Attika und mehr: Lösungen für den Dachrand
Flachdächer erfreuen sich im modernen Bauwesen einer zunehmend größeren Beliebtheit. Nicht allein bei großen Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern, sondern auch bei der beliebten, weil energieeffizienten kubischen Bauweise von Einfamilienhäusern werden sie zunehmend eingesetzt. An den Rändern benötigen Flachdächer einen fachgerecht ausgeführten Abschluss. Dabei gibt es vor allem zwei Möglichkeiten, diesen auszugestalten:
- die Attika
- das Randprofil
Der Dachrandabschluss hat vor allem die wichtige Aufgabe, eine zielgerichtete Entwässerung des Flachdachs zu ermöglichen. Denn anders als bei Steildächern fließt das Niederschlagswasser nicht durch die Dachneigung zur Traufe, sondern würde unkontrolliert über die Ränder des Daches an der Fassade des Hauses herabfließen. Eine umlaufende Attika hält die Niederschläge zurück, sodass sie in den im Dach integrierten Abfluss fließen und in das Entwässerungssystem des Hauses übergehen. Dachrandprofile können dieselbe Aufgabe erfüllen oder das Wasser zu einer Hausseite leiten, an der eine Dachrinne installiert ist.
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Die Attika: Dachrandabschluss mit Zusatznutzen
Bei einer Attika handelt es sich um eine Mauerkrone, die die oberste Geschossdecke des Hauses überragt. Sie ist in der Architektur bereits seit vielen Jahrhunderten ein gestalterisches Mittel. Und auch, wenn man beispielsweise an die Bilder griechischer Inseln denkt, auf denen dicht an dicht weiße, kubische Gebäude mit Dachterrassen stehen, sieht man zahlreiche Attiken, die gleichzeitig als Terrassengeländer dienen. In der ursprünglichen Bezeichnung war dieser hohe Überstand mit dem Begriff Attika gemeint. In der heutigen Baukunst sind bereits 30 bis 50 Zentimeter Überstand ausreichend, um von einer Attika zu sprechen.
Die Attika als gemauerter Überstand des Flachdachs muss an seinem oberen Rand mit einer Abdeckung versehen werden. Diese Dachrandabdeckung bietet sich aus Metall an. Dabei besteht sie aus mehreren Teilen – einer Halterung und einer Abdeckung. Die Abdeckung ist nach Innen zum Dach hin geneigt, sodass das Wasser von Niederschlägen auf das Dach und nicht nach außen abfließt. Zudem gibt es genaue Vorschriften, wie weit die Abdeckung das Dach nach außen überragen muss, damit sich eine Tropfkante ergibt.
Am unteren Ende der Attika ist die richtige Abdichtung des Daches die größte Herausforderung. Diese muss die Oberfläche des Dachaufbaus – beispielsweise eine Bekiesung, eine Begrünung oder auch Terrassenplatten – überragen. Die Flachdachrichtlinie macht dafür genaue Vorgaben:
- Bei einer Dachneigung von weniger als fünf Grad muss die Abdichtung mindestens zehn Zentimeter über den Dachaufbau emporragen.
- Bei einer Dachneigung von mehr als fünf Grad muss die Dachabdichtung mindestens fünf Zentimeter über den Dachaufbau emporragen.
Bei einer flachen Attika, die rein als Dachrandabschluss und nicht als Balustrade für eine Dachterrasse dient, ist es dabei üblich, die Abdichtung bis zur Abdeckung der Mauerkrone hochzuziehen, sodass auch diese überdeckt wird.
Das Randprofil: Profilleisten im geprüften System
Beim Bau von Flachdächern ist es ebenfalls eine gängige Baupraxis, sie ohne Attika auszuführen. In diesem Fall ist dann eine andere Lösung für den Dachrand notwendig. Dazu gibt es ein breites Angebot an Systemen, die einen zuverlässigen Dachrandabschluss aus Profilleisten entstehen lassen.
Wie bei der Attika stellt auch bei Dachrandprofilen die Abdichtung des Flachdachs die größte Herausforderung dar. Sie muss so ausgeführt sein, dass sie zuverlässig wirkt, auch wenn Temperaturschwankungen oder andere Witterungseinflüsse auf sie einwirken. Auf dem Markt haben sich daher Systeme etabliert, die aus mehreren Komponenten bestehen. Zunächst wird ein Halteprofil auf dem Dachrand angebracht. Die genaue Zahl der Haltepunkte ist durch technische Vorgaben für verschiedene Untergründe vorgeschrieben. Sie liegt aber mindestens bei drei Punkten pro laufendem Meter. Auf dem Halteprofil werden dann die Dichtungsbahnen der Dachabdichtung befestigt. Hierbei gibt es verschiedene Systeme:
- Beispielsweise wird eine weitere Profilleiste aufgeschraubt, die die Dichtungsbahn einklemmt.
- Andere Lösungen legen die Dichtungsbahn unverschraubt ein, wodurch das Arbeiten des Materials bei Temperaturschwankungen besser ermöglicht wird.
Abschließend werden Profile über die Halterungen gesetzt, die für einen ästhetischen Dachrandabschluss sorgen. An den Stößen der einzelnen Profile sind Dehnungsfugen vorzusehen. Als Material hat sich für Dachrandprofile Aluminium in besonderer Weise bewährt, da es sich durch ein geringes Gewicht, eine hohe Korrosionsbeständigkeit und zahlreiche weitere positive Eigenschaften auszeichnet. Bei den am Markt verfügbaren Komplettsystemen ist zuverlässig sichergestellt, dass sie allen Regeln der Handwerkskunst in puncto technischer Vorgaben gerecht werden.
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