Thermoholz als Terrassendielen – stabiler und witterungsbeständiger Belag
Keine Frage – Tropenhölzer sind den einheimischen Hölzern aufgrund ihrer natürlichen Haltbarkeit überlegen. Sie sind dem feuchtwarmen Klima perfekt angepasst und zeichnen sich mit einer hohen Resistenz gegenüber Schädlingen und Pilzen aus. Wer aber lieber die nachhaltige Terrassenlösung aus einheimischen Hölzern bevorzugt, muss bezüglich der Lebensdauer keine Abstriche machen – dank einer innovativen Thermobehandlung, die ohne chemische Zusatzstoffe auskommt. Deshalb ist das so genannte Thermoholz eine nachhaltige Alternative zu Terrassendielen aus den Tropen. Wir klären über das Verfahren und die Vor- und Nachteile von Thermoholz auf der Terrasse auf.
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Wie wird Thermoholz hergestellt?
Bei der thermischen Behandlung werden Hölzer wie Kiefer, Eiche oder Esche vollständig getrocknet und danach mit Wasserdampf und optional auch Ölen auf Temperaturen von 100 bis 250 Grad Celsius erhitzt. Dies geschieht unter sauerstoffarmen Bedingungen, damit das Holz nicht zum Brennen anfängt. Das so genannten thermisch modifizierte Holz verändert seine Eigenschaften und auch seine Farbe. Holzinhaltsstoffe wie Zellulose und Lignin werden abgebaut und das Harz entfernt. Das Quell- und Schwindverhalten des Holzes – also seine Fähigkeit Wasser aus der Umgebung aufzunehmen und wieder abzugeben – wird dabei um 70 % reduziert. So wird das für Holzterrassendielen typische Verziehen und Aufquellen, aber auch die Rissbildung vermieden.
Nachhaltige Alternative zu Tropenhölzer
Thermohölzer haben durch die thermische Behandlung eine Dauerhaftigkeitsklasse von 1 bis 2 und sind damit eine ernstzunehmende Alternative zu den Tropenhölzern. Rechnen Sie mit einer Haltbarkeit dieser Dielen von ca. 15 Jahren. Im Einzelfall versprechen einzelne Hersteller eine Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren.
Vorteile von Thermoholz
- Resistent gegen Pilze und Schädlinge
Dadurch ist die Lebensdauer von Thermoholz deutlich höher als ohne thermische Behandlung. - Kein Einsatz von chemischen Zusatzstoffen
Dadurch ist Thermoholz besonders ökologisch und birgt keinerlei gesundheitliche Gefahren. - Nachhaltig und langlebig
Thermoholz hat eine gute Ökobilanz und ist in punkto Dauerhaftigkeit den Tropenhölzern gleichwertig. - Kein Aufquellen und Reißen
Durch die thermische Behandlung dringt Feuchtigkeit nicht in das Innere der Holzdielen ein. Auch unter starken Temperaturschwankungen nimmt das Holz keinen Schaden. - Ideal für Barfußläufer
Selbst bei starker Sonneneinstrahlung erhitzen sich die Terrassendielen nicht. Die Dielen sind frei von Splittern und stellen keine Gefahr für nackte Füße dar.
Nachteile von Thermoholz
- Thermoholz ist spröde
Durch die thermische Modifikation des Holzes wird es zwar haltbarer, aber auch spröder. Diese Eigenschaft macht sich auf einer privat genutzten Terrasse aber nicht bemerkbar. Eventuell bemerken Sie diese Eigenschaft aber beim Bearbeiten der Terrassendielen. - Veränderung der Optik
Die thermische Behandlung des Holzes führt zu einer veränderten Farbe. Bei den hohen Temperaturen karamellisiert der im Holz enthaltene Zucker und führt zu einer mittel- bis dunkelbraunen Farbgebung. Die Maserung des Holzes bleibt aber weiterhin sichtbar. - Kein Schutz gegen UV-Licht
Sowohl thermisch behandeltes wie auch nicht behandelte Terrassendielen sind nicht gegen das UV-Licht der Sonne geschützt. Dies kann zu einer weiteren Veränderung des Farbtons führen, falls Sie nicht mit einem UV-Öl nachhelfen. - Hoher Energieaufwand bei thermischen Verfahren
Thermoholz kommt zwar aus unseren einheimischen Wäldern und die Transportwege sind wesentlich kürzer als bei den tropischen Hölzern. Allerdings ist das Verfahren der thermischen Modifikation sehr energieintensiv.
Welche Holzarten eignen sich für die thermische Behandlung?
Nahezu alle Holzarten eignen sich für die Herstellung von Thermoholz. Am häufigsten kommen aber einheimische Holzarten zum Einsatz, deren Dauerhaftigkeitsklasse durch das Verfahren verbessert werden soll. Mit der thermischen Modifikation eignen sich Holzarten wie Esche, Eiche, Kiefer, Fichte und Buche oder das Riesengras Bambus für den Außenbereich. Wir stellen Ihnen beliebte Thermohölzer für die Terrasse vor:
- Thermobambus
Das Riesengras ist ein schnell nachwachsender Rohstoff und eignet sich hervorragend als Werkstoff für Terrassendielen. Dabei werde die Bambusfasern zu stabilen Dielen gepresst und einer thermischen Modifikation unterzogen. Nach der Wärmebehandlung wird Bambus außerordentlich robust und gehört zur höchsten Dauerhaftigkeitsklasse 1 an. Die für Bambus typische gelbliche Färbung verändert sich in einen dunkleren Braunton. - Thermoesche
Die Esche ist mit Dauerhaftigkeitsklasse 5 von Natur aus nicht sehr gut für den Außeneinsatz geeignet. Durch die Thermobehandlung werden ihre Eigenschaften so verändert, dass die Terrassendielen mit der Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2 im Handel erhältlich sind. Die Verarbeitung der Thermoesche benötigt etwas mehr Kraftaufwand und Sie sollten Verschraubungen grundsätzlich Vorbohren. Die dunkelbraune Farbe der Thermoesche verflüchtigt sich schnell, falls Sie die Terrassendielen nicht regelmäßig nachölen. - Thermoeiche
Nach der thermischen Behandlung überzeugt Eiche mit Dauerhaftigkeitsklasse 1 und damit verbunden mit einer sehr hohen Verrottungsbeständigkeit. Von Natur aus Eiche gehört zu den sehr teuren und weniger gut verfügbaren Thermohölzern. Die edlen Terrassendielen begeistern durch eine rotbraune Farbgebung. - Thermokiefer
Bei der Thermokiefer kommt hauptsächlich das Holz der Waldkiefer zum Einsatz. Es eignet sich hervorragend zum Streichen und Lackieren der Oberfläche und die Verarbeitung des Holzes ist unkompliziert. Durch die thermische Behandlung ist der Harzanteil stark reduziert, die Terrassendielen werden leichter und verlieren ihre Neigung zum Quellen und Schwinden. In der Optik präsentiert sich die Thermokiefer mit einem dunkelbraunen Farbton mit leicht glänzender Oberfläche. Die Maserung bleibt trotz dunkler Farbnuance gut sichtbar. Mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 2 bis 3 gehört die Thermokiefer zu den weniger haltbaren Thermohölzern.
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So pflegen Sie Terrassendielen aus Thermoholz
Thermoholz ist deutlich pflegeleichter als unbehandelte Terrassendielen, kommt aber auch nicht gänzlich ohne Reinigung und Pflege aus. Vor allem die ursprüngliche Farbe des Holzes bleibt länger erhalten, wenn Sie die Terrasse regelmäßig von Verschmutzungen reinigen. Hersteller empfehlen einmal im Jahr die Behandlung mit Pflegeöl mit UV-Blocker. Die graue Patina ist auch bei Thermohölzern kein Zeichen von mangelnder Qualität. Falls Sie das silbrige Vergrauen vermeiden möchten, sollten Sie regelmäßig zur Ölflasche greifen.
Falls die Terrasse der Wetterseite zugewandt ist, sehr viel UV-Licht abbekommt und umliegende Bäume ihr Laub abwerfen, müssen Sie mit einem erhöhten Pflegeaufwand rechnen. Vor allem, wenn Sie das Holz vor Vergrauen schützen wollen, ist eine regelmäßige Pflege notwendig.
Fazit: Thermoholz – die nachhaltige Alternative zu Terrassendielen aus Übersee
Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften im Außenbereich ist Thermoholz aus einheimischen Hölzern eine nachhaltige Alternative zu Tropenhölzern. Durch die thermische Modifikation erhalten Hölzer wir Esche, Eiche oder Kiefer eine dunklere Farbe und wesentlich bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen, Schädlingen und Witterungsbedingungen. Thermoholz ist daher für alle angehenden Terrassenbesitzer interessant, die sich Holzterrassendielen mit langer Lebensdauer wünschen und eine nachhaltige Alternative zu den Tropenhölzern suchen.
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