Gefälle beim Flachdach

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Fast jedes Flachdach braucht ein Gefälle – Einfach umgesetzt!

Ganz flach ist ein professionelles Flachdach nicht: Zur Ableitung von Regen und Niederschlag ist ein Gefälle von mindestens zwei Prozent erforderlich. Die klassische Metzgerfrage beim Auswiegen: „Darf es etwas mehr sein?“ gilt hier beim Abwägen des lokalen Niederschlagaufkommens.

Flachdachrichtlinie und DIN 18531 sehen ein Mindestgefälle von zwei Prozent vor. Dies entspricht einem Dachneigungswinkel von 1,15 Grad. Doch die Empfehlung geht zur Anlegung eines Gefälles von fünf Prozent, – dies entspricht einem Neigungswinkel von 2,86 Grad, um Pfützenbildung auf dem Dach zu vermeiden und den Ablauf in eine Linienentwässerung oder Dachgullys sicher zu stellen.

Flachdach: Regelmäßige Kontrolle auf Mängel sinnvoll
Flachdach: Regelmäßige Kontrolle auf Mängel sinnvoll
Flachdach mit Laub © denboma, stock.adobe.com
Regenfälle stellen hohe Ansprüche an die Abdichtung und Statik von Flachdächern © denboma, stock.adobe.com

Flachdach begrünt ist begründet

Wie stets ist es die Ausnahme, die die Regel statuiert. So verzichtet die Flachdachrichtlinie in begründeten Fällen auf das Anlegen eines Gefälles. Begrünte Dächer, für die eine Anstaubewässerung elementar ist, gehören dazu.

Dachbegrünung © miss_mafalda, stock.adobe.com
Pfützenbildung gewünscht: Die für eine Dachbegrünung prädestinierten Pflanzen bilden eigene Wasserspeicher. © miss_mafalda, stock.adobe.com
Aufbau eines begrünten Flachdachs
Aufbau eines begrünten Flachdachs

Flachdachgefälle berechnen

Wer erinnert sich noch an die Mathematikstunden in der Schule, als es um die Hypotenuse ging? Die Hypotenuse ist die dem rechten Winkel gegenüberliegende Dreieckseite. Es ist die längste Seite des Dreiecks, im konkreten Fall die geneigte Dachoberfläche. Nun können Sie ggf. Ihre Kinder mit entsprechenden Textaufgaben quälen oder schlicht einen Umrechner von Prozent in Grad nutzen, die im Internet frei zur Verfügung stehen.

Auch Flachdächer benötigen ein geringes Gefälle
Auch Flachdächer benötigen ein geringes Gefälle

Flachdachgefälle anlegen in schwer und einfach

Ein Flachdachgefälle lässt sich mit Zementestrich anlegen. Der Estrich ist direkt auf der obersten Geschossdecke aufzutragen. Darauf werden dann die jeweiligen Dachschichten, Abdichtung, Dämmung, Dampfbremse aufgebracht.

Tipp: Die Dampfbremse, aufgebracht zwischen Dämmung und raumseitiger Verkleidung, transportiert Feuchtigkeitsüberschuss ab.

Es versteht sich von selbst, dass der ansonsten so hilfreiche selbstnivellierende Fließestrich bei dieser Anwendung nicht zielführend ist. Konventioneller Estrichmörtel ist Meter für Meter mit entsprechendem Gefälle in Handarbeit aufzubringen.

Beispiele für Gefälle aus Estrich oder Dämmkeilen
Beispiele für Gefälle aus Estrich oder Dämmkeilen

Wer dieser Herausforderung wenig abzugewinnen vermag, dem stehen effiziente Lösungen „von der Stange“ zur Verfügung in Form von keilförmigen Dämmstoffplatten. Diese Dämmstoffkeile werden auf eine gerade Dämmschicht aufgelegt, der sogenannten Grunddämmung.

Mit unterschiedlichen Dicken von 160 cm bis 40 cm, die kontinuierlich aneinanderpassen, lässt sich leicht ein langstreckiges kontinuierliches Gefälle bauen, das zur Linienentwässerung am Dachrand führt. Möglich ist es zudem, die Grunddämmung an der Oberseite zu verdoppeln.

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Mehrere Gefälle gefällig?

Beispiel für ein Flachdach mit mehreren Gefällen
Beispiel für ein Flachdach mit mehreren Gefällen

Anstatt eines durchgängigen Gefälles lassen sich die keilförmigen Dämmplatten jeweils an den beiden dicken Seiten, quasi Rücken an Rücken, anordnen. So können unterschiedliche Ablaufmöglichkeiten geschaffen werden, die in einen Dachgully münden. Es gibt für diese Anwendung auch spezielle Kehlgefälleplatten. Sie werden ebenfalls auf die Grunddämmung aufgebracht. Wenn situative Umstände Dachgullys erfordern, so werden sie von Kehlgefälleplatten wirkungsvoll bedient.

Starker Regen auf Dach © Luise123, stock.adobe.com
Wer möchte einen Teich auf dem Dach? Flachdächer erscheinen häufig als schnelle kostengünstige Lösung. Doch auch benötigen Flachdächer ein Gefälle © Luise123, stock.adobe.com

Fazit:

Das Groß der Flachdächer benötigt ein Gefälle, um Wasserstand auf dem Dach zu vermeiden und Niederschlag ableiten zu können. Kostengünstig, aber auch arbeitsintensiv ist das Anlegen eines durchgehenden Gefälles oder mehrerer Ableitungen zu Dachgullys mittels Zementstrich. Er ist manuell auf der obersten Geschossebene aufzutragen. Im Vergleich dazu sind keilförmige Dämmelemente oder Kehlgefälleplatten schnell auf der Grunddämmung verlegt. Flachdächer mit durchgängigem Gefälle sind einfacher sauber zu halten als Flachdächer mit diversen Ablaufwölbungen.

Flachdach: Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten
Flachdach: Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten
Einfamiliehaus mit Flachdach © Susanne, stock.adobe.com
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