Die wichtigsten Kosten-Posten
Was kostet ein Dach? – Es kostet nicht die Welt, aber zählt zu den massiven Posten einer Haussanierung. Es lohnt daher, zur eigenen Übersicht und Kostenkontrolle eine Liste aufzustellen, was zwingend erneuert werden soll – und in welcher Ausführung. Die Aufschlüsselung in einzelne Komponenten erleichtert den Vergleich unterschiedlicher Angebote von Dachdecker-Betrieben.
Was ist eine kleine Dachsanierung?
Als kleine Dachsanierung gelten:
- Überholung/Wartung von Flachdachabdichtungen
- Erneuerung der Dacheindeckung (Ziegeln oder Dachsteine)
- Kosten für Gerüst
- Entsorgung des alten Materials
Doch wer lässt ein Dach komplett neu eindecken, wenn es schadensfrei ist? Sind die Dachziegel oder Dachsteine nur verschmutzt oder veralgt und bemoost, so ist eine professionelle Hochdruckreinigung mit anschließender Versiegelung sicher die weitaus günstigere Lösung im Vergleich zu einer Neueindeckung.

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Es sei denn, es geht um die Realisation persönlicher Vorstellungen hinsichtlich Farbe und spezieller Effekte des Daches wie Glasur. Häufig erweist es sich als sinnvoll, die Dachentwässerung und Dachflächenfenster ebenfalls zu erneuern.
Die Praxis zeigt: Wenn eine Dachsanierung ansteht, dann ist es meistens eine große.

Was ist eine große Dachsanierung?
Ein defekter Ziegel kommt selten allein: Nach 30 bis 40 Jahren hat ein gewöhnlicher Ziegel ausgedient. Wurde die Sanierung aufgeschoben, so verursachen Undichtigkeiten der Dachhaut weitgehende Schäden bis hin zum Dachstuhl. Mit diesen Arbeiten ist bei einer großen Dachsanierung zu rechnen:
- Reparaturen oder Erneuerung des Dachstuhls
- Verbesserung oder kompletter Austausch der Dämmung
- Abdeckung des Daches
- Reparatur oder Demontage der alten Dachlattung
- Neue Dachlattung
- Eindeckung
- Neue Dachfenster
- Gerüstkosten
- Materialentsorgung

Und auch dieser Umfang zählt zu den „Best-Cases“. Denn häufig hat auch die Dämmung Schaden genommen durch Feuchteeinzug und/oder entspricht nicht aktuellen Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz, der Energiesparverordnung EnEV und/oder Wohnkomfort.
Dachsanierung plus Wohnraumausbau
Auch bei kalkulierter, sparsamer Besonnenheit: Ein neues Dach ist eine große Investition und wenn diese ansteht, auch unumgänglich. Einige Bauherren schalten dann in Anbetracht der Tatsachen einen Gang höher: Wenn ein neues Dach ansteht, warum nicht gleich den Dachstuhl zum Wohnraum ausbauen und eine Solaranlage auf dem Dach installieren? Das sind erhebliche Mehrkosten, doch in einem „Abwasch“ erledigt sind diese baulichen Maßnahmen weitaus günstiger zu realisieren als in Einzelprojekten.

Bei Schaffung von zusätzlichem Wohnraum und/oder solarer Dachanlage lassen sich weitere Fördertöpfe anzapfen.
Kostentreiber Asbest
Eine böse Überraschung erlebt, wer Asbest als Dämmung vorfindet. Denn Asbest darf nur von speziell autorisierten Firmen mit Sachkundenachweis entfernt werden. Sie müssen den Abbau in streng vorgegebenen Arbeitsschritten vornehmen. Der giftige Baustoff ist in speziellen Säcken zu verpacken und kann nur auf Sonderdeponien entsorgt werden. Das sind alles Schritte, die extra kosten.


Kostentreiber Schädlingsbekämpfung
Im Vergleich zu Asbest gestaltet sich die professionelle Bekämpfung von Schädlingen kostengünstig – aber nur im Vergleich und wenn Holzwürmer & Co. die Balken noch nicht komplett zerlegt haben.
Welche Dachform ist kostengünstig – welche Dachform ist teuer?
Einfluss auf die Sanierungskosten des Daches nehmen:
- Dachfläche
- Dachform
- Dachneigung /Steilheit der Dachfläche
- Bauliche Besonderheiten wie Gauben, Kamine
- Ausmaß notwendiger Reparaturen
- Materialqualität
- Wahl der Dacheindeckung
- Entsorgungsart
Deutschlands Dach-Favoriten für Eigenheime
- Flachdach
- Mansardendach
- Satteldach
- Walmdach
- Zeltdach
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Dachform und Sanierung – Dachkosten gesamt
Nun braucht man kein Experte sein für die Vermutung, dass eine einfache Dachform hinsichtlich Eindeckung günstigster sein müsste als eine komplexe Dachform mit Einbauten. So gilt das Pultdach als günstig. Unbesehen davon, dass es für den privaten Hausbau optisch wenig attraktiv und verbreitet ist, verursacht es jedoch höhere Instandhaltungskosten als ein Satteldach.
Das Flachdach, das nach dem Bungalow-Hype von einst nun wieder eine neue Renaissance erfährt, ist zwar in der Anschaffung am günstigsten von allen Dachformen, jedoch in der Instandhaltung am teuersten. Umgekehrt ist das Walmdach in der Anschaffung am teuersten und ist in der Instandhaltung besonders anspruchslos.

Deutlich wird: Die Kosten eines Daches bestehen aus Anschaffung und Instandhaltung.
Fazit
Die Kosten für eine Dachsanierung sind von zahlreichen Faktoren abhängig, die es vor Ort mit dem Fachmann zu besprechen gilt. Eine professionelle Hochdruckreinigung mit Versiegelung liegt bei 70 Euro, eine Neueindeckung bei 50 -100 Euro, eine komplette Dachsanierung zwischen 200 und 350 Euro pro Quadratmeter. Dies zeigt lediglich die Staffelung und sind keine verbindlichen Richtwerte. Eine Gaube ist mit ca. 3000 – 10.000 Euro zu veranschlagen, der Rückbau eines überflüssigen Schornsteins ist ebenfalls ein vierstelliger Posten. Die Erneuerung der Dachentwässerung mag ca. 1.000 – 3.000 Euro betragen. So sollten Sie sich auf den Begehungstermin mit dem Dachdecker vorbereiten, indem Sie Ihre Zielvorstellungen für sich konkretisieren. Auch Kostenunterschiede bei der Materialwahl sind abzufragen.


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