Salpeter und Salze entfernen

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Salpeter und Co – an der Wand kann es nicht bleiben

Salpeter an der Kellerwand, das steht fest, kann nicht bleiben. Salpeter wird zwar oft mit anderen Ausblühungen verwechselt – oft sind es auch Salze, die sich da an den Wänden bilden. Die Unterscheidung ist allerdings gar nicht so wichtig, denn auf sich beruhen lassen kann man weder das eine noch das andere. Nachfolgend steht alles, was man darüber wissen muss.

Das will man im Keller nicht haben: Salzausblühungen © skywalk154, stock.adobe.com
Das will man im Keller nicht haben: Salzausblühungen © skywalk154, stock.adobe.com

Salpeter ist eigentlich die gute Nachricht für manche, die glauben, sie hätten es mit Schimmel zu tun. Denn Schimmel ist zumeist gesundheitsschädlich, Salpeter und Salze nicht. Auf den ersten Blick sehen Schimmel und Salpeter sehr ähnlich aus. Aber wenn man eine Taschenlampe nimmt und betroffene Stellen aus nächster Nähe ausleuchtet, dann wird aus dem scheinbaren Flaum gelegentlich eine kristalline Struktur. Dann ist es Salpeter. Wenn der Flaum ein Flaum bleibt, dann ist es Schimmel.

Wer Zweifel hat, der kratzt mit einer Spachtel oder einem anderen geeigneten Werkzeug ein wenig von dem verdächtigen Material ab und lässt es auf einem Holzbrettchen trocknen. Dabei nimmt Salpeter eine leicht zu erkennende kristalline Struktur an. Schimmel dagegen bleibt eine schmierige, in völliger Trockenheit dann auch krümelige Masse.

Salpeter oder Salz – nicht entscheidend

Was hat es nun mit dem Salpeter und den anderen Salzen wie Nitraten, Chloriden und Sulfaten auf sich? Allen Stoffen ist gemeinsam, dass sie sich im Mauerwerk befinden. Chloride gelangen oft mit dem Spritzwasser stark befahrener Straßen in die Wände, Sulfate sind im sogenannten sauren Regen enthalten, Nitrate und damit Salpeter vor allem aus tierischen Harnstoffen. Salpeter findet sich daher vor allem in Gebäuden, die früher in irgendeiner Weise zur Tierhaltung genutzt wurden, zum Beispiel in der Landwirtschaft. Manche Stoffe sind auch in Mörtel oder Zement enthalten und werden von der aufsteigenden Feuchtigkeit ausgewaschen.

Gerne bilden sich Salpeterausblühungen an Außenmauern im Spritzwasserbereich © Andreas, stock.adobe.com
Gerne bilden sich Salpeterausblühungen an Außenmauern im Spritzwasserbereich © Andreas, stock.adobe.com

Allen gemeinsam ist, dass sie sich in Feuchtigkeit lösen können, wenn diese in der Wand aufsteigt. Gelangt die aufsteigende Feuchtigkeit an die Oberfläche und verdunstet, bleiben die Salze übrig. Man spricht dann von Ausblühungen. Das Wort ist sicher mit verantwortlich für die Verwechslung mit Schimmel. Es suggeriert biologisches Wachstum, was nicht der Fall ist.

Beobachten kann man das Phänomen übrigens auch an Blumentöpfen aus Ton. Kalk und Dünger lösen sich im Gießwasser, sickern mit diesem durch die Wände der Töpfe und zeigen sich außen als weiß-schmuddelige Flecken und Ränder.

Die gute Nachricht ist, dass diese Ausblühungen nicht gesundheitsschädlich sind, im Gegensatz zu Schimmel. Trotzdem sollte man sie – an Hauswänden – nicht ignorieren. Erstens nämlich sehen sie nicht schön aus. Zweitens zeigen sie an, dass es Feuchtigkeit in der Wand gibt. Und drittens ist der Prozess des Kristallisierens damit verbunden, dass die Bausubstanz geschädigt wird. Das betrifft zuerst den Verputz, dann das Mauerwerk. Außerdem können all diese Stoffe Feuchtigkeit aus der Luft binden und an das umgebende Mauerwerk wieder abgeben, was diesem wiederum nicht gut tut.

Salze wie Nitrate, Chloriden und Sulfaten werden mit aufsteigender Feuchtigkeit ausgewaschen
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Erst mal weg damit

Was tut man also? Zunächst einmal kann man die Ausblühungen entfernen, indem man sie abkratzt. Geeignete Werkzeuge sind Drahtbürsten oder Spachteln. Dabei lassen sich aber Schäden am Mauerwerk nicht ganz vermeiden, und seien es Kratzspuren. Die befallenen Bereiche bekommt man auf diese Weise nicht wieder in den Ausgangszustand zurück. Sicherheitshalber sollte man übrigens Schutzmaske und Handschuhe tragen – wer weiß, ob es nicht doch auch Schimmel an der Wand gibt. Gibt es großflächige Ausblühungen, verwendet man chemische Reiniger streng nach Herstellerangaben und nicht ohne anschließendes Lüften.

Gelegentlich wird zuckerhaltige Cola aus Hausmittel empfohlen. Das kann funktionieren: Man trägt das Getränk mit einem Pinsel auf, lässt es zehn Minuten einwirken, und kann die Salze dann einfach abwischen. Man hat anschließend allerdings eventuell klebrige Reste an der Wand und auf dem Fußboden. Und: Light-Produkte funktionieren gar nicht, es kommt auf den Zucker an.

Cola ist ein Hausmittel gegen Salpeter – es darf eine Billigversion sein, aber nur mit Zucker © Oleg, stock.adobe.com
Cola ist ein Hausmittel gegen Salpeter – es darf eine Billigversion sein, aber nur mit Zucker © Oleg, stock.adobe.com

Wichtig ist es, auch wirklich alle Ausblühungen zu entfernen. Wenn etwas übrig bleibt, zieht das Salz wider Feuchtigkeit an sich, zum Teil aus der Wand. Dabei bringt diese Feuchtigkeit neues Material mit sich, die Ausblühungen bauen sich wieder neu auf.

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Auf die Ursachen schauen

Wichtig ist natürlich, die Ursache abzustellen, und das ist die Feuchtigkeit in der Wand. Neuere Gebäude sind zumeist so gut abgedichtet, dass Nässe von außen in das Mauerwerk kaum eindringen kann. Gibt es trotzdem Ausblühungen, muss man nach undichten Stellen suchen, oder auch nach Leckagen an irgendwelchen wasserführenden Rohren. Und dann muss man diese Ursachen abstellen – aber da sind, je nach Ursache, ganz eigene Themen. Zumeist kommt man nicht daran vorbei, einen Fachmann zu beauftragen, und sei es auch nur zur Ursachenforschung.

Ein Hinweis dazu sei noch gegeben: Bei vor 1960 gebauten Häusern kommt es vor, dass die Feuchtigkeit aus dem Untergrund durch das Fundament in die Kellerwände aufsteigt. Typischerweise blüht das Salpeter dann 40 bis 60 Zentimeter über dem Erdboden aus. Jüngere Häuser haben zumeist Fundamente und Bodenplatten, durch die keine Feuchtigkeit hindurch kommt.

Sanierputz lasst die Feuchtigkeit durch. Salze bleiben im Mauerwerk.
Sanierputz lasst die Feuchtigkeit durch. Salze bleiben im Mauerwerk.

Es wird übrigens nicht bei jedem Gebäude möglich sein, die Mauern nachträglich gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu schützen. Mal geht es technisch nicht, mal ist es einfach zu aufwändig. Eine Lösung kann es sein, die Wände mit Sanierputz zu verputzen. Dieser Putz lässt die aufsteigende Feuchtigkeit verdunsten, hält aber die mitgeführten Salze und das Salpeter zurück und lagert sie ein. Nicht gelöst hat man damit natürlich das Problem, dass die Feuchtigkeit in der Raumluft einfach zu hoch ist. Und gewöhnlichen Putz darf man dafür nicht verwenden – der lässt die Feuchtigkeit nicht aus der Mauer.

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