Bohrer – an diesen Merkmalen erkennen Sie Holz-, Metall-, Stein- und Universalbohrer
Bei den Bohrern unterscheidet man zwischen Holzbohrern, Metallbohrern und Steinbohrern. Zusätzlich gibt es die Universalbohrer, die sich für verschiedene Materialien eignen, und zahlreiche Spezialbohrer für die unterschiedlichsten Zwecke. Die Bohrer der vier Hauptgruppen, die auch im privaten Bereich häufig zum Einsatz kommen, sind sich auf den ersten Blick zwar ähnlich, lassen sich anhand ihrer typischen Merkmale jedoch leicht voneinander unterscheiden.
Der Holz- oder Holzspiralbohrer
Einen Holzbohrer oder Holzspiralbohrer erkennen Sie an der Zentrierspitze, die Sie beim Ansetzen des Bohrers in das Holz drücken. Sie hilft Ihnen, das Loch exakt an der richtigen Stelle zu bohren und verhindert ein Verlaufen. Ein Vorkörnen wie bei anderen Materialien ist beim Bohren in Holz daher nicht erforderlich. Damit das Bohrloch nicht ausreißt, sind die Außenkanten der Schneiden länger als die Innenkanten. Durch dieses sogenannte Vorschneiden werden die Holzfasern am Rand des Bohrlochs zuerst durchtrennt. Für einen Abtransport der Holzspäne sorgt der spiralförmige Verlauf der Schneiden. Er verhindert, dass das Bohrloch verstopft.
Holzbohrer bestehen unter anderem aus Chrom-Vanadium-Stahl, Carbonstahl oder Hochleistungsschnellarbeitsstahl (HSS). Letzterer hält selbst hohen Temperaturen stand und eignet sich dadurch auch für Bohrungen in extrem harte Hölzer.
Einen Holzbohrer können Sie neben sämtlichen Holzarten für alle Holzwerkstoffe wie Spanplatten, MDF-Platten und Sperrholz verwenden. Bohren Sie mit ihm jedoch nicht in andere harte Materialien, denn dadurch würden Sie die Zentrierspitze beschädigen oder sogar zerstören. Soll das Bohrloch auf der Unterseite des Holzes ebenfalls einen sauberen Rand haben, legen Sie ein Reststück Holz unter das Werkstück und bohren bis in das Reststück.
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Der Metallbohrer
Ein Metallbohrer besitzt eine stumpfe Spitze, die kegelförmig zuläuft. Durch die Nuten zwischen den Schneiden werden die Späne aus dem Werkstück transportiert. Diesen Bohrer können Sie auch für Bohrungen in Kunststoff verwenden. Für Bohrungen in Metall benötigen Sie zusätzlich einen Körner oder einen etwas dickeren Nagel und einen Hammer. Mit diesen Werkzeugen schlagen Sie ein kleines Loch in das Werkstück, damit der Bohrer nicht verläuft.
Metallbohrer bestehen meist aus Hochleistungsschnellarbeitsstahl. Metalle gibt es allerdings viele und sie unterscheiden sich oft stark. Metallbohrer werden deshalb häufig auf eine bestimmte Weise hergestellt oder zusätzlich legiert. Achten Sie beim Kauf eines Metallbohrers deshalb darauf, für welche Metalle er sich eignet. Im Handel finden Sie unter anderem Bohrer für legierten oder unlegierten Stahl, Chrom-Nickel-Stahl, Bronze, Aluminium, Messing und Bleche. Bei der Auswahl hilft Ihnen oft die Kennzeichnung. Die wichtigsten sind:
Metalle | Geeignet für |
---|---|
HSS-R | Aluminium, Bronze, Messing, Stahl, Stahlguss, Grauguss, Temperguss, Sintereisen |
HSS-G | Aluminium, Bronze, Messing, Stahl, Stahlguss, Sintereisen, Gusseisen |
HSS-E | Edelstahl |
HSS-CO | Edelstahl, legierter und hochfester Stahl |
HSS-Tin | Stahl, NE-Metalle |
Beim Bohren in Metall entstehen schnell extrem hohe Temperaturen. Diese Hitze kann den Bohrer schlimmstenfalls zerstören und zum sogenannten Ausglühen führen. Solch eine Beschädigung zeigt sich durch eine bläuliche Verfärbung. Um dies zu verhindern, sollten Sie den Bohrer mit Schneidöl oder Wasser kühlen und bei tiefen Bohrungen immer wieder eine kleine Pause einlegen. Indem Sie den Bohrer aus dem Bohrloch ziehen, können das Werkstück und der Bohrer wieder abkühlen. Stellen Sie an Ihrer Bohrmaschine außerdem eine niedrige Drehzahl ein.
Der Steinbohrer
Der Steinbohrer kommt bei Bohrungen in Stein und andere harte Baustoffe wie Beton und Fliesen zum Einsatz. Er arbeitet sich nicht durch seine Schneiden durch das Material, sondern zertrümmert es. Aus diesem Grund wird er häufig in Kombination mit einer Schlagbohrmaschine und bei besonders harten Baustoffen mit einem Bohrhammer benutzt. Ohne Schlagfunktion werden Sie mit einem Steinbohrer nur weniger harte Baustoffe durchdringen.
Steinbohrer sind an ihren Spitzen häufig mit keilförmigen Hartmetallplatten bestückt. Sie sind sehr robust und verschleißfest. Als Grundmaterial dienen verschiedene Stähle. Der Abtransport des Bohrstaubs erfolgt wie bei anderen Bohrern über die Spiralnuten.
Zur Gruppe der Steinbohrer gehört auch der Betonbohrer. Bei ihm werden die Hartmetallplatten aus besonders harten Rohstoffen wie Diamant oder Widia gefertigt. Seine Spitze hat außerdem einen etwas größeren Winkel als die eines herkömmlichen Steinbohrers. Dadurch erleichtert er Bohrungen in Beton und Stahlbeton. Für alle anderen Baustoffe reicht jedoch ein Steinbohrer.
Der Universalbohrer
Universalbohrer sind eine gute Wahl, wenn Sie selten Löcher bohren und nicht für jeden Werkstoff Bohrer kaufen möchten. Mit den speziell für Holz, Metall, Stein und Beton entwickelten Bohrern erzielen Sie allerdings immer bessere Ergebnisse. Spielt Perfektion bei Ihren Vorhaben keine Rolle, können Sie mit einem Universalbohrer jedoch in die unterschiedlichsten Materialien bohren. Diese Bohrer eignen sich für Holz, Kunststoffe und bis zu einem gewissen Grad selbst für harte Werkstoffe wie Metall, Fliesen und Stein. Dadurch erübrigt sich der Wechsel des Bohrers, wenn Sie bei Ihrer Arbeit verschiedene Materialien durchbohren müssen. Auch der Einsatz in einer Schlagbohrmaschine ist möglich. Weitere Bezeichnungen für den Universalbohrer sind Allzweckbohrer und Mehrzweckbohrer.
Gute Universalbohrer bestehen aus Hochleistungsschnellarbeitsstahl und besitzen aufgelötete Hartmetallplatten. Auch ihre Schäfte sind mit Bohrspiralen für den Abtransport von Spänen und Bohrstaub versehen. Benutzen Sie einen Universalbohrer für harte Baustoffe, können Sie wie bei einem Metallbohrer durch regelmäßiges Kühlen und Herausziehen für eine längere Standzeit sorgen.
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