Steinwandverblender anbringen

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Steinwandverblender anbringen – Praxistipps und Schritt-für-Schritt-Anleitung

Steinverblender zum An-die-Wand-Kleben gibt es in verschiedenen Varianten und Materialien. „Echte“ Steinverblender sind aus Naturstein, etwa Granit, Travertin (hellem Kalkstein), rötlichem bis beigem Sandstein oder Quarzit, das von Natur aus schimmert und kleine glitzernde Elemente enthält. Ebenfalls mineralisch sind Verblender aus Kunststein bzw. in Steinoptik aus gegossenem Gips oder Zement sowie Feinsteinzeugverblender, die durch Verpressen von Sand, Tonerde und Feldspat bei Temperaturen von mehr als 1.000 °C hergestellt werden. Daneben gibt es noch Steinimitate aus Kunststoff oder EPS-Schaumstoff (expandiertes Polystyrol, Styropor).

Ziegelwand als Mustertapete © maykal, stock.adobe.com
Steinverblender gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen und Materialien © maykal, stock.adobe.com

Diese Materialien bieten eine große Auswahl an Strukturen, Farben und Designs, doch unterm Strich geht es immer um die Nachbildung von Steinwänden bzw. Mauern. Dazu werden die Verblender, die als einzelne Steine oder größere Formteile angeboten werden, wie Fliesen auf den vorher vorbereiteten Untergrund geklebt. Als Klebstoff dient entweder ein Gips- oder Zementkleber (z. B. Klebemörtel, Fliesenkleber, Ansetzbinder, Haftputzgips) oder – bei Kunststoffen – ein geeigneter Kunststoff- oder Styroporkleber.

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Welche Werkzeuge werden zum Anbringen von Steinwandverblendern benötigt?

Neben den üblichen „Bordmitteln“ wie Zollstock, Wasserwaage, Eimer, Bohrmaschine, Rührquirl, Maurerkelle oder Spachtel brauchen Sie bei mineralischen Verblendern eine Zackenkelle zum Durchkämmen des Steinklebers und ein Fugbrett für den Fugenmörtel. Zum Zusägen bzw. Einkürzen von Naturstein- und Feinsteinzeugverblendern sind eine Steinsäge, ein Seiten- oder Winkelschleifer mit Diamantscheibe bzw. Diamantblatt erforderlich, außerdem eine Diamantbohrkrone, um Löcher für Installationen (z. B. Steckdosen) präzise und bruchfrei ausschneiden zu können.

Styroporverblender lassen sich mit dem Cuttermesser schneiden. Zum punktweisen Auftragen des Kunststoff- oder Styroporklebers empfiehlt sich eine gute Kartuschenpresse. Die können Sie auch zum Ziehen von Silikon- oder Acrylfugen brauchen.

Bei vielen Verblendern/Klebern empfehlen die Hersteller das Vorbehandeln des Untergrunds mit einer speziellen Grundierung, etwa einem Primer zum Aufsprühen. Der soll die Haftung verbessern, indem er u. a. das Kreiden mineralischer Oberflächen verhindert. Bei Mineralklebern (Klebemörteln) lässt sich der gleiche Effekt jedoch meist ebenso gut durch Besprühen mit Wasser erreichen.

Verblendung in Steinoptik planen

Bevor Sie die Steinwand bauen (bzw. die Verblender ankleben), schauen Sie sich das Angebot an, etwa in der Ausstellung des Baumarkts oder beim Fachhändler. Vergleichen Sie nicht nur die Optik und die Preise, sondern auch andere Materialeigenschaften, die für Ihre Wandverkleidung wichtig sind, z. B.:

Wichtige Materialeigenschaften kennen
Wichtige Materialeigenschaften kennen
  • Haptik: Wollen Sie einen Wandbereich verblenden, der viel berührt oder zum Anlehnen genutzt wird, muss die Haptik stimmen. Leicht raue oder kreidende Oberflächen (z. B. Gips, Sandstein, Kalkstein) werden durch einen Überzug (z. B. Farbvertiefer, Versiegelung) glatter und weicher, so dass selbst Seide oder Nylon nicht hängenbleiben. Scharfe Strukturen oder splitterempfindliche Materialien (z. B. Schiefer) können in solchen Bereichen problematisch sein. Denken Sie auch daran, dass viele Menschen äußerst empfindlich auf raue Oberflächen reagieren, z. B. beim versehentlichen Darüberstreichen oder beim bloßen Gedanken an eine Berührung mit dem Fingernagel Gänsehaut bekommen.
  • Gewicht: Kunststoff und EPS sind wesentlich leichter als Kunst- oder Natursteine. Das ist vor allem bei großflächigen Verblendungen (z. B. eine komplette Wand) wichtig, kann aber auch in Mietwohnungen oder – ganz pragmatisch! – wegen des leichteren Transports und der einfacheren Handhabung ein Entscheidungskriterium sein.
  • Dämmeigenschaften: Die meisten Steinverblendungen werden nicht wegen ihrer Dämmwirkung angebracht, sondern wegen ihrer Ästhetik, Haptik und Raumwirkung. „nebenher“ können sowohl Kunst- als auch Natursteine durch die unregelmäßige Oberfläche zum Schallschutz bzw. einer ausgewogeneren Raumakustik beitragen. Kunststoff- und Styroporverblender bringen außerdem ein bisschen Wärmedämmung mit, die jedoch bei den gängigen Teilverkleidungen (z. B. Steinwand hinter dem Fernseher, Riemchen über der Küchen-Arbeitsplatte, dekorativer Steinmauerstreifen in Bad oder Küche) kaum ins Gewicht fallen. Auch EPS-Steinverblender sind keine Innendämmung; selbst wenn Sie damit die kompletten Wände bekleben würden, müssten die Schaumstoffelemente mindestens dreimal so dick sein, um einen nennenswerten Beitrag zur Wärmedämmung zu leisten.
  • Brandschutz: Natursteine, Zement- und Gipsverblender brennen nicht; Zement und Gips gehören gemäß DIN 4102 zur Baustoffklasse A1 (nichtbrennbare mineralische Baustoffe). Dagegen brennen EPS-Hartschaumstoffe umso besser; das Material fängt rasch Feuer, schmort und schmilzt, tropft heiß herunter und verströmt dabei hochgiftige Gase. Aus diesem Grund gehören Styroporverblender auf keinen Fall in die Nähe von offenen Kaminen und Öfen, Herd, Heizlüfter oder Heizstrahler – und auch im Kinderzimmer sollten sie wegen ihrer Brandgefährlichkeit und toxischen Inhaltsstoffe nicht verbaut werden.
  • Ökologie: Auch hier sind Natursteinverblender und mineralische Kunststeine organischen Kunststoffen wie EPS, Polyurethan oder PVC haushoch überlegen. Zwar hinterlassen auch Naturmaterialien wie Schiefer, Sandstein oder Granit durch Abbau, Vorfertigung, Transport etc. einen „ökologischen Fußabdruck“, doch der ist weit geringer als bei petrochemischen Produkten, die Schadstoffe enthalten und am Ende ihrer Lebenszeit nicht recycelt werden können, sondern als Sondermüll entsorgt werden müssen.
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Steinwandverblendung anbringen – Schritt für Schritt

  1. Schritt 1: Vorbereitung der Baustelle und des Untergrunds
  2. Berechnen Sie vor dem Kauf den Materialbedarf, indem Sie die Wandfläche, die Sie verblenden wollen, ausmessen und zum Ergebnis 10-15 % Verschnitt hinzurechnen. Räumen Sie die Wandfläche frei und decken Sie den Boden davor großzügig ab, etwa mit Malervlies, Packdecken, Karton oder dicker Baufolie.

    Prüfen Sie den Untergrund auf Tragfähigkeit und Stabilität. Entfernen Sie lose Teile und hervorstehende Elemente (z. B. bröckelnden Putz, abblätternde Farbe, Schrauben und Nägel).

    Überprüfen Sie die Ebenheit der Wand mit einer Wasserwaage oder Richtlatte und gleichen Sie etwaige Unebenheiten aus.

    Alte Tapeten oder Anstriche sollten im Idealfall entfernt werden. Ist das zu aufwendig, zerkratzen bzw. zerstören Sie die Tapeten- oder Farboberfläche möglichst gründlich, um dem Kleber ausreichend Haftungsfläche auf dem darunterliegende Oberputz zu ermöglichen. Glätten und Spachteln kann sinnvoll sein, ist aber nicht zwingend nötig: Die Wand muss nicht perfekt eben sein; sie darf lediglich keine großen Löcher oder „Hügel“ haben, damit die Steinwand keine Buckelpiste wird.

    Markieren Sie die Höhe, ab der Sie mit dem Verblenden beginnen möchten, und befestigen Sie eine Stützlatte entlang dieser unteren Begrenzungslinie. So können die Verblender nicht verrutschen, während der Kleber aushärtet. Die angrenzenden Wandflächen können Sie mit Malerkrepp vor Kleberspritzern schützen.

    Wenn Sie grundieren wollen, tun Sie es jetzt und lassen Sie die Grundierung vor dem Aufkleben der Verblender laut den Herstellerangaben trocknen.

    Simulation einer Steinwand in verschiedenen Schichten © GhostofArt, stock.adobe.com
    Mit einer Verblendung lässt sich jede Steinwand nach Belieben gestalten © GhostofArt, stock.adobe.com
  3. Schritt 2: Verlegemuster planen und festlegen
  4. Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten stehen zur Auswahl
    Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten stehen zur Auswahl

    Überlegen Sie sich, wie Sie die Steinverblender anordnen möchten. Mit manchen können Sie verschiedene Muster und Designs erstellen, um eine individuelle Optik zu erzielen. Bei anderen ergibt sich das Verlegemuster durch den Z-Schnitt oder „Burgzinnenschnitt“ der Verblendelemente. Beim Anbringen arbeiten Sie immer von unten nach oben und von einer Ecke zu den Flächen. Außerdem sollten die Reihen einen Versatz haben, damit keine Kreuzfugen entstehen.

    Einige Tipps für das Anbringen der Steine
    Einige Tipps für das Anbringen der Steine
    Tipp: Damit die Steinwand möglichst natürlich wirkt, öffnen Sie gleich mehrere Packungen und mischen Sie die Verblender miteinander.
    Weniger Fugen mit optischem Trick
    Weniger Fugen mit optischem Trick

    Manchmal ist bei Steinwandverblendern eine Längsseite dicker als die andere. Liegt der größere Überstand oben, verdeckt er die waagerechte Fuge beim Blick von schräg oben. Liegt er unten, verschwindet die Fuge beim Blick von schräg unten optisch darunter. Wollen Sie möglichst wenig von den Fugen sehen, können Sie das ausnutzen, indem Sie bis etwa auf Augenhöhe die Verblender mit der dicken Seite nach oben anbringen und die höherliegenden mit der dicken Seite nach unten.

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  5. Schritt 3: Kleber anrühren und auftragen
  6. Mineralische Klebstoffe und Dünnbettmörtel wie Naturstein- oder Fliesenkleber werden mit Wasser angerührt; das Mischungsverhältnis steht auf dem Sack oder Eimer. Je nach Größe und Art der Verblender wird der Kleber nur auf die Wand oder auch auf die Rückseite der Steinverblender aufgetragen. Das beidseitige oder kombinierte Verfahren wird auch Buttering-Floating-Verfahren genannt und zeigt seine Stärken vor allem im Außenbereich und bei der Verlegung größerer und schwerer Fliesen oder Verblender.

    Buttering-Floating-Verfahren anwenden
    Buttering-Floating-Verfahren anwenden

    Der beidseitige Auftrag („Buttering) und das anschließende Durchkämmen mit der Zackenkelle („Floating“) ermöglichen ein nahezu vollständig gesättigtes Kleberbett. Je weniger Hohlräume unter der Verkleidung, desto besser ist die Haftung. Bei Außenverkleidungen (z. B. dekorative „Riemchen“ in der Grillecke oder Steinverblender für die Terrassenwand) wird durch das Buttering-Floating-Verfahren auch verhindert, dass im Kleberbett Feuchtigkeit sitzt, die sich bei Frost ausdehnen und die Wand „sprengen“ kann. Bei (von Natur aus frostfestem) Feinsteinzeug wird das Buttering-Floating-Verfahren grundsätzlich empfohlen, auch im Innenbereich.

  7. Schritt 4: Steinwandverblender anbringen
  8. Wandfliesen oder Marmormosaik verlegen © Ilhan Balta, stock.adobe.com
    Mit guter Vorbereitung können die Verblender zügig angebracht werden © Ilhan Balta, stock.adobe.com

    Legen Sie die Verblender so zurecht (z. B. auf dem Boden), wie die Reihe an der Wand aussehen soll, und schneiden Sie sie zu. Beginnen Sie an einer Ecke bzw. der markierten Startposition. Bei Verblendungen über Eck kleben Sie die Eckverblender mit ausreichend Überstand, damit sie die Ecke später wieder schön nachbilden. Für den Fugenversatz beginnen Sie jede zweite Reihe mit einem eingekürzten Verblender. Drücken Sie die Verblender fest in den Kleber und schieben Sie für optimale Haftung leicht nach. Achten Sie darauf, die Verblender gerade auszurichten, auch wenn Sie sie „fugenlos“ verlegen. Haben Sie breitere Fugen für Ihre Steinwand eingeplant, verwenden Sie Holz- oder Kunststoffkeile, um den richtigen Abstand einzuhalten.

  9. Schritt 5: Verfugen
  10. Auftragen von Fugenmörtel mit einer Spritze © Serhii, stock.adobe.com
    Verfugen sorgt für eine einheitliche Optik und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit © Serhii, stock.adobe.com

    Nachdem der Kleber trocken und ausgehärtet ist, mischen Sie Fugenmörtel gemäß den Herstellerangaben an und bringen ihn mit dem Fugbrett in die Zwischenräume. Haben Sie keine Fugenspachtel oder Fugenkellen im Haus, klappt das Glätten der Fugen auch mit einem feuchten Schwamm oder Handschuhfinger; der Mörtel sollte dazu schon ein wenig angezogen haben.

    Für Anschlussfugen (z. B. zwischen Verblendung und angrenzender Wand, Boden oder Decke) verwenden Sie Acryl- oder Silikondichtmasse.

  11. Schritt 6: Abschlussarbeiten
  12. Entfernen Sie Kleberreste und überschüssige Fugenmasse mit Bürste und Wasser oder (bei Kunststoff) geeigneten Lösemitteln. Falls gewünscht, tragen Sie nach dem Durchtrocknen der Verblendung einen Farbvertiefer oder eine Versiegelung auf. Dadurch wirken die Farben von Steinverblendern lebendiger, die Strukturen erhalten mehr optische Tiefe, und die Wand ist später leichter zu reinigen.

Gipspaletten an Wand montieren © yunava1, stock.adobe.com
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