Nassabriebklasse

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Farben für die Wohnräume kaufen – die Nassabriebklasse hilft bei der Auswahl

Die Einteilung in Nassabriebklassen hilft Ihnen, die richtige Farbe für Ihr Vorhaben zu finden. Diese Zuordnung zu einer bestimmten Klasse sagt aus, wie robust und scheuerbeständig eine Farbe ist. Eine hoch scheuerbeständige Wandfarbe dürfen Sie mit einem Lappen oder einem Schwamm und Reinigungsmitteln bearbeiten, um Flecken zu entfernen. Einem Anstrich mit solch einer Farbe macht es außerdem wenig aus, wenn Sie mit Ihrer Kleidung, der Handtasche oder anderen Gegenständen an ihm entlang scheuern. Ist eine Wandfarbe weniger wasch- und scheuerbeständig, hinterlassen Reinigungen und Berührungen dagegen schnell Spuren.

Beige Farbe wird mit Farbwalze aufgetragen © S.Kobold stock.adobe.com
Ein Anstrich mit einer wasch- oder scheuerbeständigen Farbe hält länger © S.Kobold stock.adobe.com

Scheuerbeständige Farben für stark beanspruchte Wände

Scheuerbeständige Farben für stark beanspruchte Wände
Scheuerbeständige Farben für stark beanspruchte Wände

Farben höherer Nassabriebklassen sind vor allem für Haushalte mit kleinen Kindern zu empfehlen. Sie bemalen Wandflächen, berühren sie mit klebrigen Fingern oder fahren mit ihren Bobbycars gegen die Wände. Eine hohe Nassabriebklasse ist darüber hinaus in der Küche von Vorteil. Dort lassen sich beim Kochen und anderen Tätigkeiten Spritzer kaum vermeiden.

Bemalte Wand wird mit Schwamm sauber gemacht © sjhuls, stock.adobe.com
Bemalte Wände sind in Familienhaushalten keine Seltenheit © sjhuls, stock.adobe.com

Auch die Wände im Eingangsbereich werden schneller schmutzig als die Wände in anderen Räumen. In Fluren und Dielen entstehen Flecken unter anderem durch nasse Jacken und Mäntel oder Einkaufstaschen, die beim Abstellen umfallen. Noch größer ist die Beanspruchung naturgemäß in den Treppenhäusern von Mehrfamilienhäusern. Letztendlich wissen Sie jedoch selbst am besten, in welchen Ihrer Zimmer die Wände nach einer Renovierung am schnellsten wieder so aussehen, als hätten sie einen Anstrich nötig.

Holzgarderobe an der Wand mit Schlüsseln, Jacke und Tasche © New Africa, stock.adobe.com
Auch Jacken und Taschen hinterlassen an den Wänden Spuren © New Africa, stock.adobe.com

Das Prüfverfahren gemäß der DIN 13300

Die Einteilung in Nassabriebklassen erfolgt nach den Vorgaben der DIN 13300. Sie gilt seit November 2001 in ganz Europa und löste die bis dahin geltende deutsche Norm DIN 53778 ab. In der alten deutschen Norm benutzte man anstelle des Begriffs Nassabriebklasse die Wörter Waschbeständigkeit und Scheuerbeständigkeit. Sie sind wegen ihrer besseren Verständlichkeit bis heute gebräuchlich und stehen letztendlich für die gleichen Eigenschaften. Eine Waschbeständigkeit ermöglicht die Säuberung mit einem Lappen oder einer weichen Bürste, eine Scheuerbeständigkeit noch aggressivere Reinigungsmethoden.

Hinweis: Eine Waschbeständigkeit nach der alten deutschen Norm entspricht in etwa der Nassabriebklasse 3, die Scheuerbeständigkeit der Klasse 1 oder 2.
Prüfverfahren der Scheuerbeständigkeit nach DIN 13300
Prüfverfahren der Scheuerbeständigkeit nach DIN 13300

Gemäß der DIN 13300 wird die Nassabriebklasse einer Farbe in einem genau festgelegten Prüfverfahren ermittelt. Hierbei streicht man die zu prüfende Farbe in einer bestimmten Dicke auf ein Trägerpapier und spannt das Papier in eine Prüfstation. Danach fährt ein Schlitten 200 beziehungsweise 40 Mal über die Farbe. Bei diesen sogenannten Scheuerzyklen löst sich ein kleinerer oder größerer Teil der Farbe.

Der Abrieb wird in Mikrometer (µm), also tausendstel Millimeter, gemessen. Dementsprechend beträgt ein Abrieb von 5 µm, der bei der höchsten Klasse den Maximalwert darstellt, nur 0,005 Millimeter. Solch einen geringen Abrieb können Sie mit bloßem Auge nicht erkennen. Deutlich sichtbar wird er daher erst bei den weniger scheuerbeständigen Farben.

Hinweis: Im Fachjargon heißt der Abrieb Schichtdickenverlust bei mechanischer Belastung.

Die DIN 13300 enthält übrigens auch Vorgaben zur Prüfung des Deckvermögens, des Glanzgrades und der Korngröße von wasserhaltigen Beschichtungsstoffen für den Innenbereich. Zu dieser Gruppe gehören neben weißen und bunten Dispersionsfarben auch Innenputze.

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Das verbirgt sich hinter den Nassabriebklassen 1 bis 5

Die DIN 13300 unterteilt Farben in die Nassabriebklassen 1 bis 5. Die Scheuerbeständigkeit ist bei der Klasse 1 am höchsten und nimmt bis zur Klasse 5 immer weiter ab. Achten Sie beim Kauf von Farben daher auf den Aufdruck DIN 13300 oder DIN EN 13300, sofern die Nassabriebklasse für Sie von Belang ist.

Übersicht der Nassabriebklassen 1 bis 5
Übersicht der Nassabriebklassen 1 bis 5
Nassabriebklasse Abrieb Verwendungsempfehlung
1 weniger als 5 µm bei 200 Scheuerzyklen besonders stark beanspruchte Räume wie der Flur, die Diele und das Treppenhaus
2 zwischen 5 und 20 µm bei 200 Scheuerzyklen stark beanspruchte Zimmer wie das Bad, die Küche und die Kinderzimmer
3 zwischen 20 und 70 µm bei 200 Scheuerzyklen normal beanspruchte Bereiche wie das Wohnzimmer und das Elternschlafzimmer
4 weniger als 70 µm bei 40 Scheuerzyklen wenig beanspruchte Wände und Zimmerdecken
5 70 µm oder mehr bei 40 Scheuerzyklen selten benutzte Räume

Farben der Nassabriebklassen 1 und 2 sind nicht nur besonders robust. Sie lassen sich durch ihren höheren Gehalt an Bindemitteln auch besser streichen. Zudem sind sie häufig wasserfest und dadurch selbst für das Badezimmer eine gute Wahl. Von Anstrichen mit Farben in den Nassabriebklassen 1 und 2 lassen sich Flecken mit einem Lappen oder einer weichen Bürste sowie klarem Wasser und bei Bedarf einem Reinigungsmittel entfernen. Ein herkömmlicher Haushaltsreiniger oder ein Neutralreiniger leistet in den meisten Fällen gute Dienste. Selbst ein Schrubben und Bürsten sollte eine Farbe der Klasse 1 aushalten. Wählen Sie jedoch stets die sanfteste Methode, um keinen Schaden anzurichten.

Frau reinigt Wand mit Handschuhen und Putzmitteln © New Africa, stock.adobe.com
Scheuerbeständige Anstriche dürfen Sie mit einer Bürste und Reinigungsmitteln säubern © New Africa, stock.adobe.com

Eine Reinigung ist auch bei den Farben der Nassabriebklasse 3 möglich. Sie sind in der Regel günstiger als Farben der Klassen 1 und 2. Farben der Nassabriebklasse 3 kommen aus Kostengründen deshalb besonders häufig bei Malerarbeiten im privaten Bereich zum Einsatz. Bei der Säuberung sollten Sie vorsichtig sein, denn es kann sich etwas Farbe lösen.

Bei den Farben der Klassen 4 und 5 unterlassen Sie Versuche, Flecke zu entfernen, am besten. Meistens löst sich nicht nur die Verschmutzung, sondern auch die Farbe. Eine unschöne Stelle bleibt daher in jedem Fall. Sie lässt sich nur durch einen Neuanstrich beseitigen.

Farben und Lacke kaufen © tanialerro, stock.adobe.com
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