Tropisch oder einheimisch? Die beliebtesten Holzarten für die Terrasse
Zeigt die Sonne im Frühjahr ihre warmen Strahlen, beginnt die Outdoor-Saison und das Wohnzimmer wird gegen die Terrasse eingetauscht. Wer Holz als Werkstoff im Innenbereich liebt, möchte meist auf der Terrasse auch nicht auf das wohlige Gefühl beim Barfußlaufen verzichten. Entsprechend ihrer Herkunft haben Holzdielen ganz unterschiedliche Eigenschaften, die sich auch auf die Haltbarkeit auswirken. Wir klären auf, welche Holzarten besonders gut mit den Witterungsbedingungen klarkommen, damit Sie lange an Ihrer Holzterrasse Freude haben.
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Einteilung der Holzarten nach der Herkunft
- Tropenhölzer (Hartholz)
- Europäische Hölzer (meist mittelhartes bis weiches Holz)
Tropenhölzer: hart und robust für den Außeneinsatz
Tropenhölzer haben eine sehr dichte Faserstruktur und sind hervorragend an das feucht-warme Klima in den Tropen angepasst. Durch das Einlagern von Substanzen wie ätherischen Ölen sind sie von Natur aus in der Lage, sich gegen aggressive Pilze und Schädlinge zur Wehr zu setzen. Diese Vorteile spielen tropische Holzarten auch in gemäßigten Breitengraden aus. Sämtliche Tropenhölzer zeichnen sich durch eine hohe Dauerhaftigkeit aus. Dies bescheinigt den Hölzern eine Nutzungsdauer zwischen 15 und 25 Jahren.
Die beliebtesten Tropenhölzer für die Terrasse:
- Ipé
- Teak
- Bangkirai
- Cumaru
- Garapa
Dieses Holz zählt zu den härtesten Hölzern weltweit und zeichnet sich durch eine hohe Widerstandskraft gegen Pilze und Schädlinge aus. Auch der direkte Wasserkontakt macht Ipé kaum etwas aus und somit eignet es sich nicht nur als Terrassendiele, sondern auch in besonderem Maße rund um einen Swimming-Pool.
Das wohl bekannteste Tropenholz eignet sich hervorragend für Möbel und Dielen im Außenbereich. Die astreine honigfarbene Optik verändert sich mit der Zeit in den für Teak üblichen silbrigen Farbton.
Diese Holzart zeichnet sich durch einen rotbraunen Farbton aus und ist praktisch frei von Astlöchern und Harzausbildungen. Die Oberfläche wirkt gleichmäßig eben und elegant. Bangkirai neigt zu schwarzen Verfärbungen bei Kontakt mit Eisen.
Cumaru ist ein sehr dichtes und hartes Holz, das widerstandsfähig ist gegen Schimmel, Verrottung und Schädlingsbefall. Die Farbe ist braun bis rotbraun mit einer ausgeprägten Maserung. Bekannt ist Cumaru vor allem wegen seiner Frucht, der Tonkabohne.
Das Kernholz von Garapa ist honiggelb und dunkelt erst unter Lichteinfall in ein sanftes Goldbraun. Die homogene Struktur verleiht der Terrasse eine edle Optik.
Für die Umwelt – Herkunft bei tropischen Hölzern prüfen
Das steigende Umweltbewusstsein der Verbraucher hält auch Einzug beim Kauf von Terrassendielen aus Holz. Tropenhölzer sind zwar sehr hart, resistent und perfekt auf Witterungsbedingungen wie Nässe und Feuchtigkeit angepasst. Dem gegenüber stehen aber die zunehmende Abholzung der Regenwälder und sehr lange Transportwege. Leider sind auch auf dem europäischen Markt viele Dielen aus Tropenhölzern zu finden, die unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt wurden. Wer auf Tropenholz auf der Terrasse nicht verzichten will, sollte unbedingt auf die FSC-Zertifizierung der Dielen achten. Diese Zertifizierung garantiert eine Herkunft aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Tropenholz-Alternative Bambus
Sehr beliebt sind auch Terrassendielen aus Bambus. Aus botanischer Sicht handelt es sich bei Bambus um eine Graspflanze und kein Holzgewächs – die Eigenschaften der Dielen sind aber sehr ähnlich. Die Bambusstiele werden gespaltet, gebündelt und mit Harz vermischt. Durch Pressen und Hobeln entstehen Dielen, die von den Eigenschaften und dem Aussehen mit Holzdielen vergleichbar sind. Aus Bambus wird auch der Verbundwerkstoff BPC hergestellt, der die Vorteile von Bambus und Kunststoff analog zu den WPC-Terrassendielen auf Holzbasis vereint.
Einheimische Hölzer: Natürlichkeit und Ökologie auf der Terrasse vereint
Im Vergleich zu den harten Tropenhölzern sind die einheimischen Hölzer deutlich leichter und weicher. Aus diesem Grund sind sie auch nicht ganz so resistent und wetterbeständig wie das Holz aus den Tropen. Die einheimischen Hölzer haben aber auch Vorteile. Sie wachsen in Europa und ihr Holz muss nicht über tausende Kilometer aus Übersee transportiert werden. Wer sich für ein einheimisches Holz entscheidet, leistet damit auch einen großen Beitrag zum Umweltschutz. Zusätzlich gibt es innovative Verfahren, einheimisches Holz witterungsbeständiger zu machen. Diese Verfahren sind bereits so ausgereift, dass mancher Hersteller bis zu 25 Jahre Garantie auf das Holz im Außenbereich geben.
Die beliebtesten einheimischen Holzarten für die Terrasse
- Douglasie
- Lärche
- Eiche
- Kiefer
- Esche
Das mittelharte Douglasienholz entstammt im Idealfall deutschen Wäldern und zeichnet sich durch einen hellroten bis gelblichen Farbton aus. Es ist robust und widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und Witterungseinflüssen. Das Holz verfügt über eine lebhafte Maserung und enthält Harzgallen, die eine natürliche Imprägnierung bieten.
Lärche eignet sich gut für den Außenbereich. Unbehandelt verändert sich die rötlichbraune Farbe des Holzes mit der Zeit zu einem edlen Silbergrau. Soll die ursprüngliche helle Farbe länger anhalten, sollten Sie regelmäßig die Dielen ölen. Lärchenholz hat eine Haltbarkeit von maximal 10 bis 12 Jahre. Das Holz ist sehr günstig im Handel erhältlich. Allerdings sollten Sie auch bei Lärche auf das Herkunftsland und das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft achten.
Auch Eichendielen eignen sich für den Terrassenbereich. Das harte Holz hat eine bräunliche Farbe und ist langlebig. Allerdings ist einheimische Eiche teurer als andere Holzarten.
Kiefer gehört zu den weichen Hölzern mit einer gelblich-weißen bis rötlichen Farbe. Es ist preiswert und leicht zu bearbeiten. Die grobe Maserung sorgt für einen lebhaften Terrassenboden. Da das Kiefernholz nicht so robust gegen Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse ist, sollte es vor dem Einsatz im Außenbereich einem Holzschutzverfahren wie der Thermo-Behandlung unterzogen werden.
Terrassendielen aus Esche haben eine schöne, gleichmäßige Maserung und eine helle, warme Farbe. Als so genannte Thermo-Esche sind die Dielen ein robuster Belag für die Terrasse.
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Mit diesen Verfahren wird Holz haltbarer
Durch moderne Holzschutz-Verfahren ist es möglich, einheimische Terrassenhölzer zu behandeln und ihre Haltbarkeit zum Teil deutlich zu verlängern. Vor allem die Resistenz gegen Pilze wird gefördert, die das Holz unter feuchtwarmen Bedingungen zum Faulen bringen.
- Thermo-Behandlung
- Kesseldruck-Imprägnierung
- Konservierung durch Wachstränkung
- Acetyliertes Holz (Accoya)
- Modifiziertes Kebony
- Wood-Polymer-Composites (WPC)
Das sogenannte Thermo-Holz wird mittels starker Hitzeeinwirkung konserviert. Dadurch wird die physikalische Struktur des Holzes verändert und es wird wesentlich resistenter gegenüber Pilzkrankheiten. Thermo-Holz ist bestens für Terrassendielen geeignet und mancher Hersteller gibt auf seine Dielen bis zu 25 Jahre Garantie.
Ein Holzschutzmittel wird unter hohem Druck in die Holzfasern gepresst. Aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht ist die Verwendung durch die eingesetzten Konservierungsmittel nur bedingt für Terrassendielen zu empfehlen, vor allem, wenn Sie auf der Terrasse barfuß laufen möchten.
Das sehr junge und ökologisch unbedenkliche Verfahren beruht darauf, dass Holz in Druckbehältern mit sehr heißem Kerzenwachs getränkt wird. Der Wasseranteil im Holz wird verdrängt und komplett mit Wachs ersetzt. Dieses Dielen sind unter dem geschützten Namen Dauerholz im Handel erhältlich.
Behandlung des Holzes mit einem Essigsäureanhydrid, um die Dauerhaftigkeit, Stabilität und Resistenz gegenüber Schädlingen und Pilzen zu verbessern. Diese Dielen sind sehr formstabil, langlebig und bestens barfuß zu begehen.
Kebony ist ein modifiziertes Holzverfahren, das die Zellwände im Holz verdickt und verstärkt. Durch die Technologie erhält das Holz optimale Eigenschaften für den Außenbereich.
Der Verbundwerkstoff WPC ist aus Holzmehl und Kunststoff hergestellt und vereint die Vorteile von Holz und Kunststoff. Es besitzt eine holzähnliche Optik und Haptik, aber die Witterungsbeständigkeit von Kunststoff.
Fazit: Aus ökologischer Sicht sind einheimische Terrassenhölzer die bessere Wahl
Bei der Auswahl der Terrassendiele gibt es einiges zu beachten. Neben der Optik spielen die Eigenschaften des Holzes eine wichtige Rolle und tragen entscheidend zur Haltbarkeit der Terrasse bei. Zusätzlich ist die ökologische Bedeutung der verwendeten Hölzer eine Überlegung wert. Tropenhölzer sind sehr hart, witterungsbeständig und somit von Natur aus ideal als Terrassenbelag geeignet. Allerdings entstammen diese Holzarten häufig aus illegaler Rodung oder Plantagenwirtschaft, die zu schweren Umweltschäden und sozialen Problemen in den Herkunftsländern führen.
Es ist daher sehr zu empfehlen, beim Terrassenbelag auf Dielen aus einheimischen Hölzern zurückzugreifen. Einheimische Hölzer sind zwar nicht ganz so witterungsbeständig wie Tropenhölzern. Mit innovativen Holzschutz-Verfahren und regelmäßiger Pflege ist es aber möglich, die Haltbarkeit der Terrassen deutlich zu erhöhen.
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