Beton kommt in vielen Bereichen zum Einsatz. Er besteht hauptsächlich aus Zement, Gesteinskörnungen wie Sand, Kies, Splitt oder Schotter sowie Wasser. Deren Mischungsverhältnis unterscheidet sich bei den einzelnen Betonarten. Zudem werden häufig mehrere Gesteinskörnungen wie Sand und Kies gemischt. Darüber hinaus gibt es industriell hergestellte und natürliche Gesteinskörnungen aus beispielsweise Granit. Auch beim Zement unterscheidet man zwischen mehreren Zementarten wie dem Portlandzement und dem Kompositzement.
Schon allein durch die Zusammenstellung der drei Hauptbestandteile entstehen daher zahlreiche Betonarten. Es können jedoch noch weitere Substanzen hinzugefügt werden. Sie verleihen dem Beton in der Regel eine bestimmte Eigenschaft und vergrößern die Anzahl der gebräuchlichen Betonarten nochmals.
Anhand des Gewichts unterteilt man Beton in Leichtbeton, Normalbeton und Schwerbeton.
Leichtbeton hat eine Rohdichte von 350 bis maximal 2000 Kilogramm pro Kubikmeter. Er enthält poröse Gesteinskörnungen wie Bims oder Blähton, die zu großen Teilen aus Luft bestehen und dadurch besonders leicht sind. Leichtbeton ist daher für Projekte interessant, bei denen das Gewicht beispielsweise wegen eines weniger tragfähigen Untergrunds eine Rolle spielt. Diese Betonart bietet zudem einen besseren Wärmeschutz als Normal- oder Schwerbeton, denn die enthaltene Luft hat eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Beton. Leichtbeton mit einem Gewicht von weniger als 800 kg/m³ wird als Infraleichtbeton bezeichnet.
Beim Normalbeton liegt die Rohdichte oder das Raumgewicht zwischen 2000 und 2600 kg/m³. Diese Betonart ist meist gemeint, wenn von Beton gesprochen wird. Normalbeton kommt in vielen Bereichen wie zum Beispiel beim Bau von kleineren und größeren Gebäuden, beim Anlegen von Fundamenten und im Straßenbau zum Einsatz. Um ihm besondere Eigenschaften zu verleihen, können ihm Zusatzstoffe beigefügt werden.
Schwerbeton hat eine Rohdichte von mindestens 2600 kg/m³. Das hohe Gewicht entsteht durch Gesteinskörnungen aus schweren Rohstoffen wie Eisenerz, Magnetit oder Stahlgranulat. Schwerbeton kommt häufig in Bereichen zum Einsatz, in denen eine Abschirmung erforderlich ist. Typische Beispiele hierfür sind der Bau von Reaktoren und Räumen, in denen Röntgengeräte aufgestellt werden sollen.
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Die Druckfestigkeitsklassen von Beton
Beton wird außerdem in Druckfestigkeitsklassen unterteilt. Die Kennzeichnung erfolgt mit Kürzeln wie C40/50 und ist inzwischen europaweit einheitlich geregelt. Das C steht für concrete, dem englischen Wort für Beton. Die erste Zahl nennt die Zylinderdruckfestigkeit in Newton pro Quadratmillimeter, die zweite Zahl die Würfeldruckfestigkeit in N/mm².
Leichtbeton ab der Druckfestigkeitsklasse 55/60 sowie Normal- und Schwerbeton ab der Klasse 55/67 wird als hochfester Beton bezeichnet. Dieser Beton hält selbst einem sehr hohen Druck stand und kommt unter anderem beim Bau von Hochhäusern und Brücken zum Einsatz. Die hohe Festigkeit entsteht durch die Gesteinskörnung aus besonders harten und festen Gesteinen wie Granit oder Basalt. Auch der Zementanteil ist höher als bei anderen Betonarten. Noch druckfester sind die ultrahochfesten Betone in den Druckfestigkeitsklassen über 100/115.
Die Expositionsklassen von Beton
Anhand ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber bestimmten Einflüssen unterteilt man die verschiedenen Betonarten außerdem in Expositionsklassen. Diese Kennzeichnung beginnt stets mit einem X für Exposition. Darauf folgt ein weiterer Buchstabe für die Art der schädigenden Einwirkung wie zum Beispiel ein F für Frost. Am Ende steht eine Ziffer zwischen 1 und 4. Sie beschreibt die Bedingungen in der Umgebung genauer. So entstehen Kürzel wie XF2.
Der zweite Buchstabe ist einer der folgenden:
- C für Carbonation (= Carbonatisierung, die bei einer Bewehrung zu Korrosion führt)
- D für Deicing Salt (= Chloride wie Streusalz, die ebenfalls eine Bewehrungskorrosion auslösen)
- S für Seawater (= Chloride aus Meerwasser)
- F für Frost
- A für Chemical Attack (= chemische Angriffe)
- M für Mechanical Abrasion (= mechanische Angriffe, die beispielsweise Abrieb oder Verschleiß verursachen)
X0 bedeutet, dass ein Bauteil aus Beton keinerlei schädigenden physikalischen oder chemischen Einflüssen ausgesetzt ist.
Auch die Verwendung, die Art der Verarbeitung, bestimmte Eigenschaften oder andere Kriterien können einer Betonart ihren Namen geben. Hier einige Beispiele:
- Aus Estrichbeton entstehen Fußböden. Diese Betonart enthält nur Gesteinskörner in geringen Durchmessern. Dies ermöglicht es, den Estrich dünn anzulegen.
- Sichtbeton soll nach der Fertigstellung sichtbar bleiben. Dementsprechend spielt bei dieser Betonart die Optik eine entscheidende Rolle. Sichtbeton ist selbst in eingefärbten Ausführungen verfügbar.
- Im Stahlbeton befinden sich Stahlmatten, die als Bewehrung bezeichnet werden. Sie erhöhen die Stabilität des Betons, der zwar einem hohen Druck standhält, aber nur eine geringe Zugspannung aufweist.
- Fließbeton ist besonders weich und breitet sich beim Gießen selbständig aus.
- Spritzbeton wird mithilfe von Druckluft durch Schläuche oder Rohrleitungen aufgebracht. Diese Technik kommt häufig beim Bau von Tunneln zum Einsatz.
- Sperrbeton ist undurchlässig für Wasser, Feuerbeton besonders hitzebeständig.
- Transportbeton wird vom Hersteller in einer gebrauchsfertigen Mischung zur Baustelle geliefert und aus dem Fahrmischer direkt in die Schalung geschüttet.
Diese Liste ließe sich um viele weitere Betonarten verlängern. Vor allem für Laien ist das Angebot daher mittlerweile fast unüberschaubar. Für die meisten Projekte im Heimwerkerbereich reicht jedoch ein Universalbeton oder ein Magerbeton, der weniger Zement als andere Betonarten enthält. Zudem gibt es inzwischen viele praktische Produkte wie den Ruck-Zuck-Beton, der sich durch eine besonders einfache Verarbeitung auszeichnet. Mit ihm verankern Sie zum Beispiel Zaunpfähle oder eine Wäschespinne sicher im Boden.
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