Kniestock und Drempel richtig planen

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Dachgeschossplanung: Die richtige Höhe von Kniestock und Drempel

Wer ein Dachgeschoss plant, der wird den Begriffen Drempel und Kniestock begegnen. Aber was bedeuten diese Bezeichnungen? Und ist Kniestock oder Drempel die richtige Wahl für die Planung eines Dachgeschosses. Schließlich muss sich die bauende Person für eines von beiden entscheiden. Wir klären die Definitionen und geben einen Überblick über die Vor- und Nachteile.

Dachboden Ausbau © AVTG, stock.adobe.com
Ein Dachbodenausbau bietet viel Potential, ist aber auch mit vielen Herausforderungen verbunden © AVTG, stock.adobe.com

Bereits bei der Planung des Hausbaus sollte darüber nachgedacht werden, wie das Dachgeschoss genutzt werden soll. Denn dann kann die Entscheidung zwischen Drempel und Kniestock gefallen werden. Wer den Dachboden als zusätzlichen Wohnraum nutzen möchte, der sollte sich für den Kniestock entscheiden. Allerdings muss dabei immer der Bebauungsplan beachtet werden.

Was ist ein Drempel und was ist ein Kniestock?

Häufig werden die Begriffe Kniestock und Drempel gleichgesetzt, allerdings gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Bezeichnungen.

So wird als Drempel der Wandabschnitt bezeichnet, auf dem die Dachkonstruktion aufliegt. Dadurch ist der Drempel nur eine Pfettendicke breit. Der Kniestock ist jedoch in seiner Höhe bis zu einem Punkt variabel. Dabei ist die Obergrenze je nach Ort unterschiedlich definiert. So kann diese die Oberkante des Sparrens sein oder aber die Unterkante der Fußpfette, welche auf der Wand aufliegt.

Auch wird der Hohlraum im Dachgeschoss, der meistens als Abstellfläche dient, als Drempel bezeichnet. Dadurch lässt sich der Raum unter einer Dachschräge nutzen und das Zimmer selbst hat eine Wand als Stellfläche für halbhohe Möbel wie beispielweise Betten oder Kommoden. Die Trennwand, welche die Dachschräge in Drempel-Raum und Wohnfläche einteilt, wird auch Abseitenwand genannt. Im Normalfall verfügt diese Wand über eine Tür.

Aufbau eines Drempels
Aufbau eines Drempels

Die Vorteile und Nachteile von Drempel

Ein Drempel hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen ist dieser deutlich günstiger, da er keine relevanten Eigenschaften aufweist. Zum anderen ist ein Drempel sinnvoll, wenn der Bebauungsplan eine maximale Traufhöhe aufweist. Denn ein Drempel erhöht die Wohnraumhöhe unter der Schräge.

Je steiler das Dach des Hauses ist, desto eher kann ein Drempel als Abstellfläche eingebaut werden. Je niedriger das Dach ist, desto eher lohnt es sich komplett auszubauen, beispielsweise als Studio.

Der Nachteil am Drempel ist, dass dieser die Grundfläche im Dachgeschoss verringert. Deshalb ist ein Kniestock, solange es der Bebauungsplan hergibt, dem Drempel vorzuziehen. Denn dann kann die maximale Wohnfläche erhalten bleiben.

Tipp: Über die Dachneigung kann ebenfalls Wohnfläche gewonnen werden. Dabei gilt: Je geringer die Neigung, desto größer die Wohnfläche. Als Ideal zum Wohnen gilt eine Dachneigung von 30 Grad.
Rohbau Holz-Fertighaus mit Dachfenster und Türdurchgang ©  schulzfoto, stock.adobe.com
Rohbau Holz-Fertighaus mit Dachfenster und Türdurchgang © schulzfoto, stock.adobe.com

Die Vorteile und Nachteile vom Kniestock

Der Kniestock sorgt für eine größere Raumfläche im Dachgeschoss. Denn je größer dieser ist, desto größer wird die Wohnfläche. Das hat dann mehr Wohnkomfort zur Folge. Nachteil des Kniestocks sind die deutlich höheren Kosten als bei einem Drempel. Aber wer das Dachgeschoss als Wohnraum nutzen möchte, der sollte den Kniestock vorziehen. Insbesondere dann, wenn die Fläche später vermietet werden soll. Denn dann hat der Kniestock den Vorteil bei der Berechnung des Mietspreis.

Info: Den Namen hat der Kniestock, da die statischen Belastungen den eines Knies ähneln.

Aufbau eines Pfettendachs mit Kniestock
Aufbau eines Pfettendachs mit Kniestock

So wird die Kniestockhöhe berechnet

Welche Maße der Kniestock haben darf, wird in den meisten Fällen im Bebauungsplan festgelegt. Zudem wird dort auch geregelt, wie der Kniestock bemessen wird. Schließlich kann diese Bemessung von Region zu Region variieren. Wenn es einen wichtigen Grund gibt, dann ist es auch möglich vom örtlichen Bebauungsplan befreit zu werden. Dafür muss jedoch direkte Absprache mit der Behörde vor Ort gehalten werden.

Auch ein Blick in die Landesbauordnung zeigt, ab welcher Kniestockhöhe das Dachgeschoss als Vollgeschoss gilt. Das ist ebenfalls ein relevanter Punkt, der bei der Planung bedacht werden sollte.

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Was meint die Drempelhöhe?

Für die Drempelhöhe wird von dem Fußboden, also dem Dachgeschossboden, bis zum Schnittpunkt mit den Dachsparren gemessen. Dadurch kann die tatsächlich verfügbare Raumhöhe an der Dachschräge ermittelt werden.

Rohbau Fertighaus mit Gerüst © schulzfoto, stock.adobe.com
Rohbau Fertighaus mit Gerüst © schulzfoto, stock.adobe.com

Standards zu Drempel und Kniestock

Wer einen Neubau plant und das Dachgeschoss als Wohnfläche nutzen will, der wird mit einer Kniestockhöhe zwischen 40 und 80 Zentimetern kalkulieren. Bei der Drempelhöhe gilt ein Meter als ideal, jedoch liegt der Standard um die 20 Zentimeter.

Das kann gemacht werden, wenn der Kniestock zu niedrig ist

Wer ein älteres Gebäude kauft, der hatte keinen Einfluss auf den Kniestock. Doch was macht man, wenn dieser nun zu niedrig ist? Dafür gibt es zwei Varianten:

  • Ausbau mit Gauben: Die Raumhöhe eines Hauses kann durch eine Gaube erhöht werden. Diese muss jedoch vom Bauamt genehmigt werden.
  • Kniestockerhöhung: Sowohl bei älteren als auch bei neueren Häusern kann nachträglich eine Kniestockerhöhung durchgeführt werden. Diese muss ebenfalls vom Bauamt genehmigt werden.

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Das kostet eine Kniestockerhöhung

Je nach Zustand und Alters des Hauses ergibt sich der Kostenaufwand für die Kniestockerhöhung. Bei neueren Häusern ist diese meistens einfacher durchzuführen als bei älteren Gebäuden. Dann muss der Dachaufbau meistens komplett abgetragen werden und wieder neu aufgebaut werden. Neben dem Alter des Hauses ist auch die Dachform relevant, denn ein Satteldach ist besser geeignet für eine Kniestockerhöhung als ein Flachdach. Dadurch können Kosten zwischen 5.000 bis 30.000 Euro entstehen.

modernes Wohnzimmer im Dachgeschoss © Magdalena Fischer, stock.adobe.com
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