Wohnung neu streichen lassen: So berechnen Sie Wandflächen und Malerkosten
Vieles kann dafür sprechen, Malerarbeiten in der Wohnung nicht selbst auszuführen, sondern vom Maler erledigen zu lassen. So haben Mieter, die beim Auszug renovieren müssen, zum Anstreichen oft nicht genug Zeit. Wer sich besondere Farben oder eine außergewöhnliche Wandgestaltung wünscht, kann seine Ideen von einem erfahrenen Profi 1:1 umsetzen lassen. Und nicht zuletzt hat nicht jeder Mensch Freude am Heimwerken – viele finden die Vorstellung, einen Maler für das gewünschte Ergebnis zu bezahlen, weitaus attraktiver als die, selbst mit Pinsel und Farbeimer in Aktion zu treten.
Malerkosten-Rechner:
Kosten berechnen für Malerarbeiten, Tapezierarbeiten oder Putzarbeiten
Um die Kosten für die Malerarbeiten zu berechnen oder zumindest grob einzuschätzen, müssen Sie zuallererst ermitteln, was überhaupt gestrichen werden soll. Dazu müssen Sie die entsprechenden Wand- und Deckenflächen berechnen und dabei mit einkalkulieren, dass das Streichen von Decken aufwendiger und daher oft erheblich teurer ist. Sollen zusätzlich Türen und/oder Fenster gestrichen werden, kommen die Preise dafür noch dazu – ebenso die für Ausbesserungsarbeiten, wenn der Maler vor dem Streichen Risse oder Macken am Holz oder im Verputz ausgleichen muss.
Was kostet der Maler?
Generell teilen Maler ihre Kosten in Arbeits- bzw. Personalkosten und Materialkosten auf. Daraus ergeben sich die Gesamtkosten für einen Quadratmeter Fläche, der gestrichen werden soll. Für einen ersten groben Überschlag können Sie mit 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter rechnen; die Mehrwertsteuer ist dabei schon mit eingerechnet. In der Regel sind in den Quadratmeterkosten sowohl die Kosten für die Farbe als auch der Preis der Malerarbeit enthalten. Trotzdem sollten Sie sich darauf nicht blind verlassen und die Malerbetriebe, deren Kosten Sie vergleichen, noch einmal direkt danach fragen. Denn es gibt auch Maler, die die Material- und Personalkosten getrennt abrechnen.
- eine für die gesamte Wandfläche,
- eine für die Deckenfläche und
- eine weitere für Türen und Fenster.
Wie wird die Wandfläche berechnet?
Um die Wandfläche korrekt zu berechnen, reicht die Wohnungsgröße in m² als Anhaltspunkt nicht aus. Wie früher im Mathematikunterricht berechnen Sie jede Fläche, indem Sie die Längen der beiden Kanten miteinander multiplizieren – also Länge mal Höhe. Haben Sie beispielsweise eine 5 m lange und 2,50 m hohe Wand, beträgt deren Fläche 12,5 m² (5 x 2,5). Bei einem 4 mal 5 Meter großen, 2,50 m hohen Zimmer haben Sie zwei Wände von jeweils 12,5 m² Fläche und zwei Wände mit einer Fläche von 4 m x 2,5 m = 10 m². Daraus ergibt sich eine Wandfläche von insgesamt 45 m². Um ein genaues Ergebnis zu erhalten, müssen Sie davon natürlich noch die Tür- und Fensterflächen abziehen, die es in jedem Raum gibt, z. B. drei Quadratmeter für eine Tür und ein Fenster.
Wenn Sie auch die Decke streichen lassen möchten, berechnen Sie deren Fläche wie die Bodenfläche: Bei einem 4 m x 5 m großen Raum beträgt die Deckenfläche ebenfalls 20 m². Als gesamte zu streichende Wand- und Deckenfläche ergeben sich bei diesem Beispiel 62 m², Sie sollten also grob mit 600 bis 1.000 Euro Malerkosten rechnen, wenn Sie ihn komplett neu streichen lassen möchten.
Was kostet es, Türen und Fenster streichen zu lassen?
Beim Berechnen einer Wandfläche können Sie für jede Tür zwei Quadratmeter abziehen. Wollen Sie jedoch die Türen anstreichen lassen und die Kosten dafür ermitteln, müssen Sie anders rechnen. Denn erstens ergeben sich aus Vorder- und Rückseite einer Tür schon 4 Quadratmeter, zweitens wird für Türen und Fenster normalerweise Lack verwendet, und außerdem ist das Streichen von Türen eine Wissenschaft für sich – vor allem, wenn es sich nicht um flache Türen handelt, sondern um Kassettentüren oder andere dekorative Modelle mit zahlreichen Kanten, Ecken und Flächen. Dasselbe gilt für Fensterrahmen: Auch hier sind Aufwand und Kosten für den Neuanstrich stark von der Fensterart und -form abhängig. Flächenberechnungen spielen kaum eine Rolle und wären bei Rahmen auch nur schwer durchzuführen.
Was ist nicht in den Malerkosten enthalten?
Hier fragen Sie am besten direkt im Betrieb nach. Der Maler kann Ihnen verbindlich sagen, ob z. B. die Kosten für Werkzeuge und Verbrauchsmaterialien in den Quadratmeterpreisen enthalten sind oder separat berechnet werden. Vorbereitungsarbeiten wie das Möbelräumen, Abdecken und Abkleben verursachen zusätzlichen Arbeits- und Materialaufwand (z. B. für Abdeckplanen und Malerkrepp). Fragen Sie auch, was die Nachbereitungs- und Aufräumarbeiten (z. B. Entfernen von Klebeband und Folie, Fegen, Zurückschieben der Möbel) kosten bzw. welche davon im Quadratmeterpreis inbegriffen sind.
Sie können die Malerkosten natürlich reduzieren, indem Sie Vorbereitungsarbeiten selbst durchführen. Das lohnt sich aber nur, wenn Sie darin auch gut sind: Vor allem das Abkleben wird von Laien oft unterschätzt, und wenn das Klebeband nachher nicht richtig sitzt oder schlecht haftet, muss der Maler die Arbeit noch einmal machen, und Sie haben bei doppeltem Aufwand keinen Cent gespart.
TIPP
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Individuelle Kostentreiber beim Einschätzen der Gesamtkosten berücksichtigen
Grundsätzlich gilt: Vorabberechnungen sind immer nur Orientierungshilfen. Denn es gibt viele individuelle Faktoren, die die Malerkosten ebenfalls beeinflussen können. So verkomplizieren etwa fest eingebaute Möbel, z. B. Wandschränke oder Regalfächer im Kniestock, sowohl die Vorbereitungen als auch das Anstreichen. Und wenn der Maler in verwinkelten und engen Räumen arbeiten oder mühsam um Möbelstücke herumstreichen muss, die nicht oder nur wenig von der Wand abgerückt werden können, dauern die Arbeiten ebenfalls länger und können daher auch teurer werden.
Ein weiterer Kostentreiber, der häufig vergessen wird, ist der Untergrund. Wenn der für den neuen Farbanstrich nicht geeignet ist, muss er zunächst richtig vorbereitet werden. Die dazu erforderlichen Arbeiten können vom Zuspachteln kleiner Risse und Dübellöcher bis hin zum Spachteln, Glätten, Schleifen, Grundieren und/oder Vorstreichen der gesamten Fläche reichen.
Auch mehrfach überstrichene Tapeten oder Ablagerungen auf den Wänden (z. B. durch Nikotin oder fettige Küchendünste) sind problematisch, weil die neue Farbe darauf nicht richtig haften kann oder teure Spezialfarben verwendet werden müssen. Dann ist es Ihre Aufgabe, gemeinsam mit dem Maler zu entscheiden, welche Vorbereitungsmaßnahmen für das gewünschte Ergebnis nötig sind und welche zu welchem Preis durchgeführt werden sollen.
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