Terrassenfliesen selbst zu verlegen ist ein perfektes Do-it-yourself-Projekt. Sie haben die Möglichkeit, die Terrasse nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten und sparen dabei noch Kosten. Doch wie verlegt man Terrassenfliesen selbst, ohne auf die Leistung von Handwerkern angewiesen zu sein? Dieser Ratgeber erklärt Ihnen einfach Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen müssen – von der Planung bis zur Ausführung.
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Phase 1: Planung und Vorbereitung
Eine sorgfältige Planung ist der Schlüssel für eine optisch schöne Terrasse. Aber nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild muss stimmen. Eine einwandfreie technische Umsetzung ist Voraussetzung, dass Sie lange Freude an Ihrer Terrasse haben und keine Schäden durch Baumängel entstehen. In Folge beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen in der Planungsphase.
Welche Materialien und Werkzeuge werden benötigt?
Für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts benötigen Sie folgende Materialien:
- Terrassenfliesen
- Fliesenkleber
- Ausfugmaterial
- Abstandstandhalter für die Fugenbreite
Und zusätzlich benötigen Sie diese Werkzeuge:
- Fliesenschneider
- Fliesenschleifer
- Zahnspachtel zum Auftragen des Klebers
- Gummihammer zum Anklopfen der Fliesen
- Wasserwaage und Richtschnur
- Schwamm um Eimer
- Maßband und Bleistift
- Sicherheitsausrüstung wie Schutzhandschuhe, Schutzbrille und Staubmaske
Welche Fliesen sind für die Terrasse geeignet?
Fliesen für den Außenbereich müssen robust, frostbeständig und durchtrittsicher sein. Diese Produkteigenschaften setzen voraus, dass die Fliesen fachgerecht verlegt wurden. Achten Sie beim Kauf darauf, dass alle Fliesen aus einer Charge sind, um Unterschiede zu vermeiden. Beliebt für den Außenbereich sind:
- Feinkeramik wie Steingut, Steinzeug und Feinsteinzeug
- Grobkeramik wie Terrakotta, Klinker oder Spaltplatten
- Natursteinfliesen
Wie berechnet man die Fliesenmenge?
Befolgen Sie folgende Schritte, um die benötigte Menge an Terrassenfliesen zu ermitteln:
- Multiplizieren Sie Länge und Breite der Terrasse, um die Fläche in Quadratmetern zu erhalten.
- Berücksichtigen Sie zudem den Verschnitt und die Fugen. Rechnen Sie deshalb zu der Fliesengröße die Fugenbreite hinzu.
- Teilen Sie die Terrassenfläche durch die neu berechnete Fliesengröße.
- Planen Sie ausreichend Reserve und Verschnitt ein. Grundsätzlich benötigen Sie bei einer diagonalen Verlegung bis zu 10 % mehr Verschnitt. Auch bei großformatigen Fliesen sollten Sie einen hohen Verschnitt von 15 bis 20 % einplanen.
Welche Verlegemuster eignen sich?
Häufig werden für die Terrassenfliesen der sogenannte Kreuzverband gewählt. Es gibt aber noch jede Menge weitere Verlegemuster, welche das optische Bild der Terrasse aufwerten.
Phase 2: Untergrund vorbereiten
Ein tragfähiger Untergrund ist Voraussetzung für ein fachgerechtes Verlegen von Fliesen. Bei unserer Verlegeanleitung gehen wir von einer betonierten Terrasse aus, die mit Fliesen belegt wird. Eine alte Betonschicht sollte vor Arbeitsbeginn auf Risse überprüft und von Schmutz befreit werden. Ein leichtes Gefälle weg von der Hauswand ist notwendig, dass Regenwasser leicht ablaufen kann. Es gilt Haarrisse zu vermeiden, in die Wasser eindringen kann. Ein Gefälle von 2 bis 3 % vom Haus weg ist notwendig, damit das Wasser ablaufen kann.
Phase 3: Terrassenfliesen verlegen in 7 Schritten
1. Betonplatte abdichten
- Bereiten Sie die Betonplatte vor, indem Sie unebene Stellen entfernen. Danach wird die Betonplatte mit Entkoppelungsplanen abgedeckt. Damit wird das unterschiedliche Ausdehnungsverhalten der Materialien ausgeglichen.
- Bringen Sie Flexkleber auf den Beton auf und legen Sie die Bahnen bündig aneinander. Auf diesem glatten Untergrund werden später die Fliesen verklebt.
2. Terrassenfliesen trocken verlegen
- Überprüfen Sie den Fugenverlauf, indem Sie eine Reihe der Fliesen trocken auslegen.
- Planen Sie eine Fugenbreite von 3 bis 5 mm ein. Nutzen Sie für eine gleichmäßige Fuge sogenannte Fugenkreuze. Sie gewährleisten, dass der Fugenabstand immer gleich groß ist.
3. Fliesenkleber anrühren
- Rühren Sie den Fliesenkleber in einem sauberen Gefäß an. Zum Anrühren eignet sich auch der auf eine Bohrmaschine aufgesetzte Wendelrührer. Stellen Sie immer nur so viel Kleber her, wie Sie verarbeiten können, ohne dass er antrocknet.
4. Fliesen kleben
- Tragen Sie mit einer gezahnten Kelle den Fliesenkleber auf den Untergrund auf. Danach wird die Fliese in den Kleber gesetzt, leicht angedrückt und hin- und herbewegt, damit eine gute Haftung entsteht. Beachten Sie auch immer die Hinweise zur Verarbeitung der Fliesen im Produktblatt.
5. Fliesen schneiden
- Manche Fliesen müssen auf die korrekten Maße zugeschnitten werden. Zeichnen Sie die Schneidelinie an und nutzen Sie einen Fliesenschneider.
- Tragen Sie beim Fliesenschneiden Schutzausrüstung wie Schutzhandschuhe und Schutzbrille.
Lesen Sie dazu auch unseren anderen Ratgeber „Fliesen schneiden„
6. Fliesen trocknen lassen
- Vor dem Verfugen muss der Fliesenkleber 48 Stunden aushärten.
7. Fliesen verfugen
- Reinigen Sie die Fliesen vor dem Verfugen.
- Tragen Sie mit einem Gummibrett die Fugenmasse diagonal auf und verfüllen Sie damit die offenen Fugen.
- Mit einem nassen Schwamm wird die überschüssige Fugenmasse entfernt.
- Die Terrassenfliesen sind erst begehbar, wenn die Fugenmasse vollständig ausgehärtet ist.
Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber „Fliesen verfugen„
Tipps und Tricks beim Fliesenschneiden
Im Idealfall besteht die neue Terrasse aus kompletten Fliesen, die nicht geschnitten werden müssen. Die Realität zeigt sich aber häufig anders und die Fliesen müssen an den geplanten Grundriss angepasst werden. Dafür gibt es Werkzeuge, die das Schneiden der Fliese ganz einfach machen. Obwohl es Fliesenschneiden heißt, werden die Fliesen tatsächlich gebrochen.
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Dabei wird zuerst die Oberfläche der Fliesen an der Schnittlinie gekennzeichnet. Danach wird mit dem Fliesenschneider die Fliesenoberfläche lediglich angeschnitten. So entsteht die Sollbruchstelle, entlang der die Fliese gebrochen wird. Planen Sie beim ersten Mal Fliesenschneiden vermehrt Verschnitt ein, denn es kann sein, dass die ersten Versuche scheitern. Es benötigt ein wenig Geschick, damit Sie die beiden Fliesenhälften ohne Bruch voneinander trennen.
Alternativ gibt es auch sogenannte Fliesenschneidemaschinen. Diese gibt es im gut sortierten Baumarkt, oder Fachhandel zum Verleih. Diese eignen sich besonders für große Fliesen und Feinsteinzeug, welches sich aufgrund der besonderen Härte nicht mit einem herkömmlichen Fliesenschneider schneiden / trennen lässt.
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Die 5 häufigsten Fehler beim Fliesen
Wer zum ersten Mal Terrassenfliesen selbst verlegt, sollte sich bewusst sein, dass man auch sehr leicht Fehler machen kann. Aus diesem Grund haben wir die häufigsten Fehler beim Fliesen der Terrasse zusammengestellt, sodass Sie Ihnen erst gar nicht passieren.
- Fehlkalkulation beim Fliesenkauf
Planen Sie vor allem als Anfänger im Fliesenschneiden ausreichend Verschnitt ein. Schlimmstenfalls müssen Sie aus einer anderen Charge nachkaufen und es gibt optische Unterschiede in Form und Farbe. - Schlechter Untergrund
Die Oberfläche des Betonfundaments muss sauber und eben sein. - Nichtentfernung des Fugenmaterials
Vergessen Sie nicht den Zementfugenmörtel rechtzeitig zu entfernen. Ist die Fugenmasse bereits ausgehärtet, lassen sich Reste nur schwer entfernen. - Nachträgliche Frostschäden durch undichte Fugen
Auch wenn Sie sich für frostsichere Fliesen entschieden haben, können Frostschäden entstehen. Die Schwachstelle liegt in undichten Fugen, durch die Feuchtigkeit unter den Belag gerät und dort gefriert. - Zu kurze Trockenperioden des Untergrunds
Ist der Untergrund noch zu feucht vor der Verlegung, kann es ebenfalls zu Schäden kommen.Lassen Sie deshalb den Fliesenkleber und das Fugenmaterial ausreichend aushärten.
Fazit: Selbst Fliesen und Geld sparen
Die Verlegung von Terrassenfliesen ist ein ideales Heimwerkerprojekt, das nicht nur die Terrasse optisch verschönert, sondern auch den Wert des Eigenheims steigert. Zudem sparen Sie viel Geld, wenn Sie die Arbeit selbst erledigen. Stecken Sie bereits ausreichend Zeit in die Planung und Vorbereitung, damit Sie die Verlegearbeiten präzise und an einem Stück erledigen können. Eine solide Vorbereitung des Untergrunds und die Auswahl für den Außenbereich geeigneter Fliesen sind die Voraussetzung für ein qualitativ hochwertiges Endergebnis.
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