Neubaufeuchte

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Fünf Praxistipps, um Neubaufeuchte zu vermeiden

Bei jedem Neubau zieht eine große Menge an unterschiedlichsten Baustoffen ein: Putz, Estrich, Mauerwerk und Beton werden in Kombination zum Traumhaus. Was sie alle quasi unsichtbar mitbringen, ist Feuchtigkeit – und zwar jede Menge. Experten sprechen von 100 Litern Wasser pro Quadratmeter, der mit ins Haus einzieht und nur mit der Zeit verschwindet. Im Fachjargon wird diese Feuchtigkeitseinlagerung beim Neubau als sogenannte Neubaufeuchte bezeichnet, die nicht selten zu Folgeproblemen führt. Tipps, wie Häuslebauer Neubaufeuchte von Grund auf verhindern können, sind Thema in diesem Ratgeber.

Bis zu 100 Liter Wasser pro m² können im Neubau entstehen
Bis zu 100 Liter Wasser pro m² können im Neubau entstehen
Feuchtigkeit im Neubau muss trocknen
Feuchtigkeit im Neubau muss trocknen

Tipp 1: Die Trocknungszeit ist kein Luxus

Bei Bauzeiten von rasanten fünf bis sieben Monaten, die oftmals zwischen dem ersten Erdaushub und dem Einzug liegen, bleibt dem Mauerwerk nur vergleichsweise wenig Zeit, um die 100 Liter Wasser pro Quadratmeter wieder loszuwerden. Die dafür erforderlichen 120 bis 360 Tage oder gar noch mehr, die viele Bauprofis liebend gerne veranschlagen würden, werden – oft aus Kostengründen – einfach wegrationalisiert. Doch die mit diesem Sparansatz geht auch ein teures Risiko einher, denn: Neubaufeuchte kann die Bildung von Schimmel, Ausblühungen und Schwamm begünstigen.

Wasserschadenbeseitigung mit Trockner und Gebläse © Heiko Barth, fotolia.com
Bautrockner können bei der Trocknung helfen © Heiko Barth, fotolia.com
Praxistipp: Achten Sie darauf, Ihrem Traumhaus genug Zeit einzuräumen, dass der Großteil der Neubaufeuchte entweichen kann, bevor Sie mit der Inneneinrichtung beginnen. Bautrockner, die den Innenraum auf über 15 Grad Celsius erwärmen, können den Trocknungsprozess begünstigen, denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Wichtig ist dann, einen Ventilator einzusetzen, der die erwärmte Luft umwälzt. Zudem sollten Sie bedenken, dass der mit Baustrom betriebene Bautrockner schnell ins Geld gehen kann. Achten Sie darauf, dass sich während der Trocknungsphase die Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent einpendelt.
Schimmel Begutachtung durch Experten © Karin und Uwe Annas, stock.adobe.com
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Tipp 2: Den regelmäßigen Luftaustauch aktiv begünstigen

Da nur in den seltensten Fällen das Mauerwerk die Chance bekommt, komplett zu trocknen, ist es sinnvoll, das Eigenheim aktiv dabei zu unterstützen, die Feuchtigkeit loszuwerden. Das funktioniert am besten mit einem gut durchdachten Lüftungsverhalten.

Regelmäßig querlüften, Schimmel vorbeugen
Regelmäßig querlüften, Schimmel vorbeugen
Praxistipp: Dreimal täglich die Fenster ganz weit zu öffnen und möglichst mit Durchzug zu lüften, ist der beste Weg, um das Haus von Neubaufeuchte zu befreien. Unterstützen kann bei der Kontrolle der Luftfeuchtigkeit (die bei maximal 60 Prozent liegen sollte) ein sogenanntes Hygrometer.
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Tipp 3: Heizen hilft der Luft, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen

Warme Luft kann deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Diese Tatsache untermauern auch diese Richtwerte: So kann die Raumluft bei einer Zimmertemperatur von 30 Grad Celsius 22 Gramm Wasser pro Kubikmeter aufnehmen, bei 15 Grad Celsius Zimmertemperatur sind es gerade mal neun Gramm Wasser pro Kubikmeter. Deswegen ist es gut und wichtig, Ihren Neubau stets wohltemperiert zu halten – um Neubaufeuchte zu vermeiden.

Luftfeuchtigkeit regulieren und Schimmel vermeiden
Luftfeuchtigkeit regulieren und Schimmel vermeiden
Praxistipp: Auf wenn eine höhere Zimmertemperatur mit Blick auf die Heizkosten dem einen oder anderen Hauseigentümer Kopfschmerzen bereiten könnte, gilt dennoch: Im Jahr des Erstbezugs müssen Sie diese bittere Pille schlucken, um Neubaufeuchte und teure Sanierungsmaßnahmen zu vermeiden. Danach dürfen Sie in Frühling und Herbst auch wieder auf dicke Socken und die Kuscheljacke ausweichen, um Energiekosten zu sparen.
Neubau Siedlung © S. Engels, stock.adobe.com
Neubau Siedlung © S. Engels, stock.adobe.com

Tipp 4: Feuchtigkeit in der Luft reduzieren durch umsichtiges Verhalten

Glaubt man der Faustregel der Experten, befinden sich im Gemäuer eines 150 Quadratmeter Hauses 150 Liter Wasser. Im schlechtesten Fall steigt diese Feuchtigkeitsansammlung noch zusätzlich durch unbedachtes Verhalten. Deswegen ist es so wichtig, nicht nur aktiv die Reduzierung des Feuchtigkeitsgehalts zu forcieren, sondern auch das eigene Verhalten zu überdenken – um die Neubaufeuchte schnell loszuwerden.

Mit dem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit messen
Mit dem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit messen
Praxistipp: Achten Sie darauf, beim Kochen direkt die Dunstabzugshaube anzuschalten. Sie hilft dabei, die Feuchtigkeit, die beim Kochen entsteht, direkt abzutransportieren. Duschen Sie nach Möglichkeit nur kurz und im besten Fall bei geöffneten Türen oder gar Fenstern. So schlägt sich nur wenig Feuchtigkeit auf das Gemäuer nieder. Auch beim Wäschetrocknen können Sie Ihrem Haus helfen: Hängen Sie Ihre feuchte Wäsche zum Trocknen in die Sonne, anstatt den Wäscheständer im Wohnraum aufzustellen, in dem sich die Feuchtigkeit der Wäsche schnell auf die Gemäuer niederschlagen kann.

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Tipp 5: Bei der Inneneinrichtung an die Feuchtigkeit in der Mauer denken

Atmungsaktive Stoffe gibt es nicht nur im Bekleidungsgeschäft, sondern auch im Baumarkt – und zwar im Regal der Wandfarben. Dort beschreibt die sogenannte Diffusionsoffenheit (der Sd-Wert), wie durchlässig die Wandfarbe ist. Merken Sie sich diese Faustformel: Je geringer der Sd-Wert ist, desto eher ist die Wandfarbe atmungsaktiv – und begünstigt das schnelle Austrocknen des Mauerwerks.

Feuchtigkeitstausch bei Wänden
Feuchtigkeitstausch bei Wänden
Praxistipp: Bei der Inneneinrichtung können Sie mit bewussten Entscheidungen sehr viel Gutes bewirken, um Neubaufeuchte zu verhindern: Eine Farbe, die Ihre Wände atmen lässt, hilft dabei, Neubaufeuchte schnell loszuwerden. Kalk-, Silikat- und Lehmfarben weisen hier die besten Sd-Werte auf. Latexfarben sind hingegen kontraproduktiv. Zudem sollten Sie Ihre Möbel so platzieren, dass zwischen Wand und Mobiliar zehn Zentimeter Platz ist. Auch das hilft dabei, Neubaufeuchte schnell loszuwerden.
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