Feuchtigkeitsschäden: Nachträgliche Abdichtungsmaßnahmen
Nicht immer lassen sich feuchte Keller durch Ausgraben und Isolieren gegen drückendes Wasser schützen. Drückt das Grundwasser auf das Fundament und befördert eine kapillare Saugfähigkeit des Mauerwerks Feuchtigkeit in die Wände, finden andere Mauerwerkstrockenlegungsverfahren Anwendung.
Horizontale Abdichtungen
Eine Horizontalsperre oder Horizontalabdichtung hindert Bodenfeuchtigkeit daran, im Mauerwerk kapillar aufzusteigen. Ist undicht oder nicht vorhanden gibt es mehrere Verfahren, eine neue horizontale Abdichtung ins Mauerwerk einzuziehen.
Chromstahlblechverfahren
Beim Chromstahlblechverfahren werden gewellte Bleche überlappend in eine Lagerfuge des Mauerwerks gerammt und somit ein weiteres Vordringen der Feuchtigkeit im Mauerwerk verhindert. Vorteil: das Trennen und Abdichten wird in einem Arbeitsgang durchgeführt, ohne die Mauer zu öffnen. Die spitzen Edelstahlplatten werden mit Presslufthämmern durch eine Mauerfuge oder durch das Mauerwerk selbst getrieben, ohne die Standfestigkeit der Mauer zu beeinträchtigen.
Mauersägeverfahren
Beim Mauersägeverfahren wird das Mauerwerk in einer Fuge in Abschnitten von etwa einem Meter aufgeschnitten. Dann werden Fiberglas- oder Edelstahlplatten eingelegt. Anschließend werden die Platten im Schnitt verkeilt und die Schnitte wieder verschlossen. Durch diese mechanische Sperre wird die Feuchtigkeit daran gehindert, im Mauerwerk aufzusteigen.
Maueraustauschverfahren
Der Name ist Programm. Alle feuchten Mauersteine werden abschnittsweise herausgenommen und durch neue ersetzt. Hier trifft die Bezeichnung Mauertrockenlegung also wirklich zu. Die Abschnitte sollten nicht breiter als etwa 100 cm ausfallen und natürlich entsprechend abgesichert werden. Bevor man neue Steine einsetzt, legt man in der Regel eine flexible Trennbahn aus Kunststofffolie oder Bitumen auf.
Drucklose Injektion
Hierbei werden Bohrungen in die Wand eingebracht und mit Abdichtungsmittel verfüllt, das sich in der Wand verteilt und den Aufstieg von Feuchtigkeit verhindert. Dies kann mit einer Gießkanne erfolgen. Nachteil: hierbei sieht man nicht, wie schnell das Mittel abfließt. Besser: man schließt ein Vorratsgefäß am Bohrloch an und füllt immer entsprechend nach.
Druckinjektion
Das Abdichtungsmittel wird mit einer speziellen Maschine unter hohem Druck durch Bohrlöcher in die Wand eingebracht. Vorteil: auch Porenräume werden mit dem Abdichtungsmittel verfüllt, die ansonsten nicht zugänglich wären. Die Wirkungsweise ist besser, kann aber nur mit speziellen Abdichtungsmitteln erfolgen.
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Bohrkernverfahren
Bei diesem Verfahren werden Löcher mit einem Durchmesser von acht bis zehn Zentimetern gebohrt und anschließend mit einem dichten Mörtel gefüllt. Die Löcher werden so gesetzt, dass sie sich überlappen, also nach Beendigung der Arbeiten eine durchgehende Sperrschicht vorhanden ist.
Elektrophysikalische Mauertrocknung
Die Feuchtigkeit wird hier mittels elektrischer Spannung aus dem Mauerwerk gelenkt. Hierfür schließt man Elektroden an, wobei die Kathode im Bereich des Grundmauerwerks angelegt ist und das Wasser anzieht. Nachteil: die Spannung muss dauerhaft anliegen, damit das Wasser vom Mauerwerk ferngehalten wird. Schalten man den Strom ab, fällt das Kraftfeld zusammen, das Wasser fließt wieder zurück.
Vertikale Abdichtungen
Im Gegensatz zur Horizontalabdichtung verhindert man hierbei nicht die aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk, sondern schützt die Wand vor drückendem Wasser aus dem Erdreich. Siehe „Sanierung von Schäden durch drückendes Wasser“.
Eine schadhafte Kellerwand sollte auch von innen ausgebessert werden. Oft kommen dabei wasserdichte Sperrputze und Dichtungsschlämmen zum Einsatz. Siehe „Sanierung von Innenwandflächen“.
Sanierung Innenwandflächen
Feuchtigkeitsschäden: Sanierung von Innenwandflächen Eine schadhafte Kellerwand sollte auch von innen ausgebessert werden. Oft kommen dabei wasserdichte Sperrputze und Dichtungsschlämmen… weiterlesen