheim | Empfohlene Luftfeuchtigkeit |
---|---|
Arbeitszimmer | 40 bis 60 Prozent |
Badezimmer | 50 bis 70 Prozent |
Flur | 40 bis 60 Prozent |
Keller | 50 bis 65 Prozent |
Kinderzimmer | 40 bis 60 Prozent |
Küche | 50 bis 60 Prozent |
Schlafzimmer | 40 bis 60 Prozent |
Wohnzimmer | 40 bis 60 Prozent |
Die Luftfeuchtigkeit im Keller kann mit Blick auf die Nutzung variieren
Der Richtwert von 50 bis 65 Prozent Luftfeuchtigkeit im Keller ist ein Pauschalwert. Bedenken Sie, dass Sie – je nach individueller Kellernutzung – auch in puncto Luftfeuchtigkeit nachjustieren können und sollten.
Grundsätzlich gelten diese spezifischen Keller-Regeln mit Blick auf die Luftfeuchtigkeit:
- Der Keller als Wohnbereich. Sobald der Keller als Wohnbereich genutzt werden soll – beispielsweise als Hobbykeller, als Arbeitszimmer, als Partykeller oder gar als Kellerwohnung – sollten Sie auch die Luftfeuchtigkeit dieser Nutzung anpassen. Das heißt: Eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent wird für diese Nutzung empfohlen.
- Der Keller als Lebensmittellager. Oft dient der Keller auch als Vorratslager für Getränke und Speisen. Getränken in Flaschen kann die Höhe der Luftfeuchtigkeit nichts anhaben, Lebensmittel hingegen sollten maximal bei 65 Prozent gelagert werden. Eine höhere Luftfeuchtigkeit könnte sich negativ auf die Haltbarkeit der Lebensmittel auswirken.
Diese Zahlen verdeutlichen, wie viel Wasser in die Luft gelangt:
- Pro Waschmaschinenladung gelangen 200 bis 350 Gramm Feuchtigkeit in die Luft,
- pro Stunde mit dem Dampfbügeleisen sind es 150 Milliliter.
- Wer einen Wäschekorb mit nasser Wäsche zum Trocknen aufhängt, bringt damit etwa zwei Liter Wasser in die Luft.
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Praktische Tipps, um die Idealwerte zu erreichen
Während sich in Wohn- und Schlafbereichen die empfohlene Luftfeuchtigkeit oft durch umsichtiges Lüften wie von allein nivelliert, müssen Sie in Bad und Küche ganz besonders darauf achten, den Luftaustausch optimal zu gestalten. Da es nach dem Vollbad im Badezimmer ohnehin dampft, ist es hier meist ganz normal, die Fenster weit aufzureißen. Und auch in der Küche wird nach dem Brutzeln auf dem Herd die nach Essen riechende Luft meist durchs Fenster verscheucht.
Viele vergessen jedoch, die Luftfeuchtigkeit im Keller im Auge zu behalten. Die oft stiefmütterlich behandelten Kellerräume brauchen jedoch ebenfalls ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit, damit sich dort nicht unbeobachtet der Schimmel ausbreiten kann. Das richtige Lüftungsverhalten im Keller variiert im Übrigen je nach Jahreszeit, wie die folgende Übersicht zeigt:
Darauf sollen Sie beim Lüften des Kellers im Sommer achten | Darauf sollen Sie beim Lüften des Kellers im Winter achten |
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Deswegen ist die Luftfeuchtigkeit so wichtig
Um zu verstehen, warum die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Größe im Eigenheim ist, ist ein Blick auf die negativen Folgen nötig, die dann auftreten, wenn die empfohlenen Werte nicht eingehalten werden:
- Eine Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent macht Sie auf Dauer krank. Der Grund: Trockene Luft begünstigt die Ansiedlung von Husten- und Schnupfenviren, denn die trockenen Schleimhäute bilden einen idealen Nährboden für diese Krankheitserreger.
- Eine Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent kann die Ansiedlung von Schimmelpilz begünstigen, was die Ausbildung von Atemwegserkrankungen zur Folge haben kann.
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